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werden zwar mit kleinen Stämpeln bedruckt, welche aber anstatt mit Farbe, hier nur mit Druckfirniß bestrichen werden. Allein alle Stellen, worauf eine Scherwolle von bestimmter Farbe, z. B. roth, aufgeftaubet werden soll, müssen sämintlich hinter einander mit Firniß bedruckt wer den, und wenn dieser Firniß etwas weniges getrocknet hat, und hiernach mit der ihm zukommenden Wolle bestäuber ist, denn werden nach einander die übrigen Stellen zu andern Farben oder Schattirungen bedruckt. (f. Papier tapeten.)

Druck der Wachstuchtapeten, welches mit eben den Handgriffen verrichtet wird, als bey dem Druck der Pas piertapeten gezeigt ist, nur daß bey Papiertapeten mit Leimfarben, hier aber allemal mit Delfarben (f. Druckfir: nis) die Figuren gedruckt werden. Sobald nämlich die Tapete so weit gebracht ist, daß sie gedruckt werden kann, C. Wachsleinwandtapete) so wird zuerst mit der Klatschforme, so wie bey der Papiertapete mit einem weißen Grunde jede Figurstelle ganz bedruckt, alsdenn werden die äußern Umrisse und innern Schraffirungen mit schwarz zer oder brauner Farbe mit der großen Stämpelform abgedruckt, wie bey der Papiertapete. (f. diese.) Nach Anleitung dieser Umrise und Schraffirungen wird jede Farbe und jede Schattirung der Hauptfarben mit den fleis nen dazu gehörigen Stämpeln eingedruckt. Doch statt des leßtern Drucks mit den Stämpeln schildert man diese Tapeten auch oft, theils, weil viele theure Delfarbe bey dem Druck verloren geht, theils auch, weil der Druck den Fi guren ein steifes Ansehen giebt.

Druck des Rattuns, f. Kattundruckerey.

Drückel, (Bergwerksmaschine) ein Hebel, womit man vermittelst des Drucks etwas aufhebet. Vorne hat er ins gemein eine Gabel, womit das erforderliche gehoben wird. So ist an derjenigen Heblade ein Drückel, womit man den Bergbohrer (f. diesen) zur Untersuchung der Gebir ge wieder heraus zieht.

- Druckelpumpe, Druckpumpe, (Bergwerk) ist eine Pumpe, die nicht wie die gewöhnlichen Pumpen zu dem Saugwerk, sondern zu dem Druckwerk gehöret.

Drucken, f. Buchdrucken, Kattundrucken und Druck.

Drücken, (Bergbau) wird vom Gestein in Schächten und Strecken gesagt, welches flüchtig einzustürzen drohet. (f. Druck, (Bergbau.))

Drücken, (Jager) der Hase insbesondere druckt oder Ichmiegt sich an die Erde in seiner Saße, um nicht von den Vorübergehenden bemerkt zu werden.

Drucker, so heißt derjenige, der vermittelst einer Form Bilder, Schrift und Figuren 'abdruckt, daher Buchdru der, Rattundrucker, Kupferdrucker, u. s. w. (s. diese Wörter.)

Drucker, Fr. Reveillon, (Maler) wenn man bey der Malercy eine Partie in ein besonderes Licht setzt, um die Anschauenden aufzumuntern, und die tauben Tône, Schattenmaßen, Uebergånge und Halbschatten gel

tend zu machen. Es ist das, was in der Musik eine Bissonanz genannt wird.

Drücker, Drucker, Stempel, (Münze) derjenige hohle stählerne Kegel, der auf seiner Grundfläche mit einem scharfen Rande versehen ist, und in dem Schlußbolzen der Spindel steckt, welche durch die drey Mittelftege der Durchschnittmaschine in der Münze geht. Mit diesem Drücker werden die Münzen aus den gestreckten oder geblätteten Schienen oder Zainen, so groß als sie werden sollen, auf der Unterlage rund ausgeschnitten. (f. Durchschnitt.)

Drucker, Drücker, (Schlösser) diejenige Handhabe oder der Griff auf einem Schlosse, womit die fliegende Falle oder Klinke geöffnet wird. Es wird inwendig oder außerhalb insgemein mit einer Schraube bevestiget, oder auch mit einem beweglichen Niedt verniedtet, und besteht aus einem Gegenhebel. An den französischen in das Holz der Thüre eingelassenen Schlössern wird anstatt des Dru kers ein herabhangender gedruckter Ning, in Gestalt eines Schlüsselrings, oder sonst ein Gewinde oder ein Angriff gewöhnlich von Messing angebracht.

Drucker, (Uhrgehäusemacher) der kleine Zapfen, der das Gehäuse einer Uhr durchbohret, an der stählernen' Schließfeder verniedtet, und in dem durchbohrten Loch des Gehäuses beweglich ist, so daß, wenn man den Kopf dieses Zapfens herein druckt, die Feder zurück trit, und das Gehäuse sich öffnet.

Drucker, (Uhrmacher) derjenige vierkantige Zapfen, der in einem Einschnitt an einer Seite des Bodens einer Repetiruhr liegt, vermittelst welcher man, wenn man mit dem Zapfen des Gehängs am Uhrgehäuse steßt, die Uhr repetiren laßt. Denn da der Drucker mit dem Stundenrechen (f. diesen) zusammenhängt, so zieht nach dem Stoß des Druckers die eine Spite des Rechens die Kette, die über eine Rolle nach der Welle der Schlagscheite zugeht, in die Höhe, wodurch der Wellbaum und zugleich die Schlag scheibe umgedrehet wird, und die Uhr repctiret.

Druckerballen, f. Buchdruckerballen. Druckerey, ein Haus, oder eine Anstalt, mit den nothigen Geräthen, worinn gedruckt wird. Daher Buchh druckerey, Kattundruckerey u. §. ro.

Druckerey mit verschiedenen bunten Farben, Fr. Impreffion en trois couleurs, (Kupferstecher) eine neu erfundene Kunst, vermittelst welcher alle Gegenstände mit ihren natürlichen Farben durch drey gestochene Platten auf ein einzig Blatt abgedruckt werden können. Le Blond ist der Erfinder. Diese drey Platten müssen einen einzigen Gegenstand vorstellen, und eine jede hat ihre besondere Farbe. Diese Farben sind das Rothe, das Gelbe und das Blaue, und durch ihre verschiedenen Vermischungen machen sie ähnliche Töne der Gemälde. Man macht zu diesem Behus drey Kupferplatten von einerley Größe, die recht gleich und so gefeilet sind, daß vollkommen eine auf die andere passet. Diese drey Platten werden so gestochen und zubereitet, wie die in der schwarzen Kunst, (1. diese) und man druckt auf einer jeden einerley Zeichnung aus.

Eine jede Platte ist bestimmt, mit einer Farbe abgedruckt zu werden. Man löscht daher auf derjenigen, wo z. B. mit Roth gedruckt werden soll, alle Partien aus, wobey kein Roth vorkomt, und formiret darauf, nur die Partien, wo das Rothe die Hauptfarbe ausmacht, als die Lippen, Backen, oder auch das Gewand an einer Person, und den übrigen Partien, welche nur eine Bleichröthe erfordern, als z. B. die Schattenmaßen und die ganze Haut, giebt man eine leichte Farbe, und nur soviel, als erforderlich ist, wenn es mit den übrigen Farben gedruckt wird, den verlangten gemischten Ton zu verursachen. Auf der Platte, welche mit Blau abgezogen werden soll, löscht man alle rothe Stellen weg, die auf der rothen Platte schon stehen, und man mildert nur diejenigen, welche von diesen beyden Farben Theil nehmen sollen. Diejenigen Stellen aber, woo das Blaue herrschen soll, läßt man gänzlich stehen. Eben fo verfährt man auch mit der gelben Platte. Jede von diesen Platten wird nun mit der ihr zukommenden Farbe auf das nämliche Papier abgedruckt. Mit derjenigen Platte wird zuerst gedruckt, deren Farbe auf dem Gemal de am wenigsten gesehen werden soll, und die stärkste Farbe wird zuleht eingedruckt. Manchmal ist man auch genöthiget, zwey Platten zu einer Farbe zu stechen, um eine größere Wirkung hervorzubringen. Alsdenn wird die zweyte Platte zuleht gedruckt, und sie dienet gleichsam zur Glasur der Hauptfarbe. Es wird auch mit Umbra, oder wol gar mit Schwarz gedruckt, um die Schatten hervor zubringen, und ihnen mehrere Kraft zu geben. Alle Far ben, die zu dieser Kupferdruckerey gebraucht werden, müs sen durchsichtig seyn, so daß, wenn man sie auf der Pro te eine über die andere setzt, eine Mischung herauskomt, welche vollkommen das Kolorit eines Gemäldes nachahmet. Um diese Proben desto länger zu erhalten, und sie der Malerey desto näher zu bringen, zieht man sie auf Lein wand, und hernach auf einen Blendrahmen, um sie mit Dahmen einzufassen. Alsdenn überstreicht man den Abdruck mit einem guten Firnisse, welcher demjenigen bey komt, der zu den Gemälden gebraucht wird. Die Kunst vielfärbig zu drucken, besteht also darinn: 1) einen jeden Gegenstand mit drey Farben vermittelst dieser dreyer Plat ten, welche auf ein und eben dasselbe Papier passen müssen, in seinen natürlichen Farben nachzuahmen. 2) Die Zeich nungen auf einer jeden dieser Platten also einzurichten, daß die drey Zeichnungen wohi übereinstimmen. 3) Diese drey Platten also zu stechen, daß sie ohnfehlbar in einander und zusammen passen müssen. 4) Die drey wahren materiellen Farben zu finden, welche zu dem Gemälde tauglich find, und sie also zubereiten, daß sie abgedruckt schön sind, und lange dauern können. Endlich 5) diese drey Platten bey dem Drucken mit gehöriger Geschicklichkeit abzuziehen, damit man nach dem Druck nicht sehen könne, wie sie ab gezogen sind, oder ob es drey verschiedene Abzüge find. Druckerfarbe, und

Druckerschwärze, f. Buchdruckerfarbe. Druckfarte, (Tapetenfabrik, Kattundruckeren) diese Farben find gemeiniglich Mineralfarben, Zum weißen

wählt man Bleyweiß, mit welchem man auch alle andere Farben vermischt, um solche heller oder dunkler zu machen. Auripigment mit Bleyweiß verseht giebt die gelbe Far be. Zum Dunkelroth nimt man Kugellack, zuweilen auch Zinnober mit Mennig verseht. Aus einer Mischung von Auripigment und Berlinerblau entsteht die grüne Farbe, welche man in Neu- oder Seladongrün verwandeln kann, wenn man Bleyweiß hinzu thut. Weil aber die grüne Delfarbe überhaupt schwer und langsam trocknet, so reibt man unter die Farbe etwas kalzinirten Vitriol, welcher das Trocknen befördert. Zur blauen Farbe kann man wol Indig nehmen, da aber dieser schmuht, so wählt man lie ber zum Dunkelblauen bloß Berlinerblau, und zum Hellblauen wird solches mit Bleyweiß verseht, und noch står ker, wenn es Perlfarbe werden soll. Zur braunen Farbe, die aber beym Druck selten angebracht wird, braucht man zur schlechtesten Art Ruß mit Bolus vermischt, eine bessere aber entsteht aus Umbra. Zur fühwarzen nimt man den Kienruß, an dessen Statt man auch Kolschwarz neh men kann. Alle diese Farben werden sowohl zum Anstrich des Grindes, als auch zum Drucken und Malen gebraucht, bloß daß sie zum Anstreichen mit einem andern Firniß, als zum Drucken vermischt werden. (f. Druckfirniß.) Die Farbe der Kattundrucker theilet sich in groen Gattungen, nämlich in diejenige, mit welcher gedruckt wird, und in die, mit welcher geschildert oder gemalet wird. Denn mit einigen Farben, z. B. grün und gelb, kann nicht gedruckt werden, doch in den neuern Zeiten hat man es mit den Druckfarben so weit gebracht, daß sie fast alle so ächt zugerichtet werden, daß sie können gedruckt werden, und von Beständigkeit sind. Die gewöhnlichen Druckfarben, mit welchen man drucket, sind schwarz, roth, blau, braun, violet, (s. davon an seinem Ort unter jeder Farbe.) Aus diesen Hauptfarben werden durch Vermischung mehrerer derselben allerley Tinten und Schatten hervorgebracht, und da die Farben flüßige Brühen sind, welche so nicht zum Drucken können gebraucht werden, so werden einige mit Stärke, z. B. die schwarze, einige aber auch mit Gum mi, der zu einem Brey gekocht wird, vermischt, damit die Farbe einem Brey ähnlich werde, um solche auf die Formen auftragen zu können. (f. davou bey jeder Farbe.) Druckfarbe, f. Buchdruckerfarbe.

Druckfirniß, (Wachsleinwandtapetenfabrik) derjenige Firniß, der zum Drucken der Leinwandtapeten gebraucht wird, und mit welchen die mancherley Farben vermischt werden. Man nennt ihn deswegen, weil er sehr klar und weiß ist, auch den weißen Firnik. Bey der Zubereitung desselben nimt man auf Zentner Leinöl 2 Pfund weißen Vitriol, kalzinirt diesen, vermischt ihn mit Pfund Silberglöte und 4 Pfund Marienglas, und reibet diese Mischung auf einem Reibestein, bis es sehr fein und klar ist. Die geriebene Masse schüttet man nach und nach in das siedende Leinöl, schaumet den Firniß zum öftern ab, und läßt ihn so lange kochen, bis er klar ist. Mit diesem Fir niß wird der Farbengrund der Tapeten angestrichen, und hieraus entsteht auf folgende Art der eigentliche Druckfir0003 firniß

nis. Man gießt nämlich zu dem ist bereiteten weißen Firniß noch höchstens 1 Pfund gewöhnlichen Terpentin hinzu. Mit diesem Terpentin läßt man den Firniß aber mals stark kochen, und zündet ihn hierauf an. Wenn die Flamme ohngefähr den 4ten Theil des Firnisses verzehret hat, so deckt man ihn zu, wodurch die Flamme verlöschet. Der Firniß ist alsdenn zum Druck stark und steif genug. Wenn zuweilen auf den sogenannten Pequins breite Stel len vergoldet werden, so wird zu diesem Firniß Ocker und Bleyweiß genommen, damit er bey dem Druck körperlis cher wird, und erhaben stehen bleibt. Auch macht man aus diesem Firniß zum Ueberziehen der gedruckten Tapes ten den sogenannten Glanzfirniß. (f. diefen.) Mit dies sem Firniß werden nun alle Farben vermischt, und auf die Tapeten gedruckt. (f. Druck der Wachsleinwandtapete.)

Druckfirniß, f. Buchdruckerfirniß.

Druckholz. (Tapetenfabrik) ein vierkantiges eichenes Stück Holz, welches an einem Ende einen Zapfen hat, um solches daran halten zu können. Man bedient sich dessen, solches auf die Form, wenn gedruckt wird, zu le gen, damit, wenn die Preffe alsdenn aufgeschraubet wird, der Druck der Forme beschweret, und besser vollführet werde.

Druckôl, Kupferdruckól, Fr. huile d'imprimeur en taille-douce, (Kupferdrucker) wird aus Nußôl bereitet, welches man so lange siedet, bis es eine gewisse zum Drucken dienliche Dicke oder Zähigkeit erhält, damit es nicht so leicht fließend wird, sondern auf der Platte gehörig Stand hält.

Druckpapier, (Buchdrucker, Papiermacher) ein ungeleimtes Papier, welches davon den Namen hat, weil es sonst zu nichts anders gebraucht wird, als zum Drus cken der Bücher.

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Druckpumpe, s. Druckelpumpe. Druckschwarz, Deutschschwarz, deutsche Schwär: ze, eine Farbe, welche man Frankfurther Schwarz nennt. Sie hat ein sammtfarbiges Ansehen, und läßt sich leicht durch das Reiben mit den Fingern zermalmen, welches ei Man hat gentlich ihre Güte und Schönheit ausmacht. nachgemachtes Druckschwarz, welches aber nicht so gut, und gemeiniglich fandig und strenge unter den Fingern ist. Es wird von Brantweinhesen, oder den zuleht ausgepreß ten Weintraubenhülsen mit etwas Knochen zubereitet und mit Mühlen gemahlen. Das beste von dieser Art wird in Paris verfertiget.

Druckschwärze, (Kupferdrucker) ist eine Vermischung des gekochten Nußöls und des sogenannten Frankfurther schwarz. (f. dieses)

Druckspiel, f. Beilketafel.

Druckstämpel, (Wasserbau) ein Stämpel bey solchen Wasserkünsten, die man Druckwerke nennt, und wo durch das Wasser in die Höhe gepreßt wird. (s. Druck werk.)

Druckstock, f. Saumsattel,
Drucktafel, f. Beilketafel.

Drucktisch, (Kattundruckerey) ein 7 Fuß langer Tisch, der aus einem 6 Zoll dicken Holz gemacht, auf 4 starken Füßen ruhet, und der Vestigkeit und Haltung wegen gut zusammen verbunden ist. Auf der einen schnalen Seite ist unterwärts an den Füßen ein starkes Brett als ein Fußtritt angemacht, welches dazu dienet, den zu druckenden Kattun darauf zu legen. Ueber dem Tisch an beyden schmalen Seiten ist von Latten ein Rahm an der Decke des Zimmers bevestiget, woran in den untersten Enden eben solche Rolle läuft, als über der Bolzenpresse zur Ta pete. (f. diese.) Sie dienen beyde gleichfalls dazu, den gedruckten Kattan über solche hinweg zu ziehen, damit er vorläufig etwas betrockne. Der Drucktisch selbst wird bey dem Drucken mit einer dicken wollenen Decke belegt, das mit die Form beym Abdrucken keinen harten Widerstand finde. (. Kattun drucken.)

Druckwasser, (Mühlenbau) so sagen die Müller, wenn fie bey der Schmalerung einer Strohmbahn zu einem jes den unterschlächtigen Wasserrade zwey Fuß bis 18 Zoll Gefälle geben, im Gegensatz des Gefälles im Untergerinne.

Druckwerk, (Wasserbau) eine Maschine, welche dazu dienet, durch einen in einem Rohr auf und niedergehenden Kelben oder Druckstämpel (f. diesen) Wasser aus einem tiefen Ort in die Höhe zu treiben. Sie ist folgendergestalt eingerichtet: In einer Röhre, die mit dem untersten En de im Wasser steht, geht ein Kolben auf und nieder, beym Aufheben zieht er durch ein angebrachtes Ventil Wasser in die Höhe, indem das Ventil durch das herauffahrende Wasser geöffnet wird, sobald aber das Wasser aufhöret zu steigen, schließt sich das Ventil, uud läßt kein Wasser wie der zurück fallen. Geht hierauf der Kolben hinab, so druckt der zurück fallen. er das heraufgezogene Wasser durch ein kleines Queerröhrchen in eine andere so hoch aufsteigende Röhre, als man den Ausguß verlangt, denn das Wasser in der zweyten Röhre wird durch wiederholtes Niederdrucken des Kolbens, wodurch stets mehr Wasser in die Röhre gepreßt wird, immer höher getrieben, bis es endlich zur zweyten Röhre oben ausfließet. Damit aber das bereits in die zweyte Röhre getriebene Wasser nicht zurück fallen könne, wenn der Kols ben zieht, so befindet sich in der zweyten Röhre gleichfalls auch ein Ventil, welches sich öffnet, wenn der Druck geschicht, und sich gleich schließet, sebald der Druck aufhöret. Bey dergleichen Druckwerken komt es hauptsächlich darauf an, die Pressung des Wassers richtig zu bestimmen, und zwar, daß es nicht nach seiner Menge, sondern nach seiner Höhe und nach der Weite des Stiefels drucket. Z. B. wenn ein Stiefel 5 Zoll im Durchmesser hat, und das Wasser soll in eine Rohre, die 2 Zoll weit ist, auf 24 Fuß hoch steigen, wieviel Kraft und Gegenwicht wird erfordert, den Kolben mit dem Wasser 24 Fuß hoch und 2 Zoll weit im Gleichgewicht zu erhalten? Wenn man dieses berech nen will, muß man erstlich wissen, wieviel das Wasser in einer Röhre eines Fußes hoch und 5 Zoll dick wieget, und wenn man findet, daß solches 208 Loth oder 64 Pfund wiegt, und hier die Steigröhre 24 Fuß hoch ist, so hat man weiter nichts nöthig, als die Schwere eines Fußes mit 24 zu multie

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multipliciren, welches 156 Pfund beträgt, und soviel Kraft muß also auf dem Kolben zu dieser Röhre und dem Stiefel liegen, wenn er das Wasser 24 Fuß hoch im Gleich gewicht halten soll. Diejenigen, die anders rechnen, weil fie in der Wasserbaukunft nicht erfahren sind, betrügen fichy sehr, wenn sie nur die Schwere des Wassers, das würk lich in der Steigröhre ist, berechnen und folglich sechsmal weniger, als die wahre Größe erhalten. Wenn also jemand hier nach seiner Kraft anordnet, so kann der Fortgang von keinem Bestand seyn. Die Druckwerke thun bey den Seuerspritzen, (f. Feuersprißen) so wie auch bey den Waß ferkünften, die größten Dienste. Bey Pumpen werden fie aber nicht so häufig als die Saugwerke (s. diese) an: gebracht.

Druckwerk, (Münze) s. Stoßwerk.
Druckzange, f. Kornzange.

Drudenstück, (Schlächter) ein Stück Fleisch an dem untern Bug eines Rindes.

Druhe, (Bergwerk) ein ablånglicher Kasten von star: ken Brettern auf den Seiten, und mit einem Boden auf einem Wagengestell, zum Erzfahren dienlich. Er wird alle halbe Jahre aufgestoßen und geaichet.

Druhm, s. Drohm.

Drüll, (Schiffahrt) ein Segel, welches an einer Raa gegen dem Oberbalken des Schiffs am Hintertheil des felben ausgespannt wird. Es bedeckt den Spiegel, und ragt beym Steuer- und Backbord auf zwey Faden beyderfeitig heraus. Man braucht es nur bey dem Rückenwind auf den Kauffahrern. Es dienet gegen das Abtreiben durch Strohme. Kleine Jagden bedienen sich auch dessen bey der Windstille, um fortzukommen. Die Holländer Die Holländer sagen, wenn sie dieses Segel benennen, Blind vors Gatt.

Drum, (Bergbau) . Trum.
Drum, s. Drohm.

Drufen, Drüsen, (Bergwerk) 1) in einer Höhle im Gestein, durch die Witterung, oder durch das Erdfeuer zermülmete, verbrannte und durchlöcherte Erze, gleichsam als wenn sie inwendig von Würmern ausgesogen oder durch lochert wären. Der Staub und das Gemülme hält Sil ber. Wenn die Bergleute solche Drufen antreffen, denn fagen sie: Der Gang liegt in Drusen, hat sich vers wittert. Sie halten auch dafür, daß nach den Drusen eine große Vestigkeit des Gesteins folge. In rusen er schlagen, heißt solche durchlöcherte Erze antreffen. Wenn ein Gang drusig ist, b. i. voll solches zermülmten Erzes, so fagen sie, der Gang sey offen. Doch können Drusen auch mit Letten oder anderer Materie ausgefüllt, und gleich: wohl also nicht offen seyn. 2) Ist es eine aus kry ftallischen Körpern zusammengesette Bergart mit vielen glänzenden Farben, meistentheils aber weiß, die schöne, po lirte und abgeeckete Köpfe hat.

Drusenasche, Weinhefenasche, Fr. cendre gravelée, der Sah oder die Hefen des Weins, so getrocknet oder kalziniret wird. Man nimt die Neigen von dem Wein nebst allen Hefen, läßt sie austriefen, und trocknet die daraus

entstandenen Kuchen. Diese Kuchen werden sodann auf dem Felde wegen des großen Dampfs, der daraus aussteis get, verbrannt und kalziniret. Das flüchtige Salz der Weinhefen zerstreuet sich dabey in die Lust, hingegen bleibt in der verbrannten Materie sehr vieles fires Salz zurück, welches denn wie ein Stein zusammen hält, wenn es auch gleich in Stücken zerbröckelt wird, wie der kalzinirte Weinstein. (f. diesen.) Dieses Salz ist viel schårfer, als das gemeine Weinsalz, und daher ist diese Asche von viel größerer Würkung in der Färberey bey dem Bleichen und der Beiße fertiger, harziger und salziger Körper. Die bes ste Drusenasche ist die, welche aus weißgrünlichen, grünblaulichen gut trockenen, salzigen und bittern Steinen besteht, und solche komt aus Bourgogne und Lion.

Drusenmarmor, ein Marmor, der viele versteinerte Schalenthiere enthält, und daher oberhalb drusig auss sieht. Man finder ihn nur in kleinen Stücken.

Drufig, (Bergbau) heißt das Gestein, wenn es viele Höhlen hat.

Dübel, nennt der hiesige Stellmacher den Döbel.
Dübhammer, (Kupferhammer) s. Tiefhammer.
Dubhammergabel, s. Gabel.

Dublettten, so nennt man im Brett und Würfelspiel, wenn mit zwey oder mehrern Würfeln einerley Augen geworfen werden.

Dubletten, Doubletten, Doppelsteine, (Juvelierer) wenn zwey zusammengesetzte Steine an einem Ringe zu=/ sammengekittet sind, so führen sie diesen 'Namen. Selten ist der unterste Stein ein Diamant oder sonst ein ächter Stein, sondern nur der oberste ist ächt, der unterste aber ein Kristal oder ein anderer ungefärbter Stein. Beyde werden von dem Juvelirer mit Mastir zusammengekittet. Auf der linken Seite wird die unächte Hälfte mit Saftfarben, so mit Salmiakgeist angefeuchtet sind, gefärbet, oder der Mastir zum Zusammenkitten ist dagegen gefäre bet. Hierdurch giebt man den Steinen, eine beliebige Farbe.

Dubliren, Dupliren, Fr. doubler, (Seiden- und Wollmanufaktur) zwey oder mehrere einzelne Fåden zusammen spulen oder wickeln, um dadurch einen vestern und stärkern Faden hervorzubringen. ftårkern Faden hervorzubringen. Das wollene Garn wird zu diesem Ende strehnenweise auf die Krone (s. diese) ge leget, und nachher der Faden vermittelst eines Spulrades auf eine Spule gespulet. Wenn nun dubliret wird, so müssen zwey Kronen, jede mit einer Strehne, beleget werden, und alsdenn werden von beyden Kronen die beyden Fåden zugleich auf eine Spule vermittelst des Spulrades gespulet, und hernach auf der Zwirnmåble gezwirnt. (f. Zwirnmühle und Zwirnen. Manchmal wird der Faden mehr als zweyfach, nämlich drey- vier- auch fünffach,_zu« sammen dubliret. Alsdenn müssen drey oder mehrere Kronen mit Strehnen aufgestellet, oder auch eben soviel Streh nen auf eine einzige Krone geleget, und alle zusammen auf eine einzige Spule zugleich gespulet werden, und nachher zwirnt man alle durch das Dubliren vereinigte Fåden. Sowohl die Organsin: als auch die Tramseide werden

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aus zwey zufammenduslirten Fäden auf der Zwirnmühle gezwirnt, folglich müssen auch hier zwey einzelne seidene Faden zusammendubliret werden. Dieses geschicht auf einem Zwirnbrett vermöge des Schnarrades. Es werden nämlich auf das Zwirnbrett (f. dieses) zwey Bobinen oder Spulen auf senkrechte Spillen gesteckt, beyde Fåden werden durch einen an dem Zwirnbrett befindlichen Glasring gezogen, und nachher auf eine Spule mit dem Schnarrade gespulet. (s. Schnarrad.) Manchmal gefehieht dieses auch auf einem gewöhnlichen Spulrade. Dublirrad, f. Spulrad. Ducaten, f. Dukaten.

Duchten, (Schiffszimmermann) auf den Flußkähnen vierkantige gekrümmte Balken von Eichenholz, deren stärkste Krümmung 6 Zoll beträgt, und die 18 Zoll breit und 8 Zoll dick sind. Sie liegen nach der Breite des Kahne zwischen den beyden obersten Planken, und dienen nicht allein dazu, sämmtliche Planken vor dem Sinken und Auseinanderweichen in Sicherheit zu sehen, sondern auch zwischen den beyden mittelsten Duchten den Mastbaum aufzurichten. Es sind auf einem Kahn drey dergleichen Duchten, wovon die eine recht in der Mitte, die andern beyde aber jede cinige Fuß von der mittelsten entfernt liegen. Der Schiffszimmermann schneidet jede aus einer starken Bohle, und behauet sie auf der hohen Kante mit der Zimmerart und dem Breitbeil, oder fatt des lektern mit der Brumbaue. (f. diese.) Er paßt jede Ducht zwischen die beyden obersten Planken des Kahns nach der Breite desselben horizontal ein, und bevestiget sie an jedem Ende mit einem starken eisernen Ankerbolzen, den er durch ein Loch der obersten Planke durchsteckt. An seinem aus wärtigen Ende hat der Anker einen Widerhaken, der sich gegen die oberste Planke lehnet, und an der Duchte wird er mit eifernen Klammern bevestiget. Auf den beyden Auf den beyden mittelsten Duchten kommen zur Bevestigung des Mastbaums die zwey Scharstöcke (f. diese) zu liegen.

Duckung, (Mühlenbau) bey dem Grundwerk des Gerinnes wird die Neigung der Verkröpfung oder Zusammenfügung der Bohlen und Planken, da solche nach der GröBe des Wasserrades unterwärts sich neiget, also genannt. Diese Verkröpfung wird allmählig nach der Gestalt des Rades bis zu der Mitte desselben, nach einem Kreise geführet, von der Mitte an aber so niedrig, als das Rad tief geht, in gerader Linie verschälet oder verkrepset, so daß das Gerinne, oder dessen Wände so tief eingefaßt sind, als das Rad tief geht.

Dudfiein, Toff Tofftein, (Bergwerk) ein rauher, Löchericher, weicher und leichter Stein, der viele verstei nerte Schalenthiere enthält, und den man deswegen zu den Grotten und Wassergebäuden brauchet.

Duckstein, eine Art Weißbier, welches zu Königslut ter, ohnweit Helmstädt, aus dem Flusse Lutter gebrauet wird, in und am welchen Duck- oder Tofsteine sind, und Daher seinen Namen bekommen hat. Es ist ein von Far: be und Geschmack angenehmes auch gesundes Bier, so oh ne Hefen gåren soll.

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Dudelsack, Sackpfeife, Fr. Mufette, (Orgelbauer) eine neuere Art Pfeifen im Schnarrwerk einer Orgel, wel che in Frankreich noch wenig bekannt ist. Sie hat die Gefalt eines umgekehrten Kegels, ist sonst ganz enge, und geht in Orgeln oder Positiven durch das ganze Klavier, ist 4 Fuß hoch, und klingt achtfüßig, der Ton ist schwächer, als eine Kroncorne. (f. diese.) Sie wird von seinem Sinn gemacht.

Duerne, (Buchdrucker) zwey in einander gesteckte Bo gen, mit einer einzigen gemeinschaftlichen Signatur. It nur bey Folio üblich.

Duett, Ital. Duetto, eine Arie mit zwey Sing stimmen.

Dufbruch, Schneebruch, Giebelbruch, Forsts wesen) der Bruch der Zweige eines Banis, durch den starken Schnee, Glatteis u. Į. w.

Dühne, f. Dune.

Duiflöte, Doiflöte, Doppelflöte, (Orgelbauer) eine Orgelstimme, deren Pfeifen gedackt sind und zwey Lefzen haben, wodurch der Klang sich etwas ändert.

Dukaten, Goldgulden, eine bekannte Goldmünze, die ehedem nur 2 Thaler in Silber galt, dessen Werth aber nach und nach bis 2 Thaler 18 Groschen erhöhet worden ist.

Dukatenåßchen, ein Gewicht, womit die Dukaten ge wogen werden. 15 machen ein Gran, 64 einen Dukaten, und 126 einen Louisd'or.

Dukatengold, ungarisches Gold, (Goldarbeiter) dasjenige Gold, welches dergestalt legiret oder versehet ist, daß in einer Mark zu 23 Karath Gold nur 1 Karath Kupfer oder Silber zugescht ist.

Dukaten valviren, f. valviren.

Dukaton, eine spanische, italienische und holländische Münze, die 14 Thaler in Silbergeld giebt.

Düter, (Wasserbau) eine verschlossene Rinne, womit unter einem Graben ein Gewässer abgeleitet wird, ohne daß dieses mit dem Wasser im Graben Gemeinschaft hat.

Dulebsais, Doulebszis, eine Gattung ostindischen Nesseltuchs, oder ein sehr klarer und weißer Kattun, wel chhen man unter die Mallemollen rechnet, und vornämlich ays Bengalen bringt.

Dullen, f. Dollen.

Dulongs Jierrathen, eine Porzellanart, wenn diese nach der Maleren abgetheilet werden.

Dulzflöte, Fr. Fleute douce, (Musiker) eine Flöte, welche stiller und gelinder geht, als die Bockpfeife. (s. diese.)

Dulzian, Dolzian, Fr. Fagot, Baffon, (Orgelbauer) ein etwas schwaches Schnarrwerk, von 32, 16 und 8 Fuß, im Pedale der Orgeln, mehrentheils mit gefutterten Schnarrkasten, bald gedacht, so daß der Ton unten durch etliche Löcher herauf geht, bald aber auch offen von einem unten engen, oben weiten Kegel. Bey den gedachten Duis zianpfeifen befindet sich in dem weiten Körper derselben eis ne Metallrohre, fast bis zum Oberboden. Auch nennt man in den Orgeln ein Flötenregister Dulzian, wegen der

Gestalt

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