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ges auf, und halten davor, daß Erze vorhanden sind, wenn sich auf der Epiße des Berges oder auf der Seite desselben blaue und grüne Dünfte, Markasiten, oder an dere schwere Materien sehen und finden lassen. Auch pflegt man acht zu geben, ob die neben solchen Bergen oder durch derselben Thäler fließende Bäche im Grunde Markasiten und Stückchen Erz, oder sonst metallische Tinkturen führen, woraus man denn gar leicht urtheilen kann, wie die daselbst vorhandenen Minern möchten beschaffen seyn. Gemeine, doch aber gewisse Anzeigungen der Mineralien sind, wens viele Quellen aus einem Berge herfließen, de ren Wasser einen mineralischen d. i. entweder einen herben, bittern oder aber lieblichen und reinen Geschmack haben, und woran man über dieses noch bemerket, daß sie im Som mer kühl, im Winter aber lau sind. We sich dieses findet, und überdem der Berg ganz steinigt und kahl ist, da ist selches eine gewisse Anzeige, daß das Gebürge erzreich sey. Bergwerke bauen, Theil an den Bergwerken haben, auch wol eine ganze Grube auf seine Kosten bauen. (s. auch rubenbau.)

Bergwerke rege machen, erregen, soviel als Berg rwerke auskunden, finden und aufbringen.

Bergwerksanzeigen, Merkmale, woraus man beur theilen kann, ob auf einem Gebirge ein Bergwerk anzules gen sey. Das sicherste Kennzeichen ist, wenn sich die Erzgange zu Tage anzeigen, und der Zufall entdeckt auch manches. Der Aberglaube nimt auch die Wünschelruthe zu Hülfe, wer aber am sichersten gehen will, der untersucht das Gebirge, ob es erzreich seyn kann, wirft Schür fe, und treibet Röschen, um die Gänge zu entdecken (f. Bergwerk.)

Bergwerksgezåh oder Werkzeug, dessen ist vieles und mancherlen, und komt jedes an seinem Ort vor. (f. Beragezeug.)

Bergwerksmaschinen, (Bergwerk) hierunter be greift man alle zum Bergbau nöthige und befördernde Werk. Jeuge und Maschinen, um aus den Bergwerken die Ges Steine und Erze heraus zu bringen, und alsdenn das irdifche von dem Metall abzufordern. Zu dem ersten gehören die Maschinen, welche solche überflüssige Wasser abführen, fo nicht einiges Gefälle haben, und durch Kanäle oder Stolln von selbst abfließen können. Diese Maschine heißt die Kunst, Kunstwerk (s. dieses.) Ferner muß das Gestein aus dem Schacht gehoben werden, und dieses ge= fchiehet entweder durch einen Haspel oder durch das Treibwerk (f. dieses.) Zum Absondern des Metalls wird das Puchwerk (f. dieses) erfordert, womit das Gestein zer froßen wird, um hernach solches schldmen, rösten und fchmelzen zu können.

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Bergzabe, s. Bergezeug.

Bergschend, eine gewisse Abgabe, die der Landesherr von den Zechen eines solchen Bergbaus erhält, den er nicht selbst bauen lässet, sondern wozu Privatpersonen die Ke sten hergeben.

Bergzehendner, ein landesherrlicher Beamter bey. Bergwerken, der erstlich alles einkommende Silber, wie auch das übrige geschmelzte Metall, welches Zehenden giebt, und ihm ohne alle Verminderung und Abgang zugestellet wird, annimt, und den Landesherrn wie auch den Bergs werken richtig berechnet. Er soll wöchentlich bey dem Ans schnitt gegenwärtig seyn, und seine Rechnung darlegen. Desgleichen muß er auch in den Hütten bey Abwägung der Kupferglote und des Bleyes gegenwärtig seyn, und es dem Faktor zuschreiben.

Bergzehendners Gegenschreiber, muß alles dasjenis ge, was in den Zehenden geliefert wird, richtig und fleißig in das Gegenbuch eintragen, auch alle Auszüge und Rechnungen wohl einschreiben.

Bergzimmermann ein Zimmermann, der die Wasserund Kunstråder geschickt zu machen weiß.

Bergzinn, dasjenige reine und noch unversehte lautere Zinn, welches noch so ist, wie es aus den Schmelzhütten komt, ohne Bley zu haben. Es heißt auch Hüttenzinn. (s. auch Ballenzinn.)

Bergzinnober, so nennt man den gewachsenen Zinnos ber, so wie er in den Bergwerken gefunden wird, im Ges sensah dessen, der durch die Kunst hervorgebracht wird. Ist aber sehr rar und feiten.

Berichten, abtragen, (Jágerey) die jungen Falken auf der Hand tragen, und hiedurch gewöhnen, daß sie heims lich werden.

Berichten, (Münze) die Münzstücke nach alter Art zur Runde treiben, welches auf die Beschickung folget.

Berichten, (Stellmacher) wenn er die zusammenge setzten Felgen eines Rades, die schon mit den Speichen und der Nabe vereiniget sind, ebenet, daß keine vor der andern ungleich vorstehe. Er steckt deswegen den Aufpugbaum in das Loch der Nabe, legt solchen auf den Rades ftod (f. Radestock,) und indem er das Rad auf dem Baum im Radestock herum drehet, so behaut er die Seiten der Felgen mit dem Langbeil, und ebnet die Stirn mit dem Schneidemesser und Hobeln.

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Beril, ein sächsischer Zeug, der zu Krimmitschau und Grimma von der feinsten inländischen Wolle gemacht wird.

Berill, f. Beryll.

Bergwerksteiche sind Teiche, die neben den Bergs werken angeleget werden, um sich ihrer beym Wassermangel Berkan, Bercan, Berekan, Perkan, (Wollmazu bedienen, damit das Grubengezeug nicht darf abgeschü-_nufaktur) ein sonst von Kammelgarn durchgehends gewebter het werden.

Bergwerk zum Sumpfe treiben, wenn eine Zeche durch unredliche Arbeit oder andere vorsichtigkeit also verderbet wird, daß sie liegen bleiben muß.

Zeug, der aber jest fast durchgängig von Wolle und nyr sehr selten bloß von Kammelgarn geweber wird. Es ist ein vorzüglich dichter Zeug, welcher von verschiedener Gattung gemacht wird. Der am vestesten und dichtesten gewürft 83

ist,

ist, heißt auch Regenberkan, weil der Regen nicht durch dringen kann, sondern abläuft. Deswegen er denn auch stark zu Regen oder Ueberröcken, so wie auch im Sommer wegen seiner Leichtigkeit zu Sommerkleidern gebraucht wird. Er ist eine Elle breit, und die Stücke werden 40, 60, dis 80 Ellen lang gemacht. Der Einschlag ist weit stärker als die Kettenfäden, und wenn 17 Pfund Bolle zu so ei nem Stück gebraucht werden, so kommen 7 Pfund zur Rette und 16 Pfund zum Einschlag. Der Kettenfaden ist stets nur ein zweyfachh gezwirnter Fader, allein der Ein Schlag steigt vom doppelten bis zum sechsfachen Faden. Beydes ist zweymal gezwirnt, sowohl Kette als Einschlag. Dieses verschiedenen Einschlags wegen giebt es s Arten von Berkan, allein die Wollweber, die diesen Zeug machen, wis fen sich des Vortheils zu bedienen, daß sie statt des fünf und sechsfachen Einschlagefaden, da dieser fein gesponnen werden muß, folglich theurer ist, einen dreyfachen Faden nehmen, der so dick als ein fünf- oder sechsfacher Faden ist, wodurch der Zeug an seiner Gute aber sehr viel verlieret, roeil er nicht so dicht wird. Denn ein sechsfacher fein gesponnener Faden ist weit derber, als ein dreyfacher, der nicht so zusammen gedrehet seyn kann, als der erste. 3ur Kette wird Waschwolle genommen, die erst geschlofet (f. Schlofen,) denn mit Seife gewaschen, und endlich zum zweyten Male gezwirnt wird. Die Kette der ersten Art enthält 2400, der zweyten Art 3000 und der dritten 3 200 Doppelte Faden, und eben so steigen die Ketten zu den übrigen Arten. Zum Einschlag wird Settwolle genommen. Sie wird zweyfach geschlofet, alsdenn, gewaschen und gezwirnt. Er wird mit vier Schäften und vier Tritten ges tvebet, und die Kettenfäden werden, wenn sie aufgebäumt find, in die Schäfte also einpaffirt oder eingezogen, so wie diese in ihrer natürlichen Ordnung von hinten nach vorne auf einander folgen. Die Tritte werden nach der nåmlis chen Ordnung an die Schäfte gebunden, und wenn der Weber webt, so tritt er stets zwey Tritte mit beyden Füßen ugleich, so daß bey dem ersten Tritt der erste und dritte Schaft, bey dem zweyten Tritt aber der zweyte und vierte Schaft in die Höhe gehet. Da allemal die Kette zur Hälf te herunter oder herauf gehet, so verbindet sich der Eins schlag mit der Kette auch nur rechtwinklicht, wie bey Leins wand, und wird auch mit eben derselben Einrichtung gewebet, bloß daß die Kette nicht straff ausgespannt ist, weil ein vielfacher Einschlag eingeschossen wird, der seiner Starke wegen in der Kette. Plah haben muß; daher denn die Kette sich auch sehr einwebet, und viel fürzer vom Stuhl komt, als sie aufgebracht ist. Manchmal wird auch mit zwey Schüßen gewebet, wovon die eine einen ftarken, die andere einen dünnen Faden einschießt, und der danne Faden wird alsdenn nur erst eingeschossen, wenn 2, 3, auch mehrere dicke eingeschossen sind, damit die Rib ben auf dem Zeuge besser in die Augen fallen. Zum schan girenden Berkan nimt man in der Kette insgemein einen Faden Wolle und einen Faden Kammelgarn, die zusammen gezwirnt werden, wie denn auch der Einschlag halb von Kammelgarn ist. Berkan wird insgemein nur wie Etamin appretiret, und selten nur kalandert und gepresset.

Berline heißt eine bequeme Kutsche, die man zurâc schlagen kann, und welche von dem Ort ihrer Erfindung. den Namen von den Franzosen erhalten hat.

Malerfarbe, die zu Anfange dieses Jahrhunderts in Ber Berlinerblau, preußisches Blau, eine schöne blaue in von einem Namens Dippel oder Dispach erfunden ist, die man jetzt aber an vielen Orten verfertiges Die Bestandtheile sind gedirretes Ochsenblut und verschiedene kalsinirte Alkali, woraus Laugen bereitet werden, ais: Sal Vitriol, und endlich Cochenille oder auch Färberrithe. peter, rother Weinstein, und Pottasche, ferner Alaun und Wenn die Laugen verfertiget und filtriret find, denn wer den sie zusammen in reines warmes Wasser geschütter, welches noch ein- oder auch zweymal soviel, als die Lauge selbst be trägt. Denn in dem Wasser müssen sich die Alkali niederschlagen und zu Boden sehen. Aus den Langen fällt nåmlich in dem Wasser ein aschgraues Pulver zu Boden, wel Grundsak alsdenn durch ein leinenes Tuch, und es bleibet die ches immer blauer und blauer wird. Man gießt diesen Farbe im Tuche wie ein Brey, diese thut man in Gläser. wegzutreiben, so gießt man Kochsalzgeist nach und nach Um nun völlig die Alauntheile, welche röthlich machen, hinzu, und rühret alles wohl durch). Endlich süßet man die Farbe durch darauf gegossenes Wasser ab, und wenn sich alles wohl gefeßet, so gießt man das Wasser klar ab, und trocknet die Farbe bey gelinder Wärme. Das Verhältniß der Bestandtheile zu dieser Farbe ist folgendes. Auf 2 Pfund Ochsenblut nimt man ein halbes Pfund Salpeter, auch halb Salpeter und halb Pottasche nehmen. Dieses und zwölf bis sechzehen Loth rothen Weinstein. Morkann wird falziniret, klein gerieben, und mit dem gleichfalls geriebes nen und gedörrten Ochsenblut vermengt. Zusammen wird es falziniret, und dann in heißes Wasser gestürzet, durch das Sieden das Auslaugen befördert, endlich filtrirt und Lauge wird 2 Pfund 12 Loth Alaun in s Quart warmen die alkalische Lauge ist fertig. Zu der zweyten oder fauren Wasser aufgelöset. Alsdenn wird 1 Loth klein geriebene Co. chenille, oder die Farbentheile aus eben soviel Rothe, die man mit warmen Wasser aus der Röthe auszichet, dazu gethan und filtriret. Alsdenn wird Pfund Vitriol, der aber nicht kupfericht seyn muß, über gelindem Feuer kalzia niret,bis er röthlicht wird, hiernächst in zwey Quart warmen Wasser aufgelöset, die Auflösung filtriret, und in die Alaun. lauge gethan. Dieß ist die zweyte oder faure Lauge. Hier: auf wird mit den Laugen, wie vorgedacht, verfahren. (E blaue Farbe.)

Berliner Eisen, Schwanenhals ein Fuchseisen mit zwey Biegeln, einer runden Feder und einem Schlosse. Wenn die Biegel aufgestellet werden, so machen sie eine Eyrundung, als ein Schwanenhals. Es ist berühmt we gen seines großen Dienstes, den es beym Fuchsfangen leis ftet. Es wird in eine Grube in der Erde eingelegt und bedekt.

Berliner Witterung, eine Materie, womit man bas nur gedachte Fuchseisen bestreichet, wenn man es zum Fang aufstellet,

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Berlingout, heißt ein Gebackenes aus Mehl, Zucker, Epern und Butter. Es führet von dem Ort seiner Erfin bung den Namen.

Berloken, eine Französische, aber schon bey den Deut, schen das Bürgerrecht erhaltene Benennung, wodurch man allerley Kleinigkeiten bezeichnet, so besonders in Spiel: werk an Uhren von Gold, Silber, Porzelan oder andern Materien bestehet.

Berlusche, f. Brelüsche.

Berme, Fr. Pas de Souris oder Retraite, (Kriegs baukunft) ein Gang oder vielmehr nur eine Wand am Graben, unten um den Wall herum, ohngefähr 4 bis 6 Fuß breit, damit, wenn etwas von der Erde oder von den Steinen des Walles abfällt, folches auf die Berme, nicht aber in den Graben falle.

Berme, (Wasserbau) ist ein Streifen Landes, der vor oder hinter dem Deiche unangetastet stehen bleibet, wenn das Erdreich zur Aufschüttung des Deiches ausgesto, hhen wird.

Bernstein, Agtstein, ein vestes Erdharz, welches aus Bergol, aus Sauren und Wasser bestehet, elektrisch ist, und im Brennen einen angenehmen Geruch von sich giebt. Es ist von allerley Farben, als gelb, röthlicht, und weiß. Der gelbe ist aber der gewöhnlichste, und der weiße der schäß barste. Er wird am häufigsten am Meere und besonders an den preußischen Küsten gefunden, zuweilen aber auch auf dem vesten Lande. Der Bernstein wird zu verschiede: nen künstlichen Sachen verarbeitet.

Bernsteinalabaster, Juckerkandstein ist ein weis Ber Alabaster, der im Amt Hohenstein gefunden wird, und mit gelben burchsichtigen Spathstücken durchsetzt ist. Die Bildhauer verarbeiten ihn häufig.

Bernsteindreher, Bernsteinarbeiter sind Drechs ler, die sich besonders drauf legen, von Bernstein man cherlen künstliche Sachen zu drehen. In Pommern, Preußen und in den Seestädten, besonders in Danzig, Königsberg in Preußen, und zu Stolpe in Hinterpom mern findet man solche häufig.

Bernsteinfang. Das Meer wirft den Bernstein theils mit Meergras und anderm Inrath auf das User aus, zu mal wenn gewisse Bernsteinwinde wehen, theils wird er aus dem Meere auf geriffe Art herausgefischt, theils gräbt man ihn am Meere aus gerviffen Sandhügeln aus. Die auf eine oder die andere Art gewonnene Stücke sind ent: weder Hauptstücke von vorzüglicher Größe und Schönheit, oder Drehstücke einer Hand groß, oder kleinerer Graus oder Schluckverniß, so zu klein und daher zur Arbeit nicht tauglich ist.

Bernsteinfirniß, ist eine Vermischung von Bernstein, andern Harzen und Dele. Man hat zweyerley Fir nisse, weißen und schlechten oder gelzen. Der weiße wird aus weißen Bernstein, weißen Weihrauch und Sandarack In Weingeist aufgelöset, auch mit Gummifopal vermengt zubereitet. Wenn der Kepal aufgebiet ist, werden die an dern Bestandtheile zerstoßen in ein glafernes Gefaß jekhit tet, und zulett mit starkem Weingeit begossen. Das Ge

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fäß wird alsdenn wohl zugemacht, und in ein Marienoder Sandbad (f. Sandbad) gefehet. Hierinn bleiber es so lange, bis sich die Bestandthelle alle aufgelöset haben, und die Unreinigkeit sich zu Boden gefeßt hat. Der Künst ler muß also aus der Erfahrung wiffen, wie stark die Wärme des Bades seyn muß, damit dieser Entzwed errei chet wird, und das Glas auch nicht springe. Man kann diesen Firniß mit verschiedenen Farben vermischen, um ihn zugleich zu einem Farbenlackfirniß zu gebrauchen. Nur müssen es solche Farben seyn, die als eine Lasurfarbe durch schimmern. Da dieser Firniß beständig als ein Goldfirnis auf eine Vergoldung von Silberblättern aufgetragen wird, so müssen die Silberblätter durch den Firniß beständig durchschimmern. Gewöhnlich wird ein solcher Goldfirniß gelb gefärbt, und daher Gummigutt, Orlean, oder Kurs kume hinzugesetzt, und wenn er ins röthliche fallen soll, ets was Drachenblut hinzugethan. Zum gelben Bernsteinfirniß nimt man braunen oder gelben zerstoßenen Bernstein, ber in einem geräumigen neu glasurten Topf geschüttet, und an ein gelindes Kolenfeuer gesetzt wird. Der Bernstein löset sich in einen Schaum auf, dieser wird nach und nach ab geschöpft, und wenn alles aufgelöset ist, gießet man zu dem Schaum Leinöl hinzu. Wenn der Firniß bald trocken werden soll, so muß nicht viel Leinöl zugegossen werden. Wenn aber die Sache, welche damit angestrichen wird, langsam trocknen kann, so kann man soviel Leinst, als Bernsteinschaum ist, hinzu gießen. Beydes zusammen muß wieder in einem neuen Topf an das Feuer gefeht werden, bis sich alles mit einander wohl vereiniget hat. Endlich gießet man noch etwas Terpentinol hinzu, und schüttelt alles wohl unter einander, bis sich alles wohl vermischt hat. Da dieser Firniß dunkel ist, so kann man ihn auch nur auf dunkelm Grunde gebrauchen.

Berohren, (Bauroefen) wenn man' das Holzwerk an den Wänden und Decken, welches man dem Mauerwerk ähnlich machen will, mit Rohr überziehet, damit man dag Holz hernach mit Mörtel überwerfen könne, dieser desto besser darauf hafte, und getüncht werden kann. Das Rohr wird an den Wänden oder Decken ausgebreitet, und mit dunnem Draht von Weite zu Weite bevestiget, indem man diesen mit Rohrnågeln an das Holzwerk unter dem Rohr annagelt.

Bero cen, (Bitriolficdercy) roenn man die Seßfäß fer, worinn der Sod des Vitriols zum Anschießen abges schlagen (f. abschlagen) ist, mit Rohrpfeifen besteckt. Dies ses geschiehet auf folgende Art. Es werden über die Seh fäffer 7 bis 8 Stück Latten, so voll kleiner gebohrter Lö cher find, gek get.' In jedes Loch wird ein Rohr, so tie es in den Deichen und Gräben wächset, gesteckt, und das mit es unbeweglich stecke, wird oben zugleich mit in das Loch ein kleiner Zapfen gesteckt. An dieses Rohr, so wie auch an die Seiten und an den Boden des Schlaffes hießet der Vitriol, wenn der Sod erkaltet, an. (f. ❤ triolsiederey.)

Berufe, ein gewisser Zeug, womit in Lion einiger Handel getrieben wird.

Beryll

Beryll, Berill, ein durchsichtiger_vieleckigter Stein, der aber im Feuer schmelzt, und seine Farbe verlieret. Er ist blauweiß, und meergrûn. Die blassen kommen oft an Feuer den Diamanten bey. In den Gegenden des Eu phrats und in Ostindien findet man den orientalischen, in der Schweiz, Böhmen und Sachsen den occidentalischen. Beryllfluß, ein durchsichtiger Spath; oder auch ein Glas, so dem Beryll gleicht.

Besåen, (Landwirthschaft) den Acker befäen; den er forderlichen Saamen aufs Land ausstreuen (f. fåen, Saat zeit.)

"Befaiten, (Instrumentenmacher) mit Saiten beziehen . B. ein Klavier. (f. Bezug.)

Besamen, in manchen Gegenden soviel als besden. Befamete Jellen, (Bienenzucht) mit Eyern beseßte Bellen.

Besanden, (Eisenarbeiter) die Schmide bestreuen das Eisen, wenn es in der Schweißhihe ist, mit Sand, damit es nicht verbrenne.

Besans, Schott, (Schiffahrt) das Seil, durch wel.
ches das Besanssegel das Schiff fortziehet.
Besansmast, f. Beefansmast.
Besanssegel, f. Beefanssegel.
Besatz, s. Besatzung.

Besatzdeich, (Fischerey) derjenige Deich, der zur Vermeh
rung der Karpfen gebraucht wird, und worinn zu diesem
Behuf eine Anzahl Karpfen eingesetzt werden, woselbst sie
nach Beschaffenheit ein zwey auch drey Sommer bleiben.
Man muß bey einem solchen Deiche in Betrachtung ziehen:
Die Größe der einzusehenden Karpfen; ferner die Güte des
Deiches, ob er geruhet habe, oder beseht gewesen ist, auch
wie lange man die Fische darinn lassen wird, wornach man
Das
die Menge der einzusehenden Karpfen bestimmet.
Besehen der Deiche kann nach Beschaffenheit des beständis
gen und hinlänglichen Wassers im Herbst oder im Früh
jahr geschehen. Denn wenn Wasser genug vorhanden, so
fann es im Herbst, im Gecentheil aber im Frühjahr ge
schehen. Nach der Besetzung des Deiches muß man die
Horten wohl untersuchen, auch wo es nöthig ist, ergänzen,
weil, wenn die neuen Bewohner ein Loch fånden, sie aus-
reißen würden. Ferner muß man auf den Ab- und Zufluß
des Wassers aufmerksam seyn, daß solches in möglicht glei
cher Stärke geschehe, und der Deich beständig mit hinlängs
lichem Wasser versehen werde.

Besatzung, (Kriegsbaukunst) Soldaten, die in eine Stadt zur Bedeckung gelegt werden, oder auch daselbst nur ihre Standquartiere haben. Eine Stadt befehen heißt also, Besaßung hinein legen oder werfen.

Besatzung, (Salzwerk zu Halle) wenn alle diejenigen, welche pfannwerken wollen, den Tag vor dem Tho mastage sich persöhnlich auf dem Rathhause vor dem Haupts mann zu Giebichenstein, einem dazu deputirten Rath aus bem Stadrathe und dem verordneten Salzgråfen und Ööerbornmeister einfinden, und richtige Verzeichnisse übergeben, welche Thalgüter sie auf das bevorstehende Jahr und in welcher

Kothe vetsieden wollen. Dieses heißt besetzen, und die
Bescheinigung hierüber Besatzungszettel.

Besatzung, Besatz, (Schneider) eine Einfassung besonders eines Frauenkleides z. B. mit Kordons. Doch ist Besatz am üblichsten.

Besatzung, Gewirre, Lingericht, Fr. les gardes d'une ferrure, (Schlösser) an einem Schloß alle diejenis gen innern Stücke, welche in die im Schlüsselbart befind lichen Einstriche (Einschnitte oder Kerben) einpassen műs fen, damit das Schloß mit keinem andern Schlüssel kann geöffnet werden. Diese Besatzung bestehet eigentlich aus halben Zirkelbogen gestellt sittd. Diese Bleche umgeben ein einem oder zwey aufgerichteten Blechen, die nach einem Loch des Mittelbruchs, (f. Mittelbruch) worinn sich das Rohr des Schlüssels passet. Denn der runde Kreis des Rohr des Schlüssels passet. Schlüssellochs für das Rohr des Schlüssels im Bodenblech läuft mit diesem Loche im Mittelbruch parallel. In jedem Schloß muß die Besahzung verändert werden, denn diese muß den Bart des fremden Schlüssels abhalten, daß er die Zuhatzung und den Riegel nicht erreichen kann. Daher bestehet die Besaßung in den Schlössern bald aus einem, bald aus zwey aufgerichteten Blechen, die im halben Kreis laufen, und zuweilen oben einen Wiederhaken haben. Zu weilen stehen sie auch nicht senkrecht, sondern schief auf dem Mittelbruchblech. Man kann nicht alle Veränderungen bestimmen, weil diese Besaßung fast dep jedem Schlosse abgeändert wird.

Beschaben, s. schaben.
Befchalen, f. ausschalen.

Beschalen, (Messerschmid) wenn sie die Messerklingen mit Schalen oder Heften versehen,

Beschålen, belegen, bedeckten, bespringen, wird von einem Hengst gebraucht, der sich mit einer Stute ver mischt und sie befruchtet. Daher Beschälung, Ber schälzeit, Beschälgeld.

Befchaler, Bankarbeiter, eine Person auf Messers fabriken, die bloß Messer beschalet.

Besdaler, der Hengst, so bloß zum Beschälen gehalten wird, daher auch der Beschältnecht, der den Hengst bey der Stute beybringt.

Beschålgeld, (Stuterey) dasjenige Gelb, welches der Eigenthümer eines Beschälers (Hengsts) bekomt, dafür daß dieser die Stuten eines andern bespringet.

Beschalung, die Handlung, selbst oder die Bespringung einer Stute durch den Hengst.

Beschälzeit, die Zeit, da die Beschdlung oder Befruch
tung der Stuten von dem Hengst geschiehet.
Beschauanstalten, s. Schauanstalten.
Beschauen, f. schauen.
Beschauer, f. Sebauer.
Beschauordnung, s. schauen.

Beschauwalzen, (Tuchmacher) find hölzerne runde Bäume oder Walzen, auf welche das Tuch gehangen und gegen das Tageslicht beschauet wird. (f. Schauen.)

Bescheiden Essen, wird unter den Handwersleuten dasjenige Essen genennet, was einem kranken Amtsbruder,

renn

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Beschicken, f. legiren.

Beschicktes Silber oder Gold, f. legirtes Silber oder Gold.

Beschickung, (Bergwerk) 1) Die Vorbereitung der Erze zum Schmelzen und Probiren. 2) Die Vorschrift, welche Bestandtheile oder Materialien zur Schmelzarbeit, und in welchem Verhältniß sie zu nehmen. 3) In der Münze, den richtigen münzfüßigen Gehalt einer Münze bestimmen, wozu die Vorbeschickung und Tachbeschidung (f. beyde) gehöret.

Befchickung des Tiegels, f. den vorigen Artikel N. 3.

Beschienen, (Schmid) mit Schienen beschlagen z. B. ein Rad, eine Achse u. dgl.

Beschießen, einschießen, (Jägeren) durch einen Schuß eine Büchse oder Flinte probiren, ob sie gut schie: Bet. Eben diese Bedeutung hat dieses Wort in den Gewehrfabriken, wo Kurasse und Flinten beschossen werden. Daher Beschießhütte d. i. der Ort, wo das Beschießen verrichtet wird, und der es verrichtet hat, heißt Beschieß. meister.

Beschießen, (Kriegskunft ) auf eine Stadt schweres Geschiz abfeuern.

Beschießen, ein Zimmer, in manchen Gegenden soviel,

als ausdielen.

Beschießhütte, f. Beschießen.
Beschießmeister. f. Beschießen.

Beschießordnung, eine gewisse vestgesette Verordnung auf den Gewehrfabriken, nach welcher die verfertigten Büchsen und Flintenröhre geprüfet werden, wie z. B. in der Suler Fabrik, wodurch das Schießgewehr aus sel biger in Aufnehmen und guten Ruf gekommen. Denn da selbst muß kein Rohr unbeschauet und unbezeichnet weggeschafft oder verkauft werden, und es ist ein jeder Meister daselbst verbunden, seine geschmidete Röhre zu bezeichnen, damit nicht nur der Fehler, sondern auch an wen man fich deßwegen zu halten habe, daraus zu ersehen sey. Von diesem Zeichen ist das von der Beschießordnung darauf zu sehende Zeichen zu unterscheiden, welches, wenn es darauf befindlich ist, anzeiget, daß das Rohr ohne Hauptfehler befunden ist.

Beschießzeichen, ein Zeichen auf dem Büchsen oder Flintenrohr, welches anzeiget, daß es probiret ist, und teinen Hauptfehler hat.

Beschlag, Fr. Ferrure, heißt alles das Eisenwerk,
Technologisches Wörterbuch I. Theil.

womit Thüren, Fenster, Wagen, Råder u. dgl. m. beschlagen werden.

Beschlag, (Bergwerk) die Blumen, so aus dem Erz in Gestalt eines Salzes oder Mehls herausdringen, und nach verflogener Feuchtigkeit trocken werden. Es zeigt sich an den salzigen, vitriolischen, arsenikalischen, alaunischen und kobaltischen Stufen auf der Oberfläche.

Beschlag einer Flinte, (Büchsenmacher) alles das Eisen- oder Messingwerk, welches an den Schaft der Flinte, außer dem Lauf und dem Schloß angeschlagen wird. Da zu gehöret, der Abzug, das Abzugblech, der Biegel, Vorder- Mittel- und Spitzrohrchen, Seitenblech und Kolbenkappe (f. ein jedes unten an seinem Ort.)

Beschlag einer Rutsche, (Huf- und Waffenschmid) hiezu gehöret: 1) Bey den Rädern, die Schienen oder Reife auf den Felgen, verschiedene Ringe auf der Nate, und die Buchse in der Nabe. 2) Am Unterwagen, auf der Achse die Achsenbleche, der Schenkel und Tragring und die Linse; ein Ring auf dem Kranz; das Schahlblech am Schemmel; der Spannagel; auf der Deichsel das Scherband nebst den Vorderblechen; die Streichstangen an der Sprengwage, und das Kothblech an der Vorderachse. 3) An dem Bock, verschiedene Schrauben zu dessen Bevestigung; die Gabeln; die Bock- und Tragestüßen; die Mittelstüßen. 4) Hinter dem Kasten, die Winden, der Lakeyentritt, und an dem Baum vor jeder Thüre des Kastens die Fußtritteisen. 5) Der Schlösser verfertiget überdem noch an der Thüre des Kastens, die fliegende Falle und die Fischbänder. Alle Ringe, Reife und Bleche wer den, der Haltbarkeit wegen, auf das Holz aufgebrennt, die Stüßen und Stangen aber größtentheils mit Schrauben bevestiget. (f. jeden Theil unter seiner Benennung.)

Beschlag oder Beschlåg, Beschläge, Beschlacht, (Jagerey) 1) Die Buckeln und Schnallen an dem Hirschfänger und Hornfessel. 2) Wenn ein Hirsch aus dem Sullach (d. i. dem Sumpf) gehet, und an Bäumen und Büschen sich reiniget. 3) Der Sullach selbst. 4) Der Bast von des Hirsches neuem Geweihe, so wie auch der Stamm, an welchem der Hirsch den Bast abstreift. (f. Bast.)

Beschlag, Kleid, (Schifsbau) das alte Segeltuch und geringes Tauwerk, womit man das Tauwerk sowol, wenn es nöthig ist, als auch die Kabel bewindet.

Beschlag einer Thüre, (Schlösser). Hierzu gehöret, das Schloß, das Streichblech an der Thürpfofte, und die Thür angeln. Diese haben bald diese, bald jene Gestalt, und des wegen auch verschiedene Namen, als englische Klappen oder auch Fischbänder. (f. jedes unten.) Bey dem Beschlag oder Anschlagen dieser Stücke ist folgendes zu bemerken: Das Schloß, wenn es ein französisches Schloß ist, muß, da es von beyden Seiten aufgeschlossen werden fann, völlig in die Thüre eingelassen werken. Nachdem das ganze Schloß mit seinen beyden Schloßblechen zusame men gesetzt, und alle Zapfen an demselben verniedtet sind, so meißelt der Schlösser in der Mitte der Thüre soviel von ihrer Dicke aus, daß sich das Schloß ganz einschieben läßt,

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