Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Rost anstatt Steinen belegt, unten im Graben wohl versehen, mit Zwergpfählen beveftiget, und mit Letten oder Thon ausgestoßen wird.

Brecheisen, f. Brechstange.

Brechen, über sich brechen, (Bergwerk) von unten hinauf über sich in den Firsten arbeiten. Man sagt auch überhaupt von Stein und Erz, es bricht, d. i. wird in der Grube gefunden. Z. B. Gold bricht ein in Flößen. Brechen) (Glasschleifer) so wird die Arbeit genannt, wenn Kanten an dem Fuß eines Weinglases u. dgl. abgeschliffen werden.

Brechen, (Jäger) sagt er vom wilden Schwein, statt wühlen.

Brechen, Braken, (Landwirthschaft) den Flachs oder Hanf von seinem getrockneten Kern befreyen. Man nimt ein Bündel Flachs oder Hanf, legt solchen auf den Uuter theil der Breche, und mit der rechten Hand nimt man das Mittel- oder oberste Stück am Griff, und zerbricht den Kern, indem man solches niederdrückt. Der bereits trock ne Kern bricht, und wird nachher völlig beym Schwingen. weggeschlagen, und durch die Hechel weggeschafft. (l. Schwingen, hecheln.)

Brechen, (Landwirthschaft) gleichbedeutend mit brei. ten. (f. dieses.)

Brechen, (Lederarbeiter) wenu das Leder, welches zu Pfahlleder bereitet wird, mit Thran und Talg eingeschmie ret und getrocknet ist, macht man eine Kappe darauf (1, Kappe) und trift solche mit den Füßen, damit es bricht oder weicher wird.

Brechen, Fr. Rupture, (Malerey) das Mischen der Farben auf der Pollette mit der Pinselspiße. Weil die Farben, wenn sie roh sind, die verschiedenen Grade des Abnehmens und Zunehmens der Lebhaftigkeit einer Farbe nicht ausdrücken können, so muß man ihnen durch die Mischung mit andern Farben nachhelfen; da die Körper, welche unter einem ausgebreiteten und durchaus gleich aus getheilten Lichte stehen, einander ihre Farben mittheilen. Die Vereinigung und julebereinstimmung der Farben und ihr Ton kann bloß durch das Brechen bewirkt werden. Dieses Brechen ist der Grund des Helldunkeln und der Farbengebung. Man bricht die Farben, um Tinten und Halb tinten daraus zu machen, und aus diesen die Zusammense hung in den Wendeschatten und andern Schatten zu bilden. Es wird viel Erfahrung erfordert, die Farben recht zu brechen. Die Franzosen nennen dieses rompre. Die Kunst der Farbengebung und die Dauer der Gemälde in ihrer Schönheit haben keinen wesentlichern Grund als diesen.

Brechen, (Musik einen Ackord oder musikalischen Griff nicht auf einmal, sondern eine Note nach der an dern berühren.

Brechfalle, (Jäger) kleine Heizerne Fanggestelle, so in die Vogelschmeißen und vor die Gänge der Raubthiere gestellet werden.

Brechgraupe, (Bergwerk) zusammengewachsene Zinngraupen, welche in den Grußen auf Zrittergången ge

brochen werden, zum Unterschied der in Stuffen gefunder nen Graupen.

Brechhaare, (Parukenmacher) die kurzen Haare, wel dhe derselbe nebst den Mittelhaaren (f. diese) einer Paruke dressiret, und wovon er noch die Spitzen abreißt. wird gemeiniglich das schlechteste Menschenhaar dazu ge nommen, und wenn der Parukenmacher betrüglich verfah-) ren will, so nimt er auch wol böhmische Wolle dazu, wel- · che er zwischen die guten Haare dressiret, damit solche von den guten verdeckt werden; zumal da das Haar solche shtes dem verdeckt, weil die Dressen nur zur Unterlage der Mitz telhaare gebraucht werden. Der Parukenmacher dressiret nämlich zu diesen Mittelhaaren stets zwey Pastens Brech:) haare, und hiernächst nur gewöhnlich einen Pasten lange Haare, die Paruke wird hieburch leichter.

Brechammer, (Kupferhammer) ein gewöhnlicher großer Hammer oder Boßeckel, womit das Kupfer auf dem oben beschriebenen Brechblock in Stücken zerschlagen wird. (f. Brechblock.)

Brechhammer, Fleche, (Maurar) eine Art von Pi-i cken oder Hacken. Es besteht aus einem starken massiven Eisen, in dessen Mitte ein Auge zum Stiel vorhanden ist: Das eine Ende desselben hat eine breite Fläche, gleich einer stumpfen Art, oder einer Hacke, das andere Ende aber ist spißig, als eine Dicke. Man brauchet dieß Instrument die Mauern damit ab- und einzubrechen.

Brechtamm, Reißkanam, (Wollkämmer) ein Leber,) worauf 60 bis 80 Reihen drähterne Haken bevestiget sind,. die nach einem schiefen Winkel etwas einwärts gebogen sind. Man macht diese Haken aus der gröbern Art Draht, von Num. 2 und 3, und in jeder Reihe befinden sich 40 bis so dergleichen Haken. Das Leder wird auf einem ́ Brett, welches 10 bis 1 Zoll lang und 6 Zoll breit ist, mit kleinen Någeln bevestiget. Die obere Fläche des Bretts ist etwas ausgebaucht, damit solches sich nicht wer fe, und das Leder mit den Haken schlaff werde, welches bey der Arbeit nichts taugt, und die Kämme unbrauchbar macht. Mit diesen Kämmen wird die Wolle für die Tuch: ~ machher gekrempelt, und weil sie die ersten sind, die die Wol-le auseinander reißen oder brechen, so haben sie auch von dieser Bestimmung den Namen erhalten. Die Kämme, so diesen Namen führen, find nur grob, und werden nur von den Tuchmachern zur großen Wolle gebraucht. Feie nere, so wie auch die spanische Wolle, bearbeitet man dagegen auf feinern Rammen, die man Chrebeln oder Shrub bein uenit. (f. dicse.)

Brechkolben, (Kammmacher) ein krummer eiserner Bolzen oder ein Kelben, welcher glühend gemacht wird, um die alten Ochsenhörner dünner auszutrennen, damit sie. sich besser schneiden und biegen laffen.

Brechmeißel, (Schlösser) ein kurzer Meißel, Thüren und andere Dinge damit aufzubrechen, (f. Meißel.)

Brechmühle, Pulvermüller) die drey Bestandtheile werden vorher unvermischt an manchen Orten auf beson dern Müblen vorläufig zerrieben, und diese Mühlen nennt

man

man Brechmühlen. Es sind insgemein Stampfmühlen. C. Pulvermühle.)

Brechschraube, (Windenmacher) ein Werkzeug mit einer eisernen starken Schraube, welches gebraucht wird, Gatter und Pforten damit aufzusprengen.

Brechstange, Brecheisen, Rühfuß, Geißfuß, (Bergwerk, Brunnenmacher und Maurer) ein starkes' an einem Ende etwas gekrümmtes Eisen, gleich einem Geißfuß, welches eine Tille hat, worinn eine lange Stange steckt. Sie wird in den Bergwerken gebraucht, die Winde loßzu Roßen und einzubrechen. Einen Brunnen zu machen, wird sie gebraucht, unter den Kranz des Brunnens durch zubrechen, und die Erde wegzuschaffen; auch ist dieses Berkzeug den Brunnenmachern bey felsigtem und steinig tem Boden nothwendig, solchen damit auszubrechen. Der Maurer braucht fie, das Mäuerwerk einzustoßen und zu brechen.

Brechange, Fr. Etnet, (Messingwerk) diejenige gros Be Zange, womit das aus der Krähe erhaltene Kupfer gebrochen wird. Sie hat vorne große Widerhaken.

Brechzeug, Sperrzeug, alles dasjenige Werkzeug, welches gebraucht wird, Thüren, Schlösser und andere starke widerstehende Sachen zu erbrechen.

Bredas, eine Art Zeuge, die zu Breda im holländi. fchen Brabant verfertiget wird.

Bredundie, (Schiffahrt) ein kleines Tau, welches durch einen an dem großen Stag unter dem Mastkorbe vestgemachten Kloben geht, vermittelst welches man mit telmäßige Lasten in das Schiff heben kann.

Bregenwurst, Gehängewurst, (Schlächter) eine Wurst, die aus Schweinebregen (Gehirn), Schweineles ber und etwas gehacktem Schweinefleisch und mancherley Gewürzen verfertiget wird.

Breit, s. Breite. Breitart, f. Breitbeil.

Breitbaum, (Tuchbereiter) ein langer viereckiger Baum, der gebraucht wird, wenn das Tuch in Rahmen ausgespannt wird, mit solchen die Echeiden des hms herunter zu drucken, damit das Tuch seine erforderliche Breite bekomt, wovon er auch seinen Namen erhalten hat.

Breitbeil, (Zimmermann) ein breites Beil mit einem ziemlich drepetigen Blatt, aber einer geraden langen Schneide, welche auf einer, und insgemein auf der rechten Seite eine Bahn hat, mit einem kurzen nach der Seite der Bahn zu etwas gekrummten Helm. Das Blatt ist gut verstahlt und gehärtet. Es ist über dem hintern Barth etroas ausgeschnitten, um dadurch solches leichter zu ma chen. Die Bahn der Schneide kann rechts oder links angebracht werden, nachdem der Arbeiter sich gewöhnet, rechts oder links zu hauen. Man arbeitet damit gewöhn lich der Zimmeraft nach, und ebnet das beschlagene Holz mit seinem langen Blatt. Deun das Blatt ist 14 Zoll lang und 13 Zoll mit dem Gehäuse hoch.

Breite, (Bergwerk) diese erstrecket sich in einem Gange in die Lucere von einem Sahlbande bis zum andern,

und wird nach Lachtern geschäßt. Es sind aber etliche Gånge ein Lachter, und wohl mehr, andere hingegen eine halbe und eine viertel Lachter, auch wol nur einen Zoll breit. Diese nennt man die schmalen, die breiten aber die måd tigen Gånge.

Breite, plattdeutsch Brede, (Landwirthschaft) 1) Eis ne große Strecke Ackerlandes. 2) Flachs, Hanf u. del. so zum Austrocknen schwadweise auf dem Felde ausgebrei tet ist. In diesem Fall sagt man: Der Flachs liegt auf der Breite, und eine Breite Flachs ist soviel, als von einer Art beysammen liegt.

Breite, Breit, wird bey einem Körper von der Länge und Dicke unterschieden. Die Länge ist nämlich die große Ausdehnung eines Körpers, die nächst türzere ist insgemein die Breite, und die schmalste die Dicke. Doch hält es zu weilen schwer, Breite und Dicke von einander zu unterscheiden. Bey einem Balken aber kann man Långe, Breite und Dicke genau unterscheiden. Ein Stück Acker hat, als eine Fläche betrachtet, Länge und Breite, aber nicht Dicke.

Breite, (Schiffahrt) die Ausdehnung der Erde von Süden nach Norden, wonach man in der Erdbeschreibung sowol, als auch bey der Schiffahrt bestimmt, in welcher Gegend der Erde man sich der beyden gedachten Weltgegenden befindet. Den vorigen Standort findet man also erst, wenn man zugleich die Länge zu Hülfe nimt.

Breiteisen, (Bildhauer) ein gewöhnlicher Meißel mit einer geradelinigten Schneide, womit gleiche und gerade Flächen eines Steins, nachdem solche durch die Zahnmeißel oder Pickhammer aus dem Gröbsten gearbeitet sind, völlig geebnet und glatt gemacht werden.

Breitel, (Blechhammer) so wird das Packblech genannt, das mit einmal ausgeschmidet und ausgebreitet wird, und von der gebreiteten Gattung ist.

Breiten, (Färber) Kalk in die Blauküpe schütten, und diese hiedurch verschärfen. (1. dieses.)

Breiten, (Landwirthschaft) 1) Den Mist, der beym Fahren haufenweise auf den Aeckern abgeschlagen wird, mit der Mistgatel durchgängig auf den Acker auseinander werfen. Man sagt auch dagegen brechen. 2) Den Flachs, wenn er aus der Wasserröste komt, lagerweise auf einen leeren Plaß des Feldes zum Austrocknen ausbreiten. Man sagt dagegen auch in manchen Gegenden spreien und auch zetteln.

Breite Naht, (Strumpfwürker) wenn die hinterste Naht eines Strumpfes mit einer breiten Naht zusammen genehet werden soll, so wird nicht die äußerste Reihe Maschen beyder Kanten, sondern die zweyte Reihe neben jeder Kante zusammen genehet, so daß auf der linken Seite des Strumpfes die erste Reihe Machen beyder Kanten erhöhet stehen bleibt.

Breitenblick, (Bergbau) Höhe und Mächtigkeit des Erzes an einem Ort.

Breitenweilbaue, Lettenhaue, (Bergwerk) ist eine Berghaue, (f. Haue) die nur zwey Finger breit ist, womit das lettige Gebirge leßgehauen wird.

Breiter

Breiter Gang, (Bergbau) 1) Der Gang ber Berg Leute neben einander zu den Zechen, wenn sie nicht auf dem Hauersteg gehen. 2) Ehedem hieß auch also das Schmel zen des Gekraßes, wenn sie Gewerke selbst schmelzten. Breiter Gang, (Schiffbau) der mittlere Zwischenraum auf einem Schiffe von dem andern bis zu dem dritten Barkholz, oder auch bey den größten Shiffen von dem dritten bis zum vierten, welches gemeiniglich Fuß austrägt, da der Zwischenraum der übrigen Barkhölzer nur 1 Fus ausmacht, und die Füllung genert wird.

Breites Eisen, (Eisenhammer) wird zu Reifen auf Faffer und Bottiche, auch zu Platten, woraus Blech ges schmider wird, gebraucht. Es find breite Stangen, welde besonders zu den großen Reisen sehr schicklich zu gebrauchen find, well sie schon beynahe die verlangte Gestalt der großen Reifen haben.

Breite Waaren, (Tuchmanufaktur) sind im Branden burgschen die besonders breiten Tücher, und gehören dazu folgende Arten. 1) Real hált 4000 Kettenfaben in der Breite, und ist das allerfeinste Tuch, komt s Ellen breit vom Stuhl and 2 Elle dreit aus der Walke, und erhält einte milde Presse. Man nennt es auch das Königstuch, weil der Konig fich selbst damit kleidet. 2) London S. F. (superfein) gleichfalls 4000 Fåden von etwas gröberer Bolle, als das vorige, aber von eben der Breite verferti get. 3) London 3600 Fåden. 4) S. F. d. i. superfei 3600 Faden. 5) F. d. i. sein 3000 Faden. Diese drey ichten Arten kommen breit vom Stuhl, und breit aus der Walke. 6) Mittelfein 2900 oder 2800 Kettenfäden. 7) Grobe Tücher 2600 und 8) 2400 Kettensä den. Hiezu gehöret auch Trap de Dames, so 2800 bis 3000 Kettenfäden erhält und breit ist. Alle diese Tü cher sind ganz oder zum Theil aus spanischer Wolle verser tiget, und ihre Benennung ist der schmalen Waare entgegen geseht. (s. schmale Waare) Zur breiten Waare der Landtücher gehören alle Tücher und tuchartigen Zeuge, die poll oder gegen 2 Ellen breit sind.

Breitgold, (Goldschläger) eine Art der geschlagenen Goldblätter, welche aus Dukatengeld geschlagen werden, ohne einen Zusatz. Die Blätter sind 3 Zoll ins Gevier te groß, und 25 Blätter liegen in einem sogenannten Buch. Breithammer, (Kupferhammer, Messingwerk und Blechhammer) ein großer Hammer auf dem Kupferham merwerk, der bis 3. Zentner schwer ist. Er wird durch ein Mühlenwerk vermöge eines großen Wasserrades und seiner Daunwelle in Bewegung geseßt. (f. Hammerwerk.) Der Hammer hat eine walzenartige Bahn, und läuft unten schmaler zusammen. Er muß das Kupfer zu Scheiben und Tafeln schlagen. Er steckt auf einem 11 Fuß langen und 1 Fuß dicken Helm, und wird von den Zieharmen (f. Bicharmen) der Welle über dem Amboß in Bewegung gefest. Seine Bahn ist gut verstählt, und er schlägt die Schrotte, wie schon gedacht, zu Scheiben und Tafeln. (1. abbreiten.) Der Breithammer auf dem Messingswerk ist ebenso beschaffen, wie der auf dem Kupferhammer, bloß daß er etwas leichter ist, weil er nur das zerschnittene Tafelmes

fing, so roie es von dem Gus komt, zu Blech schlägt.
Guß
Auch auf dem Hammerwerk zum weißen Blech wird ein
Breithammer gebraucht, der 6 bis 7 Zentner schwer ist.

Breitftahl, Breitftählen, Flachstahl, (Kunstdrechs
ler) ein Meißel, der eine schräge, nach einem spitzen Win
kel abgeschnittene Schneide hat. Das Horn wird hiemic
geebnet, wenn es vorläufig mit dem Spitz odre Rund:
fahl aus dem Groben gebracht und abgedrehet ist.
Breittusde, f. Britsche.
Breitzange, f. Richtzange.

Brelüsche, Berlüfche, eine Art Droguet von leinem Garn und Wolle, so auch Tirataines von Poitou heißt, und in der Normandie gemacht wird.

Breme, f. Bram, Bráme.

Bremer Pfefferkuchen, (Pfefferkadler) ein Honig Euchen, der vom Honigteig gebacken wird, wojn aber beym Brechen etwas Sirupsteig zugesetzt, und überdem auch englisch Gewürz and Anis zugefnetet wird. Er wird nach dem Rollen in einer Form, die eine vierkantige Vertiefung hat, geformt, mit Mandeln und Pomeranzenschalen be legt, und wenn er nach dem Backen erkaltet ist, so wird er mit einem Wich mit Wasser bestrichen.

Bremmer, Bremmerschacht, (Bergwerk) ein Schacht, der nicht in gerader Linie fenkredyt niedergehet sondern der getheilet ist. Daher

Bremmern, wenn man in die Schächte, so die gehōrige Teuse zu einem zrveymännigen Schacht noch nicht has ben, die Erze und Berge heraufzichet, indem man den Ort des Stillstandes erweitert, daselbst einen neuen Haspel an setzt, und einen andern Schacht durchbricht,

Bremmerschacht, ein kurzer Schacht, wobey man nicht zwey, sondern nur einen Mann an den Haspel steklen darf.

[ocr errors]

Breins, (Bergwerk) Ein langes Holz, welches in die Erde gegraben, und um welches das Seil einigemal umwunden wird, wenn Holz in die Schachte soll hinabgelassen werden. Man kann hiedurch das übermäßige Sin ken des Holzes hemmen.

Bremsbäume, Bremszungen, Bremsschwellen, (Bergwerkmaschinen) die unter und über dem Bremsrad angebrachten 1 Fuß dicken Balken, die in den ausgescheerten Bremssäulen (f. diefe) auf einer Seite, und auf der andern Seite auf einem eisernen Nagel beweglich liegen, und wodurch man das Bremerad im Lauf hemmen oder in den Gang bringen kann. Der untere Bremsbaum wird mit einer Kette, die vermittelst eines Einschnitts durch den obern Bremsbaum, und den Bremsschwengel (f. diesen) aber auch über eine Rolle gehet, zusammen gehangen; der Oberbremsbaum aber wird durch eine Stange mit dem Bremsschwengel vereiniget. Der Schwengel liegt mit dem einen Ende an einem Stock zwischen den eisernen Zäh non des an demselben angebrachten Kammes, wodurch das Bremsrad gebremst wird. Denn wenn der Bremsschwengel niedergedruckt wird, so werden die beyden Bremsbäume zusammen gedruckt, und das Rad bleibt stehen. man dem Schwengel Freyheit, so gehen die Bäume wieder

[ocr errors]

aus

auseinander. (f. Cane erste B. der B. u.. S. Kunde 7 Th. vente Abth. Tab. XXII. Fig. 96, V. W. X. Y. XX.) Bremsdocke, f. Bremssäule.

Bremse, (Blechhutre) ein Holz mit einem eisernen Ring, welcher in der Weißblechhütte an den Hammerfais tel gehangen wird, damit der Urwellhammer, welcher nie driger, als der Breithammer ist, den Kaitel im Aufschub erreichen, und dadurch den Gegenschlag erhalten kann. Bremse, f. Bråmse.

Bremsen, (Bergwerk) der Umlauf des Kehrrades, oder das übermäßige Sinken einer Last durch den Brems hem

men.

Bremsen, (Grobschmid) s. Bråmsen. Bremstrummelinge, (Bergwerkmaschinen) die an den Bremsbäumen vertikal aufgesetzten Ständer, wovon einer auf dem untern, der andere an dem obern Brems, baum angebracht ist, so daß sie ihre Enden gegen einander tehren, zwischen beyden aber noch einiger Zwischenraum bleibt. An diesen Enden ist an jedem noch ein rundes Hola, in Gestalt eines Quadraten, angebracht, und diese Hölzer an beyden Enden zusammen genommen bilden den halben Umkreis des Bremsrades. Mit diesem Holze, nach ber Größe eines halben Zirkels, kann man also das Brems rad an allen Stellen bremsen oder hemmen. Denn indem sich das Rad herum wålzt und erst den Augenblick gehemmt werden soll, so drückt man die beyden Bremsbäume zusam men, und der halbe Kreis der Bremskrümmlinge hemmet das Rad sogleich, als sich solche auf den Kranz des Rades aufdrücken. ([. Canc. erste G. der B. und S. Kunde 7 Th, zwote Abth. Tab. XII. Fig. 96.)

Bremstad, Bremsscheibe, ein kleines Rad an des Kehrrads Welle beym Wassergópel, welches oben und unten mit zwey starken Hölzern, die Bremsbäume ge: nannt, vermittelst einer Handhabe, welche der Brems: schwengel heißt, gehemmet und aufgehalten wird, und zugleich also auch das Kehrrad.

Bremssaulen, Bremsdocken, die Säulen oder Pfo. sten in dem Bremswerk, worauf die Bremsbäume (s. die fe) beweglich in der Schere und auf dem Nagel liegen, un das Kehr oder Bremsrad bremsen zu können.

Bremsscheibe, s. Bremsrad.
Bremsschub, f. Bremsschwengel.
Bremsschwelle, f. Bremsbäume.

Bremsschwengel, Bremsschuh, Bremsstange, (Bergwerk) ein Stück Holz, durch dessen Andrücken an das Bremsrad das Geipelrad stille zu stehen genöthiget wird.

Bremsstange, f. den vorigen Artikel.

Bremsstube, die Stube oder Hütte, die über dem Bremswerk gebauet ist, damit man vor Wind, Regen und Schnee gesichert sey.

[ocr errors]

Bremswerk, alles dasjenige, was zu dem Bremsen gehöret, oder das Bremstad mit seinem ganzen Mecha

nismus.

Bremszungen, f. Bremsbäume.

Technologisches Wörterbuch I. Theil

Brenkas, ein feines ostindisches Zinn, welches zur Spiegelfolie und zum Scharlachfärben dem englischen vor gezogen, dem malacker Zinn aber nachgesezt wird. Es ist nicht bekannt, woher es komt.

Brennerbeit, (Schmelzhütte) diejenige Arbeit, wo durch das Silber verfeinert wird. Im gemeinen Leben heißt es jede Arbeit, da durch das Brennen eine Sache hervorgebracht oder verfeinert wird.

Brennbock, (Schiffszimmermann) ein eiserner Bock auf vier Füßen, ohngefähr 3 Ellen hoch. Die Bohlen werden an den Enden, wo sie eine Krümmung oder Brústung haben sollen, vermöge des Feuers gebogen. Man legt vornåmlich dasjenige Ende der Bohle, welches man krümmen will, auf den Brennbock, belastet die Bohle vor dem Brennbock mit Klößen, zündet unter derselben von · Spånen ein Feuer an, und beneßt die Bohle öfters mit Wasser.

Brennbolzen, (Manfchesterweber) ein eiserner Bol zen, welcher ein längliches Viereck bildet, mit einer Angel, die in einem Heft steckt. Der Manfchester wird mit sols chem von kleinen Manufakturisten, die keine Maschine zum Zurichten des Manschesters (f. Manschester zurichten) haben, verglichen oder abgesengt. Der Bolzen wird heiß gemacht, und mit demselben auf dem ausgebreiteten Manschefter hin und her gefahren, wodurch die ungleich hervorstehenden Fasern abgebrennt werden, und der Flor des Manfchesters gleich wird. Das Eisen muß nicht zu heiß seyn, auch muß darauf gesehen werden, daß diese Ar beit sehr gleich und behutsam verrichtet werde.

[ocr errors]

Brenne, eine Art leichter französischer Zeuge, zum Theil ganz schlecht, zum Theil aber auch mit Seide durchsteift. Brenneisen, (Böttcher und Haushaltung) ein Eisen, welches auf der einen Grundfläche ein starkes Eisenblech hat, worauf erhabene Figuren oder Buchstaben von Eisen aufgelöthet find, mit welchen man auf die hölzernen Ger fåße den Namen des Befihers, als der Brauet, Brantweinbrenner und anderer, die mit Gefäßen zu thun haben, aufgebrannt werden, damit ein jeder das Seine kennt. Die Schlösser machen solche. Sie schmiden erst eine willkühr. liche lange eiserne Stange auf dem Amboß, alsdenn bil den sie die Buchstaben und Figuren durch das Schmiden, Feilen und Biegen im Schraubstock, löthen oder schweißen vielmehr die Buchstaben auf ein kleines vierkantiges mashi ves Stück von Eisen, und dieses löthen sie auf die Stange. Die obere Spitze dieser Stange wird in ein hölzernes Heft gesteckt, womit beym Ausbrennen das Werk zeug bequem gehalten werden kann.

Brenneisen, (chirurgischer Instrumentenmacher) ein von Silber oder Eisen verfertigtes Werkzeug, womit die Wundärzte, wenn sie ein Glied abgefåget haben, die Adern zubrennen, indem sie solches glühend machen, und an den abgesonderten Theil anhalten, damit das Blut gehemme werde, und nicht mehr heraus dringe.

Brenneisen, (Forstwesen) ein Eisen, womit man die Schweine brennt, wenn sie in die Mast genommen werden. Nicht nur der Besißer brennt seine Schweine, fondern

[ocr errors]
[ocr errors]

fondern auch der Forstbediente, und dieser deswegen, damit fie nicht in eine fremde Hut gerathen.

Brenneifen, Quetfcheifen, Parukenmacher) ein Ei fen, roomit fie die aufgewickelten Haare einer Paruke oder eines Menschen brennen. Es ist eine eiserne Zange mit zwey Griffen, hat aber vern anstatt der Kneipen zwvey runde massive Platten, die schwer sind, und nebst der Hiße, die sie enthalten, das aufgewickelte Haar auch zusammen pressen müssen. Vorzüglich wird es bey Menschenhaaren auf dem Kopf, und nur bey alten Paruken gebraucht. Brenneisen, (Sattler) ein glattes wohlpolirtes Eisen, welches die Gestalt eines Herzens oder Kleeblatts, und auf der breiten Seite eine Angel hat, die ziemlich lang ist, und mit ihrer Spihe in einem hölzernen Heft steckt. Das Eisen selbst ist oben an der Angel etwas gebogen, so daß es mit dem Heft einen krummen Winkel macht. Der Sattler brennt mit der Kante dieses Eisens zur Zierde Lis nien neben den Kanten des Leders auf. Er läßt es heiß werden, und fähret damit auf dem Leder an solche Stellen, rvo er eine Linie ziehen will, indem er dabey das Heft an die Brust fest, mit dem Eisen stark drücket, und hinab fähret.

Brenneisen, (Schiffsbau) ein nach einem stumpfen Winkel an einem Ende umgebogenes Eisen auf einem höl zernen Stiel. Der umgebogene Theil ist breiter und platt, und es werden hiemit in dem Junern eines Kahns oder Schiffs die Fugen oder Nähte geebnet. Der Schiffszimmermann erhißt das Eisen, und fährt hiemit über die verpechten Fugen weg.

Brennen heißt überhaupt in den Werkstätten und im gemeinen Leben mancherley. 1) Zuerst und zunächst, Holz 1) Zuerst und zunächst, Holz in Kolen verwandeln, oder Kolen brennen oder schwelen. 2) Aus dem Holz durch das Feuer harzige Körper hervor bringen; Pech oder Theer brennen oder schwelen. 3) Thon und Erde durch das Feuer in veste Körper verwandeln, als Porzellan Töpferwaaren, Ziegeln u. dgl. in eis nem Brennofen brennen. 4) Steine in einen Kalk verwandeln; Kalk und Gips brennen. 5) Metalle durch das Feuer in Kalk verwandeln, reinigen oder künstliche Me talle hervor bringen. Silber, Messing oder Stahl bren men. 6) Aus den Körpern des Pflanzenreichs geistige Körper hervor bringen; Brantwein brennen. 7) Körper am Feuer rösten; Koffee brennen, Mehl brennen, Leder

brennen.

Brennen, (Bergwerk, Glashütte, Pottaschensieder) heißt auch oft soviel, als in einem gewölbten Ofen, (Kalzis nirofen) etwas rösten. 3. B. Zwitter, Erze brennen; Pottasche nach dem Sieden brennen; Usche und Kalk in dem Aschofen auf den Glashütten brennen.

Brennen, (Hüttenwerk) dieses Brennen ist nichts an ders, als eine Art von Röste, so aber in dem Brennofen verrichtet wird, um dadurch den Schlichen den Schwefel und andere Unarten durch das Brennen zu benehmen, weil den Stuff und nassen Schlichen durch das gewöhn, liche Rösten das gehörige Feuer nicht kann gegeben wer den. Deswegen find hiezu die Breunofen eingerichtet,

damit alles reinlicher zusammen gehalten, und den Schll. chen das nothdürftige Feuer beym Brennen kann gege ben, felbige auch geschickter zum Schmelzen werden. Gemeiniglich werden in dem Brennofen diejenigen Erzc und Schliche gebrannt, die schon zien, auch wol drey. mal die gewöhnliche Röfte (f. diese) erhalten haben, um mehrers Metall daraus zu bringen. Ein solcher Brennofen wird gewöhnlich mit einer ganzen Schicht von 32 Zentnern dreymal gerösteter und klein geklopster Erze bestürzt. Dieses geschieht des Abends und Morgens um 8 Uhr, und es wird zugleich ein Sechstheil von der ganzen Menge des Holzes, welches zu einem Verbrannt gehöret, zweymal vorgeworfen. Um 11 Uhr wird aufgerühret, und solches alle Stunden wiederholet. Sobald aufgerühret ist, so wird das Erz in beständiger starker Glut erhalten, und nach dem Umrühren müssen die Schierlöcher jedesmal gleich wieder verstopft werden, damit der Ofen beständig in vers schlossenem Feuer gehalten werden kann, und keine Flams me vergeblich weggehe. Morgens und Abends wird die Schicht aufgezogen, und folglich dauert jeder Brand $12 Stunden, wozu auf dem Harz 3 Walter Holz gebraucht werden. (f. Malter.) Wenn aber nur Malter Holz zum Vorwerfen gebraucht, und der übrige Brand mit Wasen verrichtet wird, so werden zu einer Schicht, nach. dem die Wasen gut sind, 90 bis 100 Stück verbrannt. Bey dem Brennen der Schliche muß in Ansehung ihrer verschiedenen Gattungen ((. Schliche) auch verschiedenes beobachtet werden. Denn es giebt nicht allein zwey Haupts gattungen von Schliche, sondern eine jede derselben hat wieder ihre besondere Arten, und der Brennmeister ma chet deswegen erst seine Probe, wie besonders der nasse Schlich beschaffen sey. (f. Schlichprobe.) Nach dem Ges halt der Probe muß nun auch die Röste berechnet werden. Die Schliche werden vor dem Brennofen gewogen, und jedesmal zwey Röste oder Brände in s oder auch in 6 Theile getheilet. In weniger Theile werden sie alsdenn getheilt, wenn sie bleyreich sind, weil sie dann nicht soviel Platz einnehmen, als wenn sie nicht so bleyreich sind. Alsdenn müssen fie in mehr Theile getheilt werden, damit die Theile nicht zu groß sind, und zu dick in dem Brenn ofen zu liegen kommen, sondern besser brennen können. Es werden zu jedein Theil, so wie beym Erz, 12 Stun den zugebracht, ehe der Brand vollendet ist. Nämlich vom Bestürzen bis zum ersten Umrühren Stunden, und von diesem bis zum Ausziehen 6 Stunden, und vom Ausziehen bis wieder zum Bestürzen 3 Stunden. Es werden also zu zwey Rösten, wenn solche in s Theile getheilet find, 60 Stunden, und wenn sie in 6 Theile getheilet werden, 72 Stunden zum Brennen erfordert. Wenn der neue Brennofen nun gehörig angefeuert, oder ein alter, der im Gange, mit einem Theil Schlich bestürzt ist, fo werden einige Kloben Holz vorgeworfen, und die Thüren der Schierlöcher versperret, und es bleibt der Schlich darinn 3 Stunden liegen, welches Nösten genannt wird. Alsdenn wird die Thüre geöffnet, der Schlich aufgerührt, und zu feyern angefangen, welche Zeit über die Thüre of

fen

« ZurückWeiter »