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fahmid fähneidet hiemit das Holz aus dem Poche der Nabe eines Rabes, worinn eine ciferne Büchse eingeschoben werden foll. (f. Büde) Er sticht nämlich mit dem Büchsenmeißel das Holz nach der Breite und Dicke des Büchsenringes aus, und räumet solches völlig mit dem Büchsenraumer aus.

Büchsenmeister, eine uralte Benennung eines Artilles riften oder Feuerwerkers, da in den vorigen Zeiten eine Kanone auch Büchse bicß.

Büchsenpfennige, (Bergbau) der wöchentliche Bentrag eines Bergarbeiters zur Büchse der Knappschaft. Büchsenpulver, s. Pürschpulver.

Büchsenraumer, (Huf und Waffenschmid) eine gebogene Klinge, die so groß ist, daß sie bequem in der Nabe des Rades regiert werden kann. Sie hat eine Stange, mit welcher sie in einem hölzernen Stiel steckt. Das mit dem Buchsenmeißel ausgestoßene Holz wird mit dieser runden Klinge in der Nabe überall weggeräumet und alles glatt und eben gemacht, damit die Büchse sich genau hinain passe. (Cf. Büchsenmeißel.)

Büchsenrohr, Büchsenlauf, ein starkes, außerhalb gewöhnlich achteckig geschlifeues Feuerrohr zu einer Büdfe. (f. Bächse.)

Büchsensäulen, (Hüttenwerk) find zwey Säulen von Holz oder von gegossenem Eisen, welche aufrecht ste hen, and zwischen welchen sich die Hammerhülle be Finder.

Büchsenschaft, der hölzerne Schaft zu einer Büchse. (f. Büchsenschafter.)

Büchsenschafter, Büchsensdrifter, Rohrschåfter, ein Abkömmling des Tischlers, der die Kunst verstehet, aus verschiedenen harten Hölzern, besonders aber aus Muß baumholz, wegen seiner schönen Adern, einen zierlichen Schaft zu einem Feuergewehr zu verfertigen; d. i. ein von Holz zierlich ausgeschnittenes, und nach den verschiedenen Theilen des Eisenwerks eines Schießgewehrs ausgehöhltes Gehäuse. Er verfertiget dieses, wie gedacht, aus einem fchönen Holz, und verzieret auch auf Verlangen seine Ar: beit nach der Kunst eines Bildschnißhers mit halberhobenen geschnitten Figuren, oder er legt es auch mit mancheu ed. len und unedlen Metallen, mit Elfenbein oder seltenen Hölzern aus, so er zierlich bildet. Man trifft deswegen bey diesem Handwerker, außer den gewöhnlichen Werkzeu gen eines Tischlers, eine große Menge von verschiedenen Stech Hols- und Kreuzmeißeln, Balleisen und anderm Werkzeuge an, deren sich auch der Bildhauer bey feiner Hotzarbeit bedienet, unter welchen einige sehr fein find. Die mehresten Schäfte werden, wie schon gedacht, aus Nußbaumholz verfertiget, weil dieses Holz eine schöne Farbe nach dem Beißen annimt. Auf dem Schaftholz f. dieß) wird der Schaft nach dem Schaftmodell abge feichnet, indem der Schäfter dieses auf das Schaftholz aufleget, und hiernach die Umrisse mit der Reißnadel zeich net. Alsdenn macht er mit der Säge nach Beschaffenheit der Länge des Rohrs einen Einschnitt unten über dem Kol

benstück, ba wo die Schwanzschraute des Lanfs anstoßen Foll, um das Holz der Länge nach wegzastammen, weil der Lauf aus seiner Höhlung haib hervorraget, und daher das überflüssige Holz weggenommen werden muß. Auf der untern Seite des Schaftholzes wird zu der Lage des Lai bestocks gleichfalls etwas weggeschnitten. Alsdenn wird das überflüssige Holz von der Kolbe gleichfalls mit einer Ballenmeißel weggestoßen und abgerichtet, und die Kolbe wird mit dem Schneidemesser aus dem Groben beschnitten, wodurch sie ihre Gestalt erhält. Bey dieser legten Arbeit wird das Schaftholz in der Mitte in einen Schraubstock ge spannt, die Kolbe ruhet auf einem Klok, und das vorder: ste Ende des Schafts auf einem kleinen Gestelle von Holz, Alsdenn bildet der Büchsenmacher eine Vertiefung für die

arze der Schwanzschraube, (f. Warze) und legt die Schwanzschraube in diese Vertiefung, so daß nunmehr die Haften des Rohrs auf dem Holz, welches zum Lager des Rohrs ausgehöhlt werden soll, zu liegen kommen. Alsdenn schläget er mit dem Schlägel auf das Rohr, daß die Haf ten etwas in das Holz eindringen, und das Rohr darauf bevestigen. Nun wird mit dem Reipsist an beyden Seiten des Rohrs eine Linie auf dem Schaftholz gezogen, und nach diesen beyden Linien schneidet er mit den Schnißer var, höhlt die Rinue mit verschiedenen Meißeln aus und behobelt die Rinne mit dem Rohrbobel (f. dieß) Ist die Rinne noch zu enge, so stößt er mit dem Seiten hobel noch etwas von den Kanten weg. Runmehr legt er den Lauf in die Rinne, schlägt wieder mit dem Schlägel drauf, und die Haften bemerken hiedurch den Plah ihrer Löcher, worinn sie versenkt werden sollen. An diesen Stel len bohret der Büchsenschafter mit dem Haftbohrer die Löcher zu den Haften ein, und erweitert folche im erforder. ichen Fall mit einem kleinen hohlmeißel. Für den Schwanz der Schwanzschraube macht er gleichfalls auf dem Absah neben der Kolbe des Rohrs ein Lager. Hierauf bohrt er durch dieses Lager das Loch zu der Schraube, wel che die Schwanzschraube an der Kolbe bevestiget. Nuu mehr werden die Vertiefungen an der rechten Seite des Schafts für die innern Schloßtheile ausgemeißelt, nach: dem er das äußere des Schafts an diesen Ort mit dem Die Höhe des Schneidemesser gehörig beschnitten hat. Schafts an diesem Ort richtet sich nach der Länge der Kreuzschraube, und die Dicke nach der Länge der Schloßschrauben. Die Vertiefungen für die Schloßtheile mist er auf die nämliche Art ab, wie er die Aushöhlung des Laufs aus dem Schaft ausmaß, indem er das Schloß auf der Seite des Schafts auf seinen Plas leget, und mit dem Schlägel darauf schläget, wodurch sich schwache Eindrücke in dem Holze bilden, wornach er mit einem Schnißer vorschneidet, und mit flachen und Hohlmeißeln die erforderli chen Vertiefungen ausmeißelt. Jede Vertiefung, ein Theil des Schlosses zu liegen komt, muß nach diesem seinen Theil flach oder tief ausgemeißelt werden, daß sol: cher das Holz nur genau berührt, deswegen auch das Schloß dsters angepaßt werden muß. Das Loch für den Zapfen der Stange, als auch die Löcher für die Schloßschrau

worin

ben

Ben werden mit einem Bohrer ausgebohret. Alsdenn wird die Kolbe aus dem Groben beschnitten, der Lappen der Rappe (f. Rappe) wird mit der Reißfeder abgerissen, und hernach mit dem Schnißer und Meißel die erforder fiche Vertiefung ausgehöhlt. So verfährt er auch bey der Bertiefung zum Seitenblech und allen andern messingenen Blechen, die zum Beschlag des Gewehrs gehören. Die Ver: tiefung für das Abzugblech wird genau unter dem Loche der Stange gemacht, und dieses Blech wird darinn versenkt. Unter demselben wird mit einem Kreuzmeißet ein schmales vierkantiges Loch eingemeißelt, worinn der Abzug mit o nem Niebt beweglich bevestiget wird. Vor dem Biegel werden die Löcher eingebohrt, und er wird gleichfalls mit Stiften bevestiget. Zuleht wird die Nine für den Lade Stock ausgehöhlt. Sie wird, so wie die Aushöhlung fürden Lauf, mit dem Reißstift abgezeichnet, mit dem Schnitzer eingeschnitten, mit dem Flach- und Hohlmeißel ausgehählt, and denn auch mit dem Nothhobek geebnet. Da aber der anterste Theil des Ladestocks nicht zu sehen ist, sondern im Holze verborgen steckt, so muß hiezu von dem letzten Spit röhrgen an ein Loch gebohret werden, worinn der Ladestock zum Theil hineingehet. Um nun zu erfahren, wie tief man bohren muß, so wird der Ladestock nach seiner ganzen Länge auf den Schaft geleget, und hiedurch der Ort bes zeichnet, wo der Ladestock sich endiget. Gerade über dies fer Stelle meißeft der Büchsenschäfter mit dem Kreuzmeißel ein Loch in den Schaft nach seiner Dicke aus, und in das Loch steckt er ein Blech, welches das Stoßeifen genannt wird. Dieses verhindert nicht allein, daß der Bohrer nicht weiter vordringen kann, als er soll, sondern daß auch der Ladestock das Holz unten, zumal wenn er von Eisen ist, so wie bey den Gewehren der Soldaten,) nicht zers ftoßen kann. Das Loch selbst wird mit dem Ladeftocks bohrer ausgebohrt. Alle drey Röhrchen werden an ihrem Platz in die Rume des Ladestocks versenkt, und mit Stif ten bevestiget. Nun wird der ganze Schaft mit Schneis demessern und Meißeln beschnitten und ausgearbeitet, und wenn er verziert werden soll, so wird er entweder mit Bildkhnitzerarbeit versehen, oder dagegen mit Merall oder feiner Holz ausgeleger. (furniret) Ist dieses, so werden die verschiedenen Zierrathen von Messing, Silberblech oder auch Elfenbeinplatten mit der Laubsäge ausgeschnitten, und die Löcher hiezu nach der Vorschrift der Bilder mit seinen Meißen von aller Art durchgebrochen, und in diese Vers tiefungen roerden alsdenn die Figuren versenkt. Schaft wird zuletzt nach Verlangen gebeitzt. (f. bei Ben.)

Der

Büchsenschicht, (Bergwerk) muß in den manssel dischen Schieferbergwerken alle Quartal jeder Håuer arbei ten, deren Betrag mit 5 Gr. zu der Bergknappschaftskasse oder Büchse gezogen, und zur Unterhaltung der Schab haften, Kranken und Wittwen angewendet wird.

Büchsenschießer, (Schiffahrt) find 10 oder 12 Per fonen auf einem Schiffe, welche den Konstabler an die Hand gehen missen.

Büchsenschifter, f. Büchsenfchäfter.

Büchsenschloß, (Büchsenmacher) das Schloß an eis ner Büchse. Es hat außer den verschiedenen Theilen eines Flintenschlosses noch verschiedene Theile, die zur geschwin den Abbrennung der Büchse das Ihrige beytragen. Diese bestehen nur aus dem Schnellergehäuse, ((. dieß) morinn ein Schneller, welches ein sehr dinner Stift ist, der auch die Nadel heißt, eingescht wird. Dieser verursacht, daß, wenn er nur angerührt wird, sogleich die Büchse abs brennet, welches das Schlageftück und die Schlage ftückfeder verursachet. (s. diese, auch Büchse). Unter dem Arm der Nadel oder des Schnellers steckt eine Schraube, womit man solchen stellen kann. Soll das Gewehr schnell abbrennen, so schraubt man die Stellschraube in die Hö he, und im Gegentheil wird sie hinab geschraubet. Bey. den gewöhnlichen Flinten bleibt der Finger auf dem Abzug, welches bey einer Büchse das Schlagestück ist, und der Finger hält die Stange zurück, daß sie nicht in die Mittetrast fallen, und das Abfeuern hindern kann. Dieses findet aber bey der Einrichtung des Schnellers nicht statt. Die Spihe der Stange wird an einem Büchsenschloß durch em Spict (f. dies) in der Nuß der Büchse gehindert, daß sie nicht in die Mittelraft greifen kann. Denn indenr der Hahn aufgezogen wird, so schleift sich die Spike der Stange, wenn sie in die Hinterrast fallen will, über das Spiel weg, und die Spitze des Spiels springt in die Mittelrast hinab. Druckt man also ab, so hindert die Spitze des Spiels, daß die Stange nicht in die Mittelrast fallen, und das Abfeuern hindern kann.

Büchsenschmid, f. Büchsenmacher. Man muß da her den Buchsenschmid nicht mit denr Rohrschmid auf den Gewehrfabriken verwechseln. (s. Rohrschtaid.)

Büchsenschrank, Gewehrschrank, Gewehrspind, (Jäger) ein Schrank, worinn ein Vorrath von Geweh ren hängt, sowohl Flinten und Büchserr, als Hirschfângern. Bey einem Förster gehöret dieses mir zu den nöthig ten Hausgeräthen, und der Schrank wird daher insge mein zierlich und mit Glaschuren verfertiget.

Büchsenschaft, (Jäger) ein Schuß mit einer Büchse, wie auch die Weite, so eine Büchse traget.

Büchsenspanner, Leibjåger ben großen Herren, welcher auf der Jagd die Büchsen und Feuergewehre denselben las den, und zum Abschießen übergeben muß..

Buchhsiren, s. Bugsiren. Buchstaben, f. Lettern.

Bucht, (Landwirthschaft) in Niedersachsen ein mit Brettern abgezäunter Plaß auf einem Hofe, in einem Stall, oder auch im Freyen. So heißt eine solche Abhegung in einem Kuhstall für Kälber, Kälberbucht; fertæer ein eingezäunter Plaß, worinn die Mastschweine in den Wäldern zur Nachtzeit getrieben werden, heißt bey denen Förstern Schweinebucht oder auch schlechthin Bucht.

Bucht, Trockenboden, (Salzkoten) ein mit Brettern belegter Plah, worauf die Salzstücke getrocknet werden, Bucht,

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Bucht, Bugt, (Schiffahrt) ein kleiner Meerbusen, der vorne fast so weit als hinten ist. Cf. Bay) Ursprung lich ist es jede Krummung des Meerufers, von biegen. Buchweitzen, Heidekorn, (Landwirthschaft) eine Feldfrucht, dessen Blüte den Bienen vorzüglich dienlich ist, und ein dreykantiges Korn trägt, so mit einer braunen Hülfe umgeben ist, gleich den Bucheicheln. Es wird im Frühjahr gesaet, und wächst nur auf der Höhe und im Sande. Denn in einem niedrigen und fetten Lande blu bet es beständig, ohne Früchte zu tragen. Die Frucht wird zu der bekannten Buchweitzengrütze, oder heides korukrůtze vorzüglich gebraucht. Der Buchweißen wird gestampft und nachmals geschrotet, wenn er in Grüße ver wandelt werden soll. Wo dieses Getreide überflüssig wächst, da wird es auch zu Futterkorn für die Pferde gebraucht, doch insgemein vermischt mit Rocken, Hafer oder Wicken. Buchwerk, f. Puchwert.

Bucioche, eine Tuchart, so in Provence und Langue doc verfertiget, und nach Alexandrien und Kairo ver, kauft wird.

Budel, Puckel, (Metallarbeiter) von mancherley Metall, als Gold, Silber, Messing, Eisen u. dgl. verfer tigte erhobene Zierrathen, die ay verschiedenen Sachen, als an Pferdegeschirren, Thüren, Fenstern, Schränken, Bu chern u. dgl. zur Pracht und Zierde, auch manchmal zur Bequemlichkeit angebracht werden. Sie nehmen manchers Ley Gestalten an, nach der Erfindung des Künstlers, und nach Beschaffenheit der Sache, woben sie angewendet wer den sollen. Bald bilden sie Blumen, bald Blätter, bald andere Figuren. Sie werden mit Bunzen, Treibehẩmmern und Gesenken verfertiget, und nachdem sie bey dieser øber jener Sache angebracht werden sollen, nehmen sie auch noch verschiedene andere Namen an, wovon unten an seis nem Ort mehr vorkommen wird. Sie werden sauber und zierlich ausgearbeitet.

Buckel, (Parukenmacher) werden zuweilen die in Locken oder Rollen gelegten Haare einer Paruke genannt. Bückelasche, (Pottaschsieder) ausgelaugte Asche. Buckeleisen, f. Biegelmesser. Buckelkråtzer, f. Frottirbürste.

Buckelmeißel, (Klempner) ist eine Art Bunzen, wo mit erhabene Figuren auf dem Blech ausgetrieben werden. Das Blech wird zu diesem Ende auf das Werkblen geleget, and mit der runden oder muchlichen Bahn oder Spike des Buckelmeißels eine Höhlung in dem Blech ausgetrie ben, indem man mit dem Hammer auf den Meißel schlägt. Der Klempner weiß nach seiner eigenen Einbildungskraft aus solchen zusammengesetzten Vertiefungen verschiedene Figuren auf dem Blech hervorzubringen.

Buckeln, (Bergwerk) so nennt man die Erhöhungen in den söhligen Flöhen eines Bergwerks.

Buckelpinne, (Nagelschmid) eine Art Pinnen oder Eleiner Nägel mit gerundeten Köpfen, womit die Blase balge beschlagen werden. Die Köpfe werden beym Schmi den mit einem Stempel gerundet.

Bucklethaube, (Puhmacherinn) eine Art von Kopf

aufsaß der Frauenzimmer. Er ist rund, und bestehet aus einem weißen feidenen oder zwirnen geziriäten Netz, welches weit und von beyden Seiten ausgespannet ist, vor nämlich aber in Augspurg von dem Frauenzimmer getragen wird. Die Vornehmen pflegen auch öfters hierinn Perln. zu flechten und zu stricken.

Buckling, Půdling, Pickling, (Fischerey) ein ver. her mäßig gesalzener und hiernächst geräucherter Häring. An den deutschen Küsten der Oft- und Nordsee bereitet mant viele Bücklinge. In Holland nimt man hiezu die schlech=! testen Heringe, vorzüglich diejenigen, die nach Bartholo mai gefangen werden. Diese werden auf den englischen Küsten bey Jarmouth in Bücklinge verwandelt. Sie find am fettesten, und bey uns unter dem Namen der engli schen Bücklinge, Spidhåringe bekannt.

Büdtücher, fuperfeine Tücher, eine Art feiner Tü cher, die in den brandenburgischen Landen von einländischer Wolle gemacht werden. Es werden eben soviel Kets. tenfäden nach der Breite des Tuchs geschoren, als bey dem sogenannten Kerntuch, (f. dieß) allein es muß nicht mehr wiegen, als dieses. Hierauf folgt also, daß der Faden feiner. seyn muß. Es komt vom Stuhl 3 Elle, aus der Walke aber nur z oder höchstens 2 Ellen. Lang ist es, wenn es von dem Stuhl komt, 42 Ellen, aus der Walke aber nur 28 bis 30 Ellen. Es soll zu diesem Tuch lauter Kerne wolle, und Sommer und Winterwolle durcheinander ge mengt genommen werden. Es muß gut gerauhet und ge schoren werden. Uebrigens wird so wie bey andern Tü chern verfahren.

Buddelier, f. Bottelier.

Bude, (Handwerker) ein von Brettern zusammen ge bauetes, dabey aber öfters sehr vest und wohl versehenes Gehäuse, worinn man mancherley Krammaaren auf den öffentlichen, und insbesondere Markpläßen einer Stadt vers kaufet. Sie theilen sich in offene und verschlossene ein, wovon jene auseinander geleget, und an allen Orten, wo man will, wieder zusammen gesetzt werden können. Diese bestehen aus weiter nichts, als aus zwey Seitenwänden, die mit der Rückenwand entweder durch Zapfen und Riegel zusammen gefeßt, oder durch Hespen und Angeln zusammen gehangen werden können. Die Seitenbretter haben von vorne nach hinten zu eine schräge Richtung, damit, wenn das Dach, welches aus darauf gelegten Brettern be stehet, beregnet, das Wasser hinten hinab ablaufen kann. Man behängt diese Buden auch wol mit einer Plane von grober Leinwand, um solche hiermit des Nachts von vorne zu verhängen und zuzudecken. Ein beweglicher Tisch, der in die Bude gesetzt wird, wie auch an den Wänden ange brachte Fachbretter auf Leisten, dienen dazu, die Waare zum Verkauf darauf zu legen. Die verschlossenen Buden, welche nicht so leicht von ihrem Plah weggebracht werden, weil sie nicht auseinander genommen werden können, werden von Zimmerleuten schon mit mehrern Fleiß als ein höl zernes Gebäude, aber nur von starken Bohlen zusammen gebauet, und nach des Eigenthümers Verlangen eingerich tet. Sie werden gemeiniglich mit einer beliebigen Del

farbe

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Budelkopf, (Parukenmacher) so nennte man das vor vielen Jahren in Mode gewesene, in Locken gelegte und her abhängende Hinterhaupthaar der Frauenzimmer; von des fen Schädlichkeit der D. und Professor Langguth eine eis gene Abhandlung geschrieben hat. Was soll man hiezu fagen? die Mode ist der Abgott des Pukes! Budelmüge. f. Pudelmütze. Bufet, Buffet, (Orgelbauer) das Gehäuse einer Or gel, desgleichen der Stock oder der Plak, wo die Pfeis fenregister stehen.

Buffiace, Puffiacke, ein Kleid der Bergoffizianten, das sie bey einem öffentlichen Aufzuge zu tragen pflegen, wenn sie sich in ihrem besondern Berghabit sehen lassen müf fen. Er bestehet gemeiniglich aus schwarzen Atlaß, mit goldenen Treffen besetzt.

Bug, Bog, (Jäger, Schlächter) der vordere Schlägel eines Wildprets, desgleichen das Vorderblatt eines Och: fen. (f. Blatt und Bog.)

Bug, (Schiffahrt) die Krümmung am Vordertheil eis nes Schiffes.

Bug, (Sporer) so nennt man die runde Biegung der Stange an einem Zaum.

Buganker, (Schiffahrt) der gewöhnliche Anker auf einem Schiffe, der zum beständigen Gebrauch auf dem Vors dertheile des Schiffes oder dem Bug lieget, und daher auch seinen Namen hat.

Bugbånder, (Schiffsbaukunst) sind gekrümmte Hol zer, so über den Steven in der Queere die Bordirung vorn an einem Schiffe verbinden.

Båge, Biege, Bogenlehne, (Zimmermann und Gärtner) ein von Brettern oder Pfosten ausgeschnittener Bogen, der den Bogenstellungen und Bogengången der Gärten in der Anlage zum Gerippe dienet, um die Neste der jungen Sträucher an die darauf bevestigten Latten zu binden, und sie also in diejenige Gestalt zu ziehen, die sie haben sollen.

Bügel, nebst allen seinen abstammenden Wörtern, fie he unter Biegel, weil es ohnstreitig von dem Zeitwortbie: gen herkomt.

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Bugle, f. Bure.

Buglieger, (Schiffahrt) ein kleines Fahrzeug, so ein größeres am Bug bey sich führet.

Bugsiren, Treideln, (Schiffahrt) hinter sich herzie hen, z. B. ein Schiff einen Wallfisch. Insbesondere aber beißt es, ein Schiff durch ein anderes Fahrzeug fortziehen. Solches geschiehet mit einem oder mehrern Ruderschiffen, oder mit schnellen Segelschiffen, indem man ein großes Schiff vermittelst eines oder mehrerer Taue mit diesen flei nern Fahrzeugen mit fortschleppet. Auch bedient man sich des Treidelns bey den Schiffen auf einem Fluß, wenn Technologisches Wörterbuch I. Theil.

fie feinen Winb haben, daß ein solches Flußschiff vermic telst eines Taues, das oben an dem Mast angebunden ist, durch Menschen oder Pferde längst dem Ufer fortgezogen wird.

Bugspriet, Boogspriet, Boegfpriet, (Schiffahrt) ist eine in einem Winkel von 35 Graden gegen den Hori jont schief liegende Stange oder ein Baum, welcher über dem Bug oder Vordertheil des Schiffes unter dem Vors derkasteel (f. dieses) hervorraget. Es ist mit eisernen Klammern bevestiget, und dessen Fuß reichet bis an den Fockmast.

Bugfiånge, f. Blindstånge.

Bugstück, (Jager ) das Vorderblatt eines Wildprets, . B. eines Hirsches.

Bugstäck; (Schiffahrt) die vier ersten Kanonen, so Im Bug des Schiffes stehen.

Buhne, die Einfassung, Verschälung, oder das Bollwerk am Ufer des Meers oder emes Flusses in einem Hafen.

Buhne, heißt auch in einer Seestadt ein Hof, worauf die Baaren so lange aufbehalten werden, bis man sie in die Niederlagen oder Speicher bringt.

Bühne, Blutbühne, Blutgerüste, Schaffot, ein von Brettern erbauetes erhabenes Gerüste, von welchem man eine öffentliche Handlung sehen, oder auf dem eine fol che Handlung verrichtet wird, damit sie von den Zus schauern auf der Erde gesehen werden kann. Wie z. B. ein Blutgerüste, eine Blutbühne, ein Rabenstein, auf welchem ein Uebelthäter hingerichtet wird. Im ersten Fall aber wird die Bühne dergestalt gebauet, daß die vordersten Zuschauer niedriger, als die hintersten stehen, damit die fe über jene wegsehen können.

Bühne, (Alaunbergwerk) ein Kasten, worinn das Alaunerz ausgelauget wird.

Bühne, (Bergwerk) 1) Der obere Theil des Schlanım grabens, von welchem der obere Theil des Schoßgerinnes gesäubert wird. (f. auch Klaubebühne) 2) Ein in der Grube unter einem Schacht gebauetes Zimmer oder ein Schuppen, damit man desto sicherer und besserer unter dem Schacht arbeiten kann. Es heißt auch Schußbühne oder Schoßbühne.

Bühne im Schacht, (Bergwerk) sind die Absätze, die gemacht sind, die Fahrten desto besser anzuhaspeln, und den Bergleuten das Fahren zu erleichtern, damit sie abtreten und ruhen können. Cf. Abtritt.)

Bubne, Bühne, (Fischerey) ein Zaun von Reisern am Ufer eines Flusses, vor welchem die Fische liegen bleiben, wenn die Fluch zurück tritt. Die Landleute bedienen sich dieses Mittels, z. B. an der Weser.

Bühne, (Schmelzofen) heißt, wenn sich der Stein im Ofen hinter der Vorwand feßet, und in das Gestübbe und den Heerd vest einfasset, und also im Schmelzen eine sehr hinderliche sogenannte Bühne oder Bihne macht. Die Schmelzer wollen es auch einen Stuhl nennen, auf wel chen sich gleichsam das andere Erz im Schmelzen sehet, und nicht wenig Sonne macht, daß also der beste Theil des Erz: T

haltes

haltes in Schlacken und Öfenbrüchen bleibt, auch daber nicht wenig Bley verbrennet und verdirbt. Bühne heißt auch der Obertheil des Schlämmgrabens am Puchwerk, das etwas höher, als der Lauf des Grabens gemacht ift. Buhne, f. Bühne.

Bühne, (Glashütte) ein Auftritt oder eine Erhöhung außerhalb vor den Arbeitsfenstern oder Arbeitslöchern eines Glasofens, worauf die Glasmacher bey der Arbeit stehen. Bühne, Wachsbühne, (Vitriolhütte) ein von abfchüßigen Pfosten zusammen gespundetes Zimmerwerk, worauf die gesottene Bitriollange geschlagen wird, darauf er: faltet, und in Krystallen anschießt, oder wie man zu sagen pflegt, wächst. Daher heißt diefe Bühne auch Wachsbühne, oder Wachsbank.

Buhne, Bühne, Abweiser, Flügel, Packwerk, Schlechten, Senkschlechten, Krippen, (Wasserbau kunst) ein prismatisches Werk, welches von dem Ufer eines Fluffes aus in den Strohm geführet wird, um den Stoß desselben von dem Ufer abzuleiten, oder auch den Lauf des Strohms zu ändern. Diese Buhnen find die vorzüglichsten Werke im Wasserbau, wodurch man abbrüchig gewordene User beschüßet, den Gang des Strohms zweckmäßig len fet, und den Deichen Vorland verschaffet. Unter den mancherley Benennungen der Buhnen in den verschiedenen Provinzen Deutschlands scheinet der preußische Name Abs weifer, da er vollkommen deutsch ist, der verständlichste zu seyn, und er drückt zugleich die Absicht und Wirkung dieses Werks beynahe ganz aus. Dieses Werk bestehet eie gentlich aus einem Prisma, welches sich an der einen Sei te an das Ufer anschließet, mit den übrigen Seiten aber in das Wasser frey hineinraget, um den Lauf desselben abzu åndern, je nachdem die Absicht des Baumeisters solches erfordert. Die Buhne darf nicht allemal aus Faschinen zusammen gesetzt werden, ob es gleichwol sehr üblich und mihlich ist, sondern man kann sie auch von Pfal- und Boll werken, oder auch massiv von Steinen aufführen, nachdem die Umstände solches erfordern. Der Erfolg ist immer einerley. Da die Buhnen zu verschiedenen Endzwecken errichtet werden, so nehmen sie auch deswegen verschiedene Beynamen an, und sie heißen daher bald Schutzbuh nen, Treibbuhnen, Fangbuhnen, Schöpfbuhnene. Ef. davon ein jedes an seinem Ort.) Vorzüglich aber theilt man sie in beschützende und angreifende ein. Jene sol fen das Eindringen des Wassers in das Ufer verhindern, Biese aber das gegenüberstehende Ufer, eine Insel zc. an greifen.

Bühnen, f. Schacht zu bühnen.

Bühnen, Büdnen, zu bühnen, mit Brettern belegen. In Niederdeutschland sagt man gewöhnlich ausdielen, ausbohlen.

Bühnenmeister, Rarkmeister, ist derjenige, der die Aufsicht über die Buhnen hat, wenn kein Safenkapitaine vorhanden ist.

Bühnentrecker, (Bergwerk) sind die Jungen, wel the das Erz von dem Schoßgerinne auf die Bühne in Tróge trecken oder tragen. ·

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Bukkartische Erde, eine Art Bolus, so dem armenífchen nahe komt, und woraus berühmte Gefäße gemacht werden.

Bulge, (Bergwerk, Wasserbau) lederne Wasserkübel oder Kasten.

Bulgenkunft, Kaftenkunst, eine Wasserkunst, die das Wasser vermittelst der Bulgen hebt.

Bull, Bullochs, Heerdcochs, (Landwirthschaft) ein unverschnittener Ochse bey einer Heerde zur Belegung der Kühe. Verstandige Landwirthe sehen dahin, daß sie einen starken Bullen von guter Art halten, damit starke Kälber entstehen.

Bulle, (Schiffahrt) ist ein Prahm, oder ein vorn und hinten, oben und unten plattes Schiff, welches einen Maft und keine Segel hat. Man bedienet sich ihrer zum Aufsehen der Masten auf andere Schiffe auf den Holmen, oder die Schiffe, wenn sie kalfatert werden, damit auf die Seite zu winden.

Bullenbeißer, f. Bårenbeißer.

Bullkalb, Ochskalb, (Viehzucht) ein Kalb månnliches Geschlechts, im Gegensatz des Ferfekalbs. Bullochs, f. Bulle.

Bulster, (Stellmacher) zwey erhabene Theile, wovon auf jeder Docke des Radestocks einer stehet, und gegeneinander über angebracht sind. Sie find beweglich, und lassen sich nach der Breite der Docke nach dem Innern des Radestocks zu verschieben, und ist daher eine jede in seiner Docke beweglich eingesalzt. Der Bulster ist oberwärts wie eine Pfanne ausgehöhlt, und in dieser Aushöhlung ruhen beyde Enden der Nabe, so daß man diese darinn umdrehen kann, wenn die Felgen eingeseht werden. Die Buk fter lassen sich deswegen in ihren Docken näher zusammen oder weiter von einander schieben, weil nicht alle Naben von einerley Långe sind. (s. Radestock.)

Bumpf, (Kürschner) derjenige Theil eines Pelzes, der im Kreuz hinab bis zu den Lenden gehet, und insbesondere der Platz über den Lenden.

Bund, heißt in den Werkstätten überhaupt zweyerley. 1) Das Band, so mehrere Theile mit einander verbindet, z. B. der Bund im Rücken der Bücher, der Beinkleiderbund u. dgl. 2) Diejenigen Theile zusammen genommen, fo in einem Bande vereiniget find. So fagt man in der

Lande

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