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Bekleiben, f. Bekleben.
Bekleiden, f. drapieren.

Bekleiden, (Bürstenbinder) wenn er das Bürstenholz auf der obern Seite der Bürste, wo die mit Bindfaden durchzogenen Borsten sichtbar sind, mit Pergament, Leder oder einer Zengart überziehet, wodurch der Bindfaden und die Löcher bedeckt werden.

Bekleiden, eine Mauer, (Gärtner) eine Mauer mit Latten oder Stangen versehen, und die Aefte der Geländer. bäume zur Rechten und Linken geschickt anbinden, daß die Mauer mit Laubwerk bedeckt ist.

Bekleiden, Bedecken, Belauben, (Kolenbrenner) wenn der Meiler mit Erde oder Kolengestübbe bedeckt wird, Cf. auch beflüschen.) Die beste Bekleidung ist mit ausgesto chenen viereckigen Rasen, welche so vest in einander ges fchlagen werden können, daß kein Rauch durchdringen fann.

Bekleiden, (Schiffahrt) wenn die Flügel des Ankers in zwey Bretter eingefaßt werden, damit selbige in dem lockern Sande des Grundes nicht um sich wühlen, and das Schiff nicht fortgetrieben werde.

Bekleidung, (Kriegsbaukunst) die Wälle oder Brust. wehren der Vestungen und Verfchanzungen von Außen oder von Innen, damit sie sowohl der Witterung, als auch der feindlichen Gewalt besser widerstehen, mit Nafen, Mauerwerk, Plockwerk u. dgl. m. bedecken und ausfüttern. Daher die Namen Futtermauer, Plockwerk, Slechtwerk, Saschinenbekleidung u. s. w. (f. diese Wörter.)

Bekleidungen, Verkleidungen, (Baukunst) die Bedeckung einer Mauer oder Wand, wozu das hölzerne Tafelwerk oder Panele und das Schaalwerk, ferner die steinernen Marmorbekleidungen, Bewürfe, Gips bekleidungen und Verblendungen, wie nicht weniger die bleyerne, kupferne und eiserne Bekleidung (f. alle diese gehören. Außerdem bekleidet man noch die Wände

mit Tapeten, mit Sandsteinen, Blendplatten, leinenen, und andern Zeugen.

Bekleistern, (Buchbinder, Kartenmacher) mit Kleister Papier zusammen kleben (f. auch Kleister.)

Beklopfen, (Bergwerk) mit einem Faustel ans Ge stein klopfen, und versuchen, ob es sehr veft oder Flüstig sey.

Beklopfen, (Münze) wenn in den Minzen nach al ter Art den Schrötlingen oder Platten die leßte Rundung. gegeben wird.

Bekolen, (Bergbau) eine Kolenbank mit Arbeit be legen.

Bekrampen, (Wasserbau) eine besondere Arbeit am den Sandbänken, Sandhügeln und Sandbergen neben dem Küsten des Meeres und den Ufern der See. Man nenn diese Arbeit auch Strohbestickung. Man nimt langes Roggen - oder Weißenstroh, oder auch belaubte Sträucher, breitet solches über das Erdreich dergestalt aus, daß eine achtzehnfüßige Quadratruthe durch 15 bis 16 Bund Stroh, welche zwey Fuß im Durchmesser halten, bedeckt wird. Diese Arbeit nennt man das Vorfreuen. Nun wird eine Hand voll Reggenstroh mit der linken Hand zusammen gedrehet, und mit der Rechten der Länge des Ufers nach queer über die Vorstreuung 4 bis 6 Zoll tief in die Erde oder in den von der ablaufenden Fluth genugsam genäßten und vestgewordenen Sand gesteckt. Dieses geschiehet mit einer dazu besonders gemachten sogenannten Spicknadel (f. diese, auch Kramp.)

Betreifen, (Jäger) wenn ein Jäger um einen Walb herum gehet, um zu sehen, ob dasjenige Wildpret, weldjes er an einem Ort hinein gespühret, nicht etwa an einem and dern Ort wieder heraus gekommen sey.

Bekriegen, mit Krieg überziehen.

Betrippen, (Wasserbau) einen Teich, ein Ufer mit einer Krippe, d. i. mit einem geflochtenen Zaun umgeben. Ist nur in Marschländern üblich.

Beladen, (Schiffahrt) ein Schiff mit Waaren anfüllen; auch sagt man einen Wagen mit Sachen beladen, wenn er damit angefüllt wird.

Beladene Bienen, (Bienenzucht) Bienen, die mit Hoslein, oder Blumenstaub in kleinen Pften an den Beinen in den Stock zurück kommen.

Beladung, (Tuchscherer) ein Stück Bicy, 70 bis 80 Pfund schwer, welches bey dem Scheren der Tücher auf dem einen Blatt der Schere, welcher der Lieger heißt, lie get, und solches auf das Tuch veßt aufdrücket, damit die Wolle beym Scheren gut gefaßt werden kann. Belagerer, f. Folgendes.

Belagern, (Kriegskunst) eine Beftung mit einem Heer und Werken angreifen, um sie zur Uebergabe zu nöthigen. Der angreifende Theil heißt der Belagerer, der vertheidigende Theil aber in der Vestung die Belagerten, und der Angriff der Vestung die Belagerung. Belagerung, f. vorher.

Belander, (Schiffsbau) ein kleines unten plattes Schiff, so im Maft und Tauwerk den Heu oder Hui gleich Y

.ist.

ist. Es hat eine Decke, welche sich über das Dalboord d. i. den Raum des Schiffes erhebet, und so stehet, daß Fuß Raum darzwischen bleibet. Der große Belander führet 80 Tonnen, und können solchen 3 bis 4 Mann füh ren, Die Flamländes nennen ihn Chaje, Chai.

Belappen, (Jágerey) das Jagerzeug auf der Jagd mit Lappen behangen. (f. Lappen.)

Belaften, einem Wagen oder Schiff Last geben. Belästigt, Fr. charge, (Maler) ein Gemälde, deß fen Züge übermäßig und übertrieben ausgedruckt sind; ein Umriß, der feiner Hårte und seines Prungs wegen getadelt zu werden verdienet. (s. Last.)

. Belatten, (Baukunst) wenn das Dach mit Latten, worauf die Dachsteine zu liegen kommen, versehen wird, und die Latten an die Dachsparren genagelt werden. (f. Latten.)

Belauben, (Seidenbau) die Blätter der Maulbeer bäume zur Fütterung der Seidenwürmer abpflücken. Das her sagt man, belaubbare Bäume, d. i. die alt und stark ge nug find, um belaubt zu werden. Einen Meiler belau ben f. beflüschen, bekleiden.

Belauf der Wechsel, f. Summe auch Valuta. Belaufen, behangen, bebångt, (Jägerey) wird von Hunden gesagt, wenn sie sich aus eigenem Trieb bes gatten, und nach der Begattung zusammen hangen.

Belchitte, eine Gattung Wolle, die aus Spanien von Bayonne gebracht wird.

Beleben, Fr. Animer, (Bildhauer und Maler) einer Figur Charakter, Ausdruck und Leben geben, d. i. einer Figur oder Gruppe durch die Richtigkeit der Zeich nung und durch die Stärke der Umrisse, der Maler mit seinem Pinsel und der Bildhauer mit seinem Meißel, ein lebendiges Wesen geben, welches die Handlungen und die Bewegungen der Sele, die sie haben vorstellen wollen, gut ausdruckt.

Beledine ist der Name, den man einer Art gesponnener Baumwolle giebt, die aus der Levante über Marseille fomt.

Beleg, nennt man den Ueberzug von Wasserfarbe, Golb oder Metallblättchen, der sich an den Verstärkungsflaschen oder Tafeln der Elektrifirmaschine befindet.

Beleg, nennt man auch die unter dem Marksteine in die Erde gelegte unverwesliche Körper, als z. B. Steine, Kolen u. dal. um die Steine, wenn sie durch Zufälle oder durch die Länge der Zeit unerkenntlich werden, dadurch wie der zu erkennen, daß es Marksteine, und von andern nichts. bedeutenden zu unterscheiden sind, um allem Streit vorzubeugen.

Belegen, (Bergwerk) wenn man in einer Zeche Arbeiter anweist und arbeiten läßt. Belegen, f. Beschålen.

Belegen, (Fechtkunst) die Schwäche der Klinge des Gegners mit der Stärke des feinigen ergreifen oder fassen, theils um eine Blöße von ihm zu erhalten, z. B. die veste Quarte zu erhalten, theils den Gegner zu einem Stoß oder Hieb zu verleiten.

Belegen, (Gartner ) ein Luftstück eine Lustriese und der gleichen mit Rasen belegen. Auch die Springbecken mit steinernen Platten oder Bley belegen.

Belegen, (Jagerey) eine läufige Hündin einsperren, und ihr einen Hund zugeben, damit sie sich zusammen be gatten. Es wird auch von dem Hengst gebraucht, wenn er sich mit der Stute begattet.

Belegen, (Schiffahrt) die Taue und Seile anbinden und vest machen.

Belegen, (Spiegelfabrik) f. foliiren.

Belelaks, eine Art ostindischer seidener Zeuge auf Taffets art aus Bengala.

Belesen, f. Fettnoppen.

Beleserin, f. Topperin.

Beletta, ein weißer seiner Sand, welchen das Wasser der Brenta in Italien fallen läßt, und der statt des Gips ses zum Düngen gebraucht wird.

Belinge, Tiritene, ein grober leinener mit Wolle un termengter Zeug, der sonderlich zu Beauchamp le Vieil in der Pikardi in Frankreech gemacht wird.

Belittern, (Bergwerk) wenn Fahrten, d. i. Leitern in einem Schachte, Gesenke, Radestube eingehangen, und mit Haspen bevestiget werden. Bellen, s. anschlagen.

Bellhammel, s. Leithammel. Belochen, (Forstwesen) Löcher in Harzbäume bohren, um ihnen das Harz abzuzapfen.

üblicher Lampen, welche auf einem Gestelle stehen, das Belons, ist eine gewisse Art, besonders in Spanien, Röhrchen, durch welche der Docht gehet. Daher geben fol unten einen sehr breiten Fuß hat. Eine jede hat 8 bis 12 che Lampen einen über die maßen hellen Schein von sich, dieselben ein silbernes oder messingnes polirtes Blech stellt, welcher um so vielmehr vergrößert wird, wenn man vor Baran sich der starke Glanz auffängt. Man pflegt in selbi gen das allerreinste Del zu brennen.

Beluga, f. Hausen.

Belzmesser, f. Pfropfmesser. Bemahlnes Land, (Wasserbau) ein durch Waffer: maschienen ausgetrocknetes Land.

Bemalen, (Jager ) heißt beschmeißen, wenn ein Vogel an dem Ort, wo er des Nachts sitet, seinen Koth fal len läßt, und den Plah beschmuhet. Raubvögel sind hierdurch am leichtesten auszuspuhren.

Bemalen, (Maler) ausmalen, übermalen z. B. eine Band.

Bemaßten, ein Schiff mit Masten versehen.
Bende, f. Benne.

Bender, so werden in Mainz und andern Orten im Reich die Böttcher genannt..

Benediktinereisen, (Eisenhammer) ein gutes Eisen_in_starken Stangen, welches seinen Namen von dem Werk, welches einer dieses Namens erfunden ha ben soll, erhalten. Es liegt dieses Hammerwerk in Böh

men.

Beneh

Benehmen, (Bergwerk und Münze) wenn so viel von dem Schrötling abgenommen wird, daß er sein gebührendes Gewicht bekomt, und wenn in der Münze so viel von dem Münzschrötlinge geschnitten wird, bis er gleichfalls sein ge. höriges Gewicht hat.

Benehmschere, die Schere in alten Münzen, womit oben gedachte Arbeit verrichtet wird.

Benetzen, (Tuchbereiter) das Tuch beym Nauhen mit Basfer anfeuchten. Daher das Neßfaß. (J. dieses)

Bengalische Leinwand, (Handlung) diese komt von Bengalen, und wird daselbst aus einem Kraut gemacht, so fich wie unser Flachs spinnen und arbeiten läßt. Die Indianer wissen daraus mancherley treffliche Zeuge zu machen. Bengel, f. Preßbengel.

Bengeln, (Jagerey) Hunden, die gern, ausstreichen und jagen, einen Prügel oder Knittel anhängen, damit sie fich ihre Untugend abgewöhnen.

Benne, Bende, (Landwirthschaft) 1) in manchen Gegenden so viel, als Wagenkorb. 2) Ein leiterartiges Werk, jeug, so entweder über einer Krippe im Vichstalle, oder auf dem Hose bevestiget wird, um hierinn dem Vich Gras, Stroh oder Heu vorzuwerfen. In der letztern Bedeutung nennt man es auch Raufe, plattdeutsch Rofe.

Benommene Schrötlein, (alte Münze) das noch ungeprägte, aber bereits zu seinem gehörigen Gerichte mit der Benehmschere beschnittene Münzschrötlein. Beordern, (Kriegskunst) Befehl wozu ertheilen, durch einen Befehl irgendwo hin schicken, oder wohin bringen laffen.

Bepfalen, (Winzer) Weinstöcke mit Pfälen versehen. Berainen, ein Feld oder einen Acker mit einem Rain øder Grenze versehen.

Berams, ein grober baumwollener Zeug, welcher aus Ostindien von Surate komt. Man hat weißen, auch bun. ten, und er ist Elle breit. Die Länge ist bald 9, bald 11 Ellen.

Beråndeln oder beranden, (Münze) s. kräuseln. Berapen, Beraper, (Brunnenmacher) die Mauer eines Brunnens mit Lehm bewerfen, wenn der Boden lo cker und sandigt ist, und das Wasser sich also leicht durch die Mauer, da solche nur einen Stein dick ist, durchzie hen kann.

Berapen, (Maurer) eine Wand vor dem Tünchen mit
Kalf cber Mörtel überziehen, bewerfen.
Berapet, f. berapen:

Beraspeln, f. raspeln.
Berauchern, Fr. enfumer, (Ziegelbrenner) Dieser
nennet das, was der Töpfer einfeuchten nennt, berauchern,
und es wird deswegen anfänglich gleichfalls ein kleines Feuer
gemacht, damit die Ziegeln ihre Feuchtigkeit ebenfalls aus-
schwitzen, wodurch alles Aufreißen und Springen der Zie
gel, so wie der Töpfe verhütet wird. (s. auch Einfeuchten.)
Beraumen, (Hüttenwerk) das überflüßige, oder was
ju Stande gebracht ist wegschaffen.

Bercan, s. Berkan.

Bercere, (englischer Stuhlmacher) ist eine Art Großvaterstühle, welche eine stark geneigte Lehne haben, die man auch wol ganz niederlassen kann, indem solche über dem Sih mit Haspen bevestiget ist, und hinten einen Fuß hat, worauf sich die Lehne stüßen kann. Oder die Lehne wird durch Riemen, die an den beyden Seiten angebracht sind, zu einer geneigten Lage gespannt. Vor dem Stuhl ist ein Taburet bevestiget, damit ein Kranker seine Füße darauf Legen kann.

Berche, (Artillerie) eine Art kleiner Kanonen, die mau ehedem auf den französischen Schiffen führte.

Berechnung einer Uhr. Dieses ist eine Hauptbe schafftigung eines Uhrmachers. Denn er muß im voraus, nach Beschaffenheit und Größe der Uhr, die er verfertigen will, drey Stücke vestsehen. 1) Wie viel Zähne das Stei gerad erhalten soll. 2) In welcher Zeit sich das Bodenrad um seine Achse wälzen soll; und 3) wie oft der Perpendikel während der vestgesetzten Umlaufzeit des Bodenrades schlagen soll. Aus diesen drey Gliedern wird nach der gewöhnlichen Regel de Tri eine vierte Zahl gesucht. Nur muß man merken, daß die Zähne des Steigerades bey der Berechnung verdoppelt werden, weil der Perpendikel zweymal schlägt, während daß sich das Steigerad um einen Zahn weiter bewegt. Nicht alle Uhrmacher können diese Berechnung verfertigen, sondern die mehresten verfertigen ihre Uhren nach Berechnungen, die sie sich gesamm let haben, ohne daß sie beurtheilen können, ob die Bez rechnung richtig sey oder nicht, und ob sie zu der gegenwärtigen Uhr, die sie machen wollen, passend ist.

Bereiten, (Reitkunst) ein Pferd zum Reiten abrichten. Ein abgerichtetes oser schulgerechtes Pferd heißt daher auch ein berittenes Pferd. Von Men chen heißt beritten, ein Pferd haben. Z. B. die Neuterey ist schon beritten, d. i. hat schon Pferde.

Bereiter, eine geschickte Person, welche die Kunst be fikt, die tohen und wilden Pferde abzurichten, und zum Reiten tüchtig zu machen. Er muß also zum Trab, Gas lop, Karrier, Kurbetten und andern Sägen sie abrichten, und sie durch den Zaum, durch die Spießruthe und Sporen zu gehorsamen angewöhnen, woben er sich nach der natürlichen Beschaffenheit jedes Pferdes zu rich ten suchen muß.

Bereithaus, (Messingwerk) die Hütte, worinn die Keffelbereiter aus messingenen Kaletten oder Schalen Kessel schmiden.

Berekan, s. Berkan.

Berennen, eine Vestung, (Kriegskunst) eine Ve
ung, die man belagern will, mit Truppen allenthalben
einschließen, und ihr die Zugänge abschneiden.
einschließen, und ihr die Zugänge abschneiden.

Bereuung, (Maler) eine Zeichnung, in welcher auf
verschiedene Art gewendete Köpfe, doppelte Aerme, von
ungefcht neben einander gefeßte Füße anzutreffen sind, um
diejenige Art zu wählen, die sich jedesmal am besten schickt.

Berg heißt überhaupt, eine vorzügliche Erhöhung und
Erhebung der Erdfläche, im Gegensatz des Hügels, der sich
nur mäßig erhebet. Auf Bergwerken giebt man dem
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Berge

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Berge drey Theile. Der untere Theil heißt der Fuß oder bie Wurzel, der mittlere der Abhang oder das Gehänge, und der obere Theil der Kopf oder der Gipfel, und wenn bieser schmal zusammenläuft, die Spike. Die Seiten des Berges heißen die Wände, und wo er vom dem Kopf auf der hintern Seite wieder abfällt, der Rücken. (f. auch Gebirge.)

Berg, (Bergwerk) alles dasjenige Gestein, welches nicht Erz enthält, und neben den Gängen bricht, d. i. losgewonnen wird, oder von sich selbst abfällt. Eine Lücke mit Berge ausfüllen heißt also, mit tauben Gesteinen anfüllen.

Berg heißt auch auf den unterharzischen Bergwerken bas fleine gröbliche Erz. Chedem wurden die Bergstädte auch also genennet.

Berg, Berge sollen alle zu Tage aus jeführet wers den, d. i. soviel sich ohne Verhinderung der Förderniß und des Wetters thun lassen will, müssen die tauben Gesteine auf ordentliche und starke Kasten gesetzt, und aus der Gru be geschafft werden. Wenn aber ein Steiger oder Arbeiter eigenmachtig den Berg in die Schächte, Strecken und Derter stürzet, der wird hart gestraft.

Bergalaun, (Bergwerk) der gewöhnliche weiße Alaun. Er hat viel mehr Zusammenziehendes, als der rothe oder römische Alaun, deswegen er auch nicht gut zum Ledervereiten der Alaunleder zu gebrauchen ist. Denn er macht das Leder freif.

Bergåitefter, der älteste unter den Bergleuten, der zwar zur Knappschaft gehöret, aber in einigen Fällen die Stelle des Syndikus derselben vertritt. Er muß aber auch ben den Werken gut Achtung geben, daß unter den Arbeitern keine Mißbräuche sich einschleichen.

Bergames, eine grobe Art gewebter Tapeten, aus Seide, Flachs, Hanf, Haaren u. dgl. m. Die Kette ist insgemein von Hanf, der Einschlag, aber von Flockseide, Wolle, Baumwolle 2c. Sie haben Zeichnungen von Thieren, Blumen, oder auch nur Streifen. Aus Berga me soilen sie zuerst bekannt geworden seyn. (f. auch Hon grie.)

Bergamotte, (Gärtner) eine nicht zu große grünliche Birne, deren Fleisch), wenn die Birne reif und weich ist, auf der Zunge schmelzend ist. Es giebt Sommer und Winterbergamotten, wovon die lettere den Vorzug zu ver dienen scheinet. Auch hat man eine Art Zitronen, die al to heißen, und weit lieblicher, als die geroöhnlichen Zitro nen riechen. Sie haben ihren Ursprung einem Italianer zu verdanken, der ein Zitronenreis auf einem Bergamot tenbaum gepfropft, und diese schöne Frucht erzielet hat.

Bergamt, ist ein Gericht, welches die erste Instanz in gerichtlichen Bergwerkssachen ist, und besteht insge: mein aus dem Bergmeister, als dem eigentlichen Richter, aus Geschwornen, und dem Bergschreiber. Ein solches Gericht steht unter dem Oberbergamt.

Bergamtsbücher, find diejenigen Bücher auf dem Bergamte, worinn alles zum Bergwerk gehörige eingetra gen wird. Als: 1) Das Vergleich: Lehn- und Bestäti;

gungsbuch; 2) Frist- und Nachlassungsbuch; 3) Ge genbuch; 4) Receßbuch; 5) Kontraktbuch; 6) Handi buch.

Bergamtsverwalter, ist eine obrigkeitliche Person bey dem Bergwerk, der in Abwesenheit des Berghaupte manns den Vorsiß hat.

Berganen, (Weber) eine Art schlechter Tapeten, deren Kette von Hanfgarn, der Einschlag aber von Wolle, Baumwolle, schlechter Seide, auch wol gar von Han ren ist.

Bergar, Berggar, so wird in alten Schriften das Silber genennt, wie es von dem Treibheerd komt, che es auf die Feine gebrannt wird.

Bergarbeit, jede Verrichtung bey Bergwerken, nicht nur in der Grube, sondern auch zu Tage beym Pochen, der Wäsche, Zimmerung u. dgl. Eine Person, so dergleichen übernimmt, heißt ein

Bergarbeiter, f. Bergarbeit.

Bergart, (Bergwerk) mancherley farbiges Gestein von der Art, so etwa Anzeigung zu Erzen giebt, und bey oder mit dem Erze bricht, als: Blende, Spath, Schiefer, Hornstein, Sandstein, Marmor u. f. ro. Diese alle sind zwar bloß taube Bergarten, kundigen aber doch einer vor der andern Erze an. Allein sobald solche Arten Metall bey sich führen, so werden ke Erz, und nach den Bergar ten, darinn sie brechen, genannt, z. B. hornartig Erk spathig Erz u. f. w. Von der Bergart ist die Gangart verschieden, denn die Gangart führet Erz, seht durch die Bergart, diese aber führet gewöhnlich kein Erz.

Bergaustbeiler, Austheiler, (Bergwerk) derjenige auf dem Bergwerk, der alles Geld, was von jeder Zedhe in dem Zehnten einkomt, von dem Zehendner abfordert, und in seinen Empfang nimt, wovon er das Seine, was ihm gebühret, sogleich zu sich nimt, das übrige aber theilet er an die Zeche aus,

Bergbalsam, s. aphtha.

Bergbarte, Bergbarthe, (Bergbau) ein kleines Beil chen mit einer langen Spike, und mit einem langen Stiel, fo die Bergleute zur Zierde tragen. 3. B. beym Auszug. Bergbau, alle Beranstaltungen, die erfordert werden, um Erz und Bergarten zu gewinnen.

Bergbaumwolle, Fr. Coton de montagne, cine Are Baumwolle, die über Marseille von Smirna komt.

Bergbeamte und Bediente in einem Berg- und Hüts tenwerk, sind ihrem Namen, Range und ihrer Ordnung nach folgende: als 1) Berghauptmann. 2) Der geheime Bergs rath. 3) Die Oberbergråthe. 4) Die Bergräthe. 5) Der Oberbergmeister. 6) Der Bergmeister. 7) Der Markscheider. 8) Der Zehendner. 9) Der Zehendgegenschreiber. 10) Austheiler. 11) Bergschreiber. 12) Berggegenschreiber. 13) Obergeschtverner. 14) Geschworner. 15) Nach fahrer. 16) Schichtmeister. 17) Bergmeister. 18) Der erste von der Knappschaft. 19) Der jüngste von der Knapp schaft. 20) Die Verghäuter. 21) Die jüngern Bergleute. 22) Hundschlepper oder Karrenläufer. 23) Die Haspelzies her. Im Puchwerk sind nur zwey Beamten: 1) Dec

Ober:

Oberpuchsteiger. 2) Der ordentliche Puchsteiger. Im Hüttenmerke aber werden folgende Bergbeamten gezählet. 1) Der Oberhüttenverwalter. 2) Der Hüttenreuter. 3) Hüttenschreiber. 4) Gekhworne Probirer. 5) Silber brenner. 6) Hüttenmeister. 7) Schmelzer. 8) Abtreiber. 9) Vorläufer. 10) Rostbrenner. 11) Hüttenfaktor. 12) Hüttenwärter und Kolenmesser. Nach dem Berghaupt mann werden die Bergbeamten und Bedienten in zws Klasen eingetheilet. Denn etliche derselben bekleiden das Amt, andere haben keinen Siß darinnen, sondern sind dem Bergroerke sonst mit der Feder, oder mit Handarbeit bes dienet. Jene heißen insgemein Ober- diese Unterbeamte, und beyde werden hinwieder abgetheilet, daß sie entweder von der Feder oder vom Leder sind. Jene führen Rech. nung, und sind auch sonst dem Bergwerke mit Rath bedies net und vorgestellet; diese ordnen den Bergbau und befehlen, wie die Bergleute dieses oder jenes machen und ans greifen sollen, als Bergmeister und Geschworne. Un ter seiner Benennung werden die Verrichtungen jedes Beamten erzählet werden. Es versteht sich übrigens von sich selbst, daß diese Bedienten und Arbeiter zwar bey eis nem großen Bergwerke seyn können, daß aber bey kleinen, nach Beschaffenheit der Umstände, manche fehlen, oder auch andere Benennungen erhalten.

Bergblau, Lasur, wird aus dem Armenierstein in vier Arten, immer eine seiner als die andere gemacht. Die Maler gebrauchen es zu Gemälden. Es verschießt aber. (f. blaue Farbe.) Man hat auch eine Komposition dieser Art, die dem bleichen Ultramarin gleichet.

Bergbohrer, Luckerbohrer, (Bergwerk) ein eisernes oder stählernes Werkzeug der Bergleute und Minirer, womit sie Deffnungen in das Gestein machen, solche mit Pulver laden, mit Thon vest verdåmmen, und denn spren gen. Der Bergbohrer, womit die Bergwerke ausgefor cher oder gesuchet werden, besteht aus drey Hauptstücken, nämlich dem Ober- Mittelstück und Bohrer, und diese be: Rehen wieder aus vielen Theilen und Gliedern, die man ansehen kann, um eine große Strecke in die Erde einzudringen, die manchmal mehr wie 100 Lachter tief ist, zumal wenn man die verschiedenen Lagen des Bodens und der Berge erforschen will. Vorzüglich bedient man sich seiner auch, wenn man Steinkolen entdecken will. (s. die verschiedenen Theile oder Hauptstücke des Bohrers.)

Bergbote, Silberbote, Ausbeutbote, Jubußbos te, derjenige, so von auswärtigen Gewerken die Zubuße einfordert, und ihnen die Ausbeute überbringt. Bergbuttermilch, f. Bergguhr. Bergcompaß, f. Grubencompaß. Bergdicke, Bodendice, heißt in Ungarn eine Bergveste, so über zwen übereinander getriebenen Schachtrichten oder Stolln gehalten wird.

Bergegeld, Bargegeld, Bergelohn, (Schiffahrt) wird das Abfindungsgeld genennet, welches die Schiffer und Eigenthumsherren für die durch Schiffbruch verun glückte und ans Land geworfene Güter der Obrigkeit eines folchen Gebiets, als ein Abzug - oder Bergegeld entrichten

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müssen. Es heißt auch das Geld, so denen gegeben wird, die etwas von den Gütern eines zerscheiterten Schiffs auf: gebracht, in Verwahrung genommen, und mithin gerettet haben. In Betracht dieses Bergegeldes wird denjenigen, die sich der von dem Mecre ausgeworfenen Güter bemäch tiget haben, das Behaltungs- und das erste Pfandrecht eingerdumet. Es ist dieses Vergegeld von dem Strandrechte zu unterscheiden.

Bergeisen, (Bergwerk) dieses ist theils ganz von Stahl, theils von Eisen, und vorn an der Spike, die man Ort nennt, verstählt. Seiner Gestalt nach gleicht es ei nem Spikhammer, und es wird mit der Spike auf das Gestein angeseht, und mit dem Fäustel darauf geschlagen. Bergeisen und Handfäustel werden zusammen Schlägel und Eisen genannt, und beyde übers Kreuz gelegt find das Wappen und Wahrzeichen der Bergleute.

Bergeleve, Hütteneleve, (Berg- und Hüttenwerk) find junge Leute, welche vermittelst landesherrl. Genehmigung und Unterstützung in den königl. preußischen Provinzen zu allen vorkommenden Bergwerks und Hüttenwissenschaften unentgeltlich angeführet, mit bergüblichen Befreyungen begnadiget, und nach befundener Brauchbarkeit zu dergleichen Bedienungen genommen werden.

Bergelohn, f. Bergegeld.

Bergen, (Schiffahrt) gestrandete Güter retten. Es wird bey der Schiffahrt von allen Gütern gesagt, die entweder durch den Schiffbruch im Meere verloren gegangen, oder wegen des Sturms über Bord geworfen sind, die aber hernachmals von Leuten, die sich darauf verstehen, noch gerettet und wieder aufgefischet, oder auch wol gar aus dem Grunde des Mecres heraus geholet werden, welchen sodann, nach dem im Lande üblichen Strand recht, eis gewisser Theil dieser geretteten Güter zukomt, als der dritte, vierte Theil u. s. r. Man sagt auch von einem Schiffe, welches unbeschädiget in einem Hafen oder an dem Ort seiner Bestimmung anlanget, es sey geborgen.

Bergen of Joom, ein bey uns wenig bekannter tuchs artiger grober Zeug zu Ueberröcken. Bergenzend, (Bergwerk) nach Bergmanns Art und Gewohnheit.

Bergeschicht, wenn zu Ende einer Echicht oder Ar beit in der Grube die Berge weggeräumt, und in große Kasten gesetzt werden, um sie aus der Grute zu schaffen.

Berge zu Seil ficken, (Bergwerk) wenn die ge= wonnenen Erze in den Kübeln mit dem Seil in die Höhe gebracht werden.

Bergfalt, f. Falke.

Bergfarbe, alle Erdarten, die durch Beymischung me tallartiger Theile gefärbt sind. Z. B. Ocher.

Bergfein, Silber, das so fein ist, als es nur in Húts tenwerken kann gemacht werden. Ist nur auf Bergwerken üblich.

Bergfertig, fo heißt ein Bergarbeiter, der entweder durch die Arbeit, oder durch den Staub und böses Wetter ganz entkräftet ist, Bergtest,

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