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sieht die Enden der Fäden hinter der Dochtstange bis an das Dochtmesser, legt die sämtlichen Fåden hinter der Dochtklinge an demjenigen Theil der Fäden vor der Klin ge, verdoppelt hiedurch den ganzen Docht, und schneidet ihn an dem Dochtmesser ab. Den abgeschnittenen Docht drehet man in etwas zusammen, und damit die Verwicke: lung der Faden sich nicht wieder aufivickele, so reibt man ihn stark mit einem mit Wachs bestrichenen leinenen Lap 'pen. Der Docht muß weder zu vest, noch zu locker gedre het werden, sondern von beyden das Mittel halten. Denn im ersten Fall kann sich der Talg beym Brennen nicht schnell genug einziehen, und das Licht brennt daher zwar sparsam, aber nicht helle; im leztern Fall aber läuft das Licht, denn die Flamme ist zu stark, und der Talg zieht ·sich zu schnell in den Docht. Die Dochtbank ist gemeinig lich so eingerichtet, daß allemal zreen Personen zugleich Dochte machen können, deswegen zwey Dochtstangen und zwey Dochtmesser auf derselben, nåmlich auf jeder Seite, angebracht sind. Die Dochtstange bildet bey dem Docht machen den sogenannten Henkel, oder diejenige Dese, die durch die Dochtstange entsteht, und welche vor dem Talg nach dem Ziehen vorspringt, weil in solcher die Docht spieße stecken, woran nachher auch das Licht angestecket.

wird.

Dochtgarn, (Lichtzieher) ist entweder ein locker und gleich gesponnenes Garn von Baumwolle, oder dagegen ein von Flachswerg ganz locker gesponnenes Garn, so nur mäßig gebleicht, und hiernächst gut weich geklopfet wird. Beym Spinnen muß dieses Garn nicht, wie sonst ge wöhnlich, mit Speichel beneht werden, weil es sonst zu dicht wird.

Dochtmesser, (Lichtzieher) eine senkrechte zweyschnei dige Klinge, welche an ihrem Zapfen in dem Einschnitt der Dochtbank sich hin und wieder schieben läßt; sobald sie aber an den bestimmten Ort geschoben ist, so kann das Messer mit einer Schraubenmutter, die auf einer Schrau benspindel des oben gedachten Zapfens unter der Bank fikt, völlig bevestiget werden. Die Klinge ist von gutem Stahl und gut geschliffen.

Dochtnadel, Fr. aiguille a Mêche, (Lichtzieher) ein eiserner Draht, welcher an dem einen Ende einen Haken, auf dem andern aber einen großen Ring hat. Sie dienet dazu, die Dochte zu den gegossenen Lichten in den blecher nen oder zinnernen Formen zu richten. Sie wird mit dem Ring auf dem Zeigefinger in die Form gesteckt, und als denn faßt man den Henkel oder die Schleife des Dochts mit dem Haken der Nadel, und zieht den Docht durch die Form durch. Damit der Docht gut ausgespannt werde, so wird das Ende der Nadel dergestalt geführet, daß sie durch. den eisernen Ring in dem Hafen des Zungchens des Trich ters geht. Da alsdenn der Docht in der Mitte der Form gut ausgespannt ist, so wird derselbe noch ein wenig nach unten gezogen, und dadurch völlig gerade gerichtet. Denn oben hängt er im Züngchen vest.

Dochtschneider, (Wachslichtgießer) eine Abänderung der Dochtbank, worauf die gewöhnlichen Dochte zu den

Tafellichtern verfertiget werden. Es ist eine ziemliche starte Tafel aus zwey Theilen zusammengeseht, zwischen welchen eine Deffnung, in Gestalt einer Fuge ist, in welcher ein starker viereckiger hölzerner Zapfen liegt, det in dem ganzen Raum der Fuge, fo wie der Stock in einer Drech selbank verschoben werden, und den man, vermittelst einer unter der Tafel 'angebrachten Schraube wo man nur will, bevestigen kann. An dem einen Ende ist ein beweg licher Theil, welcher an der Fuge über der Tafel angebracht ist. Diesen beweglichen Theil schraubt man, mit Hüffe einer an der Seite der Tafel befindlichen Schraube, an eis nem willkührlichen Ort vest. An dem Ende der Tafel oder des beweglichen Theils steht eine eiserne dünne Stans ge, und auf der andern Seite ist eine Mefferklinge sent recht angebracht, die beweglich ist. Die Entfernung der vesten Stange und der beweglichen Messerklinge giebt die Lange der Dochte, so daß man, weim Dochte von 1, 2, 4 und 6 Fuß sollen gemacht werden, die Entfernung der ve ften Stange und der beweglichen Messerklinge darnach ein richtet, und diese durch Hülfe der Schraube bevestiget. Die Dochte werden hierauf eben so verfertiget, wie bereits bey der Dochtbank beschrieben ist. Cf. Schp. d. K. u. H. Th. II. Tab. V. VI. Fig. 1.)

Dochtspieß, f. Lichtspieß.

Dochistange, (Lichtzieher) die eiserne, ohngefähr 3 Linien dicke Stange, die senkrecht am Ende des Dochtbretts auf der Bank eingesetzt ist, und worauf die Dochte ge macht werden. Die Dochte werden um selbige geschlungen, und nachdem sie abgeschnitten, zusammengedreher und geschnüret sind, so wird immer einer auf den andern geleget. Nachher werden sie in Packete gebunden, durch die Henkel wird eine Schnur gezogen, und so werden sie aufs gehoben, oder gleich auf die Lichtspieße gesteckt.

Docke, heißt im eigentlichen Verstande eine kleine Säu le oder auch eine Puppe. Doch wird das Wort auch oft uneigentlich genommen, und von beyden fann man in den folgenden Artikeln nur die vornehmsten Beyspiele geben.

Doce, obloodke, (Drechsler) ein beweglicher Theil an der Kunstdrechselbank, welcher in der Rinne der Bank hin und her, so wie der Reitstock, geschoben werden kann. Das unterste Ende derselben ist von Holz, und an diesem Holze sind oben zwey senkrecht stehende Eisenplatten angeschraubet. Beyde Eisenplatten, die einander be rühren, sind mit Hülfe eines Gelenks so zusammengeseht, daß sie beyde zusammengesetzt ein horizontales Zapfenloch bilden, worinn der vordere Zapfen der Spindel läuft. Oben werden die gedachten beyden eisernen Platten mit einer eisernen Klappe oder auch auf eine andere Art zus sammen gehalten.

Die Docke kann in der Rinne der Drechselbank dem Vordertheil derselben genähert werden, weil sie unterhalb auch einen Zapfen hat. Sie hält mit der in ihrem runden horizontalen Zapfenloch" steckenden Spindel die abzudrehende Sache, und diese Spindel wird am andern Ende von einer Spike getragen, die im Vordertheil der Bank steckt. Ueberdem gehöret auch zur Do cke ein Brett mit eisernen Haken, ohngefähr wie ein Flüc

gel,

gel, woeven es auch den Namen führet, welches dazu die net, ein Holz darauf zu legen, auf welchem das Drebei sen ruhet, wenn man an der Hohldocke drehet. So ist die Docke auch auf der Drechselbank der Holz- und Horn brechsler beschaffen, etwas weniger aber ist sie verändert auf der Drechselbank der Metallarbeiter. So weicht z. B. ole Docke der Mechaniker von der Docke der Drechsler nicht weiter ab, als daß manchmal einige Künstler dieser Art statt des eisernen oder stählernen Futters in dem Za pfenloch der Docke einen stählernen Schieber anbringen, der sich mit zwey Schrauben erhöhen und erniedrigen last, um die Spindel nach aller Genauigkeit zu richten. Man findet diese Docke bey allen künstlichen Drechselbån ken z. B. auch der Zinngießer.

Docke, (Jäger) das zusammengewickelte Hängeseil, desgleichen die Archen und Leinen, wenn sie zusammengewis delt find. (f. auch Dogge.)

Docke, (Spinner und Tuchmacher) ein kleines Sauls chen auf dem großen Rade, worauf die Wolle zu den Tü chern gesponnen wird. In diesem Säulchen drehet sich die Spule horizontal um, auf welche die gesponnene Wolle aufläuft.

Doce, (Stellmacher) sind die zwey Fuß langen Höl zer, wovon an jeder Seite der Grube des Radestocks eine angebracht ist, und zur Unterlage des Radestocks dienet, worauf die Bulster und Halter angebracht werden. (s. Radestock.)

Docke, (Strumpfwürker) die beyden eisernen Stügen, welche auf den beyden Balkent des Strumpfwürkerstuhls hinterwärts eingelassen sind, an welchen das Gewinde an beyden Euden des Wellbaums, (f. diesen) der die Plat tinenbaare (f. diese) in Bewegung bringt, angebracht ist. Doce, Dodform, (Wasserbau und Schiffahrt) ein gemanerter Wasserbehälter in einem Hafen oder bey einem Schiffswerfte, welcher das Schiff rund herum umgiebt, auch auf allen Seiten Stufen hat, und mit Wasser ge füllet werden kann, damit das Schiff mit vollem Was fer einlaufe. Hierauf wird das Wasser wieder heraus gelassen, und das Schiff bleibt auf dem Trockenen stehen. Der Zweck dieser Docken ist, ein Schiff auszubessern, und es zu falfatern, und wenn solches geschehen, so wird das Waffer wieder hineingelassen, und das Schiff läuft aus der Docke in den Hafen. Man bedient sich der Docken auch zur Erbauung großer Kriegsschiffe vom ersten Range, weil es bey solchen viel Mühe macht, sie von den gewöhn lichen Schiffswerften ins Wasser zu lassen. Sie gedacht, so ist solche ganz verschlossen, und hat nur vorwärts nach dem Hafen zu Schleusenthore, um das Schiff herein und herauszulassen. Es find auch hinter dem Thore zwey Nu then für Fallbäume eingehauen, zwischen welchen ein Damm ausgefüllt wird, damit die Docke, wenn sie vom Wasser wieder entledigt ist, trocken bleibe. Der Boden eis ner Docke hat ein Rostwerk, wie eine Schleuse, welches mit starken Bohlen vertåfelt ist, und in der Mitte, wo der Kiel des Schiffs zu stehen komt, sind Queerhölzer befind: lich, auf welchen er ruhet, damit der Kiel nicht zu tiefe

Eindrücke mache. In solchen Hafen, wo Ebbe und Fluth eintritt, pflegt der Dockenboden einen Fuß höher, als die gewöhnliche Ebbe zu liegen, daß man alsdenn nicht immer nohig hat, die Docke auszupumpen. Sollte die Fluth aber nicht so hoch anlaufen, daß das Schiff mit der Spring fluth in die Docke zu bringen wäre, indem die Kriegse schiffe von der Linie ledig wol 12 bis 14 Fuß tief im Waf ser liegen; so muß der innere Raum so breit seyn, daß dies felben wenigstens mit Lichtern hineingezogen werden können, die nachmal wieder herausgeschafft werden. Allein, wo keine Ebbe und Fluth ist, muß das Wasser unumgång lich mit Pumpen herausgeschöpfet werden, und weil es beständig unterwärts wieder eindringt, sieht man sicks for gar genöthiget, eine Wasserkunft zu unterbaiten, die Tag und Nacht mit abwechselnden Pferden in Bewegung ers halten wird. Die Wände der Docke sind massiv und ers weitern sich. Diese Erweiterung ist eine Folge der Docenbanke, deren drey bis vier inwendig rings herum lau fen, und nicht nur dazu dienen, das Schiff von allen Geis ten abzusteifen, damit es vest stehe, sondern auch die Baumaterialien und Geräthschaften bey der Hand zu haben. Diese Bänke sind ziemlich breit und hoch, und daher befine den sich in denselben steinerne Treppen, auf welchen die Arbeiter von Bank zu Bank herauf und herabsteigen, bis der Bau oder die Reparatur vollendet ist. Der ganze Endzweck dieses Baues würde vereitelt werden, wenn das Wasser aller Orten durch Boden und Wände dringen könnte. Diese müssen also so gut wasserhaltig feyn, als die besten Schleusen. Sie werden daher, wo möglich von Quadern gebauet, auf das sorgfältigste zusammengefüget, bekommen hinterwärts noch mehr Kontreforts, als die Schleusen selbst, und werden mit Kleyerden be stampfet.

Docken, 1) (Baukunft) sind kurze, nach gewissent Schweifungen geschnißte oder gedrechselte Saulen, so eis nige Gleichheit mit den Spieldocken haben. Sie werden zuweilen auf ein Schwellchen gestellet, von einer Lehne oder einem Gesimse oberwärts zusammengehalten, und heißen alsdenn Gelånderdocken; oder sie werden auch frey aufgestellt, um etwas zu tragen, dergleichen man in den Mühlen antrifft. Die Docke eines Geländers muß nebst dem Sims jedesmal die Brusthöhe, wenn man sich etwas bücket, d. i. höchstens 3 Fuß Höhe haben. 2) Dos den, (Bergwerk, Hüttenwerk) a) Bey dem Pferdegopel ein horizontaler Kopf am Fuß der Schwenkbäume. “Auf diesen Docken ist der Sih des Fuhrmanns oder des Trei beknechts angebracht. b) Zwey hölzerne Säulen, die in dem untern und obern Theil des Balggerüftes in der Schmelzhütte eingezapft sind, und zwischen denen der Schemel hangend ruhet. Vorne am Untertheil des Gerustes bey dem Valgenkopfe find gleichfalls zwey derglei chen Säulen, zwischen denen das andere Ende des Sche: mels beweglich eingezapft ist, und es sind also in jedem Balggerüste zwen große und zwey kleine Docken. 3) Docken, (Stuhlmacher) die starken Stüßen an den Seiten der Stühle,

Doden

Docken, heißen auch die in Packe zusammengelegten
Serehnen Kammelgarn, die über Holland und England
aus der Levante zu uns durch die Handlung kommen.
Docken, s. Kelterdocken.
Docken, f. Spieldocken.

Dockenbanke, die in den Decken zum Schiffsbau an gebrachten breiten Abfäße, Gänge oder Terraffen, so in eis higen Reihen rund um die Docke (f. diese, Wasserbau) stuffenweise übereinander angebracht sind. Sie werden mit Treppen aneinander gehangen.

Dockengeländer, (Baukunft) ein Geländer mit klei nen Docken oder Säulen. (s. Dođen, Baukunst.) Nes ben dem Dache eines Hauses nennt man solche Dockens geländer eigentlich nicht Balustraden, sondern Palu firaden.

Dockenmacher, diejenigen Drechsler, so Spieldocken machen. (f. Spielbocken.)

Dodenstämpel, in manchen Stampfmühlen giebt man den Stämpeln oder Stampfen diesen Namen.

Dockenstock, (Drechsler) der untere hölzerne Theil eis nier Docke der Drechslerbänke. (s. Docke der Drechsler.) Dockform, f. Docke, (Wasserbau.)

Dodane, (Baukunst) die gothischen Gewölbebögen, so aus zwey Zirkelbogen bestehen, die im Gipfel in eine Spibe zusammenlaufen. Weil diese Wölbung beynahe die Ges ftalt eines Eselsrückens bildet, so wird solche von den Franzofen Dos d'âne, ein Eselsrücken genannt. Diese Bauart der Gewölbe ist nunmehr ganz aus der Mode gekommen, und man findet sie nur noch bey alten gothischen Gebäuden.

Dodrans, ein Maaß eine Spanne oder 12 Finger, oder auch 3 flache Hände lang. Auch ein gewisses Gewicht, welches neun Unzen hålt, wird also genannt.

Dogboot, Doggerboot, (Fischeren) ein kleines Fahr jeug, deffen sich die Holländer zur Fischerey auf der Dog genbank bedienen.

Dogge, englisch Dog, Dogghe, so auch einige deutsch Docke schreiben, (Jager) eine sehr große Art englischer Hunde, so man zur Pracht, oder auch zur Jagd an manchen fürstlichen Höfen ernähret. Man nennet sie auch englische Deggen.

Dobne, und abstammende Wörter, f. Done.

Doiflore, Duiflöte, (Orgelbauer) eine mit zwey Lef zen versehene Orgelstimme, die ohngefähr zu Ende des 16ten Jahrhunderts von einem jungen Orgelbauer Kom pino oder Rompen erfunden ist.

Dold, Fauftdegen, Fauftgewehr, ein kurzes, sehr fvisiges, kaum zwey Spannen langes Stilet, oder eine Stoßflinge, so entweder als eine Schilfflinge dreyeckig and hohl, oder auch als eine andere Klinge breit ge fchliffen ist, ohne Stichblatt und Parirstange, und mei ftentheils nur mit einem hölzernen Griffe und einem Kreuz ehne Biegel versehen. Es wird daher auch nur mit der Faust bey einem Stoße gegen wehrlose Leute, oder solche, die man heimlich überfällt, gebrauchet, und deshalb auch ganz heimlich getragen. Eben deswegen wird er zu dem Technologisches Wörterbuch I. Theil

Meuchelmord sehr häufig und bequem vornåmlich von den asiatischen, italienischen und spanischen Banditen gebrau chet. Es ist eine asiatische Erfindung, die von da nach Italien gekommen ist. Es hat auch eben davon der Nas me der Meuchelmörder im Lateinischen (Sicarii) seinen Ur sprung, so wie es deshalb, daß es mit bloßer Faust und mit dem Stoße gebraucht wird, auch pugio heißt. Sont wird es auch ein Stilet genannt, wiewol dieses elgentlich eine etwas längere Klinge hat. Heut zu Tage if der Dolch in Deutschland nicht sonderlich mehr im Ge brauch, doch wird er von den Klingenschmiden und Schwertfegern zuweilen verfertiget.

Dollen, Dullen, (Schiffahrt) Pflöcke an dem Borb kleiner Fahrzeuge, zwischen welchen die Ruder gehen. Dolzian, s. Dulzian.

Dom, Dome, Ruppel, (Baukunst) ist ein runder, gleichsam mit einer halben Kugel geschlossener oder zuge deckter dicker Thurm über einer Kirche, der inwendig auch ein Kugelgewölbe hat, in dessen Mitte, so man den Nar bel der Kuppel nennt, zuweilen eine Oeffnung gelaffent, über die Oeffnung aber ein mit Fenstern versehenes Thurmchen gestellet wird, welches eine Laterne heißt. Wenn die Wölbung niedriger, als die halbe Kugel ist, so heißt es bey den Franzosen dome furbaiffé, auf deutsch ein gedruck ter Dom, wenn sie aber höher, als eine halbe Kegel ist, denn wird sie dome furmonté, ein über sich freigender Dom genannt. Die vorzüglichste Kuppel oder Dom be findet sich auf der Petrikirche in Rom, welche mit dem Mauerwerk im Durchmesser 150 Fuß hat. Eine ovale Kuppel aber ist zu Wien in der Caroli Boromai Kirche zu sehen, welche der Baron Fischer angelegt hat. Ge wöhnlich heißt auch im gemeinen Leben eine Stiftskirche ein Dom. (f. Domkirche.)

Vor

Domback, Tomback, (Metallarbeiter) eine Vermis schung von reinem Kupfer und Meffing in gleicher Schwe re, wobey man auf jedes Pfund ein Loth Zinn hinzu se bet; oder auch von Kupfer und Zinn. Pinspeck oder Pinscheback und Prinzmetall gehören gleichfalls hierzu. diesem war dieses Metall in großem Ansehen, weil es eine dunkle Goldfarbe hat die zu mancherley Galanteriewaa ren angewendet wurde. Heut zu Tage nennt man aber fast jede Mischung von zusammen geschmolzenen Metallen Domback.

Dome, f. Dom.

Dombolz, f. Donholz.

Dominesstein, ein zu Stein werdender Mergel, welcher auf der Insel Amboina in dem Fluffe Waytomno gefunden wird. Etliche Stücke sind so schön geådert und marmorirt, daß man sie für einen künstlichen Marmoroder Serpentinstein ansehen sollte.

Dominiklürges, Herregebacksel, (Konditer) ein gewürztes Zuckerwerk, gleich) kleinen Klößen, die in Nieder sachsen in den Thee geworfen werden.

Domino, ein venetianischer Talar von seidenen Zeu gen, so bey Bållen und Maskeraden gebraucht wird. Bey Reduten unterscheiden sich in manchen Gegenden die Jii

Adlichen

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Adlichen durch die Farbe des Domino vom Bürgerstande. 3. B. Rosenroth ist die Farbe des Adels.

Domkirche, Hochstiftskirche, Rathedralkirche, in katholischen Gegenden eine solche Kirche, woben ein bischöffs licher Sih ist. In den protestantischen Ländern ist dieser Name noch von alten Zeiten her beybehalten, und manchen Hauptkirchen gegeben worden.

Donbretter, Tonbretter, (Bergwerk) Bretter, so in einem donlegigen Schacht der Länge nach auf den DonHolzern angebracht werden.

Donen, Dohnen, Thonen, Maschenschleifen, Schneißen, (Vogelfang) eine Art Schlingen, welche zur Herbstzeit auf kleine Vögel, besonders die Krametsvögel ausgestellet werden, um solche zu fangen. Sie werden anf verschiedene Art verfertiget. Cf. Biegel- und Basts Jonen.)

M

Donenfang, (Vogelfang) der Fang der Krametsvögel in Donen, welche man entweder auf den Gebüschen in Wiesen, oder in dicken Wäldern und Gebüschen aufstellet, und in lettern hin und wieder gerade Gánge macht, damit sman seine Donen desto besser begehen, und leichter finden Fann. Die beste Zeit des Donenfangs fångt sich bald nach Jakobi an, wenn die rothen Ebreschenbeeren reif und recht hellroth sind, und währet bis Martini. Am besten fångt fich der Vogel des Morgens bey Nebel, Frost und Reif, Deswegen man die Donen erst gegen Mittag begehen muß, um die Vögel nicht zu stöhren.

Donenstrich, (Jager) diejenige Strecke in Wäldern und Büschen, wo Donen aufgestellet find. Bestmöglichst muß diese Strecke nicht viel von der geraden Linie abroeis chen, und überdem muß eine Done von der andern mur fo weit an den Bäumen und Gebüschen abstehen, daß der Bogel von einer zur andern sehen kann, damit er gut enfällt.

Donfach, Donfalen, Tonnfach, (Bergwerk) in don legigen Schachten die Weite von einem Donholz zum anBern, so insgemein 6 Ellen beträgt.

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Donlege Fläche, (Bergwerk) eine schiefe Fläche, die also auf einer andern Fläche schief steht.

Donlege Linie, (Bergwerk) eine auf einer andern schief aufgerichteten Linie, oder auch eine Schnur, die nach dem Falle des Gebirges abgesteckt ist.

Donleger Schacht, donlegigter Schacht, (Bergwerk) ist ein schief hinabgehender Schacht, der Hangendes und Liegendes hat.

Donlegig, d. i. schief, schråge.

Donlegigte Fläche, f. Donlege Fläche.

Donlegigter Gang, der von 60 bis so Grad fällt, es sey gegen welche Stunde des Kompasses es wolle, wo sich die Vierung des Ganges in ewige Tense nach deffen Donlege richtet, und im Zulege mit dem Gange ein Kreuz machen muß, daher alle Maaße und Marktscheiden zu Donlegen und deren Vierung weichen und nachgeben.

Donlegigter Schacht, f. Donleger Schacht. Donnerbüchse, (Artillerie) Fr. Bombarde, ein als tes sehr großes und kurzes Stück, woraus man Steinku geln schoß, und das von dem Barken Knallen also genannt wurde. Es gehöret mit zu dem ersten Geschütz nach Erfindung des Schießpulvers.

Dopel, f. Dobel.

Doppe, (Edelgesteinschneider) eine kupferne Büchse, vorn offen, und an einem Draht bevestiget. Sie ist einem Trichter gleich, und die breite Seite ist vorn, worinn der Edelgestein eingeseßt ist, so daß der in dem hart gewordenen Kitt bevestigte Diamant beym Schleifen mit einem andern Stein, der in einer andern Doppe ist, gut ge=

rieben werden kann.

Doppelband, (Schlösser) ein Thürenband oder Bes schlag mit zwey Flügeln, im Gegensag des einfachen Bandes, das nur einen Flügel hat, und auf einem eingeschlas genen oder eingegossenen Haken ruhet.

Doppelbånder, (Böttcher) sind zwey dicke Bänder oder Reise, die, nachdem sie gehörig eingerichtet und geschlossen sind, in einander geschoben und bevestiget, alsdenn aber auf einige große Fäffer an das Ende der Dauben auf die Kröfe geschlagen werden, damit, wenn das Faß ge

rollet wird, folche abhalten, daß sich dasselbe in der Gegend

der Kröse nicht so stark scheure.

Doppelbier, (Brauer) ein Bier, das aus mehrerm Malz zweymal gekocht wird, auch mehr Hopfen, als das gewöhnliche Bier erhält. Dergleichen ist das danziger Doppelbier, die braunschweigische Mumme, und auch in einiger Betrachtung das sogenannte berlinische Rufenbier.

Doppelblåtter, (Spielkartenfabrik) zwey zusammengeleimte Bogen Papier zu Spielkarten. Jeder Kartenbogen besteht nämlich aus drey Bogen über einander, dem Mittel, Vorder- und Hinterbogen. Zuerst legt man stets einen bereits bedruckten Vorderbogen mit seinem Mittelbogen zu einem Papierstoß zusammen. Die Vorder- und Mittelbogen dieses Papierstoßes, oder Batzen werden nun zusammengekleistert, so daß man auf einen jeden Mittelbogen einen Verderbegen aufkleistert, aber bloß den Mit

telbogen

relbogen mit Kleister bestreichet. Wenn nun alle Borders und Mittelbogen des Papierstoßes zusammengekleistert sind, so bringt man diese in die Presse, damit der überflüßige Leim herausquille, und mit einem Kleisterbrett am Rande abgenommen werden könne. Zroen solche zusammengeklei fterte Blätter heißen Doppelblätter. Diese werden auf Stangen getrocknet, und hernach wird auch der mußirte Hinterbogen aufgekleistert. (f. Hinterbogen.) Bey die: fer Arbeit wird der Kleister mäßig mit einer Bürste auf eine Seite des Mittelbogens aufgetragen, und hierauf der Borderbogen mit der Hand angestrichen:

Doppelblech, (Blechhütte) ein Blech, so schwächer als Kreuzblech, und stärker als Senkelblech ist.

Doppelbroschirt, Lederhaft, (Tuchmanufaktur) so nennt man diejenigen feinen Tücher, die viel Einschlag erhalten, und deren Kette daher weitläuftig ist, folglich auch das Blatt, damit viel Einschlag eingeschossen und stark eingeschlagen werden kann, weitläuftig im Riedte steht. Au Berdem bekommen dergleichen Tücher eine starke Walke, müssen aber nicht überwalkt werden, sonst taugen sie nichts. Auf zwey Arten kann man dergleichen lederhafte und star ke Tücher hervorbringen. Entweder man vermindert die Anzahl der Kettenfäden und vermehret den Einschlag, wels chen man nachdrücklich anschlägt, oder man muß die nam lichen Kettenfäden, die zu einem minder dichten Tuch gebraucht werden, weiter auseinander bringen, und daher ein weites Blatt der Lade nehmen, damit der Einschlag gleich falls vermehret eingeschlagen werden kann. Denn der Ein schlag, der stets lockerer, als die Kettenfåden seyn muß, giebt dem Tuch in der Walke Stärke, und durch das Rau Hen Wolle. (f. auch doppelschlägige Tücher.)

Doppelbüchse, s. Doppelhaken.

Doppeldach, (Maurer) so nennt man ein Ziegeldach, wenn der oberste Ziegel jederzeit über der Fuge zweyer darunter befindlichen Ziegeln liegt, und solche über die Hälfte bedecket. Ein solches Dach gleicht denen auf einander liegenden Fischschuppen, erfordert noch einmal soviel Kosten, als ein einfaches Dach, und ist auch auf dem Gebäude noch einmal so schwer, dauert aber auch noch einmal so lange, und hält die Witterung gut ab, zumal wenn die Fugen mit Kalk verschmieret sind.

Doppeldraht, (Schuster) ein starker Pechdraht, womit die Sohle angenehet, oder gedoppelt wird.

Doppeleisen, (Eisenhammer) Stäbeisen, wovon nur halb soviel Stäbe zum erforderlichen Gewicht gehören, als gewöhnlich.

Doppelfåden, (Seidenwürker) wenn er doppelte Få den beym Scheren einlieset, daß sie sich doppelt durchkreu zen, zum Unterschied der einfachen Fäden, welche sich nur einfach durchkreuzen. Dieses Worts bedienen sich auch die Seidenwürker, wenn sie die Fåden in die Blätter oder Riedtkämme einziehen, und manchmal mit doppelten und einfachen Fåden abwechseln. Denn sagen sie Doppelfa, den, auch manchmal nur doppelte. (f. dieß.) Mit den Doppelfäden geht aber bey manchen Zeugarten ein großer Betrug vor, indem die Seidenwürker dabey sich ästers vies

her Vortheile bedienen, und wenn sie Zeuge manchey sollen, wo bloß doppelte Fäden sich durchkreuzen sollen, so lassen sie öfters einen doppelten mit einem einfachen Faden sich durchkreuzen, wodurch denn natürlicher Weise der Zeug ungleich wird, auch nicht die gehörige Stärke hat. Doppelfagott, f. Sagott.

Doppelflinte, (Büchsenmacher) ein Schießgewehr, wel ches zwey Laufe hat. Die Läufe liegen neben oder übereinander, und im ersten Fall haben sie auf beyden Seiten an jedem Laufe ein Schloß. Der Schaft desselben ist wie ein ordentlicher Flintenschaft. Beyde Abzüge zu den Schlösfern sind also so gestellt, daß der eine etwas vor dem an dern stehet und kurz, der andere aber länger ist, so daß der Abzug des Schlosses zur linken vor dem Abzug des Schlof ses an der rechten Seite hervorraget, und folglich beym Abziehen der Lauf zur linken Hand eher los geht, als der zur rechten. Man kann diese Gewehre auch so einrichten, daß beyde Läufe nur durch ein Schloß abgefeuert werden. Es ist aber besser, wenn ein jedes Rohr besonders nach Erfor dern losgeschossen werden kann.

Doppelfurche, (Landwirthschaft) wenn eine schon gepflügte Furche noch einmal gepflüget wird, so daß zwey Pflüge hinter einander stets in einer Furche oder Fahre ge hen. Einige wollen behaupten, daß durch dieses doppelte Pflügen der Acker fruchtbarer gemacht wird, weil dadurch die untere ausgeruhete Erde herauf gebracht wird. Man ist vermuthlich auf diesen Einfall durch das Rejolen der Gartner gekommen, weil dadurch gleichfalls die ausgeru hete Erde in die Höhe gebracht, und folglich der Acker fruchtbarer wird. Auf diese Art pflügen einige z. B. Jur Hirsesaat, weil diese Frucht in einen lockern Boden ausge streuet werden muß. Doch geschieht es nur im Sand- oder. Mittellande.

Doppelgeige, f. Viole d' Amour.
Doppelgold, f. Fabrikengold.

Doppelhaken, (Artillerie) ein veraltetes Feuerger wehr, das 6 bis 8 Loth Bley schießet. Man schießet.es auf einem kleinen Gerüste los, welches wie ein Dreyfus aussieht. Es ist eins von den ältesten Gewehren, so man auf einem Gerüste oder Lavette abbrannte. A. 1521 hours den sie zuerst gebraucht, da Kaiser Karl der ste wider Frankreich kriegte und Parma belagerte. Man hatte aber noch eine Art Doppelhaken, die nicht so schwer waren, und von dem Fußvolk und der Reuterey geführet wurden. schossen nur 1 Loth, und hießen Doppelbüchsen. Doppelharfe, eine große Harfe, die bis 43 Sai ten hat.

Sie

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Doppelbauer, (Bergwerk) sind solche Bergleute, die anstatt 8 Stunden nur 4 bis 6 Stunden stehen. geschieht vor vesten und weit ins Feld getriebenen Der tern, auch oftmals, um desto eher in das Feld mit derglei chen Dertern zu gelangen. Zu Freyberg in Sachsen nennt man aber Doppel- oder Erbhauer solche Bergleute, die das volle Hauerlohn bekommen, (f. Erbhauer) im Gegen saß der Lehr- oder Spihhäuer. Doppeltamme, s. Bartetsche. Jii 2

Doppel

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