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Bergfeft, ein jährlicher Tag, welcher der ganzen Bergknappschaft zur Ergöhlichkeit_dergestalt bestimmt ist, daß fie an selbigem in reinlicher Kleidung mit fliegenden Fah nen, flingendem Spiel, und Beobachtung der möglichsten Ordnung öffentlich aufziehen, und sich lustig machen, auch hierbey die Lehrjungen durch einen Bergoffizianten zu Spiß hâuern (Lehrhauern) nach angelobtem Fleiß, Treue und Gehorsam, durch Ertheilung eines Backenstreichs pflegen losgesprochen zu werden. Dieses ist aber in einigen Bergwerken nur noch üblich, an andern aber verschiedener Ursachen halber abgeschafft.

Bergfeste, f. Bergveste.

Bergfett, Bergharz, ein fettes, weißes und leichtes Erdharz, so aus Bergen treufelt, oder an dem Ufer des Meeres auf dem Wasser schwimmend gefunden wird.

Bergfeuer_nennt man, wenn sich des Nachts auf den Bergen Feuerflammeu, wie Lichter, sehen lassen, und als wenn es brennte, da denn allda gute Anbrüche vermuther werden.

Bergflachs, f. Amianth, Asbest.
Bergfleisch, f. Amianth oder Asbest.

Bergflüsse, Slüffe, Flußspath, sind falsche Edelgestei ne, die von Natur in den Bergwerken wachsen, von den rechten aber darinn unterschieden sind, daß sie im Feuer fließen. Sie werden auch durch die Kunst aus Krystall und Glase nachgemacht. (s. Flüsse.)

Bergförderniß, das Herausschaffen der Berge und Erze. Dabey müssen die Geschwornen gut Acht haben, wie viel Haspel und Schächte auf einer Zeche find, in was für Teufe, wie weit sie aus einander, und wie viel Schock Bergė man in einer Schicht auffördern könne, wie fer ner von einem Schacht unter den andern zu laufen, wie oft ein Kübel anzuschlagen und auszustürzen sey. Diese Bergförderniß wird entweder durch die Ziehung in Schächten, oder durch das Laufen mit Hunden, oder durch Lauftairen verrichtet.

Bergfrey, (Bergwerk) ein Feld, so noch nicht gemuther, oder wieder aufläßig ist..

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Bergfuchs, f. Fuchs. Berggar, f. Bergar.

Berggebäude, f. Grubengebäude. Berggeber, ein Geber der Bergleute vor dem Einund nach dem Ausfahren aus der Grube.

Berggebot, die Verordnungen und Befehle, welche von dem Bergamte an die Bergleute und Zechen ergehen. Berggebräuche, Gewohnheiten und Gerechtsame, nach welchen bey streitigen und zweifelhaften Fällen der Bergs leute geurtheilet und gesprochen wird.

Berggegenschreiber, Gegenschreiber, hat die Bergs Gegen Lohn Vermeß, und Rezeßbucher in seiner Ver wahrung, in welche er alles, was im Bergwerke vor geht, gehörig einträgt.

Berggelb, f. Ocher.

Berggeschworne, (Bergwerk) sind beeidigte Bedienten, welche gewisse Zechen in ihrer Aufsicht haben, auch die Arbeit verdingen, und von allen täglich Bericht abstat ten. Es müssen gute, redliche und dabey sachverständige Leute seyn, und was ihnen anbefohlen wird, treulich ver richten, damit die unter ihnen stehenden Gebäude oder Ze chen wohl gebauet werden. Sie müssen täglich die Schächte, Strecken und Stolln durchfahren, damit nichts vers fäumet, noch einiger Schaden verursachet werde. Sie gehören zum Bergamte.

Berggespenst, f. Bergmånnlein.

Berggezeug, Berggezåbe, Bergzåbe, ist alles Werkzeug, was zur Grube gehöret, als da sind Eisen, Faustel, Schlägel, Treibfäustel, Steckfäustel, Bohrer, Ortsäustel, Brechstangen, die Schießplatte, und der Fimmel mit seinen zween Federn u. dgl. m.

Berggort, f. Bergleder. Berggrån, f. Steingrån

Berggruß, (Bergwerk) der Gruß, womit die Berg leute einander begrüßen, besonders in feyerlichen Versamme lungen. Gewöhnlich sagen sie bey der Ankunft und dem Abschied: Glück auf! Bey feyerlichen Zusammenkunften bedienen sie sich aber handwerksartig eines umständlichern Grußes.

Bergguhr, Bergbuttermilch, ein gediegenes und reines Silber, das durch die zerbrochene Saaibänder durchgedrungen, und wie ein weißer bleyischer Letten aussieht. Er erzeugt sich nur auf gediegenen Silbergången, und ist felten.

Berghabit, die schon seit langer Zeit übliche Tracht der Bergleute. Der gemeine Bergmann trägt nämlich einen Grubenkittel, ein Arschleder und eine Schachtmüße, und wenn er ein Häuer ist, auch Kniebiegel. Dieser kann auch außer der Grube eine Bergbarte tragen. Der Stei ger und andere Grubenaufseher_tragen in der Grube eben diese Kleider, aber sie haben überdem noch auf dem Kopfe eine Kappe mit zwey fliegenden Flügeln. Außer der Gru be tragen die Bergbeamten noch eine Chemisette.

Bergbäcklein, ist eine Art von Bergbarten, oder ein kleines schmales Beil, dessen Blatt von Messing ist, und oben eine schmal zulaufende Spike hat, mit einem langen und zierlich ausgelegten Stiele, welches die Obersteiger und Geschwornen statt eines Stabes als ein sonderli ches Zeichen ihres Berufs zu tragen pflegen. Kein gerin gerer, aber als ein Steiger darf dieses Ehrenzeichen tragen. Bergbalde, halde, wird ein aus der Grube geforder ter und an Tag gestürzter Berg genennt.

Bergbart, (Hüttenwerk) heißen die Schlacken auf den Schmelzhütten, welche von einem strengen Roh Bley: und Kupfergestein fallen, und von welchen man das Mes tall nicht völlig gewinnen und herausbringen kanu.

Bergbars, Bergfett, ein fettiger, flüßiger und zäher Körper, der sich durchs Feuer entzündet und auf dem Wass ser schwimmt. Es gehöret hiezu: Naphtha, Bergil, Berge

Berggenosse, eine Person, so Antheil an einem Bergs theer, Turf u. a. m. werke hat, und Zubuße giebt.

Berghase, s. Hase

Berg

Berghaspel, Hornhaspel, ist eine beym Bergbau nó thige inde, vermittelst welcher durch den Kübel und das Seil die Berge und Erze von den Haspelknechten aus der Grube gefördert oder gebracht werden. Es besteht derselbe in einer Welle, so der Rundbaum heißt, und um welchen das Seil gewunden wird. An den beyden Enden dieser Welle befinden sich die Bläueleisen, woran nicht allein die Kurbeln, welche hier Haspelhorn heißen, bevestiget werden, sondern womit auch dieselbe auf den Haspelstüßen ruhet, worauf sie umgedrehet wird. Die Haspelstüßen find senkrechte Ständer, die unterwärts in einem Queer holze eingezapft sind. Beydes, die Haspelhörner und Stü hen müssen sich in Arsehung der Höhe nach der Größe der Haspelknechte richten, damit solchen, wenn sie zu hoch sind, die Arbeit nicht erschweret werde. Die Länge der Welle bestimmt die Entfernung der Haspelstüßen, auf deren halbs runden Einschnitten die Blåueleisen liegen, und darinn um gedrehet werden. Man bedient sich dieses Haspels insbe sondere, wenn Gestein aus einer nicht gar zu großen Tiefe gefördert werden soll, z. B. wenn ein Schacht bey seiner Berfertigung noch keine sonderliche Tiefe hat. Bey gro Ben Tiefen find Menschenhände schon zu schwach, und man bringt dagegen den Wasser oder Pferdegspel an. Berghauer, f. Hauer.

Bergkarrn, ein Lauffarrn mit zwey Rådern, welche in zwey Spuren gehen. (f. auch Karrn)

Bergkeller, diefe find entweder in einem Felsen einge hauen, oder aber der Tiefe elnes frischen Sandberges angebracht, und vornåmlich an solchen Orten zu finden, wo viel Bier auf dem Lager vorräthig gehalten wird. Bergknappe bedeutet einen jungen starken Bergmann, der aber noch kein Hauer ist.

Bergknappschaft, alle Bergleute, die zu einem Bergamte gehören.

Bergknappschaft halten, geschieht in gewissen Jahren in manchen Bergstädten, in acht oder zehen Jahren, da die Bergleute zusammen kommen, einen schönen Aufzug_ma chen, und sich belustigen, wobey die ältesten mit erhabenen Schlägeln und Eisen vorhergehen, die andern aber mit ihrer Bergmusik in der Reihe nachfolgen, worauf sie bey vielen Hunderten etliche Tage gespeiset werden, und wo. bey einige christliche Gebräuche vorgehen. Sie bereden sich hierbey auch über bergmännische Angelegenhei ten. Solche Zusammenkünfte muß der Landesherr erlau ben, und dieses geschieht ist sehr selten, weil insgemein Unordnungen verfallen.

Bergknappschaftsåltefter, Knappsdraftsåltester, bejahrte Bergmanner, so auf gute Ordnung halten, für die Zufuhre der Lebensmittel, und andere Nothwendigkeiten sorgen, und die Rechte der Knappschaft aufrecht erhalten. Sie unterscheiden sich durch eine auf die Achseln aufgehängende hangende Kappe, mit goldenen Spizen befeßt, nämlich in Sachsen.

Berghauptmann ist der vornehmste Beamte bey den Bergwerken, und an des Landesherrn Statt gefeßt, indem ihm von demselben die ganze Aufsicht über alle Werke aufge: tragen ist, daher ihm denn alle übrige Bediente Gehorsama fchuldig sind, er hingegen Friede und Gerechtigkeit 2c. handhaben und ausüben muß. Er muß alle Mißbräuche abs stellen, damit aller Betrug und Untreue bey den Werken vermieden, und so was entdeckt wird, mit allem Ernst bestraft werde. Alles was zum allgemeinen Besten erfor dert wird, muß er einführen, und auf alle andere Ober: and Unterbedienten ein wachsames Auge haben, daß ein je der seine Schuldigkeit verrichte.

Bergbenne, (Bergwerk) bey den Bergleuten die ge ringste Kost, als Kase und Brod und eine ungefettete Wassersuppe.

Bergberr ist eigentlich der Fürst, der Grundherr ist, oder eine Person, dem das Bergwerk von dem Fürsten verliehen ist.

Berghuhn, f. Rebhuhn.
Bergbund, f. Hund.

Berginsignien, (Bergwerk) ein Trog, Eisen und Schld. gel von Silber, und eine Bergfahne, die bey den Aufzüs gen der Bergleute vorgetragen werden.

Bergjunge, Knaben, die erst zur Bergarbeit angefüh. ret werden, und nach ihren mannigfaltigen Verrichtungen verschiedene Namen erhalten, als Klaubejunge, Schei dejunge, Wäschjunge, Karrnläufer, Hundläufer. (s.diese) Bergkappe, ist eine dreyeckige von weißer Leinewand gemachte Haube, welche die Bergleute sowol bey der Ar beit unter dem Hute, als auch zur Zierde auf dem Rücken hinunterhängend tragen.

Technologisches Wörterbuch 1. Theil.

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Bergknappschaftsschreiber hat die Büchsenpfennige, und was sonst zur Knappschaft gehörig, unter seinen Hän den, um darauf Acht zu geben.

Bergknechte, sind diejenigen, die Berg und Erz aus
der Grube ziehen, oder nöthige Dinge hinablassen.
Holze gleicht, aber mit Eropech geschwängert ist.
Bergkole, eine weiche Bergart, so dem verfaulten

Bergkompaf, f. Grubenkompaß.

Bergkörbe, Erzkörbe, find Körbe aus Holz gefloch. ten, und werden zum Eins und Ausfüllen der Erze ge braucht.

Bergkorbmacher, f. Erstorbmacher.

Bergkrane, Bergkrätze, Fr. Grattoir, (Kriegsbau. kunst) ein bey den Minirern gebräuchliches eisernes Werkzeug, welches im steinigten Grunde bey der Arbeit ges braucht wird.

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Berglasur, f. Steingrån.

Berg laufen, das gewonnene Geftein in einem Karrn ober Hund auf die Halde, oder auch in der Grube bis auf den Füllort, oder in einem Stolln zu Tage auslaufen. Bergläufig reden heißt so viel, als der Bergleute Redensart sich bedienen.

Bergläufig heißt bergüblich, nach Bergwerks Gewohnheit und Herkommen.

Bergleder, f. Arschleder.

Bergleder, eine thonartige Erde, so im Feuer zu schwarzes Glas schmelzet. Getrocknet sieht es wie Leder aus, und führet zuweilen Erz. Seine biegsamen Faseru laufen durcheinander, und machen ein blättriges Gewebe. Nach seiner verschiedenen Beschaffenheit erhält es auch ver schiedene Namen, als Bergpapier, Bergfleisch, Berggork. Das erste ist hart, das andere hat dicke Blätter, und end lich das dritte hat lockere Faserchen.

Bergletten derjenige Thon, so zuweilen mitten unter den Erzen bricht.

Bergleute werden alle diejenigen genennet, die beym Bergwerk zu thun haben, es sey in Gruben, bey Kunstrås dern und Hütten, oder anderswo, die auch im bergmån nischen Habit gekleidet sind, und kein anderes Gewehr, als die Bergbarten führen.

Bergleuten auf dem Arschleder sitzen, wenn die Beamten den Bergleuten fleißig nachfahren, daß sie ihre Ar beit gebührend verrichten.

Bergleute gewohnen sich an die Tagesluft, find diejenigen, die nur die Halden ausklauben, und nicht ins tiefste kominen.

Bergloch, (Bergwerk) das vermittelst des Bergboh. zers oder der Bergmaschine auf verschiedene Art in das Gestein gebohrte Loch. Diese Löcher erhalten nach ihrer verschiedenen Lage auch verschiedene Namen. Ein Loch, das saiger gebohrt ist, heißt ein Loch von oben nie der; ein Loch an der Sohle, da der Bohrer horizontal ges halten werden muß, heißt ein Grasmeyerloch; ein Dohn. lägigloch heißt, ein schwebend Loch; ein Loch in der First heißt trocken gebohrt; ein Loch, das Wasser fängt, heißt ein Wasserloch; der unterste Theil eines Lochs heißt Pulverfack.

Berglofung, find weite Räume in den Gruben, worinn man die Berge, die entweder von dem Verschråmen oder von nachgeschlagenen Gången herkommen, sehen kann, daß man sie nicht zu Tage ausfördern darf. Es heißt über dem aber auch eine Veranstaltung, daß die tauben Berge sogleich aus der Grube geschafft werden konnen.

Bergmaak, (Markscheidekunst) ist das bey Bergwer. ten übliche Lachter, welches in , und jedes in 10 Zoll getheilet ist. Jeder Zoll wird nun noch in 10 Theile ab, getheilet, so man Primen oder Skrupeln nennt, und weis ter geht die Abtheilung nicht. Bey sämtlichen Mansfel. dischen Schieferbrichen theilt man das Lachter nach dem Dezimalmaaß ab, und ein Lachter enthålt also 100 Zoll, welches man aber in dem preußischen Antheil in achttheilis

ges verwandelt, und vor kurzen den reihnländischen 300 vest gesetzt hat.

Bergmann ist derjenige, der in einem Bergwerk bey Des: der Arbeit noch für keinen Hauer paffiren kann. wegen muß er den Berghauern nacharbeiten, und dass jenige, was sie im Treiben der Stolln, Strecken und Dere ter stehen lassen, nachhauen. Sie werden auch gebraucht zum Abschlagen der Erze von dem Berge, wie auch zum Kastenschlagen, und den Berg darauf zu sehen, und was von dergleichen Arbeit mehr vorkomt. Vorzüglich aber wird der ein Bergmann genannt, welcher in Bergwissenschaften erfahren, und ein Bergbedienter ist.

Bergmann, eine Krankheit, f. Bergfucht.

Bergmann vom Leder, derjenige, der alle Bergar beit, die in der Erde zu verrichten ist, auch anzustellen und zu führen weiß, oder der von Irgend auf sich der Bergwerksbeschafftigung samt allem demjenigen, das zu dem Leder gehöret, beslissen hat. Hiervon wird auch der Bergmeister, als welcher das Haupt davon ist, nebst an= dern Aufsehern in der Grube, nicht ausgeschlossen.

Bergmann vom Feuer, so nennt man die Oberbedien ten und Arbeiter in den Schmelz und Hüttenwerken, und überhaupt alle diejenigen Personen, so dem Schmelz und Huttenwesen vorgefeßt, auch bey allen vorfallenden Feuers arbeiten zu thun haben.

Bergmann von der Feder, alle diejenigen Bergwerksbedienten und Vorsteher, die im Bergwerkscollegio fißen, und nicht bey dem Werke selbst, sondern nur mis der Feder zu thun haben.

Bergmannchen, f. Bergmånnlein.

Bergmannisch, auf gut bergmännisch einander die Hande geben, und es gut meynen, wenn zwey Bergleute die Daumen auf eine fonderliche Art fich aneinander seßen, auch die Hände darauf in einander winden, und sodann die in einander geschloffenen Hände und Arme etwas schert. teln oder schwenken. Bittet der Bergmann um etwas,

so sest er hinzu: Man werde es ihm auf gut bergmännisch gewähren.

Bergmannisch bauen, vorsichtig bauen, und alles wohl in acht nehmen, dabey aber auch die Nachkommen

bedenken.

Bergmannische Quintessenz ist soviel, als die Hoffnung auf gute Ausbeute.

Bergmannischer Aufzug, eine Feyerlichkeit der Berge leute, die bey Gelegenheit eines Besuchs der Landesherr schaft, oder bey andern Vorfällen von ihnen gehalten wird. Die Knappschaft veranstaltet alsdenn einen bergmån nischen Aufzug. Sie versammlen sich zu dem Ende des Abends in ihrem besten Berghabit mit brennenden Gru benlichtern, ziehen hernach Paar und Paar, oder auch mehrere in einer Reihe, mit Vortragung der Berginsignien, mit einer vollstimmigen Bergmusik vor die herrschaftliche Wohnung. Ehedem erlaubten die Landesobrigkeiten den Bergleuten dergleichen Aufzüge auch zum Vergnügen und zur Erholung, allein es entstanden insgemein Unordnungen, daher man fle fast gänzlich eingestellet hat. Es wird

hiezu überhaupt jederzeit vorläufig die Erlaubniß des Lan desherrn erfordert.

Bergmannische Stuffe, eine Erzsstuffe, die mit einem Eisen und Schlägel vom Erzgange abgestuffet, und entre der ihrer Güte oder Schönheit wegen so genannt wird, weil sie öfters nur die Augen vergnüger. ·

Bergmännisch Geschrey, ein lauter Ruf der Berg feute, wenn ein neues Werk, oder eine schon gebauete Grube gute Aussicht auf Erz, reichere Anbrüche, und Hoff nung zur guten Ausbeute giebt.

Bergmannisch seyn, sich der Bergleute Gewohnheiten und Eigenschaften gefallen lassen.

Bergmannlein, Bergmannchen, Bergmönch, Ka, burger, Berggespenst, Wichtelin, ist das Gespenst, welches sich, nach der Bergleute Aussage und nach einem alten Aberglauben, in den Bergwerken sehen lassen soll, und manchmal förderlich, manchmal hinderlich wäre.

Bergmanufaktur, dergleichen Manufakturen, darin nen man Mineralien verarbeitet und fabriziret, z. B. die blaue Farbe, das Bley: oder Schieferweiß u. s. w. Bergmarkscheider, s. Markscheider. Bergmaterialien, alle rohe Dinge, die zum Betrieb eines Bergwerks erforderlich sind, als Seile, Schienen, Eisen, Stahl, Pulver u. dgl. Alle halbe Jahre muß mit Suziehung der Obrigkeit der Gegend des Bergwerks ein Preis oder eine Tare dieser Materialien vestgesetzt wer den, damit das Bergwerk nicht hiemit übertheuert wird. Bergmaurer, (Bergwerk) eine Art Bergleute, welche zu Freyberg lediglich dazu angewiesen und verpflichtet wer den, die Schächte, Stolln, Radestuben c. statt der Holz zimmerung, mit Mauerarbeit durch zugeführte Steine, ent weder trocken mit Moos, oder auch, wo mehr Druck vor handen, mit Kalk burch tüchtige Widerlagen und gut ge schlossene Bogen zu bevestigen, um selbige zu längerer Dauer und Ersparung des Holzes und Ausbesserungskoften brauchbar zu erhalten. Diese Arbeit wird ihnen ins gemein nach dem Kubiklachter dergestalt verdungen, daß fie, mit Vorbehalt der Tüchtigkeit, etwas mehr, als ein anderer Bergmann verdienen,

Bergmehl, Mondenmilch, eine weiße fließende, zus weilen auch trockne Erde, die auch Guhr heißt. (f. Mon denmilch.)

Bergmeister, Bergvoigt, ist ein Bedienter, der anstatt des Lehnsherrn die Zeche verleihet, und der Richter des gauzen Bergwerks ist. (f. auch Oberbergmeister und Uns terbergmeister.)

Bergmilch, diefer Name wird allen denjenigen Me tallen beygelegt, welche in weicher und flüßiger Gestalt in der Erde angetroffen werden, weil sie alsdenn einer Milch hnlich sehen. Dahin gehören denn auch die metallischen Gabren.

Bergmittel, f. Bergveste.

Bergmond, f. Bergmånnlein.

Bergmusit, Bergmusikanten. Auf einigen Berg werken, vorzüglich in Sachsen, werden den Bergleuten zum Vergnügen besondere Banden von Bergmusikanten

gehalten. Es sind Bergleute, die sich auf die Musik lergen, und sowohl fingen, als auch auf Instrumenten spielen.

Bergnachfahrer, muß auf allen Zechen, wo er von dem Berghauptmann, Ober- oder Bergmeister hingesen det wird, fahren, auf der Geschwornen Handlung genau Achtung geben, und überhaupt bey dem ganzen Bergbau dahin sehen, ob alles der vorgeschriebenen Bergordnung gemäß verrichtet_werde.

Bergobergeschworner, Berggeschworner, dieses Amt besteht darinn, daß die Person, die solches bekleidet, öfters sich mit dem Oberbergmeister von den Bergwerksan. gelegenheiten unterhalte, und mit demselben guten Rach pflege, wobey er des Landesherrn und der Gewerke Be stes jederzeit, nach seinem Vermögen, zu befördern fuchen muß.

Bergöl, ein dunkelbraunes, flüßiges und etwas dickes Bergfett, so aus der Erde quillet, und für Naphtha verkauft wird, wenn es hell anssieht. Es wird bey Vich krankheiten gebraucht.

Bergordnung, Bergrecht, find die Verordnungen und Gesetze der Landesobrigkeit, wornach sich die Bergleus te überhaupt richten müssen.

Bergpapier, Bergleder.
Bergparthe, f. Bergbarte.

Bergpech, eine erdhafte Fettigkeit, fo ausgetrocknet wie Pech aussieht, und auf dem Wasser schwimmet. Hier zu gehöret auch der Judenpech.

Bergpecherde, eine mit Bergôl oder Pech durchbrungene Erde, daher sie auch den Namen hat.

Bergpfleger, Schichtmeister, eine Person, so die Kosten zu einer Grube beytreibt, und die Rechnung füg ret. Ist nur auf dem Harze bekannt.

Bergprozeß, ist das gerichtliche Verfahren in Berg: werkssachen; oder Rechtshändel, die vor dem Bergamte entschieden werden. Es werden dabey keine fogenannte Formalitäten und Weitläuftigkeiten der gewöhnlichen Rechtshändel beobachtet, sondern nur zur Entscheidung der Sa. che die in den Bergwerksordnungen vorgeschriebenen no thigen Stücke beobachtet. Sehr selten werden daher da-bey Gevollmächtige oder Sachwalter zugelassen; wie denu auch die Appellationen von den richterlichen Aussprüchen entweder ganz untersaget, oder doch sehr eingeschränkt sind, und finden überhaupt nur an das Oberbergamt oder Berg rathscollegium, wo eins vorhanden ist, statt. Es können daher solche Händel an keine andere Oberappellationsgerichte gelangen, auch werden keine Akten verschickt, sondern man sucht alles auf das baldigste zu endigen.

Bergpumpe, mit dieser wird das Grubenwasser der Bergwerke weggeschafft.

Bergrap, die Trennung eines Berges, wenn er sich von einander giebt, und eine große Kluft macht.

Bergråthe müssen allezeit bey der Versammlung des Bergamts, oder des Bergschöppenstuhls zugegen seyn, und dahin sehen, daß alle Streitigkeiten der Bergwerke bald beygelegt werden, damit den Werken durch den langen Ver

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jug

zug kein Schaden zuwachse, im Gegentheil damit des Landesherrn und der Gewerken Nußen auf alle Art und Weise befördert werde.

Bergrecht, f. Bergordnung.

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Bergseile, find theils eiserne Ketten, theils hånfne Seiz le, womit die Tonnen und Kübel in die Schächte gelassen, und gefüllt mit dem Haspel oder Göpel wieder herausgezowerden.

Bergregal, das Recht der Landesobrigkeit, sich alle Bergwerke auf dem Grund und Boden aller seiner Unter-gen thanen zuzueignen.

Bergreiben, bergmännische Lieder.

Bergrichter, Bergvoigt, dessen Amt verrichtet ge
wöhnlich der Bergmeister. Doch bestellet man an einigen
Orten einen eigenen Bergrichter.
Bergroth, f. Rothelftein.
Bergrothe, f 3innober.
Bergrothel, f Rauschgelb.

Bergrücken, (Bergwerk) 1) Die hintere Seite ei
nes Berges, nämlich der Abfall von dem Gipfel an. 2)
Eine Reihe mehrerer Bergspißen oder Kuppeln auf einem
Gebirge. (f. Rücken.)

Bergruthe, f. Wünschelrutbe.

Bergfåbel, ein bergmåunisches Gewehr mit einem schwarzen Griff, welches die Aeltesten der Knappschaft

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pfleger.

Bergschmide find diejenigen, welche das zum Berge bau gehörige Eisenzeug verfertigen. Sie haben eine eigene vom Berghauptmann bestätigte Schmideordnung, wos nach sie sich richten müssen. Ihr Meisterstück ist ein Krail, eine Krahe, und müssen überdem einen Bergkübel, Waffer: und Bergronne beschlagen. Denn wenn sie auf großen Bergwerken ansåsig find, so haben sie ein von dem Huff und Waffenschmid verschiedenes Gewerk.

Bergschnepfe, f. Schnepfe.

Bergschreiber, ist der Schreiber oder Aktuarius in einem Bergamte, welcher dem Berghauptmann und Berg meister zur Hand gehen muß.

Bergschüßige Erze sind, wenn Berg oder Gesteine unter dem Erze eingesprengt find, und das Erz daher mur jer treut liegt.

Bergschweden, Fr. Mouffette, giftige Dunkte, die fich in Bergwerken aufhalten, wo die Wetter stocken, sich in die stehenden Grubenwasser verziehen, wenn diese gerührt werden, aufsteigen, sich auf dem Wasser lagern, und des ten, die zugegen sind, den Tod oder doch schwere Krank heiten verursachen. (s. Schwaden)

Bergschwefel, wächst in den Gruben wie ein gelbes

Bergstadt, eine Stadt, in deren Nachbarschaft Bergwerke gebauet werden.

Bergsteiger, f. Steiger.

Bergstråßer, ein Frankenwein, der neben der Berge straße wächst.

Berg stürzen, Berge oder Erz an einen Ort bringen. Bergfucht, eine Krankheit, so der Bergmann von dem eingeschluckten Erz- und Stelnstaub und von den arfenikalischen Dünsten erhält. Es ist eine Entzündung der Lunge und des Geblüts, so endlich zu einer Auszehrung ausschlägt. (s. auch bergfertig.)

Bergtalk, f. Talk.

Bergtheer, ein dickes stinkendes Bergol.

Bergtheil, der Antheil, so jemand an einer Grube hat. Es sind Aure oder Gånge, halbe, viertel, auch halbviertel Schichte, wie denn jede Gewerkschaft in 128 Kure oder zwey und dreyßig Theile eingetheilet wird.

Bergtrog, eine kleine Mulbe, so man mit Erz und Zwitter anfället, um dieses hernach in den Karrn und Kübel zu stürzen. (f. Trog. )

Bergtruhen, eine Art von Hund, womit in den uns garischen Bergwerken die Berge ausgelaufen werden. Bergüblich, so wie es die Gewohnheit auf Bergwer« ten mit sich bringt.

Bergvefte, Bergfefte, Pfeiler, so die Bergleute hin und wieder in einer mächtigen Grube stehen lassen, damit die Grube eine sichere Haltung habe, und nicht zum Brus che komme.

Bergveftung, eine Vestung auf einem Berge, die also schon von Natur vest ist.

Bergvoigt, f. Bergmeister und Bergrichter. Bergwachs, (Bergwerk) ein Erdharz, so noch záher, als Bergtheer ist.

Bergwand, (Bergwerk) ein taubes Stück Stein, so sich von dem übrigen klüftigen Gestein absondert, im Ges gensah der Erzwand. (s. unter Wand.)

Bergweide, f. Lorbeerweide.

Bergwerke nennt man diejenigen Derter, wo man nach Erzen, Metallen, Mineralien und köstlichen Steinen gråbet, dieserhalb Schächte senket, Stoln treibt, und Schürfe wirft. Auch nennt man ein Seifenwerk über Ta ge ein Bergwerk. Man leget nicht gern ein Bergwerk auf ebenem flachen Felde an, weil man daselbst nicht nur selten Erz, bald aber Wasser findet, sondern auch das Was ser nicht leicht abführen kann. Daher man gemeiniglich auf den Gebirgen die Bergwerke anbauet, als worinn die Metalle häufiger liegen, und von der Sonne besser können Bereitet werden. Bergverständige suchen, um nicht unno, thigerweise einen kostbaren Bau anzulegen, unzweifelhafte und untrügliche Zeichen eines Miners oder erzreichen Bers

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