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beym Drehen, nach Beschaffenheit der Arbeit, bald hoch, bald niedrig liegen müssen, so kann die Schiene durch ih ven Zapfen in einer Hülse höher oder niedriger gestellt, und mit einer Schraube wieder bevestiget werden. Hinter der Schiene läßt sich ein hölzerner Kloh an einem Zapfen in dem Einschnitt der Bank der Drehlade verschieben, und mit einem Keil bevestigen. Auf ihm steht ein eiserner Has ken, dessen Spiße mit dem Stock an der Spindel die zu drehende Arbeit trägt. Die Spindel wird so, wie an der gemeinen Drehbank, vermittelst einer Schnur an dem Fußtritt und der Prellstange in Bewegung geseht. (s. Drehbank.) Einige Gelbgießer sehen die Spindel, so wie die Zinngießer, durch ein Rad in Bewegung, aber ein Fustritt ist in so ferne besser, weil eine und dieselbe Per fon die Maschine in Bewegung sehen, und zugleich drehen kann, beym Rade aber eine zweyte Person zum Umdrehen desselben erfordert wird. (f. Spr. H. u. K. Sammlung s. Tab. III. Fig. II.)

Drehlade, s. Drehrad.

Drehlade, (Zinngießer) s. Drehrad.

Drehling, Werkzeuge, so andere wieder in Bewegung sehen. Bey dem Schleifstein der Scherenschleifer heißt z. B. der Arm an dem Schnurrade neben dem Schleifstein Drehling, Dreher, Triebel, Drilling.

Drehmaschine, Drehbank, Schleifmaschine, (Pet fchierstecher, Wappenschneider) eine Maschine, worauf die se Künstler verschiedene Figuren der Petschafte und Wap: pen in edle und unedle Steine einschneiden. Ein drey Fuß langer und ein Fuß breiter Tisch dienet zum Gestelle dieser Maschine. In dem Blatt dieses Tisches ist nach der Breite ein 3 Zoll langer und 1 Zoll breiter Einschnitt, und unter diesem liegt ein Schnurrad senkrecht, das ohngefähr 2 Fuß im Durchschnitte hat. Die beyden spißigen Enden der Spille, worauf solches läuft, stecken auf beyden Seiten in einer hölzernen Schraube, die in beyden Füßen oder Gaulen des Tisches angebracht sind. Auf der einen Seite ist die Spille in einem krummen Zapfen gebogen, und die fer hångt vermittelst eines ledernen Riemens mit einem Fußtritt, der am Fußgestelle des Tisches bevestiget ist, zu fammen, wodurch das Rad durch den Fuß des Künstlers bewegt wird. Auf dem Tisch über einem Ausschnitt steht eine stählerne Docke, deren Zapfen durch eine eiserne Plat te, die auf dem Ausschnitt liegt, durchgreift. Unter dem Tischblatt durchbohret der Zapfen abermals eine eiserne Platte, und durch seine vordern Schraubengänge wird bie Docke unter der lehten Platte mit einer Schrauben mutter bevestiger und angezogen. Die Docke hat die Geftalt einer gewöhnlichen Docke, (f. Docke) woher fie auch den Nainen hat. Denn sie hat oben gleichfalls einen Einschnitt, wodurch zwey eiserne Wände entstehen, deren jede 1 Zoll hoch und 1 Zoll dick ist, und die 1 Zoll aus ein ander stehen, und oberwarts hält sie ein eiserner Riegel zu sammen. Zwischen den Wänden läuft ein kleines messins genes Rad, Zoll im Durchschnitt groß, welches durch eine Schnur, die über das große Rad unter dem Tische

geht, in Bewegung geseht wird. Die Spille des messingenen Rades, worauf dieses steckt, durchbohret die eiserne Wand der Docke, die dem Künstler beym Schneiden zur rechten Hand ist, und trägt eine kleine eiserne vierkantige Hülse mit einer kleinen Schraube. Diese hält die Steins zeiger, womit die Figuren ausgeschnitten werden, in der Hülse vest, indem das vierkantige Ende der Steinschneis der (s. diese) in die Hülse gesteckt, und mit dieser kleinen Schraube darinn angeschraubet wird. Der Tisch dieser Maschine hat in der vordern Kante einen halbrunden Ausschnitt, damit der Künstler bequem vor der Docke stehen kann. (f. Spr. H. u. K. Samml. 4. Tab. I. Fig. XIV.) Drehpforte, (Wasser- oder Schleusenbau) sind an den Schleusen solche Thore oder Pforten, die anstatt der Flü gelthore vor selbigen angebracht und leichter zu eröffnen sind, als die großen Flügelthore. Diese Drehpforten bes wegen sich um eine stehende Spindel mit wenig Mühe, allein ihr Schluß ist nicht so scharf im Anschlage, als die Flügelthore, und überdem versperren sie die Einfahrt der Schleuse um die Hälfte, und es können nur halb so breite Schiffe, als die Weite der Kammer beträgt, durchpas firen. Man trifft nur noch in Holland dergleichen hie

und da an.

Drehrad, Drehtisch, (Gürtler) eine Maschine, worauf der Profeffionist mehrentheils die Ränder der Knopfplatten, wenn diese auf die hölzernen oder knöchernen Unterboden aufgesetzt sind, das Holz der Knochen andrehet, d. i. den umgebogenen Rand, vermittelst eines stumpfen Meißels, oder eines andern Instruments, an dem Unterboden vest andrückt, und ihn daran bevestiget. Diese Maschine gleicht in Ansehung des Tischgestelles und seines untersten Rades vollkommen dem Tisch der Wappenschneider. (s. Drehmaschine.) Ueber dem Ausschnitt des Tisches stehen von beyden Seiten zwey hölzerne oder eiserne Säulen senkrecht, die eine eiserne Spille tragen, welche mit ihren Enden in den, in den durchbohrten Löchern der Säule eingelegten Pfannen läuft, und mit einem bleyernen Des ckel, wie bey den Drehrade der Zinngießer, (s. dieses) bedeckt. Auf das vorstehende Ende øder den vierkantigen Zapfen der Spindel steckt man einen kleinen Stock, (f. diesen) der vorn nach der Gestalt eines Knopfs, oder einer andern kleinen metallenen Arbeit ausgehöhlet ist. Einige Zolle von dem Stocke entfernt steht auf dem Tisch eine Gabel, oder eine kleine eiserne Stange, die als eine Gaz bel gebogen ist. In den beyden Armen, die aufwärts gerichtet stehen, ist eine Schraubenmutter, wodurch eine ei ferne Schraube geht, die nach der Spindel zu spißig ist, und an dem andern Ende eine kleine Kurbel hat. Man nennt diese Schraube eine Leyer. Gabel und Leyer müßsen aber also gestellet seyn, daß die Spiße der Schraube jederzeit den Mittelpunkt des Stocks an der Spille oder des Knopfs in demselben berühret, wenn man sie anzieht. Uebrigens wird die Spille vermittelst einer Rolle, die auf der Mitte derfelben über dem großen Rade sißt, durch eis ne Schnur über beyden durch den Fußtritt in Bewegung gesetzt. Wenn nun der Rand der Knöpfe um den Inter Mmm 3

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Boden gelegt werden soll, so wird der Knopf in die Verties
fung des Kleinen Stocks, die schon nach der Größe des
Knopfs ausgehöhlet ist, eingesetzt, doch dergestalt, daß der
hölzerne Boden answendig ist. Die Leyer wird gegen den
Mittelpunkt des Holzes geschraubt, und sie bevestiget hie-
durch den Knopf, daß er sich mit dem Stock umdrehen
läßt, wenn man den Fußtritt in Bewegung setzt. Den
Meißel seht der Professionist, wie oben gedacht, an dem
umgelegten Rand der Knopfplatte, und indem die Ma-
schine einmal herumgeht, so legt sich der Rand dicht an
dem Unterboden. (f. Spr. H. u. K. Samml. s. Tab. IIL
(s.
Fig. XIV.)

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Drehrad, (Knopfmacher) eine Maschine, worauf ver. schiedene einzelne Fäden von Seide, Wolle und Kammelgarn dubliret werden. Es besteht aus einem starken viereckigen Brett, das zum Fuß der Maschine dienet. Dies ser Fuß hat auf jeder Seite zwey Rollen, damit man die ganze Maschine nach Gefallen hinführen kann, wo man will, auch vorzüglich, daß das Rad beym Drehen nachge: ben kann. Auf diesem Fußbrett ist in der Mitte ein Ständer von einer starken Latte eingezapft. Dieser trågt etwa 4 Fuß von unter eine halbe Scheibe, die aus einer starken Bohle verfertiget ist. Auf der Stirn dieser Scheibe ist ei ne Rinne, und in diese greifen etwa 6 kleine Rollen von Weite zu Weite in gleicher Entfernung zur Hälfte ein. In der Achse jeder dieser Rolle steckt eine horizontale Spille oder ein Draht, der am vordern Ende gleich einem kleinen Haken umgebogen ist. Jede Spille liegt in einem kleinen mit Eisen ausgefutterten Zapfenlager. Die Spillen nebst den Rollen sind weiter nicht auf der halben Scheibe beve ftiget, als daß auf den sämmtlichen Rollen eine gemein schaftliche Schnur liegt, so sie sämmtlich mit dem Schnur rade vereiniget. Die Schnur geht von den Rollen der Scheibe um die Stirn des großen Rades, welches senkrecht auf einer Spille unter der Scheibe an dem Ständer läuft, und vermittelst seiner Kurbel hinter dem Rade umgedrehet wird. Dieses Drehrad steht beym Gebrauch einer Latte gegen über, und diese ist an einer Wand bevestiget. Zwi schen dieser Latte und dem Drehrade werden die Fäden ausgespannt. Denn soviel Rollen auf der Scheibe mit ih ren Hafen sind, eben soviel Haken in gleichem Abstande mit den Rollenhaken sind auch an dieser Latte vorhanden. Jemehr Raum zur Ausspannung dieser Fåden in der Werkstätte ist, und je länger solche ausgespannt werden können, je lieber ist es dem Knopfmacher, weil er sich dadurch die Mühe ersparet, diese Arbeit öfters zu wiederholen. Des wegen wählet er den möglichst längsten Plaß dazu. Die Faden werden zwischen den Haken der Latte und der Schei be doppelt ausgespannt. Zu dem Ende stellt der Knopf macher wenigstens zwey Spulen neben einander auf die Spillen eines schmalen Bretts, das einen Handgriff hat, knüpft beyde Fäden vereiniget z. B. an dem äußersten Ha: ken der Scheibe an, und geht mit dem nur gedachten Brett and mit den Spulen zu der gegen über angebrachten Lat te. Hier legt er den doppelten Faden nicht allein auf den

außern, sondern auch hiernächst auf den benachbarten Ha ken, so daß also ein kleiner Theil des Fadens zwischen diesen beyden benachbarten Haken der Latte ausgespannt ist, welches man in Absicht der Folge merken muß. Von die sem Haken wird der Faden wieder zurück nach dem zweyten Haken der Scheibe geleitet, und nun ist vermittelst dieser vier Haken ein Doppelfaden ausgespannt, der ein Ganzes ausmacht, und dadurch un soviel länger wird, daß er hin und wieder zurück geht. Auf eben die Art wird zwischen allen zwey Paar gegen über stehenden Haken ein Faden ausgespannt. Die Faden werden zwar soviel, wie möglich, ausgespannt. Da sie aber doch schlaff werden kön nen, wenn das Drehrad etwas zuviel nachgiebt, so hängt man in dem Zwischenraum zweyer benachbarten Haken an der Latte an den Theilen des Fadens, der von einem Haken zum andern geht, ein kleines mit einem Haken verfehenes Gewicht, welches ein Stück Bley, oder mit Sand ausgefülltes Säckchen seyn kann, damit jeder hin und her ausgespannte Faden gehörig straff erhalten werde. Alsdenk werden diese Faden durch das Uridrehen der Kurbel, wo durch das Ganze in Bewegung gesetzt wird, in Binsen (f. diese) verwandelt. Da aber diese Binse noch nicht stark genug ist, wenn es Kammelgarn werden soll, so wer ben abermals aus den Binsen die sogenannten Kartel (f. diese) gemacht, welche man im gemeinen Leben Kammetgarn nennt. (f. Spr. H. u. K. Sammlung XV. Tab. IV. Fig. XI.)

Drehrad, (Stell- und Rademacher) auf demselben werden die Naben der Räder abgedrehet. Es ist nur einfach, aber stark und groß. Zwischen zwey 4 bis 5 Fuß langen Riegeln eines Gestelles stehen zwey Docken, die eine zur Linken oder vielmehr die hinterste ist unbeweglich, die vor derste aber läßt sich vermittelst ihres Zapfens zwischen den beyden gedachten Riegeln, wie in einer Fuge verschieben, weil nicht alle Naben gleich lang sind, und folglich die Do ke darnach gerichtet werden muß. Beyde Docken haben an ihrem obern Ende einen horizontalen steckenden Dorn. Auf dem Dorn der hintersten veststehenden Docke stellt der Stellmacher eine Drehscheibe in ihrem Mittelpunkt, sest in die vordere Vertiefung der Drehscheibe das dicke Ende der Nabe, und bevestiget das dünne Ende derselben mit dem Dorn der vordern Docke. Diese lehtere Docke wird, damit die Nabe nicht schwanke, verkeilt. Das große 7 Fuß hohe Rad wird vermittelst einer Schnur mit dem Reif der Drehscheibe vereiniget, und das Rad selbst liegt auf seinem Zapfenlager zwischen den Latten des Gestelles, welches überhaupt auf starken Füßen steht. Wenn die Nabe abs gedrehet werden soll, so bewegen zwey Personen an der Kurbel das Rad, dieses seht die Drehscheibe und mit der selben die Nabe in Bewegung, und eine dritte Person drehet die Nabe aus. Der Stellmacher verrichtet dieses mit dreperley Eisen, dem Schrenk Schlicht. Stab oder Hohleifen. (f. diese.) Mit den ersten beyden dres. het er die glatten Theile ab, mit dem letzten die Stäbe der Gesimse einer Nabe. Mit dem Taster oder Rundzirkel

mißt der Stellmacher die erforderliche Stärke der Nabe in allen ihren Theilen ab. (s. Spr. H, u. K. Sammlung XI. Tab. III. Fig. V.)

Drehrad, Drehlade, (Zinngießer) eine Maschine, worauf von dem Zinngießer zirkelrunde Gefäße gedrehet werden. Sie wird durch ein großes Schnurrad mit einer Kurbel in Bewegung gesetzt. Dieses Rad ruhet auf einem 5 bis 6 Fuß langen Schragen von Holz, der 4 Füße hat. Die beyden Latten der langen Seite des Schrageus stehen nur 1 Fuß von einander. Das Rad ist 5 Fuß im Du.ch messer groß. Die Spindel des Rades läuft nicht unmittelbar auf den Latten des Schragens, sondern auf jeder langen Latte desselben liegt ein besonderes Holz mit den Pfannen für die Spindel, und die Hölzer kann man mit Schrauben an verschiedenen Stellen auf dem Schragen bes vestigen. Dieses ist alsdeun vortheilhaft, wenn die Schnur reißt, aber noch zu gebrauchen, damit man das Rad der Lade näher bringen kann. Das Rad muß nicht schwanDas Riad muß nicht schwan: ken, wenn solches umgedrehet wird, wenn das Zinn, welches man abdrehen will, einen gleichförmigen Giang an der Drehlade behalten soll. Daher hat die Spindel an den Stellen, wo sie in den zinnernen Pfannen der beyden gedachten Hölzer liegt, eiserne Knöpfe, und in den Pfannen ist eine Aushöhting, worinn sich die Hälfte eines tugel runden Kuopfs genau paßt. Auf beyden Seiten der Pfannen stehen zwey starke eiserne Platten, und zwischen ihnen liegt auf der Pfanne ein viereckiges Stück Zinn, in wel chem unten für die andere Hälfte der Knöpfe an der Spindel ein Loch ausgehöhlet ist, folglich die Knöpfe der Spinbel fich mir genau in diesen beyden halben Löchern herumdrehen können, ohne zu schwanken. Durch diese beyden eisernen Platten und das Zinn geht ein horizontales Loch, durch welches man einen eisernen Keil stecken kann, wodurch der Vortheil erhalten wird, daß das Zinn abgenommen, auch wieder bevestiget werden kann. In dem Zinn ist oben ein Loch gebohret, damit man dadurch die Knöpfe mit Baumst einschmieren kann, ohne das Zinn abnehmen zu dürfen. Beydes, sowohl das Zinn, als auch die beyden Eisen, bedeckt eine bleyerne Kapsel, die den Staub, und allen Abgang beym Abdrehen abhält. Durch eine Schnur øder Darmsaite und eine hölzerne kegelartige Schnecke unit 4 Reifen bewegt das Rad eine zweyte Spindel. Diese 4 Reifen dienen dazu, die Darmschnur nach Gefallen zu Spannen. Die Spindel hat für jede Pfanne gleichfalls einen Knopf, und ist so bedeckt, wie bey dem Rade. Vorne ragt die Spindel etwas vor der Pfanne hervor, und dieser vorstehende Zapfen ist vierkantig, und an dem vordern Ende etwas schmåler, als hinten. Eine messingene Walze, die das Auge heißt, und hinten mit einem andern jinnernen Zylinder zusammengegossen ist, wird vermittelst eines vierkantigen Lochs, welches in der Grundfläche des lettern ist, auf dem vorstehenden Zapfen der Spindel gesteckt, da sie denn genau darauf paßt. Die vorderste Grundfläche der messingenen Walze aber ist nach einem Zirkel ausgehöhlt, und in dieser Bertiefung sind auf der Seite Schraubengänge. Hiedurch schraubt der Zinngießer

kleine Stöcke an das Auge, und daher ist an den Stos den hinten ein runder Zapfen. (f. Stöcke.) Die Gestalt dieses Auges ändert sich zuweilen ab, z. B. das Auge dünner Sachen, als eines Lampenstiels, hat vorne keine Schraubengänge, sondern dagegen eine Spike. Zuweilen wird auch wol das Auge gar abgenommen, und dagegen ein hölzerner Stock, z. B. zu einem Teller, auf den Zapfen gesteckt u. f. w. Unter dem Auge steht eine starke Bank, 6 Fuß lang, aber kaum 1 Fuß breit, die mit dem Schragen einen rechten Winkel macht. Ohngefähr 1 Fuß vor dem Schragen ist auf der Bank ein viereckiger Einschnitt, 32 Fuß lang und 5 Zoll breit, ausgemeißelt. In dieses Loch wird der Zapfen der Docke geseht. Dieses starke Holz ist mit seinem obern horizontalen Kloß 3 Fuß lang, Fuß dick, und seine Höhe richtet sich nach der Lage des Auges an der Spindel. Es kann in dem Einschnitt der Bank, worinn es nach der Breite derselben steht, verschoben und durch Keile wieder bevestiget werden. Durch das obere Stück der Docke ist in gerader Linie mit der Spindel, woran das Auge steckt, ein Loch gebohret, wodurch der Zinngießer einen Stock steckt, und ihn beym Ab drehen an einen Teller oder eine Schüffel stellt. Durch ein Eisen vor dem Loche, das der Klinke an einer Thür gleicht, verhütet der Zinngießer, daß der Stock nicht zu ruck weicht. Man sieht leicht, daß dieses Eisen nicht hin deit, den Stock, wenn es nöthig ist, wieder abzunehmen. Auf der Docke und auch auf dem gegen über stehenden Theile des Schragens sind Stifte in der Entfernung von 14 Zoll eingeschlagen. Zwischen dieser Stiften liegt beym Drehen das Richtscheid, ein starker Stab. Es hat die Bestimmung, die Dreheisen zu tragen, und damit sie der Zinngießer desto vester halten kann, so schlingt er um das Richtscheid und um das Eisen einen Riem, und hält das Dreheisen mit dem Fuß unten in einem Steigbiegel vest. Die Lage des Richtscheids wird nach Beschaffenheit der Umstände geändert, z. B. wenn er den Boden eines Gefäßes abdrehet, so muß er diesen Stab zwischen die äußers ften Stifte legen, damit er dem Boden beykommen kann. Das große Rad wird von einer Person an der Kurbel in Bewegung gebracht, wenn der Ziungicßer drehen will. (f. Zinn drehen, auch Spr. H. u. K. Sammlung IV. Tab. III. Fig. VI-),

Drehscheibe, 1. Schnurrad und Scheibe.

Drehstahl, (Drechsler im Metall) ein starkes Dreheisen, dessen Schneide rautenförmig zugeht, und sich in eis. ner starken Spiße endiget. Es wird bey Metall, auch Knochen und Horn gebraucht, um damit alle Vertiefungert und Banden zu drehen.

Drehselze, (Mühlenbau) in einer Wassermühle derjenige 7 Zoll dicke Pfosten, der auf der Meblbank (f. diese) auf einer Seite, 24 Elle von der Stelze (f. diese ) absteht, und bis an den Balken des Dachs der Mühle reicher, worauf der eine Baum der Rumpfleiter mit einem Ende, und mit dem andern Ende auf der Stelze ruhet, and zwischen welchen der Rumpf der Mühle gehalten wird. ([. Rumpf.) Dreh

Drehstift, (Uhrmacher) eine eiserne Spille, die an dem einen Ende einen runden Ansaß und auf dem andern Schraubengänge hat. Der Uhrmacher gebraucht diesen Drehstift, wenn er die Boden der Walze einer Stuben uhr abdrehen will. Er steckt solchen auf diesen Stift, und mit der einen Seite lehnt sich der Boden an dem Ansah des Drehfäfts, an der andern Seite wird die Scheibe vermöge einer besondern Schraubenmutter auf den Schrau bengången des Drehstifts bevestiget. Dieser Drehstift wird alsdenn zwischen den Stäben des Drehstuhls bevestiget, (s. Drehstuhl) und mit dem Grabstichel wird nicht nur der Umfang des Bodens genau nach seiner Achse be stimmt, sondern man nimt auch das Unebene an den Seiten weg.

Drehstuhl, (englischer Stuhlmacher) ein gewöhnli cher gepolsterter Stuhl, der aber anstatt der Füße auf eis nem Bock sich herum drehen läßt. Der Bock besteht aus einer runden Scheibe, in deren Mitte ein Loch ist, in der Scheibe aber selbst sind 4 Füße eingezapft, die dem Stuhl zur Stüße, oder wie gedacht, zum Bock dienen. Der Stuhl selbst hat unterwärts unter dem Gesäß einen Zas pfen, der sich in das Loch der Scheibe unbeweglich paßt, so daß der Stuhl daran herum gedrehet werden kann. Der Zapfen hat unterwärts einen Einschnitt, damit ein Keil vorgesteckt werden, und der Stuhl micht aus dem Loch weichen kann. Die Füße haben gemeiniglich unter wärts Rollen, so daß ein solcher Stuhl nach allen Seiten geschoben und herum gedrehet werden kann. Besonders ist er vor einem Schreibepult sehr bequem.

Drehbolzes (f. dieses) darinn gesteckt, und auf dem Drehholz der Deckel, der abgedrehet werden soll, bevesti get. Vor dem Zapfen der Spindel steckt auf seinem Arm eben ein solches Richteisen auf der Stange, als wie bey des Uhrmachers Drehstuhl. Das Richteisen steht auch hier zwischen den beyden Docken, nur daß hier die obere Anlage nicht parallel mit der Stange läuft, sondern nach der Queere steht, weil der Gehäusemacher von vorne hinein drehet, wenn er die Aushöhlungen seiner Gehäuse abdrehen roill. Das Richreisen kann so, wie auf des Uhrmachers Drehstuhl, nach allen Verhältnissen der zu drehenden Sas che gestellt und verrückt werden. (s. Spr. H. u. K. Samma lung VIII. Tab. III. Fig. VIII.)

Drehstuhl, (Uhrmacher) eine Maschine, worauf der Uhrmacher verschiedene Theile einer Uhr, als Wellen, Rás derplatten u.f.w. abdrehet. Sie besteht aus einer eisernen Stange von willkührlicher Länge und Dicke. Diese tråge zwen Säulen gleichfalls von Eisen, die Docken heißen. Die eine Docke, so vorne rechter Hand auf der Stange steckt, ist bevestiget, die andere aber linker Hand läßt sich durch ihre Hülse, mit welcher sie auf der Stange fist, vers schieben, und mit einer Schraube an felbiger bevestigen. Jede Docke wird durch einen eisernen Stab horizontal oberwärts durchbohret, den man ausziehen, auch wieder einstecken, und der mit einer Schraube, die senkrecht oben auf der Docke auf die Stange zugeht, bevestiget werden kann. Das eine Ende jedes Stabes ist zugespißt, das andere aber ist platt, und hat in seiner Achse ein Loch) (Korn genannt). Der Uhrmacher kann also ein Stück, welches er abdrehen Drehstuhl, (Ubrgehäusemacher) eine kleine eiserne will, entweder zwischen den beyden Spihen, oder in den Maschine, die der Kimstler, so wie der Uhrmacher, ge beyden Körnern der Stäbe vest halten, nachdem es die braucht, seine Gehäuse zu den Taschenuhren abzudrehen. Gestalt jedes Stücks mit sich bringt. 3. B. wenn er ein Sie ist beynahe so gestaltet, wie die im folgenden Artikel Rad auf seiner Welle abdrehet, so bevestiget er diese in den beschriebene Maschine, nur daß sie kleiner und ihre soge Körnern; platte Sachen aber zwischen den Spitzen u.s.ro. nannte Docken etwas anders gebildet und gestellet sind. Zwischen beyden Docken steckt auf der Stange ein eiserner Auf einer etwa einen Fuß langen Stange stehen zwey ei- Arm, der auf der einen Seite sich in zwey Theile, als eine ferne Docken, wovon die eine rechter Hand am Ende der Gabel, ausbreitet, welche ihn auf der Stange dergestalt Stange vest sist, die andere aber läßt sich, so wie bey bevestiget, daß er vorwärts und rückwärts gestoßen werden kann. Mitten durch diesen Arm geht ein Loch durch, in des Uhrmachers Drehstuhl (f. diesen) vermöge einer Hülse und Schraube auf der Stange verrücken und beve welches ein Eisen vermöge seines Zapfens gesteckt wird. ftigen. Beyde Docken, deren Obertheile walzenartig sind, Dieses Eisen hat oberwärts eine horizontale Auflage, und find horizontal durchlöchert, wodurch eine Spindel geht, diese heißt Richtscheid. (f. dieses.) Da der Zapfen welche von einer Schraube, die die veststehende Docke ho. Schraubengänge und das Loch im Arm eine Schrauben. rizontal durchbohret, getragen wird. Die Spindel geht mutter hat, so kann das Richteisen hoch oder niedrig gestellt werden. Auf diesem Eisen liegt der Grabstichel, wenn der durch beyde Docken durch, und ihr Ende raget vor der bes weglichen Spindel hervor. Zwischen beyden Docken auf Uhrmacher etwas abdrehet, deswegen sich der Arm und der Spindel sist eine knöcherne Rolle, um welche beym das Richteisen nach verschiedenen Richtungen auf der StanGebrauch eine Schnur mit einem Bogen, so wie im folge zwischen den Docken verschieben, und hoch und niedrig genden Artikel wird beschrieben werden, geschlungen und dadurch in Bewegung gebracht wird. Das vorderste En de der Spindel, das zur Docke herausraget, ist vierkans tig ausgehöhlet, worinn der Zapfen der Rittscheibe (f. diese) bevestiget wird, in deren ausgehöhlten Fläche mit Kitt der Untertheil des Gehäuses eingesetzt wird, um sol ches darinn abdrehen zu können.

Soll aber der Deckel

des Gehäuses abgedrehet werden, so wird der Zapfen des

stellen lassen muß, je nachdem die Arbeit groß oder klein ist. Der Drehstuhl wird beym Gebrauch in den Schraubstock gespannt, und auf das Stück, das abgedrehet werden soll, steckt der Uhrmacher eine Rolle. Das Stück felbft wird zwischen den beyden Spitzen oder Röhren der Stange in den Docken bevestiget, und um die Rolle eine Schnür an einem Begen geschlungen. Die linke Hand bewegt den Bogen und die Rolle mit dem Stück, so er abdrehet, und

die

die rechte führet auf dem Richtscheid den Grabstichel, (s. diejen) womit alle Sachen beym Uhrmacher abgedrehet werden. (f. Spr. H. u. K. ́ Sammlung 7. Tab. VI. Fig. 1.)

Drebtisch, (Gürtler) s. Drehrad.

Drebzange, (Glashütte) eine Zange, womit das noch weiche Glas ausgedehnet und zusammen gedrehet wire. Drebzange, (Knaufmacher) eine Maschine oder kleine Drechselbank, worauf dieser Professionist den Grad abdres het, der zwischen beyden Hälften eines zinnernen Knopfs beym Löthen entsteht. Auf einem starken Tisch sehen zwey eiferne Säulen, die eine hölzerne Rolle tragen. An der hintersten Säule ist eine Stachel, Docke genannt, der die Rolle auf dieser Seite in einer Vertiefung des Stachels im Mittelpunkt trägt. Auf der andern Seite ist an der Rolle ein Eisen, mit Zinn eingegossen, welches eigentlich die Zange heißt. Es ist vierkantig, läuft auf dem einen Ende etwas spißiger zusammen, ist aber doth abgekürzet. Es wird vermuthlich deswegen eine Zange genennt, weil es aus zwey gleichen Theilen zusammengesett ist, die so dicht an einander liegen, daß nur eine Spalte zwischen beyden bleibt. Auf dem abgekürzten Ende ist eine Verties fung nach der Gestalt des Unterbodens eines Knopfs ausgegraben, so daß die Spalte diese Aushöhlung in der Mitte durchschneidet. Die Defe des Unterbodens komt in diefer Spalte zu stecken, wenn der Unterboden die Vertiefung ausfüllen soll. Die Zange an der Rolle wird durch die vorderste Säule des Tisches getragen, und das Loch, worinn die Stange läuft, ist der Reibung wegen mit Zinn oder Bley ausgegossen. Die Spalte der Zange aber ist so enge, Daß man die Defe der Knöpfe nicht freywillig einsehen kann. Es ist daher oberwärts in die ange ein vierkantiger Ein schnitt in beyden Hälften gemacht, worinn man den Has ken eines Eisens steckt, der beybe Theile aus einander biegt, wenn man die Dese in die Spalte schiebt. Der Knopf wird also durch die Spannung der beyden Hälften vest ges halten, daß er abgedrehet werden kann. Um die Rolle ist rine Schnur geschlungen, und wird vermöge des Fußtritts und der Prellstange so, wie an einer gewöhnlichen Drech felbank, in Bewegung gefeßt. Unter der Zange ist ein eis ferner Bogen angebracht, der beym Drehen dem Drehei fen zur Unterstüßung statt elnes Richteisens dienet. Wenn also der zusammengelöthete Knopf mit der Dese in die Spal te und der Unterboden in die gehöhlte Vertiefung der Zan ge gesezt ist, se uimt der Knaupfmacher sein Dreheisen, fteckt es auf den Bogen, und den Haken des Eisens an dem beym Lothen entstandenen Grad, und indem er die Rolle umdrehet, so schneidet oder drehet er den Grad ab. Cf. Spr. H. u. K. Sammlung s. Tab. IV. Fig. XII.) Drell, f. Drillinge.

Drellbohrer, f. Drillbohrer.

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Drempel, Trempel, (Wasserbau) ist ein Schwellens gerüste, gegen welches die Schleusenthore anschlagen, so wie auch diejenigen Hölzer, woran die Thüren der Sielen Cf. diese) anschließen. Sonft werden auch diejenigen Hel Technologisches Wörterbuch I. Theil.

zer also genannt, welche etwas absteifen, daß es nicht verschoben oder zusammengedruckt werde. Die Drempel der Schleusen sind aus verschiedenen Stücken zusammengesetzt, und sind gleichsam der Anschlag oder die Schwellen der Schleusenthore. Sie bestehen aus dem gerade liegenden Schlagebalten, den einige auch den Grundbalken nen nen, dem Haupte und den beyden Karbeelen oder Schlagschwellen. Der Schlagbalken wird gerade auf die Spundwand der Schleuse (f. diese) geleget, so das dieselbe utterwärts in dem Schlagbalken eingelassen wird. Das Hauptstück muß mit doppelten Zapfen in den Schlage balken in der Mitte eingeschlagen werden, und ist fo lang, daß, wenn die Karbeelen an dem Schlagbalken an bey den Enden gleichfalls schräge eingezapft, und auch noch darinn verzahnt, mit dem andern Ende aber in dem Haupts Stück gezapft sind, der ganze Drempel alsdenn ein långlis ches Dreyeck bildet, wovon die Zusammenfügung der bey den Karbeelen an dem vördern Ende des Hauptstücks den spißigen Winkel des Dreyecks bildet. An diese beyde schrä ge Balken oder Anschlageschwellen schlagen eigentlich die beyden Thoren der Schleuse an. Der Zwischenraum zwis schen allen diesen vier zusammengefügten Balken wird mit starken Bohlen ausgefullet, und so genau zusammengefü get, als nur möglich, daß sich nichts verrücke, auch nir gends nicht Wasser durchlasse. Die dreyeckige Gestalt des Drempels ift deswegen nothwendig, weil die Thore der Schleusen sich nicht genugsam mit ihren Anschlägen in einander klemmen würden, wenn sie nicht schräge gegen eine ander liefen. Sie würden auch nicht gegen den entseßlic chen Druck des Wassers sich strauben, sondern wol gar vom Wasser, weil sie auf solchen Fall oberwarts nicht halts niß genug haben, gebogen und desto eher zu Grunde ge richtet werden. Die Drempel an den Sielen sind eben falls dazu bestimmt, daß die Thüren derselbigen daran ih ren Anschlag haben. (f. Sielen.) Die Trempel ben kleis nen Sielen werden aus zwey, auch wol nur aus einem Stück Holz verfertiget, woran die Thüren, nach der Mitte des Trempels zu, nur in etwas gelehnet werden. (ausf. Abh. der Hydro. oder des Wassers. von Silb. Th. 2. Tab. XX. Fig. 9.)

Drempellager, (Wasserbau) ist das mit Spuntpfäh len eingefaßte Lager, oder die Spuntwände in dem Grun de der Schleusenkammer, damit kein Wasser unter dem Boden hervordringe, und in dem Grunde der Kammer Kolke oder Risse entstehen.

Drengwasser, (Deichbau) ein solches Wasser auf dem Vorlande des Deichs, das beständig aus solchen Gruben hervor quillt, die sich nie zuschlicken, und das Binnen land (f. dieses) überschwemmen.

Drense, f. Trense.

Dreschen, (Landwirthschaft) ist eine Beschäfftigung der Bauern, da fie das Getreide auf den Tennen oder dem Scheunflur von dem Stroh absondern. Man verrichtet diese Arbeit auf unterschiedene Art. Entweder wird das Getreide durch die Dreschflegel (f. diese) auf der Tene nen mit Menschenhänden aus den Wehren oder Hülsen ges Nnn

schlagen,

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