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Gestalt der Pfeifen, die oben so, als die Baßflöten gestal. tet sind. Desgleichen hieß eine Baßflöte, auch das Fagott, rey blasende Instrumente, vorzeiten Dulzian, wegen ihres Schalles, welcher gelinder und stiller als der Ton der vorzeiten gewöhnlichen Baßschalmeyen ist. Denn der leß teren Ton geht unten zum Loch gerade heraus, und schallet stark und laut. Der Fagottenton muß sich aber unten anprellen, und oben herausgehen, und Hingt sarster, daher auch der Name komt.

Dumm, (Blaufarbenfabrik) ein Fehler des Farbenko: balts, wenn das Farbenglas hievon schwarz oder braun ausfällt.

Dümpfer, (Klockenspiel) die beyden in einander ge steckten blechernen hohlen Zylinder, wodurch die Drähter der Klockenklippel gezogen, und diese auch die Klöppel in den Klocken feitwärts, drey Queerfinger breit vom Klo ckenborde, gespannt erhalten werden. Der Klöppeldraht wird, wie in einem spißigen Winkel, gebogen, ar zweyen gegen einander überstehenden Wänden westgespannt, und von der Mitte des Drahts läßt man einen Ring mit ei nem geraden Draht herablaufen, welchen man alsdenn den Spannen langen blechernen hohlen Zylinder hindurch leis tet, der wieder in einem schmålern steckt, und sich darauf nieder bewegen kann. Der unterste ist vest im Boden. Die Einrichtung dieser Drähter an ihren Klockenklöppeln dienet dazu, daß ein Klockenspiel nicht allein von der Uhr in Bewegung gesetzt werde, sondern auch eine doppelte Re gierung haben kann, d. i. daß es sowohl durch die Uhr, als auf dem Klavier unten im Spielkabinet in Bewegung gesetzt und gespielet werden kann. Die Drahter der Klos cenklöppel gehen deswegen auf oben gedachte Art durch die Dampfer, wovon der unterste im Boden bevestiget ist, das mit der Draht als in einem Futteral glatt hinab laufe, und sich nicht im Holz des Bodens reibe, oder wol gar stocke, sondern immer senkrecht nach dem Spielkabinet hinab steige, woselbst er alsdenn mitten durch die Klaves durch geht. Wenn diese gespielt werden, so zieht ein jeder mit einem Fingerstoß niedergedruckte Klavis, wie auch das Per dal, jeder seinen Draht, und mit demselben den damit vereinigten Klockenklöppel an, und man spielet solcherge: stalt ohne Anschlagung der Hammer an die Klocken, bloß durch ein unmerkliches Anziehen der Klockenklöppel.

Dumpfholz, f. Tonnenholz.

Dumplachter, (Bergwerk) ein Maaß von 4 Prager Ellen, als so hoch auch ein Stolln von der Sohle an bis auf den First sewn muß. Auf 100 Dumplachtern mag die Sole eines Stollns auf anderthalb Prager Ellen steigen.

Dünen, von der See selbst aufgeworfene Sandhügel ain Strande..

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Früchte zu tragen. Die salzigen Theile des Düngers scheinen zur Fruchtbarkeit der gedüngten Erde das mehreste beyzutragen. Es geschieht aber die Düngung auf den Aedern, Wiesen, Gärten, Weinbergen und Hopfengårten zu verschiedener Zeit und auf verschiedene Art. Die Felder werden in den verschiedenen Jahreszeiten gedünget. Die erfte Düngung ertheilt man dem Acker zur Wintersaat auf dem brachliegenden Felde, und zwar im Junius, wenn die Sommersaat völlig geendiget ist, tooben zu merken daß, sobald der Mist ausgefahren ist, derselbe auch gleich zubereitet, und auf das ehefte untergepflüget werden muß, denn wenn er lange auf dem Acker liegt, dörret er aus, und es wird von der Sonne die beste Kraft ausgesogen. Die andere Düngung geschieht im August, wenn im Junius nicht Mist oder Zeit genug gewesen ist, das Winterfeld ge hörig zu düngen. Man fährt den Mist auf den gerührten und geegeten Acker, und pflüget ihn sogleich unter. Diese Düngung ist aber nicht so gut, als die erfte. Die dritte Düngung geschieht in Herbste, im October und Novem? ber, ehe es zufrieret, nach völlig geendigter Feldarbeit, und zwar auf dem Felde, wo den Sommer über die Winterfrucht gestanden hat, zu Gerste, und denn auch auf das Brachfeld zu Gersten, Hirsen, Heidekorn, Hanf und Leinfaamen. Er wird im alten Monden untergestürzet, damit er also über Winter verfaule, und dessen Fettigkeit sich wohl in dem Acker einziehe. Die vierte Düngung erfolgt endlich im Frühjahre, wenn man wieder an die Feldarbeit geht, im April, zur Gerste, Hirse, Heidekorn u. s. w. auf dem während des Winters gestürzten Acker, sobald dersel be wohl gerühret und geegget ist. Der Dünger wird bals untergeackert, und sodann darinn gefået. Beym Düngen wird der Mist in Haufen von Weite zu Weite auf dem Acker geschlagen, und alsdenn mit der Mistgabel auf dem Acker ausgebreitet, damit er überall zu liegen komme, wenu er eingeackert wird. (s. pflügen.) Der Schafmift ist der befte und stärkste Dünger, Kuhmist ist schwächer, womit Korn- und Gerstenfelder gedünget werden; Pferdemist mit Kuhmist vermengt dient in niedrigen Feldern. Ein Landwirth muß nach Beschaffenheit seines Ackers auch seinen Dünger einzurichten wissen. Die Wiesen werden im Ja nuar und Februar gedünget, und alsdenn auch nur die Falten und mit Gras bewachsenen, oder aber moosigten und nassen Wiesengründe. Schafmist und Schafpferch ist die beste Düngung auf kalten Wiesen, und frischer verfaulter und kurzer Kuhmist macht gleichfalls das Gras auch schön, gut und dick wachsend. Die Gartendüngung geschieht im Herbst und Frühling, im Herbst am besten mit einem hihigen Dünger, als Roß: Tauben- und Hüner mist, damit deren übermäßige Hiße von des Winters Kale te und Feuchtigkeit gemäßiget werde. Nach Beschaffen heit der Pflanzen, Bäume und des Erdreichs muß auch der Dünger, besonders aber zu den Mist- und Frühbeeten, eingerichtet werden, wobey ein erfahrner Gärtner nach seinem besten Wissen verfahren muß. Die Weinberge werden gemeiniglich vor Winters, oder auch wool um Winters vot Lichtmessen gedünget, wiewol aber die Frühlingszeit auch PPP

nicht

nicht zu verwerfen ist. Sobald aber die Reben zu treiben anfangen, so muß das Düngen eingestellet werden, weil die Augen alsdenn gar zu leicht abgestoßen werden, auch die Wurzeln bey großer Sommerhiße vom angelegten Mist leicht verdorren. Zu den Weinbergen ist fast aller Mist tauglich, wenn er nur gut verfaulet ist. Von allen Dün gern ist der Schaf Ochsen- und Kuhmist der beste. Die Düngung geschieht bey regnichtem oder sonst feuchtem und nassem Wetter. Wenn die im vorigen Jahre gesenkte Grube, oben weit und unten enge, mit der breiten Haue rein ausgeschöpft, hierauf der Stock von seinen Tage- und Thauwurzeln mit dem Weinmesser gereiniget, und von den Grubenenden losgezogen ist, muß ein wenig Thauerde øder Boden auf das Geröhne geschüttet, mit der Hacke oben darauf herumgezogen, und also das Geröhne, damit folches der Mist nicht alsobald mit seiner Hiße angreife und verbrenne, zugedeckt werden. Alsdenn wird der Mist bis Alsdenn wird der Mist bis oben an die Grube darauf, und endlich auf den Dünger drey queer Finger hoch Erde geschüttet und die Grube eben gemacht, doch so, daß das Wasser einsaugen kann. Der Hopfengarten wird nur alle drey Jahre nach Michaelis, wenn der Hopfen abgenommen und wieder bedeckt ist, mit Schweinemist auf den Gruben belegt.

Dünger, Mist, Dung, (Landwirthschaft) alles das jenige, wodurch ein Acker oder Land gemister, fett, frucht, bar und zum Tragen tüchtig gemacht wird. Es besteht insgemein aus den Auswürfen der Thiere mit Stroh ver: mischt. Der Schaf- Rind und Pferdemist ist der vor. züglichste, so mit Stroh untermischt der Fäulniß überlas fen wird. Außerdem gebraucht man auch Asche, sowohl gemeine, als auch ausgelaugte oder Seifensiederasche. Auch nimt man zum Mist Gassenkoth, Auskehricht, Gartenges nist, oder was an Stängeln und ausgegåtetem Unkraute ausgeworfen wird; ferner Mergel und ungelöschten Bit: ter- oder Mauerkalk, Hauskehricht, Hobelspåne, Hornab gånge von den Hornspånen und Klauen der Thiere, Beder in Wasser geweicht, Lehmwände von alten Gemauern, be fonders von alten Backöfen, u. a. d. m. welches alles nach den verschiedenen Aeckern gewählt und gebraucht wird.

Dunk, Tunk, (Schäferey, Wollmanufaktur) so nennt der Schäfer und Fabrikant in einigen Provinzen Deutsch Lands z. B. im Brandenburgschen, den von den Scha fen ganz abgeschornen Pelz, oder die sämmtliche Wolle eines geschornen einschürigen Schafes, welche beym Scheren mehrentheils im Zusammenhange bleibt, die Fleinen Theile, als Füße u. dgl. ausgenommen, welche alsdenn bey dem Zusammenwickeln in den Pelz geleget werden. Die Schäfer befleißigen sich sehr darauf, auf eine betrügliche Art unbrauchare schlechte Wolle in der Mitte eines solchen Dunks zu verbergen, womit sie die Käufer öfters übervortheilen, wenn sie bloß nach dem Aeußern eis nes solchen Pelzes urtheilen.

Dunkel, Türkel, (Bergbau) eine Zeche dunkel oder türkel hauen, d. i. sie eingehen lassen, Dünkel, s, Dinkel.

Dunkel, Fr. brun, (Maler) dieses wird in doppelter Bedeutung genommen, 1) von den Plähen eines Gemåldes, wo die Farben dermaßen gebrochen und aufgetragen sind, daß sie die Schatten, welche die dunkeln Körper in ihren unerleuchteten Theilen machen, nachahmen. Alg denn sagt man das Dunkle, so wie man sagt, die Schatten eines Gemäldes, und beyde Benennungen sind gleich bedeutend. Allein wenn man sagt, daß das ganze Gemålde dunkel ist, so versteht man darunter, daß der Maler allzu dunkle Töne gebraucht, und die Schatten übertrieben hat. Man sagt alsdenn auch, daß der Maler ins Schwarze verfallen sey. (f. auch Schwarz.) 2). Wenn ein Gemälde durch einen natürlichen Fehler der Farben dunkel geworden ist, so sagt man, daß es nachgedunkelt hat. Denn der Umbra, die köllnische Erde, das Aurum und einige andere Farben, dunkeln durch die Länge der Zeit nach, und verderben diejenigen Farben, mit welchen sie vermischt worden sind. Man muß sich also vor dem Gebrauch böser Farben hüten. Im Nachdunkeln werden die vornehmsten feinen Züge mit den andern vermischt und verschwinden gänzlich.

Dunkelblau, (Farber) diese Farbe wird sowohl von den Schwarz und Schönfärbern, als auch Seidenfär bern in der Blaukúpe, (s. blaue Farbe, auch Küpe) so wie sie zu einer jeden Gattung Zeug eingerichtet seyn muß, sehr leicht gefärbet, indem man nur die Wolle, Seide oder den Zeug in der Küpe einigemal umkehren, und solches, je nachdem die Farbe dunkel seyn soll, mehr oder weniger wiederholen darf. Je stärker die Küpe noch ist, desto leichter läßt sich das Dunkelblaue färben.

Dunkelgrün, dunkelroth u. s. w. s. unter grún, roth c

Dunkel halten, Fr. rembrunir, (Maler) eine dunklere Farbe geben. Man hat öfters die Hintergründe dunkel, um die Gegenstände mehr hervorspringend und kräftis ger zu machen. Defters werden die Gemälde durch die Länge der Zeit dunkel. Uebelgeriebene, schlechtgebrochene und allzu sehr gequellte Farben thun diese Würkung. Ist man genöthiget, Umbra, kölnische Erde, Aurum und andere dergleichen Farben, die selbst nachdunkeln, und ans dere mit ihnen gemischte Farben zum Nachdunkeln brins gen, zu gebrauchen, so muß man sie, soviel als nur möge lich ist, allein und unvermischt gebrauchen. (s. Schwärzen.) Dünnebier, f. Rovent.

Dünneisen, (Blechhütte) ein dünnes, långliches, viers eckiges Blech, nicht vollkommen so groß als ein Bos gen Papier, und dünner, als die übrigen Bleche, so in der Blechhütte geschlagen werden. Sie sind verzinnt, und werden in drey Arten eingetheilet, als: 1) Kreuz-, welches das stärkste und dickste ist; 2) Fuders oder Füs der, welches etwas dünner oder schwächer, als die erste Art ist, und denn 3) Senklerblech, welches das allerdunnste ist. Man packt diese Bleche in Fäschen, und in jedem, so nach dem Reiche gehen, sind 300, so nach Holland 450, so nach Italien aber 600 Stück einges packt.

Dunn

Dünnlech, oder Dünnleich, (Bergwerk) f. Spor ftein, Spurstein.

Dünnél, (Kupferdrucker) das dünnfte Nußöl, womit das dickere zum Farbenreiben verdünnet wird.

Dünnquetsche, (Goldschläger) die dritte Gattung der Quetsch oder Pergamentformen, worinn die Metallblåt ter vorläufig dünn geschlagen werden, und alsdenn aus dieser Form in die Hautformen gebracht werden. Diese Form besteht so, wie die Dickquetschform (f. diese) aus 150 bis 250 Pergamentblättern, wird eben so zugerichtet, und ist 3 Zoll 1 Strich ins Gevierte groß.

Dünnschlagform, (Goldschläger) die leßte unter den Hautformen, worinn der Goldschläger sein Metall in so feine Blätter verwandelt, als diese werden sollen. Diese Hautformen werden aus der obern Haut des Mastdarmes der Rinder verfertiget. Die deutschen Schlächter wollen fich nicht gern mit dem Abziehen dieser Haut und Zuberei tung derselben abgeben, deswegen die Goldschläger gend thiget sind, diese Hautformen aus England kommen zu lafen.

Wenn diese Haut von dem Mastdarm abgezogen ist, so spannt man sie aus, und läßt sie trocknen. Denn Flebt man zwey solcher seinen getrockneten Häute zusam men, schneidet daraus Quadrate 5 Zoll ins Gevierte, und diese werden hernach, so wie die Quetschformen, mit Landwein, worinn starke Gewürze aufgelöset sind, öfters getränket. Wenn der Goldschläger diese Hautformen, wovon 550 Blåtter eine Form ausmachen, zugerichtet aus England erhält, so muß er solche neue Form noch erst strecken. Er legt nämlich die einzelnen Blätter zwischen die trockenen Blätter einer Pergament- oder Quetschform, und schlägt mit dem Hammer auf dem Marmor solche eis nige Stunden durch. Beym Gebrauch stecken diese For men oder sämmtliche Blätter in kreuzweise über einander gelegten Futteralen, welche vom Buchbinderpergament gemacht sind. Da diese Futterale keine Boden haben, son dern nur an den schmalen Seiten zusammenhangen, so müs sen zwey dergleichen Futterale in eins über das andere Ereuzweise gezogen werden, daß sie dem ohngeachtet die un bevestigten Formblåtter mit den Metallblättern auf allen Seiten einschließen und zusammenhalten. Damit aber die Formen in den Futteralen völlig unbeweglich liegen, so werden sie mit dünnen Hölzern auf jeder schmalen Seite der Futterale zusammengepreßt. Diese Formen find theuer, und da sie nun öfters durch das Schlagen kleine Löcher be kommen, so werden solche mit alten Blättern, vermittelst Hausenblase im Weinessig aufgelöset, geflickt.

Dunnstein, Tafelstein, (Edelgesteinschneider) ein Edelgestein, der unten flach, oben aber mit einer Tafel und vier Flächen oder Fazetten versehen ist, indem die Dün nigkeit eines solchen Steins nicht erlaubet, viele Flächen darauf zu schleifen.

Dünnwildpret, Damme, Slåmmen, Slanken, (Jäger) das dünnfte Stück eines geschossenen Wildprets, im Bauch bis zum Schlägel.

Dunft, (Artillerie) aus dem Dunst werfen, nens nen die Feuerwerker, wenn man eine Bombe aus dem

Mörser mit einem einzigen Feuer wirft, im Gegensaß, wenn man solche mit zwey Feuer wirst. Dieses geschicht,. wenn man nur auf die Zündpfanne Feuer giebt. Denn je, nachdem nach Beschaffenheit der Bombe, oder einer an dern Kugel, und des Unterschieds der Entfernung, die Kammer des Mörsers geladen ist, seht man ohne weitere Umstände die Bombe mit der Brandröhre, welche durch eine Stopine mit der Ladung des Mörsers vereiniget wird, aufwärts in dem Mörser, und verdammet sie weiter nicht, als etwa mit drey Keilen, falls sie zu viel Spielraum hat, damit die Bombe im Mittelpunkt erhalten werde, worauf man, wenn der Mörser gerichtet ist, auf die Pfanne allein Feuer giebt, welcher Wurf ohne die geringste Ge fahr des Feuerwerkers geschehen kann. Hingegen, wenn mit zwey Feuern geworfen wird, so läuft der Feuerwerker immer Gefahr, beschädiget zu werden. Man ladet alsdenn die Bombe gehörig in den. Mörser, verdämmet selbige gut mit Erde, und hierauf giebt man zuerst der Bombe, und gleich darauf dem Mörser Feuer, and brennet sie loß. Da dieses Werfen sehr vieler Gefahr unterworfen ist, so hat man es in Deutschland abgeschafft, und das Werfen mit einem Feuer eingeführet. Weil aber die Würfe mit dops peltem Feuer unstreitig richtiger treffen, und mehr Wür kung, als bey dem Werfen mit einem Feuer haben, so ist man in Frankreich von dieser Gewohnheit noch nicht abe gegangen.

Dunft, Vogeldunst, Vogelschrot, (Bleyfabrik) die allerkleinste Art des Schrots, womit nur nach kleinen Vogeln geschossen wird, damit sie dadurch nicht sehr zerrissen

Dunst, (Hutmacher) so nennt er den Dampf, der bey dem Steifen (f. dieß) der Hüte aus der öfters angefeuch teten, und über den geheizten Ofen gebreiteten Leineivand, und worauf die Hüte liegen, heraus steigt. (f. Steifen.)

Dunst, (Müller) heißt in manchen Gegenden das feinste Mehl aller Art, so man sonst auch Kernmebl

nennt.

Dunstbad, s. Dampfbad.
Dunftflinte, f. Vogelflinte.
Dunstkugel,. Dampfkugel.

Duodez, (Buchdrucker) ein kleines Bücherformat, da jeder Bogen zu 12 Blåttern abgedruckt wird.

Dupfbålchen, Fr. tampon, (Kupferstecher) ein Stücks chen neuer Taffent, in Gestalt eines Beutels zusammengeleget, und mit Baumwolle ausgefüllet, womit man, anstatt der Hand, die Hinterseite einer mit Firniß bestri chenen Platte bedupfet. (f. Dupfen.)

Dupfen, Fr. tapement, (Kupferstecher) auf die Hinterseite einer Platte zum Erzen, (f. dieses) worauf kleine Klumpen Firniß, in fast gleicher Weite von einander, aufgetragen sind, schlagen, damit sich der Firniß auf der polirten Seite überall gleich ausbreite. Man dupft zuweilen mit der flachen Hand, vom Daumen bis zu dem kleinen Finger, allein dieser Handgriff, den Firniß mit der Hand zu dupfen, hat verschiedene Unbequemlichkeiten. Zuerst kann man sich verbrennen, weil die Platte, die warm Ppp 2

seyn

keyn muß, oft mehr Wärme hat, als man wünscht. Zweye tens kann an der Hand Schweiß seyn, und da man zu weilen genöthiget ist, auf den Firniß zu dupfen, so ver mischen sich alsdenn mit demselben Schweißtropfen, wel che von der Wärme als Blasen aufwallen, und kleine Lü cken verursachen, auf welche das Scheidewasser so stark, wie in den Stichen, durchbeißt. Man bedient sich deswe gen heut zu Tage eines Dupfbälchens, (f. dieses) welches besser ist.

Dupliren, s. Dubliren.

Durchbrechen, (Uhrmacher) woenn bey kleinen Uhrenrädern, die aus geschlagenem Messingblech gemacht werden, in der Mitte ihres Umfangs ausgehauen wird, daß darinn zwey Kreuzschenkel entstehen. (f. Uhrenråder.) Der Zwi schenraum dieser Kreuzschenkel wird nach dem Augenmaaß praktisch bestimmt, und entweder mit einem Meißel ausgehauen, oder mit einer kleinen Laubsäge ausgefäget.

Durchbrechmeißel, (Klämpner) sind kleine eiserne Stämpel, welche auf der einen Grundfläche allerley Figu ren, als Sterne, Rosen und dergleichen ausgeschnitten

druckt oder eingetrieben werden.

Dur, Dural, (Musiker) ein scharfer und harter Ton, haben, und womit in die blecherne Arbeit Figuren abgeim Gegensatz des weichen oder Molls. Durchbauschen, f. Pauschen.

Durchbeuteln, f. Beuteln. Durchbrechen, (Baukunft) eine Stück Band oder Mauer nach Erfordern der Umstände mitten herausschlagen. Durchbrechen, durchbrochene Arbeit, (Metallarbeiter) Löcher oder Lücken in eine Metallarbeit bilden. Entweder geschiehet es zur Zierde, oder aber die Waare hierdurch leichter zu machen. So nimt der Uhrmacher z. B. aus den Uhrrädern hin und wieder etwas unter der Stirn heraus, um solche leichter zu machen. Man verrichtet die fe Arbeit mit dem Meißel oder der Laubsäge.

Durchbrechen, durchbrochene Maschen, (Strumpfwurker) benachbarte Maschen also vereinigen, daß hierdurch Fleine durchbrochene Löcher oder Lücken entstehen, womit in den Strümpfen Figuren und Blumen, in und neben den Zwickeln, eingewürkt werden. Manchmal bestehet der Brickel aus lauter solchen gebrochenen Maschen, imanchmal aber wieder aus einer andern Maschen, als geworfene und gekettelte, (f. diese) und die Blumen um den Zwi: cel aus durchbrochenen Maschen, oder auch umgekehrt. Die gebrochenen Maschen entstehen dadurch, daß der Strumpfwürker diejenige Masche, wo durchbrochen wer den soll, nachdem die Masche, wie gewöhnlich, über der Nadel in ihrem Range, d. i. Reihe, verfertiget ist, mit der Schaftnadel (s. diese) abpreßt, d. i. von der Nadel abnimt, und solche auf die benachbarte Nadel zur Linken seht. Wenn alsdenn wieder eine neue Reihe Maschen gewürkt wird, so entstehet da, wo die Masche in der vo rigen Reihe von ihrer Nadel herunter genommen ist ein Löchelchen. Da jederzeit nach zwey Reihen gewürkter Ma fchen allemal die erforderlichen Maschen, welche bilden fol len, auf die gedachte Art durch rochen werden, und zwar Rets an solchen Stellen, daß das Zeichnerische der Figur herauskomt, so entstehet dadurch in dem Ganzen die erforderliche Bildung, weil sich die durchbrochenen Maschen von den undurchbrochenen unterscheiden, und also in das Auge fallen. Ist der Strumpfwürker in dieser Arbeit noch nicht sehr geübt, so hat er hierbey eine Vorschrift, die aus einem mit durchkreuzten Linien bedeckten Musterpapier bes Rehet, worinn die verlangte Bildung punktiret ist, d. i. da, we die Masche gebrochen werden soll, stehet im Quadrat ein Punkt, die übrigen aber find leer. Denn die Quadrate stellen hier die Maschen vor.

Durchbrochene Arheit, so heißen die mit dem Durch schlag, nach verschiedenen Figuren gestellte, durchgehauene Löcher, z. B. auf dem Deckel der Feuersorge. Dieses geschichte, indem das Blech auf das Werkbley geleget wird, und vermittelst des Hammers mit dem Durchschlag allerley Figuren von Löchern geschlagen werden. So macht auch der Schlösser von Eisenblech durchbrochene Arbeit. Der Bildhauer macht bey verschiedenen Verzierungen z. B. über einen Rahm des Spiegels dergleichen durchbrochene Arbeit, die er mit verschiedenen Eisen durchsticht.

Durchbrochene Arbeit, (Metallarbeiter) alle Ar= beiten oder Waaren, die zur Zierde figürliche Löcher oder Lücken haben. (f. durchbrechen, durchbrochene Knöpfe.)

Durchbrochene Degengefäße, (Schwertseger) diese entstehen schon durch den Guß, daß die leeren oder durchbrochenen Stellen, nur noch nach dem Guß weiter auss gebohret, und vermittelst der Punzen und Grabstichel auf dem Rittstock verschnitten werden dürfen. (f. verschnei den.) Uebrigens verlangt die Mode; daß dergleichen durchbrochene Degengefäße entweder ganz glatt, oder doch nur sehr flache verschnittene Figuren haben.

Durchbrochene Knöpfe, (Gürtler) solche Knöpfe, welche zwischen ihren getriebenen Zierrathen (f. getriebene Knöpfe) leere Stellen haben, welche ausgestochen sind, und folglich die Knopfplatte aus lauter zusammenhängenden getriebenen Streifen bestehet. Wenn die Knöpfe in die Stange getrieben sind, so wird die Platte mit Bley voll gegossen, und nach dem Erkalten werden die glatten Flächen zwischen den getriebenen Zierrathen mit einem seinen Meißel ausgeschnitten, und alsdenn wird die Platte ins Feuer geworfen, und das Bley wieder ausgeschmolzen. Durchbrochene Maschen, s. Durchbrechen. Durchbrochene Säulen.

Durchbrochenes Laubwerk, (Baukunst) das Laubwerk an den Geländern und Brustlehnen oder andere zusammengesehte Zierrathen, Züge und Laubwerk, in und zwischen welchen in den Vertiefungen Lücken sind, so daß man dazwischen durch sehen kann.

Durchbruch des Deichs, s. Deichbruch.

Durcheimern, Durchgåren, (Köler) wird von dem Meiler gesagt, wenn der Zug der Luft zu stark ist, so daß das Feuer die Oberfläche des Meilers erreichet.

Durchfahren, Durchörtern, (Bergwerk) von einer Grube, einem Stolln øder Ort zum andern sich begeben,

Freigen,

Heigen, gehen, fahren, oder auch durch das Gestein eine Zweytens kann der Sammtmacher die Fåten der Kette des Deffnung machen.

Durchgåren, f. Durcheimern. Durchgeben, (Jäger) 1) eine Didicht austrei ben, von dem Jäger gesagt. 2) Von dem Wilde genom men, flüchtig laufen, die Flucht nehmen.

Durchgehende Säulen, (Baukunft) Fr. colonnes paffantes, Saulen an einem Gebäude, welche von untew bis oben naus durchgehen, bis an das Dach reichen, und zwey bis drey Geschoß durchgehen.

Durchgenebete Schuhe, f. Durchnehen der

Soble.

Durchgeftochener Stein, (Saigerhütten) wenn die Kupferkiese oder kiesigten Erze und Kupferschliche ehe dem roh und in dem Stein gearbeitet wurden, welder roher Schlackenstein genennt wurde, denn wurde diefer Stein einmal geröstet, und daven auf eine Schicht 24 Zentner nebst 4 Zentner Kieß und etwa 12 Zentner anderer filberhaltigen Erze mit durchgebracht, wovon denn der durchgestochene Stein entstand. Dieser Stein wurde denn ferner, ohne daß man solchen röstete, wieder gefaigert, und es wurden wieder zu einer Schicht 24 Zent ner genommen, folche aber bey dem Schmelzen in 12 Thei le getheilet, ferner vertrieben und gefaigert, und damit auf diese Art fortgefahren, bis man alles mögliche Silber und Kupfer davon abgefaigert hatte. Diese Verfahrungsart ist aber alt, und jetzt nicht mehr im Gebrauch.

Durchgråthig beizen, hitz beizen, Weiß heizen, (Eisenhütte) wenn das Eisen, welches zerrennet wird, (f. zerrennen) recht weiß aussiehet, und von vielen Feuertheilen durchdrungen ist.

Durchguß . Ausguß, Durchschlag.
Durchbieb, (Jäger) s. Richtweg.

Durchkreuzung., (Sammtmacher) die Richtung der Kettenfäden des gezogenen Sammts von den Rollen nach dem Stuhl zu, indem man die Fäden von diesen Rollen nicht gerade nach dem Stuhl und dem Harnisch hinleitet, fondern sie alle durch einen Rahmen ziehet, der mit fenf recht stehenden Drähtern befeht ist, und senkrecht vor dem Cantre stehet, so daß sich die Fäden durchkreuzen. Denn die Fäden der Nollen rechter Hand des Canters werden zwischen die Drähter des Rahms linker Hand durchgezo: gen, und die von den Rollen kinker Hand umgekehrt durch die Drähter rechter Hand, und so immer von beydeu Seiten des Canters nach der Mitte zu, so daß sich alle Fäden vor dem Rahm durchkreuzen. Vor dem Rahm nach dem Stuhl zu werden fie durch einen, vor diesem Rahmen han genden, Oeffner (f. diesen) in ihrer Ordnung gerade durchgezogen, und nach ihrem Harnisch geleitet. Diese Durchkreuzung hat seinen doppelten Nuzen. Erstlich wer den nicht allein alle Fäden bey dem Zug des Zampels besser gespannt, da sie nicht gerade von den Rollen nach dem Harnisch laufen, sondern durch die Durchkreuzung in dem Rahm wegen der schiefen Richtung eine größere Spannung erhalten. Daher können die Fåden nicht so leicht auf den Rollen nachgeben, und sich mehr abwicklen als nöthig ist.

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gezogenen Sammts, indem er sie durch die Drähter des Rahms ziehet, auch gehörig nach dem ihnen zukommenden Harnisch hinleiten, so daß jeder Faden an die zur Bil dung erforderliche Stelle hinkomt. Denn die Rollen zur Figurkette sind zwar schon so in dem Canter geordnet, daß he da stehen, wo sie hin gehören, allein es ist doch nicht alfemal wegen der Menge der Farben möglich, daß nur eine einzige Farbe auf einer Stelle im Canter gestellt seyn wird, welches er aber bey dem Durchkreuzen abändern kann, wenn nämlich mehrere Rollen ein und ebendenselben Plak einnehmen. Denn er kann durch das Durchkreuzen die Fåden hinleiten, wo sie nur nöthig sind, weil sie nachher, wenn sie durch den Oeffner gezogen werden, gerade aus nach ihrem Harnisch gehen. Denn dieser Sammt bestehet aus vielen Theilen, nämlich so vielen, als Blumen in der Breite desselben vorhanden sind, deswegen auch jeder Theil seinen besondern Harnisch haben muß. (f. Einrichtung des Harnisches.) Noch ist zu bemerken, daß diese Durchfreuzung der Fäden sich gar nicht verwirren kann, denn der Canter mit den Rollen steht geneigt. (f.Canter des Sammtmachers.) Der Rahm mit den Drähtern steher aber vor demselben senkrecht gestellet, daß die Faden sich immer nach ihrer Lage der Rolle, einer über dem andern, durchkreuzen, folglich die untersten Fäden unten, die obersten aber oben durch die Drahter gehen, und sich eine Reihe mit der an dern gar nicht berühret.

Durchlangen, s. Ort treiben.

Durchlaß, (Bergwerk) ein ablänglicher Kasten, der entweder aus einem ganzen Baume ausgehauen, oder auch von Pfosten zusammen gefeht ist, und welcher oben bey dem Haupte ein Gefälle hat, worauf man das Wasser abführet, daß es aus solchem Gefälle in den andern Thell des Durchlaffes fallen kann. Solche Durchlasse werden nicht nur bey dem trocknen Puchwerken gefunden, sondern auch zum Siebwaschen gebraucht, das Erz vom Staub und Schlamm zu säubern, ingleichen das Grobe von dem Kleinen zu scheiden.

Durchlaß, (Münze) f. Streckwerk, und Adjustięwerk, woran er ein Theil ist.

Durchlaffen, (Bergwerk) heißt aus dem Schmelzofen das Werk durch den Ofen gehen lassen.

Durchlochung, (Mühlenbau) die Oeffnungen und Löcher in den Tocken, Wellen und Räderbäumen, um die Stöcke, Aerme und dergleichen darinn zu setzen.

Durchmarsch, (Kriegskunst) das Durchziehen mehrerer Soldaten durch eine Stadt u. dgl.

Durchneben der Sohle, (Schuhmacher) die Soble bey solchen Schuhen und Panteffeln bevestigen, die man neigentlich dreymal genebete (f. diese) nennt. Die Arbeit ist mühsam, weil der Schuhmacher solche Sohlen mit zwey Drähtern zugleich, sowohl von inwendig, als auch auswendig durch ein vorgestochenes Loch nehen muß. Zum Unglück kann er nun innerhalb des Schuhes weder das vorgestochene Loch sehen, noch weniger den Draht durchstecken. Dieserhalb verfähret der Schuhmacher folPpp 3

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