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so faßt sie den Hebel um etwas mehr vorwärts, nach dem Ende zu an, und sie hat eben die Gewalt als die erste. Ist noch eine schwächere Kraft vorhanden, die nur 10 Pfund vermag, so faßt die Person den Hebel vorn ganz am Ende an, allein sie muß dreymal soviel Zeit zubringen, als die Person, die hinten nicht weit von der Spindel den Hebel anzufassen vermag. Denn wenn diese Stelle 4 Fuß vom Mittelpunkt der Spindel entfernt wåre, so ist der Um kreis, den die Person zu gehen hatte, 124 Fuß, dahinge gen die zweyte Person, welche 8 Fuß vom Mittelpunkt ansaßt, 254 Fuß, und die dritte, die vorn am Ende des Hebels anfaßt und 12 Fuß vom Mittelpunkt entfernt ist, 37 Fuß, auf einen Umgang zu machen haben, also daß einer, der dreymal stärker ist als ein anderer, auch drey: mal mehr in einerley Zeit verrichten kann. Inzwischen kann nach dieser Einrichtung ein jeder nach seiner Kraft Wasser in die Höhe bringen, daß es dem schwachen nicht fauerer wird, als dem starken. Dergleichen Arten Brun nen sind gut auf Dörfern oder an Oertern, wo wenig Was fer zu haben ist, damit man im Nothfall, als bey Feuers gefahr nicht nur größere Eimer anhangen, sondern ver möge etlicher Menschen in der Schnelligkeit viel Wasser herauf hohlen kann. Man kann auch noch die Ungleichheit der Kette durch Gegengewichte heben, indem man an dem jetzt beschriebenen Brunnen noch eine Kette um die Spindel des Korbes oben über demselben am Ende der Spindel aufwickelt, daß sich solche rechts und links aufwinden kann. Diese Kette wird über eine bewegliche Scheibe rückwärts von dem Brunnen abgeführet, und von da, wenn sie senkrecht herunter hångt, in einem Schacht oder eine andere Tiefe gesenkt, oder aber, wenn es an einem hohen Hause oder Gebäude ist, über etliche Scheiben in die Höhe ge bracht, daß sie so hoch herab zu steigen hat, als die Hälf te oder der vierte Theil von der Tiefe des Brunnens beträgt. An dieser Kette hängen etliche Gewichte, welche an dem herunterhangenden Ende, von Weite zu Weite bevestiget werden. Hierbey ist nun noch folgendes zu beobachten. 1) Wenn sich beyde Eimer begegnen, und mit ihrer Kette einander gleich hangen, so muß die oben an der Spindel mit Gewichte angebrachte Kette von der Spindel gänzlich abgelaufen seyn, und alle Gewichte müssen auf dem Boden liegen und ruhen, damit, sobald eine Seite der Eimerket ten ansånget, wieder långer und schwerer zu werden, sie fich zum Gegenwicht auf die andere Seite der Spindel windet, und immer ein Gewicht nach dem andern wieder auf hebet, je nachdem eine Kette am Eimer an der Schwere zu nimt. Wenn also gegenseitig die Schwere der Eimerkette abnimt, so windet sich die oberste Spindelkette auch wie der ab, und die Gewichte kommen immer eins nach dem andern auf dem Boden zu liegen. Hierbey ist aber noch folgendes zu bemerken. Wenn die Spindelkette gleichfalls am einen Korb ginge, als die Kette der Eimer, so müste diese Kette so tief herabsteigen, als die Hälfte des Brun nens beträgt, und alle Gewichte zusammen müssen so schwer feyn, als der längste herunterhangende Theil der Eimer Eette mit dem einen Eimer, welche hier so Fuß lang und

auch soviel Pfunde schwer seyn mag. Kann man aber keiner solchen Höhe oder Tiefe habhaft werden, so darf die Kette zum Gegengewicht sich nur blos um die Spindel winden, und weil solche nur halb so dick ist als der Korb, um welchen die Eimerkette gewickelt ist, so darf man nur in diesem Fall den vierten Theil der Brunnentiefe annehmen. Wenn also ein langer herunterhangender Theil der Eimerkette 40 Fuß lang ist, so brauchet die Gegengewichtkette von ihrer Scheibe an nur 10 Fuß oder der vierte Theil · lang zu seyn. Es müssen aber doppelt soviel Gewicht an diese Kette gehangen werden, als die lange herunterhån gende Eimerkette schwer ist. Denn wie sich die Welle, darauf sich die Kette des Gegengewichts windet, gegen den Korb oder das Getriebe der Eimerkette verhält, also auch die Gewichte. 2) Ist die Proportion der Gewichte zu beobachten, und zwar jemehr deren vorhanden sind, je gleis cher die Proportion bleibt, doch daß alle zusammen ihre Schwere nach Proportion der Eimerkette haben. Z. B. es sey die Tiefe 60 Fuß, jeder Fuß der Eimerkette zu 1 Pfund gerechnet macht gleichfalls 60 Pfund; der heruns terhangende Theil der Gegengewichtkette darf also nur 15 Fuß lang seyn, und sich auch nur soviel auf die Spindel auf und wieder abwickeln. An dieser Kette hangen von Weite zu Weite 6 Gewichte, jedes 20 Pfund schwer, macht 120 oder 2mal 60 Pfund, wel die Spindel nur halb so dick, als der Korb auf der Spindel ist. Wird nun die eine Eimerkette, indem der andere Eimer herunter gehet, und jener in die Höhe, um 5 Fuß kürzer, so wird sie anch um 10 Pfund leichter, weil die herabsteigende Kette um 5 Pfund schwerer ist. Inzwischen leget sich das erste und unterste Gewicht, da die Gegengewichtkette herunter gegangen ist, auf den Boden, denn die Laft wird um 20 Pfund leichter. Also gehet es fort, bis sich die Eimer, wie oben schon gedacht ist, begegnen, und zugleich alle Gervichte mit der herunter gegangenen Gewichtkette auf dem Bo den in Ruhe ohne Kraft liegen. Dergleichen Einrichtung mit den Ketten an den Brunnen kann auch in den Bergwerken, so seichte Treibschächte haben, ohne Schwierig keit angeleget werden. (s. Leup. Sch. d. W. K. Thl. I. Tab. XXXIV. Fig. I. u. III. wo noch mehr dergleichen Einrichtungen beschrieben sind.)

Eimerkolben, f. Taschenkolbe..

Eimerkunst, (Wasserbau) eine Maschine, wodurch vermittelst eines Eimers, oder aufs höchste zweyer, das Wasser aus der Tiefe an einer Stange, Seil oder Kette heraus auch wol über sich in die Höhe gebracht wird. Die Kastenkunst ist von der Eimerkunft darinn unterschieden, daß jene schlechterdings aus verschiedenen Eimern oder Ka sten bestehet, diese aber nur aus einem oder höchstens zwey Eimern. Man pflegt dergleichen auf unterschiedene Art anzulegen, theils ganz schlecht wie bey einem gemeinen Zichbrunnen mit dem Schwengel, theils mit Flaschen oder Scheiben, ingleichen mit dem Kettenrade, theils mit Rad und Getriebe. Daher komt es auch, daß man bisweilen diese Maschine entweder nach der Kraft, oder nach dem Zwischen geschirr insbesondere unterscheidet. (f. die folgenden Artikel.) Rrr3

Eimer:

Kimerkunft mit dem Scheiben- oder Flaschenzug, (Wasserbau) dieses bestehet darinn, daß über einem Brun nen ein Galgen oder Gerüste angebracht ist, worinn ober warts eine senkrechte Gabel oder Flasche steckt, welche sich øberwärts an einem Wirbel herumdrehen läßt. In dieser Gabel lauft eine Scheibe oder Kolben, worüber ein Seil oder eine Kette gehet, an deren beyden Enden, ein Eimer bevestiget ist, so daß, wenn der eine Eimer heruntergezogen wird, der andere herauf gehet, oder umgekehrt. Der Nuhen ist, daß man erstlich immer einen vollen Eimer mit Wasser herauf bringt, wenn man den leeren herunter last. Zweytens farm man weit bequemer von oben herab als von unten heraufziehen, da man die Schwere des Leibes von unten hinauf nicht gebrauchen kann. Hier aber ziehet man den vollen Eimer hinauf, indem man den leeren herunter lässet, und sobald der volle oben ist, faßt man folchen mit der Hand an, und drehet ihn nebst der Scheibe und Flasche zum ausgießen herum, deßwegen denn auch die Gabel oder Scheibe sich in dem Balken des Gerüstes herumdrehen muß. Drittens erhält man das Gleichge wicht, daß man nicht mehr als das Wasser zu heben hat. Die jetzt beschriebene ist die gemeinste Art. Man hat aber auch Eimerkünste, wo die Scheiben von Messing gegossen, und in einem besondern Gehäuse von Eisen eingefaßt sind. Eine solche Scheibe läuft also anstatt in der Flasche oder Gabel in dem eisernen Gehäuse, welches den halben Um fang der Scheibe bedeckt, und die Scheibe sammt der Kette darunter gemächlich laufen kann. Oben, mitten auf dem Gehäuse, ist ein Biegel mit einem Loch in der Mitten be vestiget, durch welches Loch ein Haken gehet, der sich dar inn herumdrehet, damit die Scheibe bey dem Ausgießen des Waffers, so wie in der Flaschen, herumgedrehet wer den kann. Die Kette, woran die Eimer hangen, ist so abgemessen, daß sie mit dem Eimer, wenn er über dem Brunnen ist, nicht weiter in die Höhe gehen kann, son dern hängen bleiben muß. Denn an den beyden erforder lichen Stellen ist an der Kette ein Ring angebracht, der nicht erlaubt, daß die Kette weiter in dem Gehäuse auf der Scheibe herumgehen kann, sondern halt machen muß. Moch muß man bemerken, daß die Scheibe an solchem Brunnen nach Verhältniß der Größe des Brunnens auch groß genug gemacht werden muß, damit man den Eimer und die Kette füglich erreichen kann. Man kann auch einen Eimer vermittelst eines Flaschenzuges mit zwey Scheiben heben, und bekomt alsdem die Kraft durch die Scheiben ein doppeltes Vermögen, und noch ein mehreres durch die Kurbel der Welle, anstatt daß bey der vorigen Art Kraft und Vermögen gleich ist, und man nicht mehr hat heben Fönnen, als Kraft ist angewendet worden. An einem Holze oder einer Flasche mit zwey Scheiben ist in der Mitte unterwärts ein Eimer mit einem Haken bevestiget. Um diese beyde Scheiben gehen zwey Seile, oder die beyden Enden von einem Seile, welches einerley ist, welche mit dem einen Theil oben über dem Brunnen über zwey Schei ben gleichfalls gehen, mit den beyden andern Enden aber, über eine Welle, die oberwärts über dem Brunnen parals

lel mit den Scheiben angebracht ist, gewunden sind. Die fe Welle kann vermöge eines Schwungrades, welches auf der Welle sist, mit einer Kurbel umgedrehet werden, und wenn dieses geschiehet, so winden sich die um die Welle gewundenen Seile auf dieselbe auf oder ab, je nachdem sie umgedrehet wird, und zugleich gehet der Eimer in den Brunnen herunter oder herauf. Das Vermögen ist hier aus mechanischen Gründen wie 1 ju 4, oder wenn nur eis ne Scheibe vorhanden, wie nur nöthig ist, wie 1 zu 2, die andern beyden Scheiben sowohl die eine unten im Holz, als auch die andere oberwärts ist nur wegen des Gleichge wichts angebracht. (f. Leup. T. M. der W. K. Th. I. Tab. XXIX. Fig. I. II. und III.)

Eimern, (Köler) f. Durchheimern.

Eimerwerk, Leupoldisches, (Wasserkunst) eine Wasserkunst, welche vermittelst vieler Eimer das Wasser hebt, und wieder ausgießet, ohne daß dabey Råder, Vens tile, Kolben, Hähne oder dergleichen angebracht sind. Der Mechanismus der Kunst ist einfach auf folgende Art einge richtet. In einem großen Wassertrog, der beständig Zu fluß hat, stehet ein Arm oder eine Stüße, welcher ober warts einen langen Ausschnitt hat, und außer dem Trog stehet ein dergleichen Arm mit dem ersten parallel. Zwischen beyden Stüßen sind zwey eiserne Wellen, und auf je der ist eine runde oder auch sechseckige Scheibe. Je grö ßer die Scheiben seyn können, je besser gehet das Werk. Eine Scheibe steckt also auf der Welle im Trog, doch so, daß unter der Scheibe noch Plak bleibe, daß die Eimer unter derselben weggehen können, die andere Scheibe bes findet sich auf der Welle außerhalb dem Wassertroge über der vorigen. Um diese beyden Scheiben gehen zwey Ket ten ohne Ende, so vom Messingblech etwa Zoll stark, und bey 2 oder 3 Zoll breit verfertiget sind. Jedes Glied ist etwa 6 Zoll lang. So lang ein jedes Glied ist, so lang wird auch jede Fläche auf der Scheibe gemacht. 3. B. wenn der Halbmesser der Scheibe 6 Zoll ist, so erhält die Scheibe 6 Ecken oder Flächen. An dieser Kette werden von Weite zu Weite kleine meffingene oder kupferne Eimer bevestiget. Die Kette mit ihren Eimern, die auf der duBern Scheibe hängen, bringen ihr Wasser herunter, und schütten solches unterroårts aus, die Eimer aber, die auf der Scheibe im Wassertrog hången, führen ihr Wasser in die Höhe, und schütten solches auf der obern Scheibe, wie vorgedacht in einen oben stehenden Trog aus. Aus der Ur sache gehet auch diese Kette mit ihren Eimern, über eine, an dem obern Wassertrog eben so wie unten, auf zwey Stüßen und ihrer Welle angebrachten Scheibe. Die Ei mer der Kette auf der äußern Scheibe müssen mehr lang und breit als tief seyn. Aber die Eimer der Kette, welche heraufgehen, müssen die Gestalt der Kasten an einem Ba ftenwerk (f. dieses) haben, nur daß sie kleiner sind. Aus dem großen Wassertroge geher eine Röhre, welche das Wasser in die Kästen der außerhalb liegenden Scheibe gießet, und dieselben füllet, welches alsdenn durch seine Schwere die Scheibe ziehet und herumtreibet, und zugleich auch die auf der gemeinschaftlichen Welle befindliche Scheibe

im Wassertrog. Die Eimer der leßtern schöpfen ihr Waffer im Troge selbst, und gehen damit hinauf. Weil aber die ganze Last dieses Werks auf der obern Scheibe neben dem obern Wassertrog ruhet, und also nicht so hart an der untersten Scheibe im großen Wassertrog anlieget, daß es von derselben umgetrieben werden könnte, so sind durch die Bleche der Kette Löcher gemacht, und auf der Stirn der Scheibe find Stifte, so in die Löcher eingreifen, und folglich solche in Bewegung sehen. Die beyden Stüßen der Welle am großen Wassertrog, und ihre Einschnitte müssen so beschaffen seyn, daß man das Lager der Welle niedrig richten, und also die Kette, die mit ihren Eimern in die Höhe gehet, genugsam anspannen kann. Wenn Wenn man will, so kann man an der untersten Kette mit ihremEimer unten, da wo die Eimer das Wasser ausstürzen, gleichfalls eine Scheibe anbringen, um welche die Kette mit ihren Eimern gehet, damit die Eimer desto sicherer gehen, doch kann diese Scheibe auch wegbleiben, weil die Schwere der angefüllten Eimer, die herunter gehen, die andern leeren herauf gehenden Eimer im Gleichgewichte erhalten, doch ist eine Scheibe besser. (Leup. Sch. d. Wass. Künst. Thl. I. Tab. XXV. Fig. III.)

Eimerwerk, das Wasser aus einem Brunnen in schrå ger Linie in das dritte auch höhere Stockwerk eines Hauses zu ziehen. Wenn ein Brunnen in einer ziemlichen Ent fernung von einem Hause vorhanden ist, und man wollte doch einen Eimer Wasser aus diesem Brunnen in ein Zim mer der obern Stockwerke hinziehen, so bringt man über die Fenster, worinn man den Eimer Wasser hinziehen will, eine Art von Balken oder Kreuzholz an, woran zwey Rins ge bevestiget sind. An dem ersten und vordersten Ringe ist ein Seil bevestiget, welches schräge herunter, dicht über dem Brunnen weggehet, und hinter demselben an der Erde bevestiget ist. An dem andern Ringe hångt ein Kloben, durch welchen ein Seil gehet, woran der Eimer bevestiget ist. Auf beyden Seiten ist ein Holz angebracht, welches als ein schmaler Schragen zusammengesetzt ist, und in der Mitte durch ein kleines Queerholz in zwey Theile getheilt wird. In jedem Theil steckteine Rolle. Ueber die außer fte gehet das zuerst bevestigte Seil, und über die andere gehet das Seil mit dem Eimer, welcher unter dem Holz hänget. Wird der Eimer in die Höhe gezogen, so gehet das Holz auf beyden Seilen in die Höhe; wird aber der Eimer zum Brunnen heruntergelassen, so gehet das Holz auf den beyden Seilen, da es unbevestiget auf denselben mit seinen Rollen hånget, natürlicher Weise herunter, und es würde auch samt dem Eimer, welchen es mit sich fort sicher, bis herunter an die Erde sinken, nämlich bis dahin, roo das Seil bevestiger ist. Allein in derjenigen Gegend des Brunnens, wo sich der Eimer, wenn er soweit herunter gesunken ist, in den Brunnen senken kann, ist an dem langen bevestigten Seil ein Knoten oder bevestigtes Holz angebracht, daß also das bewegliche Holz nicht weiter dem Eimer folgen kann, sondern solchen an dem nachlas fenden Seil, woran er gebunden ist, in den Brunnen fahren lassen muß, damit er Wasser schöpfen kann, wel

wo

ches dadurch befördert wird, daß man an den Eimer etwas schweres anhängt, damit er sich in das Wasser im Brunnen senke. Alsdenn ziehet man an dem Seil den Elmer in die Höhe und mit demselben gehet das Holz mit den zwey Rollen wieder mit in die Höhe. Der Eimer fann bis vor das Fenster gezogen, und von einer Person herein genommen werden. Man kann auch von unten hinauf einen Eimer mit Wasser ziehen, welcher sich oben selbst aus: gießen muß. Zu dem Ende muß aus dem Fenster eine Rinne herausgehen, und über derselben ist an einem Haken dasjenige Seil bevestiget, woran der Eimer angebunden ist. In einer kleinen Entfernung von der Rinne, doch über derselben, ist ein Kloben bevestiget, worüber das Seil des Eimers gehet. Das Seil ist nicht unmittelbar an dem Biegel des Eimers bevestiget, sondern auf folgende Art ans gebracht. Der Biegel des Eimers ist ohngefähr um ein Biertel seiner Höhe von oben an beyden Seiten des Eimers auswärts angebracht, so daß, wenn der volle Eimer unter dem Biegel, an den unter der Rinne angebrachten Haken stößet, von der obern schweren gezogen umkippen muß. Der Biegel selbst hat in der Mitte eine angeschmidete Stange, die ein horizontales Eisen oder eine Flasche tråget, worinnen eine Scheibe läuft. Das Geil also, woran der Eimer herauf und herunter gelassen wird, gehet in dieser Flasche um die Scheibe, alsdenn über die über der Rinne angebrachte Rolle, und von da herunter nach dem Brunnen, woselbst derselbe über eine Welle gehet, worauf eive Scheibe steckt, welche am Brunnen angebracht ist, und durch eine Kurbel umgedreher wird. Drehet man die Welle rechts herum, so wickelt sich der Strick von derselben, der Eimer komt herunter in den Brunnen und schöpft Wasser; sobald man aber die Kurbel nebst der Welle links herumdrehet, so gehet der Eimer in die Höhe, denn das Tau wickelt sich um die Welle, sobald der Eimer an die Rinne vor die Fenster komt und unten anstößt, so schläget er an der Rinne um, und gießet sein Wasser in die Rinne. (f. ebendaselbst Tab. XXIX. Fig. V.

Limerwerk mit Kettenwerk, (Wasserbau.) Mar macht über einem Brummen ein Gehäuse, welches aus zwey Säulen bestehet, die oben mit einem Dach bedeckt sind. Zwischen den beyden Säulen ist ein Wellenbaum angebracht, welcher zwey Scheiben trägt, die mit verschiedenen Staben vereiniget sind, daß es gleichsam eine zwar dicke, aber nicht allzuschwere Welle, oder deutlicher zu sagen, einen Trilling abgiebt, so man auch sonst hier Korb nennet. Um diese Welle wird ein Seil etlichemal gewunden, so daß bende Enden davon herunter hången, und an jedem Ende ist ein Eimer angebunden. Wenn nun die Welle gedrehet wird, so geher ein Ende des Seils mit dem einen Eimer in die Höhe, wenn das andere mit dem andern Eimer herunter fenket. Um die Welle herumzudrehen, ist an derselben an dem einen Ende ein Rad, zwey Ellen im Durchmesser groß bevestiget. Auf der Stirn desselben sind von Weite zu Weite eiserne Gabeln eingeschlagen, oder besser eingeschraubet, zwischen welchen um das ganze Rad eine Kette ohne Ende leget, mit welcher das Nad in Bewe

gung

gung gebracht wird. Damit nun aber dieses Rad leichter und ohne Reidung laufe, so liegen beyde Zapfen der Welle in messingenen Walzen oder Scheiben, worinn sie sich bewegen. Diese sind an den Säulen des Brunnens anges bracht. Will man nun einen Eimer Wasser in die Höhe ziehen, so muß man der Seiten gegenüber, wo der Eimer in die Höhe gehen soll, die Kette anziehen und hierauf das Rad herumdrehen. Zugleich gehet der Eimer, an der Seite, wo man an der Kette ziehet, in den Brunnen herunter, der gegenüberhängende aber herauf, und so auch umgekehrt. Der Nußen dieser Kunst ist verschieden. 1) Gehen die Eimer immer wechselsweise herab und herunter, und man verliert keine Zeit den ledigen Eimer herunter zu lassen, wenn ein voller wieder herauf komt. 2) Die Eimer hal. ten das Gleichgewichte, und haben hiezu keine Kraft von: nöthen, weil 3) die Dicke des Korbes oder der Welle gegen den Umfang des Rades sich verhält wie zu 6. Daher bedarf man auch nur tel Kraft gegen die Last, also daß 60 Pfund Wasser mit 10 Pfund Kraft gehoben werden. 4) Das Rad dient zugleich zum Schwungrad, zumal, wenn es etwas schwer ist, und läuft allezeit bey Abwechselung der Hand an der Kette inzwischen fort, oder gehet doch nicht sogleich zurück, bis die Hand erst wieder vorwärts an die Kette zum Zug gefaßt hat. Endlich hat es wenig Reibung und erfordert auch wenig Verbesserung. Diese Kunst kann man auch dadurch verstärken, daß man auf der Welle ein Stirnrad anbringet, welches in ein Getriebe greift, das gemeinschaftlich mit dem großen Kettenrade auf eine Welle fteckt, wodurch die Kraft vermehret wird.

inacern, einpflügen.

inárndten, (Landwirthschaft) zur Aerndtezeit Ge treide und Heugras mit der Sichel oder Sense abschneiden, und wohl gewittert in die Scheune oder auf den Heußoden bringen.

Einåschern, (Apotheker) eine Art zu falziniren, wenn veste Körper durch den höchsten Grad des Feuers zu Asche gebrennt, besonders die Kräuter, welche hernach ausge langet und abgeräuchert werden, auch wenn bey den Metallarbeitern die Metalle in Kalk verwandelt werden. (f. Kalziniren.)

Eindscherung, s. Kalzinirung.

#inballen, Einballiren, Fr. Emballer, (Hand lung) Waaren einpacken, in Gestalt eines Ballens ein packen; daher

Einballung, Einballirung, Fr. Emballage.

Ein Band treiben, (Böttcher) auf den Band mis dem Keil und Schlägel oder Degsel so lange schlagen, bis er an den Ort hingerückt ist, den er um ein Faß oder Ton ne einnehmen soll. Man schlägt beständig Stelle vor Stelle auf den Band rund um das Faß, und treibt ihn solchergestalt allmählich auf den Ort, wohin er soll.

Kinbansen, Taften, (Landwirthschaft) das Getreide in der Scheune in die Banse bringen. (s. Bansen.)

Einbau, (Wasserbau.) Wenn das Wasser bey einer Brücke, Zunge an einem Ufer, oder an einem andern Ørt, wo es Nachtheil verursachet, einen allzustarken Fall und

Kraft hat, und das Werk zu sehr angreifet, fo muß man mit Pfahlen, Dammen, großen Steinen und Wacken diesem Uebel vorbeugen. Man schläget deßhalben unterhalb dem Werk etliche Reihen Pfähle, so daß diese sacht an- und ablaufen, füllet den mit Pfählen eingeschlossenen Raum nach Befinden mit Wacken, Haschinen, oder wie man es für gut befindet, aus, so wird sich das Wasser dar über etwas dämmen, und nicht nur nach der andern Seite weichen, sondern auch vor diesem Bau viel stiller und sanfter gehen. Es kann auch nach Beschaffenheit der Sa chen nur mit großen Steinen, oder auch mit Bäumen, als Fichten, Tannen und dergleichen, die ihre Aeste noch ha ben, geschehen., Weil aber alsdenn das Wasser über diese Steine, Damme oder Pfähle noch schneller wegströhmet, so hat man sich wohl vorzusehen, daß man die Gewalt mit gelinderm Ablauf wieder breche. Denn wo der Boden: weich, locker oder sandig ist, wird das Wasser solchen unterwaschen, und den ganzen Bau hineinstürzen. Soviet Plak nämlich als vom Strohm mit den Pfeilern oder an derm Einbau hinweggenommen wird, um soviel wird die Schnelligkeit und Gewalt des Strohms vermehret. (f auch Anhegerung. )

Einbauen, (Bienenzucht) wenn fich die Bienen in dem Innern einer Sache anbauen.

Einbecken, Einbiden, (Kupferschmid) unter einen Reif oder eine Siecke einen Draht einlegen, und solchen mit dem umgebogenen Rand eines Keffels oder andern Geschirres bevestigen und einschließen.

Einbeeren, (Jäger) rothe Vogelbeeren in die Schnei Ben oder Dohnen hängen, wenn solche ausgefressen sind. Einbicken, f. Einbecken.

Einbinden, (Buchbinder) einem Buch einen Band geben, und mit Leder, Pergament, Papier u. dgl. über. ziehen. (f. Buchbinder und Buch binden.)

Einbinden, (Gärtner) junge Bäume in Stroh einwickeln und einbinden.

Einbinden, (Jäger) 1) Die Garne einbinden, folche an Reise oder Stäbe anheften. An die ersten werden die Treibzeuge, an lettere aber die Steckgarne angeheftet. 2) Schlingen in den Geschneidebogen bevestigen. 3) Archen und Leinen einwärts binden.

Einbindenadel, (Schuhmacher.) Eine große dreyschneidige Nehenadel, mit welcher bey Randschuhen der Rand, (f. Rand) welcher an der Brandschle und dem Oberleder angenehet und auf die Brandsohle geleget ist, über die Brandsohle vermittelst eines Fadens zusammen ges zogen ist. (f. Rand) sie werden jest selten gebraucht, da die dreymal geneheten Schuhe Mode find.

Einblauen, (Fårber) wenn die Küpe zur blauen Far: be in den Stand gebracht ist, daß nunmehr der Färber an fangen kann zu farben.

Einblinden, f. eingeblindete Säulen. -
Einbockeln, f. insalzen.

Einbohrige Röhren, (Wasserbau) Röhren, welche nur einmal gebohret sind, und deren Oeffnung bis 14 Zoll

im

im Durchmesser hålt, zum Unterscheib ber groep - drey - und vierbohrigen Röhren. (s. bohrig.)

Einbrechen, (Feldbau) wenn die Gerste oder der Has fer überständig oder überreif geworden sind, daher die Achs ren selbst von den Halmen abbrechen, ehe man zu hauen anfängt.

Einbreiten, (Weißgerber) die von den Haaren oder Wolle entblösere Leder oder Blösen (f. diese) zum erstenmal in den Kalkäscher legen. Wann das umgerührte Kalkwas fer in den Kalkascher gegossen ist, (s. diesen ) so wirst eine Person eine Blöse nach der andern ausgebreitet in den Kalk äscher, und eine andere Person stößt eine jede Blöse mit einem Stab auf den Grund des Aeschers, daß Re zu Bo, den Finkt. Diese Arbeit muß schnell hintereinander gesche, hen, damit sammtliche Blösen in dem Aescher eingebreitet werden, the sich der Kalk wieder seht. Denn der Kalk muß sich hinreichend zwischen den Blösen vertheilen. In diesem Aescher werden die Blösen ben einigen Gerbern 4 Tage, ben andern nur Tag getrieben. (f. treiben.) Im Testern Fall bleiben die Blofen im zweyten Kalkwasser de fto länger liegen.

Linbrennen, inbråhen, (Haußhaltung) das zum Brühfutter vor die Schweine bestimmte geschrottene schlechte Getreide, Eicheln, Spreuen, Kleye u. dgl. mit heißem Wasser begießen, und wohl untereinander rühren. Hier sagt man brühen, einbrühen.

Einbrennen, Einlassen, gar ausbrechen im Frischs feuer, (Hammerwerk) heißt, wenn das Eisen bereits gar gearbeitet ist, und zum erstenmal aufgebrochen wird, auch sämmtliche einzelne Stücke zu einem Deil (f. diesen) zus sammen geschweißt werden.

Einbringen, (Bergwerk) soviel freyes Feld vor sich haben, daß solches ohne der zu Felde liegenden Gewerken Feld zu erreichen, bebauet werden kann.

Einbringen, (Landwirthschaft) das Getreide und ans dere Feldfrüchte zu rechter Zeit vom Felde in die Scheunen oder andere gehörige Derter schaffen. (s. auch Einfahren.) Einbringen, die Maafen, wenn zu der Fundgrube auch die Maasen, (f. diese) kommen, und verliehen wer den können, wenn Feld da ist.

Einbringen, die Ortung, (Bergbau) mit einem ges triebenen Ort dahin gelangen, wohin es getrieben werden foul.

Kinbringen, die Teufe, (Bergbau) tiefer mit dem Stolln unter der Dammerde, oder einer Zeche, in das Gebirge einkommen.

Einbrocken, (Koch) wenn Brod, Zwieback, Sem mel u. dgl. m. zerstückt oder gekrümelt in Kaltschale, Milch. oder Suppe geschüttet wird.

Einbruch, (Bergbau) eine Vertiefung, die zu An. fang, wenn man die Gefenke oder Schacht ablaufen will, mit der Letthaue in die Erd- und Steinlager des Gebirges gemacht wird.

inbrüben, f. Einbrennen." Lindammen, Holz oder Buschwerk mit in einen Damm Technologisches Wörterbuch Theil. I.

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bevestigen, oder überhaupt etwas mit einem Damm oder Deich umgeben.

indampfen, f. Dåmpfen.

Kindeichen, (Deichbau) mit einem Deich oder Damm ein Stück Land umschließen, so vorzüglich in Marschlän dern üblich ist.

kunst) die Trennung der flüssigen Theile von den vesten Lindickung, Verdickung, Inspissation, (Probirs durch das Abdämpfen oder Abdunften der erstern.

Eindrillen, (Metallarbeiter) ein Loch mit dem Drill bohrer einbohren.

Eindruck des Drahtgitters, (Papiermacher) so nennt man die Linien, die sich im Papier durchkreuzen, und, wenn man den Bogen Papier gegen das Licht hält, sichtbar find. Sie entstehen von dem Drahtgitter der Form, welches in dem nassen und weichen Papierzeuge die Spu ren zurück läffet, so nie auf dem Papier verlöschen.

Leimen) über den Dunst, (f. Dunst) oder über die Ble Lindunsten. (Hutmacher) den geleimten Hut (f. Hut che und den über denselben ausgebreiteten und saß gemachden erwärmten naffen Lappen steiget, ziehet sich in die Hüte ten Leinwandlappen halten. Der helße Broden, der aus und treibet solchergestalt den Leim in die Zwischenräume,des Huts, daß er steif wird.

Einebenen, (Bergbau) Fr. aplanir, etwas ebenen mit Halden, welches aber wegen der oft nöthigen Nach und gleich machen. Besonders geschiehet dieses zuweilen richt von alten Gebäuden nicht ohne Unterscheid erlaubt ift. Einegen, f. Egen.

Einen auf die Halde fetzen, (Bergwerk) d. i. jes mand betrügen.

Linen Schurf werfen, (Bergbau) bey Aufsuchung und Erforschung eines Gebirges aufgraben, einschlagen. (1. Einschlagen.)

mann sein Loch gebohret, und dasselbe mit Pulver ange Einen Schuß abthun, (Bergwerk) wenn der Berge füllet hat, das Männlein oder den Schwefelfaden darauf steckt, mit Feuer anzündet und hierdurch das Gestein, wor innen der Schuß eingebracht ist, sprenget. An einigen Orten verrichtet der Steiger die Schüffe.

Einen Schuß gut anbringen, (Bergwerk) wenn fich der Bergmann nach der Lage des Gesteins, welches er bohren und schießen will, richten, und wenn er alsdeun beym Anzünden eine gute Wirkung thun, und eine voll die Schüsse beym Bohren so gut anlegen kann, daß fie kommene Last heben. Denn darinn bestehet eigentlich die Wissenschaft der Bohr und Schießarbeit bey den Berg=" werken.

Eine Veste durchsetzen, (Bergwerk) wenn beym Bergbau wider Vermuthen schacht stolln und streckwels fe eine große Veste d. i. ein ungewöhnliches vestes Gestein verfällt, wodurch fie unumgänglich durchdringen müssen, es maz darauf folgen, was da wolle. Die Bergleute mas chen sich allezeit Hoffnung, daß sich hinter einer solchen Veste ein guter Erigang finden werde.

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