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Balkentracht, (Schiffsbaw) find lange Stücken Holz, so längst dem Bord hinlaufen, und den Balken zur Grund lage dienen.

Balkenwage, f. Wagebalken.

Baltenwage, ein altes Werkzeug oder Hebemaschine, vermittelst welcher man sehr große Lasten behutsana und sanft in die Höhe heben kann. Sie besteht aus einem wagerechten Balken, welcher gleichsam die Wage ist, und wovon sie auch den Namen erhalten hat, und in der Mitte von einer starken hölzernen Säule unterstüßet wird. An das eine Ende des Balkens wird die Last entweder ange hangen, oder sonst auf eine Art bevestiget, an dem andern Ende desselben ist eine stehende Schraube an einer Spindel und Hülse angebracht, welche herumgedreher werden kann. Sie muß an dem Boden wohl bevestiget werden, damit sie von der Last nicht aufgehoben werden kann. Man kann sie auch gebrauchen, Pfähle aus dem Grunde zu ziehen.

Balken ziehen, einziehen, (Zimmermann) die Bal ken in einem Gebäude an Ort und Stelle einlegen, bes vestigen.

Balkon, f. Balcon.

Ball, f. Billardkugel.

Ball, (Handschuhmacher) ein mit Schafleder oder anderm Zeuge überzogener, und mit Wolle ausgestopfter kleiner runder Körper, der zum Spielen der Kinder gebraucht wird. Die mit Leder überzogeue Bälle macht der Hand, schuhmacher.

Ball, f. Feuerkugel.

Ball, (Jager) soviel als das Bellen der Hunde, Wenn nun der Saufinder ein wildes Schwein gefunden hat, und durch das Bellen (den Ball) anzeiget, so werden die übri gen Hezhunde angelassen. Das lehtere heißt auf den Ball herzen.

Ball, eine Zusammenkunft zum Tanz. Daher komt einen Ball geben, auf den Ball geben.

Ballade, ein englischer Tanz.

Ballak, oder Ballaßrubin, ist heller als der gewöhn liche Rubin, und hat eine Incarnat, oder Hyazintenfar be. Er ist von Natur insgemein långlicht und zugespist, und gleichsam die Mutter, worinn der rechte Rubin ges zeugt wird, and schwer von dem ächten zu unterscheiden. Ballaßor, s. Balasor. Ballast, f. Balaf.

Ballchen, Puppe, (Messingwerk) ein Klumpen zu sammengeflopfter alter Messing oder Kupfer, wie eine Ku gel gestaltet, welches zum Schmelzen des neuen Messings gebraucht wird.

Balleisen, Bolleisen, Polleisen, (Eisenhammer) ist eine starke Stange Eisen, so aber schwammig, und daher zwar zu starken Sachen gut ist, aber nicht zu kleinen Stú den. Es wird auf dem Eisenhammer zu Sangerhausen verfertiget.

Balleifen, Balleneisen, Fr. fermoir, (Holzarbeiter) eine Art von Meißel mit einem hölzernen Heft, welcher bey den verschiedenen Holzarbeitern auch verschiedene Grö

ßen hat. Die Klinge hat stets auf der rechten Seite der Schneide eine schräg zugeschliffene Bahn, oder einen Bal len, wie ein Beil. Es dienet dieses Eisen, ein Loch, wel ches schon ausgestammt ist, nachzustechen, zu ebnen und zu vergleichen. Auch schneidet der Bildhauer und der Stellmacher hiemit die Vertiefungen einer Kehle aus. Es wird dieses Eisen nur vermittelst des Ballens der Hand ge stoßen, wovon es vielleicht seine Benennung erhalten hat, wo nicht von seinem oben gedachten Ballen. Die größten Eisen dieser Art heißen Stechbeutel, und in einer etwas veränderten Gestalt Stichart. Ihre gemeinschaftliche Bestimmung ist, Löcher und Vertiefungen aus freyer Hand auszupußen, Kanten abzustoßen u. dgl. mehr.

Ballen, Buchdruckerballen, (Buchdrucker) diejenis gen halbrunden und ausgestopsten Küssen, die in Druckfarbe getaucht, und wenn diese mit denselben gut ver rieben ist, die Druckformen damit geschwärzet werden. Sie bestehen aus einer runden hölzernen Scheibe, in deren. Mitte ein hölzerner Griff ist. Die obere Seite der Schei be nach dem Leder zu ist von dem Drechsler etwas ansge» höhlet. Um diese Scheibe wird weiches Schaf- oder Hun beleder mit einigen Pinnen bevestiget, nachdem es vorher mit Pferdehaaren locker ausgestopft und zu einem Ballen gebildet ist. Der Buchdrucker muß bey einer jeden Presse zwen dergleichen Ballen haben, und da sie beständig ge schmeidig erhalten werden müssen, damit die Farbe von denselben auf das beste in die Lettern eindringe, so müssen die Vallen täglich ein paar Mal mit Bier beneßt werden.

Ballen, (Formschneider) ein halb gerundetes sehr glat. tes Holz, mit einem Stiel an der entgegengesetzten Seite, Es muß von sehr hartem Holze seyn. Der Formschneider gebraucht ihn, wenn er von den Vorformen die Stellen abtragen will, die eine jede Farbe des mannigfaltigen Drucks erhalten soll, um zu jeder Farbe besondere Fors men zu schneiden, welche Paßformen heißen. (s. Paßs formen.)

Ballen, (Holzarbeiter) die Randung hinten am Ge, hause des Fausthobels, woran der Arbeiter den Ballen der Hand lehnet.

Ballen, (Jågerey) die Fersen am Unterfuß alles ger spaltenen und geklaueten Wildprets.

Ballen, Riem, (Papiermühle) zehen Rieß, oder 200 Buch Papier machen einen Ballen aus, wonach das Papier im Großen verkauft wird.

Ballen sind in Matten, Stroh oder Leinewand einges packte Waaren, die mit Stricken wohl bebunden und bes vestiget sind, und zu Wasser oder auf der Achse versendet werden. Es ist bey den Kaufleuten gebräuchlich, ihre Waaren auf diese Art einzupacken, und mit ihrem Hans delszeichen und einer gewissen Nummer zu bezeichnen.

Ballen, heißt also auch nach den obigen, die Bahn oder die schräge Fläche an der linken Seite der Schneide einiger Meißel. (f. Balleisen, Ballmeißel.)

Ballenbinder, eine Person, so Waaren gut in Ballen einpacken kann, ein Packknecht, Hausknecht,

Ballen

Ballenbund, (Feuerwerkerkunst) die Beschnürung der ist eine kleine Büchse angebracht, worinn ein kleiner eiserJener Leucht: Brand- und anderer Kugeln. Ballendegen, s. Rappier. Balleneisen, f. Balleifen.

Ballenknecht, (Buchdruckerey) zwey Hölzer an der Vorderwand des Gestelles der Buchdruckerpresse, worauf man die Ballen seßzet, wenn sie nicht gebraucht werden. Ballenmeißel, (Büchsenschäffter) ist ein starker Flach meißel, der, so wie alle Flachmeißel, eine gerade Schneide mit einer starken schrägen Fläche oder einem Ballen hat. Mit diesem Eisen meißelt der Büchsenschäffter, Tischler u. a. m. große Vertiefungen aus. Dieser Meißel ist also nur dem Namen nach von den obigen verschieden.

Ballenmeister, (Buchdrucker) derjenige, der bey der Presse die Farbe mit den Ballen auf die Form aufträgt. Solches ist auch die erste Beschäfftigung der Lehrlinge.

Ballenwaaren, f. Rurze Waaren.

Ballenzinn, Bergzinn, Gattern, (Hüttenwerk) das jenige Zinn, welches auf den Schmelzhütten in Sachsen und Böhmen über große eiserne Platten gegossen, und her. nach in Ballen zusammengerollt wird. Ein Ballen wiegt 10 bis 15 Pfund.

Ballet, (Tanzkunst) große weitläuftige figürliche und fehr wohl ausgesonnene Tanze, wo ihrer viele zusammen tanzen, und durch ihre Schritte und Stellungen gewiffe Handlungen oder Personen gar natürlich, kenntlich und künstlich vorstellen. Sie sind von verschiedenen Arten und Benennungen. Diejenigen Ballette, welche bey Tragódien, Komödien, Opern, Maskeraden u. f. w. vorkommen, werden von den Tanzmeistern im Französischen ballets d'attache genennt.

Balletten, (Bortenwürker, Knopfmacher) eine befann te seidene und reiche Verzierung, so um die Knopflöcher der Mannskleider besonders aufgenehet wird. Es wer den nämlich von den Knopfmachern und Bortenwirkern um einen Pergamentstreifen Seide oder Gold- und Sile berfäden auf einem besondern Rade gewunden. Wenn der Pergamentstreifen in das Rad gespannt, und der Faden an dem Streifen bevestiget ist, so leitet eine Person mit der einen Hand den Faden auf den Streifen, und in dem sie mit der andern Hand das Rad umdrehet, so wi. ckelt sich der Faden um den Streifen.

Ballettenmacher, ein Bortenwürker, der sich mit Ver Fertigung der Balletten besonders beschafftiget.

Ballettenmanufaktur, eine Anstalt, worinn im GroBen Balletten verfertiget werden; wo man nichts anders als Balletten verfertiget.

ner Trilling auf einem Zapfen läuft, der so nahe an seinem Stirnrade liegt, daß er durch die Zähne des Nades, wenn dieses mit der Stange umgedrehet wird, gleichfalls in Bewegung gesetzt wird. Durch jede Büchse geht ein gekrümmter Hafen, der mit seinem Zapfen in dem Trilling steckt, so daß der Hafen mit dem Trilling zugleich in Bewegung ge set wird. Der Pergamentstreifen wird an den beyden Haken bevestiget, der Faden ist auf eine Rolle gewickelt, welche auf einem Draht in einem Rahm vor dem Rade aufgestellt ist, und die Balletten werden, wie im Artikel Balletten gedacht ist, verfertiget. (f. Jacobsons Schaupl. Theil IV. Tab. II. Fig. XXI.

Ballhauß, ein weitläuftiges Gebäude, in welchem der Ball mit der Rakette geschlagen wird. Es ist öfters bis 100 Fuß lang, einige 30 breit, und hat eine Gallerie, eine viereckige große Oeffnung, oder eine Grille, u. f. w. Der ganze Boden wird mit viereckigen Quadersteinen gepfla stert, wovon jeder einen Fuß ins Gevierte beträgt. Die ganze Breite des Ballhauses wird vermittelst eines ausge spannten Seils und eines daran hängenden Neßes in zwey gleiche Theile getheilet. In Frankreich hat man eine ge doppelte Art Ballhauser, 1) le Quarré, das Viereck, das Gevierte, welche nur kleine Oeffnungen hat; und 2) a à Dedans, welches sich von dem ersten dadurch unterschei det, daß es weder die kleinere Oeffnungen, noch das Brett, sondern eine kleine hervorragende Mauer hat, welche an die Seite der größern viereckigen Oeffnung stößt. Auf diefe kleine Mauer muß der Ball anschlagen, ehe er in die Grille komt, wodurch das Spiel schwerer gemacht wird. Jedes Ballhauß wird inwendig schwarz angestrichen, und auf dem Fußboden werden sowohl nach der Lange, als nachh der Breite verschiedene schwarze Striche gezogen.

Ball machen, (Billardspiel) wenn der Spieler den Ball seines Gegners in eins von den an der Bande des Billards sich befindlichen Löchern hineinstößt.

Ballmacher, f. Rakettenmacher.

Ballmacherkunft, f. Rakettenmacherkunst. Ballmeister, der Vorsteher eines Ballhauses, der das Spiel anordnet.

Ballnågel, (Buchdrucker) gewöhnlich kleine Nägel von Eisen mit einem runden Kopfe, womit man das Ballenleder an die Ballen annagelt.

Ballon, f. Balon.

langen Halses einer Phiole, hat es nur einen sehr kurzen. Folglich hat es eine Aehnlichkeit mit einem Ball, wovon es seinen Namen erhalten hat.

Ballon, (Apotheker, Scheidekunst) ein glåserner Kols ben, oder ein Gefäß, welches zur Scheitung des Goldes von dem Silber, durch den nassen Weg, gebraucht wird. Ballettrad. Dieses ist das Rad, worauf die im obi-Es hat einen runden Bauch, wie ein Ball, und anstatt des gen Artikel gedachten Balletten verfertiget werden. Dieß Rad besteht erstlich aus einet Stange von Eifen, die eine willkührliche Länge hat. Auf beyden Enden derselben steckt ein Stirnrad. An dem einen dieser Råder ist eine Kurbel angebracht, um die Stange mit den Rådern umzudrehen. Die Stange mit ihren Rådern ruhet auf zwey eisernen Ständern, welche mit ihren Angeln auf einem Brett be veftiget sind. An jedem Ständer und unter jedem Rade

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Ballon, ein runder Beutel von Leder, etwa eines Kopfs groß, der mit Wind aufgeblasen, und mit der Fauft oder Britsche wie ein Ball geschlagen wird.

Ballonschuh, ein Instrument von Holz, welches man über die rechte Hand zieht, um den Ballon damit zu schlagen.

Ballot.

Ballot. (Glashütte) So wird der Arbeiter genannt, ber für das Ausbrennen des Sandes und der Pottasche Sorge tragen muß. Während der Arbeit hat er die nöthi: gen Pfeifen herbeyzuholen, die Knöpfe einzublasen, oder bas Glas hinzuzureichen, und die Böden aufzublasen. Wenn die Hafen eingeseht werden, muß er den Lochstein Sffnen, und auch wieder verkleben.

"Ballotiren, (Ballspiel) wenn man im Ballhause die Bälle einander zuschlägt, ohne eine eigentliche Partie zu spielen.

Ball schneiden, (Billardspiel) wenn der Ball des Gegners von dem Ball des Spielers nur an einer Seite berührer wird, wodurch jener genöthiget wird, nach einer Schiefen Linie zu laufen, um ihu dadurch zu nöthigen, daß er doch in das Loch hineinrollen muß, worauf er nicht in gerader Linie gerichtet war.

Ballspiel, ein bey den Alten schon berühmtes Spiel, fo bey ihnen einen Theil der Gymnastik ausmachte, das fich von einem Volke auf das andere, bis auf unsere Zeiten fortgepflanzet hat. Es gehöret zu denjenigen Leibesübun gen, die jeder andern an die Seite gesetzt werden kann. Denn nicht allein das Auge ternet vermittelst des Balles ein richtiges und schnelles Augenmaaß, und bie Hände die Geschicklichkeit zu pariren, sondern auch die Füße die Fer. tigkeit, sich auf das geschwindeste und mit vollkommner Sicherheit in jede nöthige Stellung zu seßen; da denn bey diesem Spiel, durch die nöthigen Spannungen, Bewegun. gen und Anstrengungen der Muskeln, alle Glieder in eine imannigfaltige Bewegung geseht werden. Das Ballspielen geschah bey den Römern und andern alten Völkern auf mancherley Art. Z. B. das Ballspielen, welches auf den Dörfern gespielet, und bey den Romern Paganica ge: nennt wurde, scheint mit dem heutigen Ballspielen der Knaben einerley zu seyn. Wir wollen aber nur hier von der so gewöhnlichen Art des Ballspiels reden, welches in den Ballhausern gespielt wird, und wobey die Raketts (Raquettes) und Baälle die eigentlichen Werkzeuge dieses Spiels find. Anfänglich schlug man den Ball mir der Hand, aber um das Jahr 1427 soll eine Frauensperson in Paris, Namens Margot, die den Ball sehr geschickt gespielet, die Raketten erfunden haben. Man spielt den Ball im Ballhause auf eine doppelte Art. Denn es wird entweder palatiret oder balloriret, (f. dieses) ohne eis nige Regeln des Spiels zn beobachten; oder es wird in Partien gespielt, da denn sehr viele Regeln vorhanden find. Die Partie ist das eigentliche Ballspiel, woben man an gewissen Regeln gebunden ist, welche Ges schicklichkeit, Lleberlegung, ein fertiges Augenmaaß und viele Geschwindigkeit erfordern. Die Partien können anter zwey, drey und vier Spielern, aber nie nuter meh rern gespielet werden. Jede Partie hat 6 oder 7 Spie le, und jedes Spiel zählt bis 60. Jeder Schlag giebt 15 Points und man kann ein Spiel mit vier Schlägen aus machen, wenn man sie alle viere hinter einander gewinnt. Das erste und vornehmßte Geseß bey dem Ballspiel ist, den

Ball, der uns zugeworfen wird, aufzufangen, man mag ihn nun im Fluge, oder wenn er das erstemal von dem Boden aufspringt auffangen. Wenn er das zweytemal aufspringt, oder von dem Dach und der Mauer zurückprallet, kann er nicht mehr gefangen werden. Doch der Ort, wo er von der Erde das zweytemal aufspringet, ift der Plah, wo eine Schaffe gemachet werden kann. (f. Schaffe machen.) Die Spieler von beyden Theilen ste hen bey dem Spielen an beyden Enden des Ballhauses, und der Gewinnst und Verlust komt auf den Ort an, wo der Ball hinfällt, daher man sich entweder zu vertheidis gen, oder auf einander loß zu gehen suchet. Die Geschicklichkeit des Spiels besteht nicht sowohl darinn, daß der Ball mit aller Stärke geworfen, als vielmehr darinn, daß er geschickt regiret wird, um die Vorsichtigkeit des Gegners zu hintergehen. Man spielt gut, wenn man den Ball über dem ausgespanten Strick und dem damit verknüpften Netz wirft, noch besser, wenn man den Ball so schlägt, daß er den obern Theil des Nehes streift, ohue ihn zu bes rühren, und da man seinen Schlag so zu mäßigen weiß, daß der Ball, anstatt an das eine Ende der Mauer auf zufliegen, nur rollt und nur kraftlos an dieselbe komt, da mit er, wenn er nur matt von der Erde aufspringt, seinen Gegner nöthiget, sich zu beugen, weil es alsdenn schwer hält, ihn aufzufangen und zurückzuwerfen. Schlecht spielt man nur alsdenn, wenn der Ball in das Neß unter dem Strick fällt. Man hat auch noch ein anderes Spiel im Ballhause mit Volanten, (f. diese) allein dieses ist schwer, sehr ermüdend, und daher nicht sehr beliebet.

Ball sprengen, (Billardspiel) wenn der Ball des Gegners von dem Ball des Spielers, durch einen starken Stoß mit der Masse oder dem Queue, aus dem Billard gesprengt wird, des Spielers Ball aber darinn bleibt. Alsdenn zahlt der Spieler zwey Points.

Ball verlaufen, der Ball verläuft fich, wenn der Spieler feinen Ball in eins von den Löchern, ftatt des Gegners Ball, stößet, wofür alsdenn der Gegner zwey Points zählet.

Ball versprengen, wenn der Spieler feinen Ball, statt des Gegners seinen, aus dem Billard sprenget, wos für der Geguer zwey Points zähler oder gewinnt.

- Ball voll nehmen, wenn der Ball des Gegners von des Spielers Ball in der Mitte getroffen wird, so daß jener in gerader Linie vorläuft.

Balon, Ballon, (Schiffahrt) ist ein langes schmas les Fahrzeug, welches aus einem einzigen Baum ausge zimmert ist, und auf jeder Seite eine Menge Ruderknechte hat, deren Anzahl sich manchmal über huns dert belduft. Sie werden auch Brigantinen von Siam genennet, weil sie dort gebräucht werden. Sie find bis 120 Fuß lang und 6 bis 7 Fuß breit.

Balottades, (Reitkunst) Sprünge, welche ein Pferd auf freyer Erde, oder zwischen zwo Shulen macht, so daß alle vier Füße in der Luft schweben, und die Eisen der Hinterbeine zeigen, ohne auszuschlagen.

Balsam,

Balsam, (Apotheker) So heißen alle natürliche oder künstliche wohlriechende und heilende Dele oder Harze, in gleichen die angenehm riechenden Gummi, die aus den Gewächsen tröpfeln, und innerlich gebraucht werden. Sie führen mancherley Namen von den Dertern, wo sie herkommen.

Balsambüchse, eine kleine nach verschiedenen künstli chen Gestalten gebildete, und von mancherley Materien verfertigte kleine Büchse, worinn Balsam, auch ein Schwam mit wohlriechenden Wassern (Spiritus) angefeuchtet in den Taschen getragen wird, um ben anstoßenden Uebelkeiten fich solcher zu bedienen. Ist sind die Riechflaschen (f. diese) mehr im Gebrauch.

Balsames, (Bereiter) die weißen Flecken, welche eini ge Pferde von dem Kegel bis an den Saum, und dieses sowohl an den Hinter als Vorderfüßen haben.

Balsen, (Schiffahrt) mit Segeln und Hütten versehene Prahmen, deren man sich auf den amerikanischen Küsten bedienet.

Balfenbrücken, (Baukunst) Brücken, die in Indien von mit Luft ausgefüllten Säcken von Seehundsfellen ge nacht werden. Man macht sie auch aus Säcken, die mit Del getränket sind, worüber man aus Rohr geflochtene Seile legt, folche zusammenzuhalten. Alsdenn werden sie mit Brettern oder andern Holz belegt, und Vieh und Menschen können alsdenn sicher darüber gehen.

Balteus, Fr. Ceinture (Baukunst) ein Gurt bey den alten jonischen Kapitâlen, welche vorne nur zwey Schnecken, so wie auch hinten zwey Schnecken haben, an der Seite aber find Ausschweisungen, beynahe wie Geländerdocken. Wegen dieser Gleichheit werden diese Seitenziers rathen auch Balustre_genannt.

Balustrade, Palustrade, Geländer, Dockengelån der, (Baukunst) ein Geländer um ein Gebäude, es sey von Pfeilern, Docken oder Stollen, von Bruchstein, oder Mauerwerk, oder auch von Eisen. Zum Beyspiel, wenn ein plattes Dach mit einer niedrigen Mauer ohngefehr 3 Fuß hoch, die mit Ausbauchungen, Einziehungen, Simmswerk und mancherley andern Zierrathen versehen ist, eingefaßt wird. Man stellet auf solche Geländer auch Statuen, Vafen und Gruppen von Bildhauerarbeit. Zuweilen sind Zuweilen find folche Geländer auch von künstlichem eisernen Gitterwerk. Auch nennt man eine Balustrade, dergleichen Geländer um eine herrschaftliche Tafel, auch um ein Bett vornehmer Herren.

Balz, Pfalz, Balzen, Pfalzen, (Jägerev) ist die Bes gattung des großen Federwildprets zur Frühjahrszeit, insonderheit der Auer und Birkhähne. Im gemeinen Leben nimmt man es in eben dieser Bedeutung von den Kaben.

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Balzan, ein Pferd, so an der Hüfte ein weißes Zeichen hat. Dieses heißet Balzan.

Balzen, s. Balz

Bamboschade, (Maler) in der Malerey niederträchtige und unedle Figuren anbringen. Sie soll ihren Ur sprung von einem guten holländischen Maler, Namens Technologisches Wörterbuch I. Theil.

Peter von Laar erhalten haben, der der Urheber dieser grotesken Malerey ist.

Bams, (Sattler) ein gut ausgestopftes Sattelküssen, oder dagegen eine starke behaarte Decke auf dem Sat: tel. Ist nicht sonderlich üblich, wenigstens in hiesiger Gegend.

Bamsen, wamsen, auswamsen. Dieses Wort wird von den Weißgerbern, Pergamentmachern und Kürschnern gebraucht, wenn sie die Felle ausklopfen und schlagen. Ban, eine Art feines und glattes Neffeltuch, so die Engländer aus Ostindien bringen. Ein Stück ist ohugefähr 16 Ellen lang und Ellen breit Banco, f. Bank.

Bancothaler, f. Bankthaler.

Band, das, ist überhaupt derjenige Körper, der zwey andere Körper zusammen halt und verbindet.

Band, (Artillerie) ein Reif, welcher den Lauf der Kanonen umgiebt, und mit derselben zugleich gegossen ist. Der erste ist vorn an der Mündung, und heißt Halsband, Fr. l'aragale de volèe; der zweyte neben der Verstä bung bey dem zweyten Bruch, und heißt das Mittelband, Fr. l'aftragale de ceinture; und der dritte am Bodenstück, das Rammerband, Fr. l'aftragale de lumière.

Band, (Baukunft) ein großes ebenes Glied, welches unten nach dem Winkelhaken abgeschnitten, und dessen Vorstechung (Vorsprung) drey Fünftheile beträgt.

Band, (Bortenwirker) ist eine jede platt gewirkte Schnur, die auf dem Bortenwirkerstuhl, oder auf einer Bandmühle gewebet wird. Man hat leinene, wollene, kammelgarne und seidene Bänder, die auf verschiedene Art und nach abwechselnden Mustern gewebet werden, und hiernach auch ihren Namen erhalten. Das glatte leinewandartige seidene Band wird in verschiedene Arten gethei let. Das leichteste und wohlfeilste ist das Taffetband. (f. Taffetband) Die zweyte Art, so stärker und auch theurer ist, heißt Grosdetourband, (f. unten) weil es solche Ribben hat, als der Zeug dieses Namens. Diese starken Bänder heißen auch Franzbänder. Die Moorbänder sind eine dritte Gattung glatter Bänder, (f. unten) die leinwandartig gewebt, aber nachher durch eine Presse eine walkige Wässerung erhalten. Das Atlaßband ist ein glånzendes, geköpertes Band, (f. Atlaßband) das sowohl eine farbig, als auch geblumt seyn kann. Die zweyte Hauptgattung der Bänder sind die geblümten Bänder, (f. fazios nirte Bånder) die mancherley Blumen erhalten, (f. geblümte Bänder). Ueberhaupt hat die Mode in dieser Art von Puß für das schöne Geschlecht sehr viele neue Gattungen erfunden, wovon unter jedem Artikel nachzufehen ist. Alle glatte Bänder, d. i. solche, welche nur nach Art der Leinewand gewebet werden, können, wie schon ge dacht, entweder auf Stühlen oder Mühlen gewebet wer den. Die auf den lehten gewebten Bänder sind nicht von folcher Güte, als die auf den gewöhnlichen Bortenwürkerstühlen gemacht sind, weil auf diesen mehr Genauigkeit und Aufsicht bey dem Weben beobachtet wird. Es kann R

aber

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aber auf diesen auch nur allemal ein einziges Band gewe bet werden, dagegen auf einer Bandmühle 12 auch 16 Bånder zugleich verfertiget werden können. Da die Bån der aber sehr schlecht ausfallen, so macht man selten seidene barauf, und überdem auch nur schmale. Am mehresten werden darauf die schmalen leinenen Bånder, wie auch die wollenen sogenannten Kommißbänder für die Soldaten gewebet. Die Bänder werden auch der Breite nach verschie dentlich eingetheilet, und man hat welche, die vier Finger breit, auch noch breiter sind, und die alsdenn breite Bån der heißen. Halbbreite Bänder sind diejenigen, die zwey Finger breit sind. Die ganz schmalen Bänder heißen hol ländische Bändchen, Paternosterbåndchen, Stroh båndchen und Bislint. Auch nach der verschiedenen Berfertigung erhalten die Bånder mancherley Namen, und zu den oben angeführten zwey Hauptgattungen der glatten und geblumten Bänder gehören wieder verschiedene Arten, als schlechte, glatte, gleiche, einfache, doppelte, gewässerte, gestreifte, pikirte, gemodelte, geblům te, zadige u. f. w. wovon jedes an seinem Orte nachzu sehen ist. Ehedem war Deutschland genöthiget, die mei ften künstlichen Bänder aus Frankreich kommen zu lassen, allein ist werden in Deutschland alle mögliche Arten der Bänder aut nachgemacht, daß man der auswärtigen entbehren kann. Band ist ein Gewebe, so wie alle andere Zeuge, die auf den verschiedenen Weberstühlen gewebet werden, nur daß die Kette oder der Anschweif schmal ist. Die breiten Arten Bånder werden nach gewissen Nummern benennt, doch da die Mode auch bey den Bändern ftark eingerissen ist, so muß bey der Verfertigung derselben darauf gesehen werden, daß solche den Liebhabern gefallen, wovon oft bloß die Verfertigung dieser oder einer andern Art abhängt.

Band, Reif, (Böttcher) die hölzernen Reifen, welche um die hölzernen Gefäße geleget werden. Hierzu ist Weiden Eschen und Eichenholz das beste, und wenn fle recht dauerhaft seyn sollen, so müssen die Ståbe zu den Reifen im Januar oder Februar gehauen werden. Selbst ber eiserne Reif um einen Bottich oder ein Weinfaß heißt ein Band.

Band, Bånde der Decken, (Buchbinder) die von Pappe, Leder, Pergament oder andern Zeugen gemachte Decke eines Buchs, worinn es eingebunden wird, so ver schiedene Namen erhalten, als Franz- englische Bånde u. f. to. (f. diese an ihrem Ort.)

Band, (Hutmacher) derjenige Theil eines Huts, wo Kopf und Rand zusammenstoßen und sich vereinigen. An diesem Ort muß der Filz am stärksten seyn, und sich sowohl nach dem Kopf, als auch nach dem Schnitt zu allmål lig an Stärke verlieren.

Band, (Landwirthschaft) eine von Strohhalmen ge: schürzte Binde, worinn das Getreide auf dem Felde, und das Stroh in der Scheuer gebunden wird.

Band, (Messerschmid) der Beschlag von Messing, Ei fen oder auch Silber, den er oben dicht unter der Klinge um die Schale des Messers leget.

Band, f. Mondirungsband.

Band, Bånder, (Shlösser) der Beschlag an einer Thüre, einem Fenster oder Kasten. Es ist eigentlich ein Gewinde, welches entweder einfach oder doppelt ist. Ift es doppelt, so hat es zwey Flügel, wovon eins an der Thüre, dem Fenster oder Kastendeckel, das andere aber an dem Pfosten, der Zarge oder dem Kasten bevestiget wird. Ein Gewinde bricht beyde Hälften oder Flügel von einander, wodurch die Thure bewegt, d. i. auf und zuge macht werden kann. Es heißt ein doppeltes Band. Thu renband heißt es, wenn es an eine Thüre, Fenster- oder Kastenbeschläge aber, wenn es an ein Fenster oder Kasten angeschlagen wird. Besteht das Band nur aus einem Flü gel, der auf einem gegossenen oder eingeschlagenen Haken mit seinem Auge oder Oeffnung ruhet, so heißt es ein ein faches Band. Diese Flügel nehmen mancherley Gestal ten an, indem die Bleche hierzu mit verschiedenen figürlichen Gelenken gebildet werden, und heißen bald Bockshor nerbånder, Rosenbånder, Schaufelbånder u. a. m. je nachdem sie die Gestalt von einer oder der andern åhnlichen Sache erhalten. (f. an seinem Ort.)

Band, (Schlösser) diejenigen Klammern, womit der selbe die verschiedenen Stangen eines Gitters oder Sprengwerks zusammen vereiniget. Es besteht aus zwey Theilen, aus einer Klammer und einem geraden Blech. An den Füßen der Klammer sind Niedte angebracht, und an den Enden des geraden Blechs sind Löcher durchgeschlagen, um hiedurch beyde Theile zu vereinigen, und die Stangen des Gitterwerks zu bevestigen. Dieses Band wird, um besseres Ansehen willen, in einem Gesenk mit Ståben der Baukunft verzieret. Ueberhaupt heißt gleichfalls bey den Schmiden eine Klammer oder Ring, so etwas bevestiget, ein Band.

Band, (Siebmacher) der stärkste Messingdraht, so zu den gröbsten Siebboden gebraucht wird. Er ist von 6 Nummern, und Nummer 1 ist der dickste, Num. 6 der feinste.

Band, (Zimmermann) ein schräge gestelltes oder ge richtetes Stück Holz, so das Verschieben anderer Bauhölzer im Verband verhindern soll, z. B. in einem Fache, an einer Sparre u.f. t. Vorzüglich führt dasjenige Holz diesen Namen, welches in einem Dachwerk auf dem Spannriegel (f. Spannriegel) übergeschnitten, und sowohl in den Kehlbalken, als auch in die Stuhlfänle mit einem Versatz (f. Versak) eingezapft wird. Zwey und zwey dieser Bänder werden allemal nach einer entgegengesetzten schrägen Richtung angebracht, weil sie dazu dienen, das Dachwerk zu halten, daß der Wind, zumal von der Seite, wo er am mehresten darauf stößt, solches nicht verschieben kann. Sie werden von gewöhnlichem Halbholz verfertiget, und find 9 Zoll breit. Auch nennt der Zimmermann, wie gesagt, ein Band dasjenige schräge gerichtete Holz, welches er zwischen den Riegeln und Stielen eines verbundenen Fachwerks zu mehrerer Haltbarkeit anbringt. Er wird gleichfalls über dem Riegel übergeschnitten, (s. übergeschnitten) und in

den

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