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gen, und aus dem Steigbügel steigen. Sobald man mit dem rechten Fuß auf dem Boden stehet, muß man nicht das Gesicht nach dem Kopfe, sondern zu den Hinterfüßen des Pferdes wenden; damit man, wenn es etwa schlagen wollte, ausweichen kann.

Abfteigung in den Graben, (Kriegsbaukunst) ein schmaler Gang, der aus dem bedeckten Wege in den Bes ftungsgraben führet.

Abstempeln, (Buchbinder) den Band eines Buchs mit den gehörigen Stempeln stempeln. Es geschiehet dies ses vorzüglich auf dem vergoldeten Rücken eines Buchs, fo in englischen und Franzbande eingebunden ist, da der Buchbinder ein Goldblatt aufleget, und die Figur mit einem erhißten Stempel bevestiget, indem er den warmen Stempel darauf druckt, und dadurch nicht allein das Gold an der Stelle einpråget, fondern auch zugleich die Figur des Stempels dieser Stelle mittheilet.

Abstich, (3immermann) so wird das Höhenmaaß des Kamms genannt, nämlich wie tief die Stuhlschwelle in dem Hauptbalken eingekämmt wird.

Abstoßbaum, f. Streich auch Schabebaum.
Abstoßeisen, s. Abftoßmesser.

Abstoßen, (Bergwerk und Schmelzofen) ein Stück von einer Veste, d. i. vesten Gestein mit Gewalt abfondern; bey dem Schmelzen und Abtreiben, eine Höhle oder Grube mit Geftübe oder Asche derb ausfüllen oder versehen; fers ner die Nase, das ist, das überflüssige über der Formdes Ofens mit einem Eisen abnehmen.

Abstoßen, (Bienenzucht) einen Bienenschwarm tóð. ten, entweder weil er sehr viel Ausbeute giebt, oder weil er zu arm ist, und nicht überwintern kann.

Abstoßen, (Gerber) wenn die Haare der Felle auf dem Streichbaume abgestoßen werden. Cf. auch abhären, abnårben)

Abfroßen, (Jäger) beym Treiben einen Winkel ma. chen.

Abstoßen, (Schiffahrt) wenn ein Schiff vom Lande abfähret, und es mit dem langen Haken abgestoßen wird, daß es flott wird.

Abstoßen, (Zimmermann und Tischler) eine Kante von einem Brett oder anderm Stück Holz mit der Stichart oder dem Hobel wegnehmen. Bey dem Maurer heißt es gleichfalls, die scharfen Kanten eines Steins abnehmen.

Abstoßmesser, Beschneideeisen, Fr. Couteau à effleurer oder de riviere, (Weißgerber) ein langes scharfes Werkzeug, wie ein gewöhnliches Schneidemesser gestaltet, welches an beyden Enden hölzerne Griffe hat. Beym Haus ten werden hiemit die Felle auf dem Schabebacke gestrichen und aufgefraßet, damit sie wollreich werden, und eine fammerartige Gestalt dekommen.

Abstoßmesser, Abstoßeisen, Schabemesser, Fr. couteau fourd, ein etwas gebogenes Schneidemeffer mit einer stumpfen Schneide mit zwey hölzernen Heften, womit der Gerber die Narben von dem Leder abstoßet øder schneider.

Abstrahiren, (Apotheker ) eine Sache über dem Helm

fo weit abziehen, als es erforderlich ist. Als z. B. Lis auf das Trockne, bis auf den dritten Theil abzichen. Abstrakten, f. Kuppel.

Abstreichen, (Weißgerber) die Haare von den Fellen, welche weißgar gemacht werden sollen, mit einem Stabe abreiben.

Abstreichen, Fr. Rader, einen Scheffel, eine Mehe Getreide, Salz oder andere Hülsenfrüchte mit dem Streich holze gleich dem Rande des Maaßes abstreichen.

Abstreichen, (Jåger) 1) Auf einem Felde die Lerchen zusammen treiben. 2) Wenn ein Raubvogel das Feld durchsucht, um Raub zu finden.

Abstrich, (Schmelzhütte) ist eine wilde Materie, bie beym Silberabtreiben, wenn das Werk angetrieben oder flüssig geworden, auf dem Treibheerd oben schwimmet. Sie wird mit einem runden Holze abgezogen oder abge. ftrichen. Bey dem Zinn ist es eine taube Schlacke, oder Sandstein und gebrannter Leim, der von gepochten Schlas den oder Offenbrüchen, wenn diese durch ein Sieb burchs Wasser gefeßzt werden, kömmt, da denn das kleine zum Gefraße im Siebe durchfällt, das grobe aber liegen bleibt, und die leichte Materie oben mit einem Bretchen abgehoben wird. Dieses wird gewaschen, und den Gewers cken vorgerechnet.

Abfrich des Bleyes ist eine Haut auf dem geschmol zenen Bley, so durch das Verbrennen entstehet. Dos aus diesem Bleyabstrich gefrischte Bley heißer

Abstrichbley, es sieht wie Erz aus, ist spróde, und wird von den Schriftgießern gebrauchet. Es wird aber felten bereitet, weil der Bleyabßtrich noch immer etwas Silber enthält.

Glothaken bevestiget wird, womit die wilde Materie von Abstrichholz, (Bergwerk) ein rundes Holz, so an dem dem Werkbley auf dem Treibheerde abgezogen wird. Abstricken, f. fricken.

Abffroßen, (Bergwerk) das vorliegende Erz oder den Gang vermittelst des Schlägets gleichsam stroßen, oder so zi fagen, froßenweise, (d. i. gleich einer Stuffe) weghauen.

Abstraffen, (Bergwerk) auf dem verdingten Gange das Erz mit Schlägel und Eisen stück- oder stuffenweiße gewinnen oder abhauen.

Abftürzen, (Schmelzhütte) wenn das Kupfer, wegen großer Menge in der Schmelzhütte, in ein Zentner maaß oder einen Kübel gemessen, in Karren gestürzt, und auf Haufen ausgelaufen, d. i. herausgekarrt wird.

Absturzen, (Tuchmacher) Tuch oder andere wollene Zeuge zum erstenmal überscheren.

Absuchen, (Jäger) mit dem Hühnerhund ein Feld. durchsuchen.

Abfud, Weißsud, (Münze) die Reinigung der Müns zen auf ihrer Oberfläche vor dem Prägen. Sie werden theils mit Kochsalz und Weinstein, theils mit geschwächs tem Scheidewaffer weiß gesotten. Abfüßbonig, f. Abfüßwanne, < ;

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Abfäßen, Fr. déméler les blanes, (Stårkemacher) wenn die weiße Stärke in dem Tretfaß, worinn der Sack mit dem Stårkmeesche getreten wird, abgelaufen ist, so wird fie in ein anderes Gefäß, welches die Absüßwanne heißt, geschüttet, und es wird darauf reines frisches Wasser zum Abfüßen gegossen, damit sich die Stärke auf den Boden setzet. Dieses wird so lange wiederholet, bis alle Stärk: theile sich von den Hülsen abgesondert haben. Man gießt nämlich das ausgetretene Stärkwasser durch ein Sieb in die Abfüßwanne, damit die Hülsen und alle Unreinigkeiten zurück bleiben. Das Sieb steht auf zwey Stangen über der Absüßwanne. Wenn nun diese Wanne mit Stärke wasser, und im erforderlichen Fall noch mit reinem Wasser angefüllet ist, fo wird die Masse nachdrücklich mit einem Meeschholze oder einer Krücke umgerührt, damit sich die Stärktheile von dem wässerichten absondern, und zu Boden stürzen. In diesem Zustande bleibt das Starkwasser 24 Stunden stehen, bis sich alle Stärktheile zu Boden ge sest haben. Alsdenn wird das oben stehende Flüssige abge schöpft, oder durch angebrachte Hähne abgezapft, und diese Arbeit des Absüßens drey - oder viermal wiederholet.

Abfüßen, s. scheiden.

Abfüßtessel, (Goldschmid) ist ein kupferner Kessel, worinn die Silberarbeiter den Silberkalk durch hinzugegof senes frisches Wasser völlig auslaugen und abfüßen.

Abfüßwanne, Absüßbottig, (Stárkemacher) ist eine große Wanne von eichenem Holze mit guten hölzernen auch eisernen Bändern beleget, und zuweilen sind auch einer Spannen hoch über dem Boden Hähne angebracht, wodurch das Wasser abgezapft werden kann. Sie werden bey dem Starkemachen zum Absüßen des Stärkmeesches gebraucht. (s. absüßen.)

Abtaffeln, f. taffeln.

Abtakeln, Seefahrt) von einem Schiffe, so in eis nem Hafen überwintert, Tau und Seegel, Anker und Ge schüße abnehmen, und diese in einem bestimmten Hause, oder bey einem Kriegsschiff im Arsenal aufbewahren. Krie gesschiffe werden zu Friedenszeiten sämmtlich abgetakelt, bis auf einige wenige, so die Schiffahrt und Küste bedecken. Abreufen, (Bergbau) beym Strossenbau, (d. i. Gestein in der tiessten Lage) das Tiefste noch weiter in die Teufe (Tiefe) bringen.

Abtheilungszeichen, Fr. Divifion, (Buchdruckerkunst) dasjenige Zeichen, welches bey dem Abbrechen einer Silbe eines Worts am Ende der Zeile an die leßte Letter gesetzt ist, welches wie bekannt ist, soviel bedeutet, daß das Wort in dieser Zeile nicht geendet, sondern die fehlenden :Sylben auf der folgenden Zeile folgen.

Abtrag, (Bergwerk) wenn durch den Bergbau je mand Schaden geschiehet, daß ihm solcher ersetzt werden muß.

Abtragen, (Maurer und Bergwerk) ein altes Ge bäude einreißen. Auf den Bergwerken, Pochkunstråder und Radstube einreißen. In einem besondern Verftande heißt es auch, wenn man einer verfertigten Riß nach dem wahren Maaß auf das Feld abträgt, oder auch nur gewisse

Maaße mit dem Zirkel von den Maaßstäben abnimmt, und zu einer Zeichnung auf das Papier trägt.

Abtragen, (Jager) 1) Den Falken durch Tragen auf der Hand gewöhnen, heimlich zu werden. 2) Den Leithund von der Fährte wegnehmen.

Abtrecken, den Rost, (Bergwerk) denselben von dem Wagen, (welcher die Höhle genennt wird) abladen, und in die Brechhütten tragen, welches die Puchjungen thun, Abtrecken, den Schlich, Erz und dergleichen, heißt soviel, als abtragen, abladen.

Abtreibebier, (Bergwerk) ein Bier, so den Arbei tern in Hütten von den Gewerken nach vollendeter Arbeit gegeben wird.

Abtreiben, (Bergwerk) edle Metalle auf dem Test von ihren Beymischungen reinigen. (S. treiben.)

Abtreiben, (Bergwerk) einer Gewerkschaft, die der andern im Felde zu nahe kommt, gerichtlichen Einhalt thun; ferner wenn das vom Feuer gehobene Gestein in der Grube losgeschlagen wird; ferner wenn sich ohne Feuer etwas von selbst abziehet, solches völlig ablösen.

Abtreiben, (Jäger) 1) Bey einem Jagen das Wild herausjagen. 2) Wehren, damit das Wild nicht in das Zeug falle. 3) Soviel als abholzen.

Abtreiben, (Papiermühle) das Papier oben und unten mit einem großen Reibeisen gleich machen.

Abtreiben, (Schiffahrt) wenn ein Schiff von Stür men, Schlagwellen, Fluth oder sonsten von seiner Fahrt abgebracht wird.

Abtreiben, f. abgezogen.

Abtreiben, ist die erste Arbeit beym Seifen (f. Seifen) da mit der Seifengabel die Geschiebe herausgeworfen

werden.

Abtreiber, (Schmelzhütte) ist ein Sachverständiger und vereideter Schmelzer, der die Kunst verstehet, das Silber vom Bley abzuscheiden, und der überhaupt alles verstehen muß, was zur Reinigung und Abtreibung des Silbers gehöret.

Abtreiberlohn, (Hüttenwerk) der Lohn für das Ab

treiben.

Abtreibheerd, f. Test.

Abtreibholz, (Bergwerk) dasjenige Holz, welches zuerst auf den Treibheerd gesetzt wird, bis das Werk in den Fluß gekommen.

Abtrennen, wenn zwey an- oder auf einander genehete Dinge mit einer Schere oder Messer auseinander gelöset

werden.

Abtreten, (Jäger) 1) Wenn ein Auerhahn die Henne tritt, und 2)eine Bache einen Menschen unter sich bringt. Abtritt, Absatz, Schachtbühne, Bübne, (Berg werk) find in Seigern, Schachten, auch wohl im Flachen die kleinen Abfäße bey den Fahrten, welche gebräuchlich, und wegen Gefahr und Beschwerlichkeit der Aus- und Einfahrenden nöthig sind. Es heißen auch diejenigen Bühnen zu Ende einer oder mehrern Fahrten also, worauf man von der einen Fahrt abtreten, ruhen, und sich wieder zu der andern begeben kann.

Abtritt,

Abtritt, (Jåger) das Gras, so der Hirsch mit den Schalen abtritt.

Abtritt heißt auch im gemeinen Leben das heimliche Gemach.

Abtrocknen, (Hüttenwerk) die Feuchtigkeit durch die Hiße austreiben, um beym Schmelzen das richtige Gewicht der Schlamme und Schliche zu erfahren, weil die Feuch tigkeit dieselbe schwerer macht, und die Probe vereitelt.

Abtrommeln, (Bienenzucht) Bienen aus ihren angefüllten in einen unterstehenden leeren Stock jagen, in dem man auf den ersten trommelt. Man gewinnt hierdurch den Honig, und der Bienenschwarm muß sich in dem ledigen Korb wieder anbauen. Doch will dieses künstliche Verfahren der Neuern nicht allen Bienenmeistern gefallen.

Abtropfpfanne, (Pappenmacher) ein länglich viereckige ter hölzerner Kasten mit einem Rande versehen, welcher ohagefähr 2 Fuß breit, 2 bis 3 Zoll tief, und vom guten eichenen Holze ist. Ihre Länge richtet sich nach der Werkbütte, (f. diese) denn sie stehet auf dem einen Rande der Bütte, dem Arbeiter gegen über, und übertrifft diese nur Foweit an Länge, daß durch das, in einer Ecke derselben angebrachte Loch ablaufende Wasser die Werkbutte verbey, und in ein untergestelltes Faß laufen kann. Auf ihrem obern Rande finds oder 6 Queerholzer der Breite nach angebracht, und einförmig mit dem Nande zusammen gefügt und gleich gemacht. Sie dienet dazu, daß das Waf fer der Pappenmaterie oder des Werks, wenn es in die Form geschöpfet ist, auf derselben auströpfele, und sich der Pappenzeug senke. Die Form mit dem Gange wird desregen auf die Queerhölzer derselben gefeßt, das Wasser läuft durch das Gegitter der Form ab, und von da, durch das in der Ecke befindliche Loch der Abtropfpfanne, in ein untergesetztes Faß.

Abtropftrog, Fr. Egoutoir, (Lichtzieher) ist ein hôlzerner Trog, der unter das Gerüste der gezogenen Lichte bey dem Ziehen geseht wird, und worinn der Talg nach dem Ziehen abtropfelt.

Aboisiren, (Forstwesen) die Länge eines Baumes, ehe er gefällt wird, abmessen. Es kann dieses, z. B. durch den Schatten eines Baumes geschehen, wie die praktische Geometrie lehret.

Abwagen, (Bergwerk ) wenn man die Höhen eines Orts und Stollen gegen den andern abmißt, damit man wisse, wo die Oerter gegen einander liegen. Ferner wenn man das Fallen des Gebürges zu Wasserlaufen abwieget, wie hoch etwa die Wasser hinabfallen können, und überhaupt, wieviel ein Ort niedriger, oder der Horizontalfläche der Erde nåher ist, als der andere. Dieses geschieher vermittelst der Wasserwage, und zwar deshalb, damit man dem Stollen eine solche Rösche, d. i. einen solchen Fall oder Abhang geben könne, daß die Wasser stark genug abschießen, und der Schlamm sich nicht aufsetze.

Abwägungskunst, Fr. Nivellement, ist diejenige Wissenschaft, wodurch man erfähret, ob ein gegebener Ort gegen einen andern höher oder niedriger liege, und wie viel

der Unterscheid dieser Höhe austrage. Es geschiehet diefes vermittelst der Wasserwage. . diese)

Abwärmen, (Bergwerk) wenn der versperrte Ofen und Schmelzheerd mit Kolen ausgefüllet, überschüttet und angefeuert wird.

Abwechseln, (Zimmermann) wird von solchen Balken gesagt, die nicht durch die ganze Breite eines Gebäudes durchgehen, sondern irgendwo eine Lücke lassen, z. B. wo ein Schorstein durchgehen soll. Da, wo der Balken abgesezt ist, wird ein Riegel oder Wechsel untergezogen, und der Balken selbst heißt Stichbalken. Es heißt auch, den Balken abkrümpfen.

Abwechseln, (Jäger) wird vom Wilde gesagt, wenn es stumpfe Schalen hat.

Abweiden, (Landwirthschaft) abhüten, Graß unddergl. von dem Vieh verzehren lassen.

Abweifen, abbaspeln ist eine bekannte Beschäftigung, da das gesponnene Garn von der Spindel oder Spu wird, welches man die Weise oder Haspel nennet. Es giebt le, worauf es gesponnen, auf ein Instrument gewickelt verschiedene Arten dieser Weifen. (f. Weife) Die Vielheit des Garns wird nach den Umgången der Weise bestimmt, Gebind hat nicht an allen Orten gleichviel umgånge oder und aus diesen entstehen Gebinde oder Fißen. Ein jedes Faden. In Berlin besteht solches aus 40 Faden, und 10 bis 20 solcher Gebinde machen ein Stück oder eine Strene

aus.

Abweisestscker, Radstösser, (Chaußeebau) find steinerne oder hölzerne Stöcke, die senkrecht in die Erde gegraben werden, und auf den Brücken längst den Geländern, an Abgründen, und in den Winkeln der Chaußees geseht werden. Vor jedem wird eine Radkugel, woran die Råder abgleiten müssen, eingegraben. Sie dienen dazu, daß die Fuhrleute an diesen Orten, besonders des Nachts, nicht fahren, und sind gleichsam zu Warnungszeichen auf gestellt.

Abweißen, (Maurer) z. B. ein Zimmer an den Wänden vermittelste nes Abweißpinsels mit einem Schlamm von Kalk, Gips und etwas Lackmuß ein paar Mal überstreichen, nachdem man die Wände vorher mit Mörtel be worfen hat.

Abweißer, f. Bühne.

Abwellen, (Mühlenban) die Pfanneneisen oder Zapfenlager, worinn die Zapfen der beyden Wellenenden des Wasserrades laufen.

Abwerfen, (Jagerey) nach vollendeter Jagd Tücher und Garn zusammen wickeln. Auch sagt der Jäger von dem Hirsch, er wirft seine Geweihe ab.

Abwerfofen, (Blechhammer) ein kleiner Ofen oben mit einer Platte bedeckt, worauf eme eiserne Pfanne stehet, die zum Theil mit flüssigem Zinn angefüllet ist. Nach dem Scheuern stellt man die verzinnte Bleche in diese Phanne, damit das abgelaufene und an den Ecken überflüssige Zinn abschnetze.

Abwerfpfanne, (Blechhammer) eine kleine, längliche, seichte eiserne Pfanne, welche in dem vorgedachten kleinen

Ofen

Ofen eingemanert wird. Es werden hierinn die verzinnten Bleche geleget, und unter der Pfanne ist ein gelindes Ko fenfeuer gemacht, damit die an den Blechen entstandenen Sinnzapfen, welche durch das Ablaufen auf dem Rost ent standen sind, wieder abschmelzen, und abgewischet werden Fönnen. (f. Blechverzinnen )

Abwiegekasten, (Glashütte) ein kleiner Kasten von Holz, in welchem jedes von den Bestandtheilen des Glass gemenges besonders abgeroogen, und von da in die Hütte getragen wird. Aus selbigen wird das Gemenge hernach in den Gemengekasten (f. diesen) geschüttet.

Abwiegen, (Dammseßer) wenn der Abfall einer Stra2 he nach der Länge bestimmt werden foll, so muß solches durch das Abwiegen geschehen. Zu diesem Ende wird bey dem Anfange einer abgemessenen Strecke ( diese, auch Abfall) ein Stab von Latten senkrecht in die Erde gesteckt, und in einer Entfernung von 6 Fuß ein zweyter. Auf bey de setzt der Damnseher die Grundwage, (f. diese) und prüft nicht nur hiedurch, ob die Stäbe genau senkrecht stehen, sondern auch, ob ein Stab so hoch über die horizantal Linie hervorraget, als der andere. Am Ende der Strecke stellet er abermals zwey Pfähle, woran die Visirscheibe (s. diese ) bevestiget ist, und richtet die Ståbe mit der Grundwage senkrecht. Er hält hierauf die Augen gegen die Spitze des ersten Pfahls zu Anfang der Strecke, und läßt die Scheibe von einer zweyten Person so lange verschieben, bis sich der weiße Fleck auf der Scheibe und die Spihen der beyden Pfähle zu Anfang der Strecke decken. Der Dammfeher findet den Abfall der Strecke alsdenn, wenn er nicht nur die Höhe des erstern Stabes zu Anfang der Strecke, fondern auch des lehten Stabes der Strecke bis zum weiß sen Fleck der Visirscheibe mißt, wodurch der Abfall beftimmt wird. (s. Abfall. )

Abwiegen, (Hüttenwerk) von einem Probenmehl Bley, oder Flüssen, ein erforderlich Gewicht durch die Wage finden.

Abwickeln, f. wickeln.

Abwinden, f. Seidenrhederey.

Abwischen, (Kartenmacher) den überflüssigen Leim, der nach dem Pressen der geleimten Blåtter ausgepresset worden, und um die Ränder der Bogen stehet, mit einem weichen Pinsel, der in kalt Wasser getaucht worden, abreiben.

Abwischer, Fr. Efeuroir, (Pergamentmacher) ein Lammfell, womit er das Pergament abreibet, wenn er solches mit der weißen Farbe, die entweder aus gut pulve: rifirter Kreide, oder auch wohl aus gelöschtem, getrocknetem und fein pulverisirtem Kalk bestehet, bestreuet, nach hero behutsam mit einem glatten Bimssteine auseinan der gerieben hat, und dadurch dem Pergament die zarte Weiße mittheilet.

Abzapfen, (Bergwerk) dem Wasser in der Grube ei nen Abzug oder Abfall verschaffen.

Abzapfen, (Bierbrauer und Weinschenker) flüssige Körper durch das Zapfenloch eines Gefäßes in ein andres fließen lassen.

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Abzieheisen, Abfleischeisen, (Kürschner) ein langes etwas gekrümmtes Eisen mit einer starken Schneide, womit die Felle, wenn sie abgefleischt sind, rein gestrichen wer den. Es steckt in der Gerbebank. (f. diese.)

Abziehen, (Barbier) wenn die Schermesser auf eis nem gelben Steine mit Baumol geschärft werden.

Abziehen, (Bergwerk) soviel als markscheiden, wenn man an einem Orte vererbstuffet, oder einen Schacht an den Tag bringet, daß man am Tage weiß, wo man in der Grube bauet.

Abziehen, (Buchdrucker) einen Bogen abziehen, Fr. tirer une feuille, den ersten Bogen, nachdem er ges sett ist, abdrucken, welches auch der Korrekturbogen ge nannt wird, weil solchen der Korrektor zum nachsehen erhält.

Abziehen, (Holzarbeiter) die fertige Holzarbeit, zue mal wenn sie fein ist, mit der Ziehklinge abschaben, und hie durch ebueu. Auch alte Holzarbeiten, z. B. Schränke zice het man ab, um sie von neuen zu bohnen, zu beißen, und zu lackiren.

Abziehen, (Hüttenwerk) die Glöte oder den Abzug von dem treibenden Heerd wegschaffen.

Abziehen, (Instrumentenmacher, Messerschmiede, und andere Eisenarbeiter) eine Klinge von ihrem Grade, den sie bey dem Schleifen bekommen, befreyen. Dieses geschie het auf einem feinen Schieferstein, der deswegen der Abziehstein genennt wird, mit Baumöl ans freyer Hand. Bey andern Eisenarbeitern heißt es, eine fertige Arbeit glatt abfeilen oder schlichten. Z. B. der Feilenhauer sagt, er zieht seine Pfeile ab, wenn er solche, ehe er sie hauet, fein abfeilet.

Abziehen, (Branteweinbrenner) wenn man deir sogenannten Kornbrantwein distillirer oder nochmals brennet, damit er stärker werde, auch durch verschiedene Gewürze ihm einen angenehmen Geschmack giebt. (f. distilliten)

Abziehen, (Buchbinder) wenn bey einem neu gedruckten Buche, dessen Bogen nicht Zeit genug gehabt haben, auszutrocknen, die Buchstaben, wenn das Buch auf dem Marmor zum Einbinden geschlagen wird, sich von einem Bogen auf den andern während dem Schlagen abdrucken, so nennt man solches abziehen. Wenn daher ein solches Buch geschlagen wird, so müssen die Bogen mit Makulatur durchschossen werden. (f. durchschießen.)

Abziehen, (Salzfieden) die Pfanne von dem Heerde abnehmen und aufheben, um sie zu reinigen.

Abziehen, wenn man Bier auf Bouteillen füllt, To nennt man solches auch abziehen.

Abzieben, wenn man den Wein, nachdem der Most völlig ausgetobet, und seinen Schaum verworfen hat, von einem Faß in das andere ziehet, damit er stärker und geis

Abzie

stiger werde. Auch wenn alte Weine entweder schwach werden wollen, oder schon etwas aus dem Faß gezapft ist, so zieht man sie gleichfalls, damit sie nicht schaal werden, auf andere Fasser ab. Die schwachen Weine müssen im Winter, die starken aber im Frühlinge abgezogen werden. Man nimt aber zu schlechten Weinen gerne solche Fässer, wo rauf gute Weine gelegen haben.

Abziehen, f. abgezogen.
Abziehen, s. verdünnen.

Abziehfeile, ist eine breite und dicke ståblerne Feile, wel che sehr fein gehauen ist. Die Goldarbeiter bedienen sich ihrer, um zwey Theile, die zusammen gelöthet werden sol fen, und daher an einander passen müssen, abzuschärfen, gerade zu feilen, oder zu vergleichen.

Abziehstein, (Schleifer) ist ein feiner Schieferstein, der nicht zu hart ist, worauf man seine schneidende Instru mente mit Baumol nachschleifet oder abziehet, wodurch sie das bey dem gewöhnlichen Schleifen behaltene Rauhe, oder den Grad verlieren, auch eine größere Schärfe erhalten. Die von versteinertem Holz find die besten. (s. abzichen:)

Abziehzeug, (Distillateur) heißt alles dasjenige Ge rathe; was zum Abziehen des Brantweins gebraucht wird, als Blase, (f. Brantweinsblase) Kühlfaß, (s. Kühlfaß) Vorsetglas, u. f. to.

Abzüchte, Abzüge, Fr. foffes, qui reçoivent l'hunaidité, (Hüttenwerk) diese sind Gråben, die kreuzweise unter den Ofenheerden geführet sind, damit die Feuch tigkeit darinn falle, und abgeführet werden könne.

Abzug, Fr. Détente (Büchsenmacher) heißt an einer Büchse oder Flinte derjenige Stift, woran abgedruckt wird, wenn man Feuer geben will.

Abzug, (Hüttenwerk) diejenige Unart, welche aus Kupfer Eisen- und zuweilen Zinktheilen bestehet, und sich beym Schmelzen auf dem Treibheerd auf das Werk sett, ehe es Glöte wird. Sie muß abgenommen werden, weil fie schwer schmelzet. Auch heißt die Haut, so sich auf dem Metall im Schmelztiegel setzt, und die man abnehmen muß, Abzug.

Abzug, (Hüttenwerk) ein Werkzeug von Eisen, wie eine Kraße, so mit einem Stiel versehen ist. Man bedie net sich dessen bey dem Frischen der Glöte, um von dem Boden der Pfanne die gesammlete Unart, welche sich nach dem Schmelzen geseht hat, heraus zu ziehen. Dieses wird wol zu drey Malen wiederholt, wenn viel dergleichen Un rath im Bley vorhanden ist, und die Bleye solches leiden können, wenn sie nicht zu früh kalt werden, wornach der Frischer sich richten muß, daß das Abkühlen und Auss Fellen bey solcher Wärme geschehe, daß die Bleye rein wer den können.

die Senker in die Erde gelegt werden, und aus dieser üm
Abzüge, f. Abzüchte.
drey Augen hervorragen.

Abzüge, f. Abzugsgraben.

Abzugsblech, (Büchsenmacher) Fr. la piéce de détente, heißt das Blech, welches in dem Schaft versenkt unter dem Schloß liegt, und worinn der Abzug spielet.

Abzugsgraben, Abzug, Abzüge, (Wasserbau) ein Graben, eine Schleuse, Rinne oder Röhre in der Erde, welche den Abfall des Waffers auf den Feldern, Wiesen und in Gärten befördert. Durch solche Graben werden auch' fumpfige Wiesen und Moråste trocken, und wenn sie ein cher Abzugsgraben ausgestochen werden soll, so verfährt wenig überdüngt werden, urbar gemacht. Wenn ein fol man folgendergestalt: Der Profil des Grabens muß vor her durch die Berechnung der zu erwartenden Geschwindig feit des ausfließenden Wassers bestimmt werden. Dieses geschiehet, wenn die abzuführende Quantität durch die Ge schwindigkeit der Zeit dividiret wird, wodurch man im Quadratmaße das Profil des Grabens erhält. Die Breite desselben hat man gewöhnlich in seiner Gewalt, aber nicht die Tiefe, als welche sich soviel, als möglich nach dem Was ferstande der tiefsten Senkung richten muß. Wenn der Graben senkrechte Seitenufer, wie ein Gerinne, erhalten soll, so wird der Profil durch die Tiefe abermals dividiret, und der Quotient giebt die Breite des Grabens. Wenn aber der Profil ein Trapezium vorstellet, weil die Seitenuser abgeschräget werden müssen, so hat man durch den Quotienten nur die mittlere Breite gefunden. Wenn nun stimmt ist, alsdenn wird mit Ausstechung des Grabens die Tiefe, Breite und der Profil des Abzugsgrabens bevon unten hinauf gegen das bewässerte Land zu der Anfang gemacht, und die ausgeworfene Erde wird zu beyden Seiten wie ein Deich hingelagert, damit der Graben zu gleich bewallet werde, bis die Arbeiter zum abzuleitenden Gewasser kommen, und der Queerdam völlig durchgestochen wird, so der Anfang der Entwässerung ist. Wird man ge wahr, daß der Graben nicht genug ziche, so macht man ihn breiter. Daher wird die aufgeworfene Erde nicht dicht am Rande des Grabens aufgeworfen, weil es sonst bey der Erweiterung Schwürigkeit macht.

Abzugsfaß, (Wachslichtzieher) ein fupfernes und ver zinntes Gefäß in Gestalt eines Scheffels, welches ohnge fähr acht Zoll im Durchschnitt weit, und vier oder fünf Zoll hoch ist. Unten ist eine kupferne verzinnte Röhre wagrecht angelöthet, so ohngefähr zehn Zoll lang ist. Die ses Gefäß dienet dazu, den Kessel, worinn das Wachs zerschmolzen wird, völlig leer zu machen, nachdem man alles, was durch den Hahn des Kessels bat ablaufen können, ab gezogen hat. Zu dem Ende steckt man die Röhre dieses Ge fäßes in die Röhre des Kessels, indem man dasselbe in den Kessel hineinseht. Man schöpft mit einem gleichfalls verzinnten kupfernen Topf das noch in dem bauchigten Boden des Kessels sich befindliche geschmolzene Wachs und Wasser in dieses Gefäß; damit es durch den Hahn des Abzüge, (Winzer) Weinreben, die nicht so tief, als Kessels durchlaufen kann, wodurch man der Mühe überTechnologisches Wörterbuch I. Theil.

Abzug, (Hüttenwerk) ein Art von Kupferschlacken, die auf dem Saigerhütten von dem ausgestochenen Gar kupfer auf dem Spleißheerde gezogen werden. Sie sind gemeiniglich noch silberhaltig, und es wird daraus noch das Abzugs eder Königskupfer bereitet. (s. dieses) Abzug, f. Abzugsgraben.

hoben

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