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an einer Stange hängt, welcher durch ein Kreuz vom Kunstwerke eben diese Bewegung mitgetheilet wird. Die doppelten Schaufeln sind an jedem Arm deswegen nothwendig, damit bey keiner Bewegung_Kraft ungenußt verloren gehen möge. Weil bey jedem Zuge eine von den bey den Schaufeln eines Arms, ohne sich zu füllen, durch die Sole streicht, so muß ihr zur Verminderung des Wider: standes ein scharfer feilförmiger Rücken gegeben werden. Damit auch nicht alle Schaufeln einerley Kreis an der Wand besprißen, werden sie theils mehr, theils weniger gegen die Wand geneigt. Durch ein Kreuz kann man der Bewegung, so wie es die Umstände verlangen, vier ver fchiedene Richtungen geben, ohne an dem Kunstwerk et was abzuändern. Wenn die Maschine ihre Dienste völlig leisten soll, so müssen die Schaufeln nur mit ihren Spiken in die Sole eingreifen. Es ist am besten, daß man die Sole in den Haltern oder Bassin beständig in gleicher Höhe erhält, ohne daß man gezwungen ist, eine Aenderung am Kunstwerk vorzunehmen. Sonst aber kann auch die ganze Maschine leicht erhoben und erniedriget werden. Eine sol che Maschine leistet mehr Dienste, als 30 Taglöhner leisten können, und bewirft einen Raum mit Sole, der ungefähr funfzehen bis zwanzig Fuß im horizontalen Durchmesser hat.

Angloise, (Tanzkunst) ein englischer Tanz, dessen es verschiedene Arten giebt.

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Angorische Jiegenbaare, ein schönes, 10 Zoll langes, feines und glänzendes Haar, wie Seide, von einer strah lenden Weiße, aber auch mit einigen Strichen, die ins röthliche fallen, untermischet. Man macht von diesen Haa ren, die ohne Zweifel in unsern Gegenden Kameel oder Kammelhaare genennet werden, die schönsten Kamlette, und es wird, damit über Smyrna ein sehr großer Handel getrieben. Es wird von den Ziegen von Angora und Bey: batzer aus Natolien hergebracht. Die Ziegen selbst sind von andern gemeinen wenig unterschieden.

Angriff, (Kriegskunst) überhaupt wenn ein Heer das andere feindlich anfällt. Besonders aber legt man den Belagerern einer Vestung den Angriff, den Belagerten aber die Vertheidigung bey.

Angriffe am Riegel, Fr. barbes du pêne, (Schlös fer) eines französischen Schlosses, die unterwärts am Ries gel angebrachte Einschnitte, zwischen welchen zahnförmige Theile stehen bleiben, woran der Bart des Schlüssels, welcher darinn genau paßt, greifen muß, wenn man das Schloß aufschließet. Da der Riegel zwey solcher Einschnitte hat, so muß auch der Schlüssel zweymal herumgedrehet werden, wenn er den Riegel gänzlich wegschieben, und das Schloß öffnen soll.

Aengstlich, Fr. Servitude, (Maler, Kupferstecher) eine übertriebene Aufmerksamkeit des Künstlers bey seiner Arbeit, sie bestehe nun in den unnüßen Kleinigkeiten eines Werks von seiner eigenen Erfindung, oder auch bey der Nachahmung und bey dem Kopiren eines fremden Werks. Man sagt auch gemeiniglich, daß eine Kopie allemal das ångstliche verrathe, weil man in derselben nicht den freyen

Pinsel des Originals bemerket. Beym Kupferstechen muß man ebenfalls das Aengstliche der Kleinigkeiten vermeiden, welches nur Unwissende bewundern, und doch über die ganze Arbeit ein frostiges Wesen ausbreitet, so dem Kenner eis nen Eckel verursacht. Einige Meisterstiche drucken die Leidenschaften besser aus, als die kleinen Züge, welche sich im Ganzen verlieren.

Anbågerungsbühne, s. Fangbühne.

Anhalter, Fr. empreinte, (Zinngießer) ein Holz, w04 mit die Stucke, so gedrehet werden, gehalten werden müssen. Anhängen, (Buchbinder) wenn an den Büchern, die Klausuren bekommen, diese an die Riemen angenagelt

werden.

Anbangeschloß, f. Vorlegeschloß.

Anbangisch machen, (Bergwerk) auf den Zubußzettel zwar nicht die ganze Schuldpost bezahlen, aber doch bald zu bezahlen versprechen, und etwas darauf abtragen. Anhaken, f. Entern.

Anbalsen, (Jäger) dem Leithund Hals - und Hängesell anlegen.

Anbalten, (Markscheidekunst) der Punkt, wo des Martscheiders Schnur zuerst angehalten wird.

Anhalter, Fr. les Affiche, (Drahtzieher) die eisernen Pflöcke, die auf dem Werktisch oder Ziehbank die Zieh eisen halten. Manchmal ist er auch nur von Holz, und heißt alsdenn der Stock. (f. Abführungstisch.)

Anhangen, f. Sintern.

Anhangen, (Bergbau) wird von Kobalden gesagt, wenn eine Zeche anzeigt, was hiervon verröthig ist. Anbaspen, (Bergbau) eine Sache mit Haspen oder Hespen bevestigen.

Anhieb, (Forstwesen ) der Ort, wo man mit dem Hauen der Bäume den Anfang macht.

Anholen, (Bergwerk) mit dem Haspel anfangen zu ziehen. Denn der Aufchläger, der den Kübel vor dem Fülle ort beladet, ruft dem Haspelknecht zu: Hol an.

Anil, (Färberey) eine ostindianische Pflanze, woraus der Indigo bereitet wird. Zwey Monate nachher, da der Samen dieser Pflanze in einem fetten Boden gesäet ist, kommt die Pflanze zur Reife, da man denn hieraus den Indigo zubereitet, wie man unter dem Artikel Indig oder Indigbereiter zeigen wird.

Anime, Gummi Anime, wird häufig zum Lackfirniß als ein Bestandtheil genommen. Es fließt im Herbst aus der Rinde des Baums Jataiba in Neuspanien, wo man sie durchbohret. Die guten und brauchbaren Körner sind gelbweiß und durchsichtig, und auf dem Feuer wohl. riechend.

Anis, ein länglicht, runder, gestreifter und grünlicher Saamen, der auf einer Staude gleiches Namens wächst. und ein einheimisches Gewürz ist. Insbesondere bedient sich dessen der Pfefferküchler, der ihn in Honigkuchenteig Ene

tet.

Ein hiervon gebackener Pfefferkuchen heißt daher Aniskuchen. Ueberdem werden mit Beyhülfe dieses Gewürzes von dem Zuckerbäcker verschiedene Sachen gemacht, als Anisbrod, Aniszucker u. a. m.

Anisbrantwein, (Distillateur) mit Anis abgezogener Brantwein, der davon den Namen erhält. (s. Distil liren.)

Aniskuchen, s. Anis.

Ante, Fr. dé à emboutir, auch der Untersas (Gold. arbeiter und Juwelirer) ist überhaupt eine Form der Mes tallarbeiter, worinn vermittelst eines Stempels Bleche vertiefet oder ausgetieset werden. Bey den Goldarbeitern ist es ein kleiner messingener Würfel, der auf jeder Seite einige Löcher von verschiedener Gestalt und Größe hat, worinn die Kasten (Fr. Chatons) zur Einfassung der Steine aufgetieset werden, indem man mit einem Stem pel (f. Kastenstampf) darauf schlägt.

Anke, (Gold Silber und andere Metallarbeiter) eine messingene Platte mit Löchern, die nach einer halben Kugel ausgehöhlet und von verschiedener Große sind, wor auf die kleinen runden Platten zu den massiven Kuspfen mit einem runden Stempel ausgebauchet werden, und wodurch ihnen die erhabene runde Gestalt gegeben wird. Die Gürtler, die dergleichen Anken gleichfalls brauchen, haben solche von Stahl, weil die Aushöhlung nicht glatt, fondern fazionirt ist. Sie find ins Gevierte nur zwey Soll groß, und anderthalb Zoll dick. Jede hat nur ein Loch, folglich gehört zu jeder Art Knöpfe eine besondere Ante.

Anken, heißt in der Schweiß die Butter.

Anker, Fr. harpons, (Baukunst, Grobschmide und Schlösser) mancherley Arten gekrümmter Klammern und Haken, die zu verschiedenem Gebrauch besonders bey dem Bauen nüßliche Dienste leisten, indem man mit solchen nicht allein Stein an Stein bevestiget, sondern auch zwey Stücken Holz miteinander vereiniget. Nach dem verschie denen Gebrauch nehmen sie auch verschiedene Namen und Gestalten an, indem sie bald als ein S, X, Y, oder T und noch nach mehreren Gestalten gebildet sind. Hiervon ist an seinem Ort mehr nachzusehen, wo jeder nach seiner Ord. nung vorkommen wird. Die gewöhnlichen Anker beym Bauen werden auf verschiedene Art gemachet und ange bracht. Wenn ein Balken mit seinen beyden Köpfen oder Enden in zwey gegenüber stehende Mauern eingreift, so fönnen durch die Köpfe Queeranker getrieben, und folche mit verdecket und eingemauert werden. Oder es Oder es werden auch an den beyden Köpfen des Balkens eiserne Schienen in eine Falze eingeseht, worinn fie mit queer durchgehenden Nägeln bevestiget werden. An den Enden der Schienen, welche aus den Balken hervorragen und in die Mauer eintreten, find solche umgebogen, und bilden einen Ring, in welchen sich Queerbolzen befinden, welche mit eingemauert werden. Oder die Ankerschiene besteht aus einer ganzen eisernen Stange, die anstatt des Balkens mit Queerbolzen an den Enden der Schienen eingemauert werden. Zwey Steine werden manchmal durch einen oder mehrere eiserne Anfer zusammen gefüget, die öfters die Gestat eines Andreaskreuzes haben, wovon die eine Half te in den einen Stein, die andere Hälfte des Kreuzes aber in den andern Stein eingesenket, und mit Bley vergossen

wirb. Folglich werben die beyden Steine auf solche Art zu« sammengehalten, zumal da die Fuge noch mit Kitt oder Bley vergossen wird.

Anker, (Schiffahrt, Ankerschmid) Fr. Ancre, ein für die Schiffahrt nöthiges Instrument, welches bestimmt ist, ein Schiff auf der See oder im Hafen vest zu halten. Sie sind von verschiedener Größe, und nach ihrer mannichfaltigen Bestimmung und Gebrauch erhalten sie auch verschiedene Namen. Es ist eigentlich eine große eiserne Stange oder Ruthe, welche unten zwey auch wol vier ges krümmte und zugespihte Arme erhält. Zwey solcher Ar me, die zusammengeschmiedet sind, gleichen an Rundung einem halben Monde. Wenn der Anker ausgeworfen ist, so fasset ein Arm mit seiner Schaufel den Grund des Mee res, und hält das Schiff vest, daß es auf derselben Stelle liegen bleibt. Die Haupttheile des Ankers find folgende: 1) Die Ankerruthe, (la vergue) eine starke eiserne Stan. ge, die den långsten und schwersten Theil des Unters aus machet. 2) Die zwey Arme (les deus bras ou branches d'ancre) welche an der Ruthe angeschweißt sind. 3) Die Schaufeln oder die Ankerfliegen, (les pattes oder les ailes) sind platte, etwas gekrümmte, vor ne gespiste, beynahe dreyeckichte Eisen, welche am Ende der Arme angeschweißt sind, damit der Anker im Wasser desto besser in den Grund greife. Das dünnste oder schwäch. fte Ende der Unterfliegen heißt die Spiße oder der Schnabel. (le bec de l'ancre.) 4) Der Ankerstock, (le jas oder le jouet d'ancre) besteht aus zwey mit Na geln und eisernen Bändern aufs genaueste vereinigte Hölzern, die rechtwinklicht auf der Grundfläche der Ruthe nach dem Ankerringe zu bevestiget sind. Dieser Stock hindert, daß der Anker, wenn er ausgeworfen wird, sich nicht in den Sand lege, und giebt zugleich der einen oder der andern Schaufel das Vermögen in den Grund zu greifen, und das Schiff zu halten. 5) Der Ankerring, (l'arganeau oder l'organeau) der sich auf der Ruthe außer dem Anker. stocke befindet, und wodurch ein Tau gezogen wird, wenn man den Anker auswerfen will. Dieses Tau isst mit einem Ende an dem Anker, mit dem andern Ende an dem. Schiff bevestiget. Die zwey Hölzer des Ankerstocks wer den auch zuweilen die Zwillingshölzer oder Seitenhölzer (flasques) genannt. 6) Die Achseln des Ankers (les aiffelles d'ancre ) d. i. die mit Spiken in sich gehenden Winkel, welche durch die Ruthe und Arme des Ankers ge bildet werden. 7) Das Ankerkreuz, die Balsgestalt, (la croifée d'ancre) d. i. das Kreuz, welches durch die an dem einen Ende der Ruthe angeschweißten Arme ges. bildet wird, 8) Der Ankertau, dessen Stärke sich nach der Schwere des Ankers richtet. Auf demselben ist ein, Holz, die Boye, so auf dem Meer schwimmt, und anzeiget, wo der Anker eingesunken ist. Die Schwere der Anker fteigt an Gewicht von 100 bis 6000 Pfunde, die Länge der Ruthe von 5 bis 15 Fuß, die Dicke von bis 35 Zoll, woraus man auf die Verhältnisse der übrigen Theile schlie ßen kann. Folgende Benennungen sind den Anfern von denen Schiffahrenden gegeben worden. Als: 1) Der

Noth

Nothanker, Pflichtanker, (l'ancre de mifericorde) wel. chen man auch den Raumanker (l'ancre de la cale) nen net, weil man ihn in dem untern Schiffraum aufbewahret, und nur in der dringensten Noth seine Zuflucht zu demselben nimt. Denn es ist ein sehr großer Anker. 2) Der große Anker, (la groffe ancre) auch Hauptanker (Maitref fe ancre) genannt, ist derjenige, den man am gewöhnlich sten auswirft. 3) Der Nachtanker, (l'ancre de veille) ist fast eben so groß als der vorige, und beyde werden zus fammen die Bordanker oder die Anker des Kranbalken genennet, weil sie vorne am Kranbalken des Schiffs jeder zeit in Bereitschaft liegen. Dieser zweyte Anker wird in beständiger Bereitschaft, um ihn auszuwerfen, gehal. ten, wenn der erste etwa forttreiben sollte. 4) Die Tay, anker, Gabelanker, (l'ancre d'affourche) liegen auch an dem Kranbalken, und sind kleiner als die ersten. Man wirft fie aus, um die Schiffe zu verhindern, daß sie von dem Strom und von der Fluth nicht fortgetrieben werden. Wenn das Schiff zwey Anker, einen über dem andern, ausgeworfen hat, so heißt der, so der steigenden Fluth sich widersehet, der Fluthanker, (ancre de flot) und der, so der fallenden Fluth widersteht, heißt der Ebbenanker. (ancre de jouffant.) Eben so heißt im Hafen der ausgeworfene Anker an der Seefeite, der Anker von der Seeseite, (l'ancre de large) im Gegensaß des Erdankers, (l'ancre de terre) der auf der Seite des Landes ausgeworfen ist. Der Wurfanker, (l'ancre à touer) ist ein kleiner Anker, welchen die Schaluppe im voraus wirft, um fid) eis nen vesten Stand an einem Ort zu verschaffen. Der Ha fenanter, (l'ancre de mure) ist ein großer Anker, der immer an einem und ebendemselben Orte unbeweglich bes veftiget wird, und öfters auf das Land an dem Ufer der Rhede, um daselbst die Schiffe mit einem Seil vest anjubinden, ausgeworfen wird. Auch giebt es Anker, die vier Arme haben, so man Gragins nennt. Sie werden gemeiniglich dazu gebrauchet, Sachen aus dem Meere zu fischen.

Anker, (Seidenwürker) eine Rolle oder Spule unten mit einem Bleygewicht, welche auf beyden Seiten des Weberstuhls im Hintergestelle hinter dem Garn- oder Ket tenbaum angebracht ist, worauf die Kettenfäden der Kante oder der Leiste des Zeuges besonders aufgerollet sind, und von da über den Kettenbaum neben den Hauptketten, fåben geleitet werden. Das Gewicht an der Rolle span, net die Leistensäden aus, damit der Zeug nicht einläuft.

Anker heißt auch ein Weinmaaß, welches 32 Berliner Quart hålt.

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Anker bekleiden, (Schiffahrt) wenn die Oberfläche der Schaufeln eines Ankers breiter gemachet werden, um solche im schlammigten und weichen Grunde haltbarer zu machen.

Ankerboye, Fr. Bouce (Schiffahrt) ein leeres Tönn chen, welches gemeiniglich von beyden Enden eine kegelför. mige Gestalt hat. Es wird auf dem Boyseil (Fr. hoirin oder orin) bevestiget, damit es über dem Wasser schwim. me, und den Ort im Grunde des Meeres anzeige, too der Anker liegt.

Ankerbuhnen, (Wasserbau) sind solche Buhnen oder Abweiser, welche die Gestalt eines Ankers haben, und an dem Ufer eines vesten Landes oder einer Insel im Wass fer angebracht werden, um dessen Ufer zu erweitern, und Anhåger oder Vorland durch die Sammlung des durch die Fluch oder Ueberschwemmung angeschmissenen Sane des und Schlicks zu verschaffen. Die Verfertigung dieser Buhnen ist mit der Verfertigung der übrigen Buhnen (f. Buhnen) einerley, bloß daß sie die Gestalt eines Ankers hat, damit das Land sich an ihren beyden Seiten vermehre.

Anker fallen lassen oder werfen, den Anker in den Grund des Meeres versenken.

Ankerfliege oder Ankerschaufel, sind die breiten Ståcke vorne an dem Arm des Ankers, welche in den Grund eingreifen.

Ankerflott ist gleichbedeutend mit Ankerboye.

Ankergeld, Ankerzoll, Ankerrecht, das Geld, so ein Schiff erlegen muß, um in einem fremden Hafen vor An ker zu liegen.

Ankergrund, der Grund des Meeres, in so fern er tauglich oder untauglich zum Ankern ist.

Ankerhaken, Fr. Capon, (Schiffahrt) ein starker eis ferner Hafen, der an einem Tau bevestiget ist, mit wel chem man das Boyseil fasset und hålt, wenn die Anker gelichtet werden follen.

Ankerhammer, (Ankerschmid) ein großer Hammer mit einer ebenen Bahn, der manchmal bey 900 Pfund wiegt, je nachdem der Anker groß werden soll, den man schmidet. Er wird vermittelst ciner Welle und ihren Hebarmen von dem Wasser in Bewegung gefeßet. Allein die Hebr armen sind so eingerichtet, daß sie die Schwinge des Hame mers, woran solcher bevestiget ist, in der Mitte aufheben, damit man den Hammer bis auf 4% Fuß in die Höhe he Ankeramboß, diese sind, wie gewöhnlich, flach und ben, und ihm einen stärkern Schlag verschaffen kann. vierseitis. Nach unten zu, mitten durch die längere Seite In einigen großen Ankerschmiden hat man Hammer von Ihres Vierecks, sind diese Amboße mit einem gewölbten Lo- 6 bis 700 Pfund, die nicht von dem Wasser getrieben che durchbrochen, welches durch den Amboß durch und werden, sondern durch ein Seil, so über ein Rad, oder durch geht. Dieses große vierseitige Loch in dem Fuße des einen Trilling oder Laterne geht. Hierdurch wird der Amboßes wird mit einer Thüre, so mit Haspen an dem Hammer mit seinem langen Stiel in die Höhe gehoben, Amboß bevestiget ist, verschlossen, und wenn der Anker und er fällt wieder durch seine cigene Schwere. Der Stiel auf dem Amboß bearbeitet wird, so wird die Thüre ausgesteckt beynahe in seiner Mitte auf einem starken eisernen hoben, damit ein Arm des Ankers in das Loch hineinra Bolzen, worauf er sich in seinem Gerüste beweget, und vermöge

vermöge der gebachten großen Hebewinde und eines Taues wird der Stiel mit dem Harminer durch sechs oder acht Per fonen in Bewegung gesetzet.

Ankerhelm, f. Ankerrutbe.
Ankerbolz, f. Ankerstock.

Anker kappen, (den) das Ankertau des geworfenen Ankers abhauen, wenn Zeit und Gelegenheit nicht mit sich bringt, den Anker aufzuheben.

Ankerkreuz, f. Anker. Ankerkugel, f. Alebkugel.

Anker lichten, aufheben, (Schiffahrt) wenn der Anker, vermittelst des Bratspießes, aus dem Grunde des Meers wieder in das Schiff gewunden wird.

Ankerlos, ein von dem Anker durch den Sturm loggerissenes Schiff.

Ankermodell, (Ankerschmid) ein glatt behobeltes Brett, worauf mit Parallellinien die Dicke jedes Theils des Ankers nach dem Zirkel und Maaßstab abgezeichnet ist, und dem Ankerschmid zum Wegweiser dienet, den Anker und alle feine Theile darnach zu schmiden, indem er während des Schmidens öfters mit dem Taster die Dicke seiner Theile, die er schmidet, auf dem Ankermodell nachmißt.

Ankern, f. Anker werfen.

Ankerplatz, ein schlechter oder guter Plaß zum ankern. Ankerprobe, (Ankerschmid) der fertige Anker muß vor dem wirklichen Gebrauch erst probiret werden, ob er die verlangte Stärke besitzt. Man stellet solche auf zwey verschiedene Arten an. Zuerst machet man ein Lager von alten Kanonen oder anderm Eisenwerk in ordentlichen Reis hen, und nebenbey wird ein 30 bis 40 Fuß hoher Kranich aufgerichtet. Der zu probirende Anker wird bis zur Höhe des Kranichs aufgehoben, und man läßt ihn hierauf mit einmal auf diese Unterlage fallen. Hält er den Versuch ans, ohne zu zerbrechen, so soll er gut seyn. Allein wie unzuverläßig diese Probe ist, kann man daraus urtheilen, weil auch gute, wohl gemachte und dauerhafte Anker bey dieser Probe zerbrechen, und schlechte dagegen ganz bleiben können, weil selbiges allemal von einem zufälligen guten oder schlimmen Stoß beym Fallen abhängt. Die zweyte Probe ist besser. Es wird nämlich ein Pfal in die Erde gegraben, der Aukerschenkel daran bevestiget, und ein Strickwerk durch den großen Ankerring durchgezogen. Man zicht diese Stricke mittelst einer Winde, so scharf man nur kann, an, und wenn die Stricke, die die Dicke der Ankertaue haben, gar darüber zerreißen, so hat der Anfer das seinige geleistet, und ist stark.

Ankerrecht, f. Ankergeld.

Ankerring, woran das Tau bevestiget wird (f. Anker.) Ankercathe, der lange Hauptkörper des Ankers, (f. Anker.)

Ankerschaufel, f. Anker.

Anter fchleppt, wenn der Anker im Grunde nicht vest halt, und Fluth und Wind das Schiff mit fortreisset.

Ankerschmid, ein gewöhnlicher Grobschmid, der ader ich besonders auf die Verfertigung der Anker legt. Sie befinden sich nur in den Seeftädten und Seehäfen, um das Technologisches Wörterbuch I. Theil.

selbst die großen Schiffsanker, die von einer beträchtlichen Größe sind, zu schmiden. An einigen Orten, wo es der gleichen viele giebt, machen sie unter sich ein eigenes Ger werk aus; an andern Orten, wo nur einer oder nur wenige sind, gehören sie zu der Innung der Grob, Huf- und Waffenschmide. Die Anker zu den Flußkähnen verferti gen in den Landstädten die gewöhnlichen Grobschmide, weil in den Städten, welche nur an Flüffen liegen, aber keine Seehäfen haben, sich niemals ein Ankerschmid aufhält. In Absicht ihrer Handwerksgebräuche stimmen sie mit den Grobschmiden überein. (f. Grobschmid.)

Ankerschmide, die Werkstätte derjenigen Grobfchmi de, die die Anker schmiden. Es ist ein Gebäude, wel ches in den Seestädten und Seehäfen an einem abgesonder: ten Ort gebauet ist, und keinen Boden oder Decke haben. muß, damit der Rauch und die warme Luft sich durch das Dach zertheilen kann. Man leget Queerbalken über das Feuer und die Amboße, um daran Rollen und Seile ober Kloben zu bevestigen, welche bey der Arbeit von großer Bequemlichkeit sind, um vermittelst der Seile die Ruthe an dem hintersten Ende zu halten, wenn indessen die Ket: te des Kranichs dasjenige Ende hält, welches im Feuer ist. Eben so auch, wenn der Anker auf dem Amboß liegt, we er gleichfalls mit den Seilen am andern Ende im Gleich gewicht erhalten wird, und folglich auf dem Amboß leich ter kann herumgedreher werden. In den Ankerschmiden müssen drey Essen seyn, zwey zum großem Feuer, indem is der ersten und größten die Ruthe geglühet wird, und in derselben, wenn sie mit den Armen vereiniget werden soll, gleichfalls die Schweißhite erhält. In dem andern gro ßen Feuer werden die Schenkel geglühet, wenn sie mit der Ruthe vereiniget werden sollen, damit beydes, Ruthe und Schenkel zugleich aus der Schweißhiße auf den Ambos zum Zusammenschweißen gebracht werden können. Die dritte Esse ist nur flein, und es werden hierinn diejenigen Stücken Eisen ausgeglühet, und ihnen die Schweißhite gegeben, so an die Fugen und Höhlungen der Ruthe und Arme angeschweißet werden sollen, um diesen an den Stellen der Zusammenfügung eine größere Stärke zu geben. Der Heerd der Esse unterscheidet sich wenig von der ge meinen Schmideesse, außer daß gegen die Mitte des plat ten obern Theils des Heerdes, eine Tiefe von einigen Zol len ist, worinn beym Glühen ein Theil der Steinkolen liegt; und daß die Basebalgröhre zirkelrund ist, anstatt solche in den gemeinen Schmiden nur ein halber Zirkel auch größer ist, als in den Ankeressen. In einer An ferschmide befinden sich drey Kraniche, um das Eisen aus dem Feuer auf den Amboß oder in die Esse zu heben, und bey den Schmiden zu regieren. Außerdem befindet sich daselbst ein Hammer, der entweder vom Wasser oder durch einen andern Mechanismus, vermöge eines Seils von sechs bis acht Arbeitern in Bewegung gesetzt wird. (f. Anker hammer) Verschiedene große Amboße befinden sich, wie. gewöhnlich, in solcher Schmide, und neben dem Amboß, wo der ganze Anker zusammen geschweißet wird, ist ein länglichtes tiefes Loch in dem Fußboden der Schmide ans

gebracht,

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gebracht, worinn beym Schmiden ein Arm des Ankers liegt. (f. Ankeramboß.)

zusamtengeschweißter Stücke einige, auch wol viele seyn können, welche nicht gleichmäßig durchgearbeitet, und Anker schmiden, (Ankerschmid) diejenige Arbeit, alle zugleich miteinander verbunden, so kann es da man den Anker der Schiffe verfertiget. Da die Anker denn nicht fehlen, daß der Anker an solchen Stellen nicht fehr groß sind, und einige zuweilen 6000 Pfund wiegen, aller der Macht widerstehen kann, der er soll, sondern daß fo ist man auch genöthiget, bey dem Schmiden besondere er daselbst bricht. Aus dieser Ursache schmidet man lieber Anstalten zu treffen, indem ein solcher großer Körper bey einen tüchtigen Auker aus einzeln dünnen Ståben auf fol dem Schmiden nicht mit den Händen regieret werden gende Art: Man hauet alle Ståbe so lang, als die Ruthe kann. Wenn ferner der Anker recht dauerhaft gemachet des Ankers werden soll, gleich durch, und man nimt hierwerden soll, d. f. seine verschiedene Theile, woraus er_zu- zur so viel Ståbe, als die Ruthe schwer werden soll. Alle sammer geschweißet ist, recht dicht auf einander liegen oder diese Stäbe werden in ein, mit etlichen eisernen Bånden derb seyn soller, so kann er nicht mit dem Handhammer ge- umgebenes Pack, gebracht, daß entweder eine runde, oder schmidet werden, sondern muß durch solche Hämmer ge- ` auch viereckige, oder auch vieleckige Gestalt hat. Gemeifchlagen werden, die durch das Wasser vermittelst einer niglich ist in solchem Pack eine Stange länger als alle übri Welle mit Hebearmen in Bewegung gesetzet werden; denn gen, und das vorstehende Ende dieser Stange ist wie ein Ring öfters ist ein Hammer 8 bis 900 Pfund schwer, welcher umgebogen, wodurch beym Wenden des Packs ein Knebel mit Menschenhånden nicht zu regieren ist. Diejenigen gestecket wird, um solches auf dem Amboß bey dem HamAnker, welche mit Handhammern geschmidet werden, mern gut regieren zu können. Aber zu dem Aufheben der können unmöglich so dauerhaft seyn, als die mit großen schweren Ankerruthe und anderer schwerer Eisenklumpen, Hämmern verfertigten, da jene Hämmer nicht im Stande um sie aus der Esse und auf und von dem Amboß zu schaf find, das aus vielen Stangen zusammen geschweißte Eisen fen, hat man in der Ankerschmide eine Maschine, die dicht genug zusammen zu treiben. Jemehr das Eisen ausge den Namen Kranich führet, (f. diese) durch welche die glühet und gehämmert wird, desto derber und vester wird ses alles bewerkstelliget wird. Das Eisengebunde wird es. Die Theile eines Ankers, als: die Ruthe, die beydem zum erstenmal, wenn man es ins Feuer einhebet, in der Schenkel des Kreuzes, die zwey Schaufeln, und der Mitte geglüher, indem man diese den Röhren der Blasegroße eiserne Ring, werden jedes besonders geschmidet, bålge entgegenstellet. Die Ursache, weshalb dieses geschieht, and nachhero schweißet man sie einzeln zusammen, und bil ist, weil der Hammer die Stangen zugleich länger strecket. det den Anker. Man kan den Anker aus drey verschie Dieses Verlängern läßt sich von der Mitte gegen die bey denen Arten Eisen verfertigen, nämlich aus den Gansen den Enden leichter und auf eine gleichförmige Weise errei des hohen Ofens, aus dem Frischeifen, und aus Stabei chen. Wenn das Stangengebinde zum Schweißen also in fen. Beyde erste Arten tauger aber nichts, weil solche der Mitte einen Fuß lang glühend gemachet ist, so wird moch zu viel irdische Theile bey sich haben, daher man der es unter den großen Hammer gebracht, und alsdenn verGefahr ausgeseher ist, daß der Anker bricht. Die dritte mittelst des Knebels an der hervorragenden Stange hin Art ist also die beste, indem die dünnen Stangen Eifer und her beym Schmiden gewendet, wodurch der Ham burch das öftere Glühen und Hammern schon besser aus mer die Stäbe zur Ruthe zusammenschweißt, und dieser die gearbeitet sind, und Biegsamkeit und Geschmeidigkeit ha verlangte Gestalt giebt. Die Schläge müssen bey dem ben, deswegen diese Art Eisen fast beständig zu den Ankern Schmiden von dem Meister mit Vorsicht und großer Auferwähler wird. Wenn man aber aus gereinigten Gan merksamkeit geführet werden. Die Dicke der Ruthe wird. fen einen Anker schmidet, so bildet man eine in ein lång- nach einem Modell, welches vorher schon abgezeichnet ist, liches Viereck, mai glühet und hämmert sie durch, indem und die Größe der Anker bestimmet, bey dem Schmiden man sie mit ihrer langen Höhe unter denr Hammer hält, aller Theile mit dem Taster abgemessen. (f. Ankermodell. ) und alsdenn schrotet man sie am dicksten Ende durch. Man hauet die Ruthe am dicken Ende entzwey und gleich, Hierauf schweißet man sie an ein anderes Stück oder an eis um den Schenkel an jeder Seite desto besser anzuschweißen.. ne zweyte Gans und alsbenn wendet man den Anfang der Hierauf folgen die zwey hervorragenden Ansäße, welche die Ankerruche auf dem Amboß rund um, wodurch sie die Ankerkrücke bevestigen. Alsdenn wird das Loch am Ende Hämmer abrunden. Ist die Anschweißung nicht gut gera der Ruthe zum großen Ringe eingebohret. Dieses geschieht then, so gleitet das angeschweißte Eifer von dem untern glühend mit einem Dorn, der die Größe des Lochs hat, und ab, weil der Hammer bey dem Abrunden auf das dickste den Namen eines Eisenbohrers führet. Dieser wird Ende des aufgelegten und schräge liegenden Eisenstücks senk senkrecht auf die Stelle des Lochs gesezet, und von dem recht ausschlägt. Wenn es aber bey diesen schweren Schlä- großen Hammer durchgetrieben. Bey dem Schmiden gen auf seiner Stelle bleibt, so ist es ein Zeichen, daß es gut der Ruthe ist noch hauptsächlich dahin zu sehen, daß das angeschweißet worden. Man schweißer auf solche Art im dünne Ende des Ståbegebindes zuerst gut geglühet und mer ein Stück dergleichen viereckichter Eisen an das andere, geschmider wird. Zwey Fuß vom dünnen Ende legt man so viel zu einem oder dem andern Theil des Ankers er noch ein eisernes Band um die Stangen, damit das Glüforderlich ist. Da man aber aus dem Verfahren bey die hen nicht viel weiter fortgehe. Ueberdem treibt man zwiJer Arbeit leicht sehen kann, daß unter der Menge so vieler schen dieses Band noch eiserne Keile, und schnüret noch

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überdens

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