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Wörterbuch seiner Sprache zu danken hat, d) auch den Verlag des technologischen übernahm. Herr Nicolai half dem Verfasser den größen Plan berichtigen, die Gränzen des selben abstechen, zeigte ihm die brauchbarsten Schriften an, und verschaffte sie ihm, würkte ihm Beyträge aus ), gab ihm Vortheile in der Ausarbeitung an die Hand, und erleichterte ihm die mühselige Unternehmung auf mancherley Weise, besonders durch Anzeige und Mittheilung der nöthigen Bücher. Er vermochte den Hn. Hartwig dazu, noch einmal seine Kenntnisse und seinen Fleiß mit den Arbeiten des Hrn. Jacobsson zum gemeinen Besten zu vereinigen, und nach des leßtern eigenem Wunsche, der ihm zur Ehre gereichet, die Handschrift durchzusehen, so viel möglich auszubeffern, und auf solche Weise die Ausgabe zu besorgen.

Diesen Männern und der Vereinigung dieser Vorfälle haben wir das gegenwärtige Werk zu danken, welches gewiß alle andere ähnlicher Art, nicht allein in unserer, sondern, so viel ich finden kann, auch in allen andern Sprachen weit übertrifft, und welches dereinst, zur Erleichterung der brauchbarsten Kenntnisse, ohne große Mühe verbessert und ergänzt werden kann. Da ich kein gedungener Lobredner bin, so scheue ich mich nicht, auch die Unvollkommenheiten, welche ich in diesem ersten Theile zu finden glaube, anzugeben. Erleichtere ich gleich dadurch vielleicht den Undankbaren, welche lieber die Mängel, als die Vorzüge eines Werks anzeigen, ihre verächtliche Mühe, so werde ich dadurch auch bey billigen Kennern mein aufrichtiges Lob rechtfertigen, welches sonst ohne alles Gewicht seyn würde.

Ohne überflüßige Beweise der unvermeidlichen Unvollständigkeit anzuführen, auf deren Verbesserung ohnehin schon gedacht wird, gestehe ich, daß hin und wieder einige Erklärungen nicht ganz adäquat, nicht verständlich sind. Wer sich aber vermessen wollte, so viele tausend Worterklärungen, einzeln, ohne Beyhülfe des systematischen Zusammenhangs und ohne Verweisung auf Zeichnungen f), jedem verständlich liefern zu können, der würde wahrLigh

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d) Nämlich J. L. Frisch Deutsch Lateinisches Wörterbuch. Berlin 1741. 4.

e) 3. B. Herr Nicolai hat einige mit Papier durchschossene Exemplarien des Chemnitzischen Bergmannis schen Wörterbuchs einigen Kennern des Bergwerk- und Hüttenwesens zugestellet, und sich dazu für Hrn. Jacobsson Verbesserungen und Zusäße erbethen.

Freylich würde, sowohl für Verfasser als Leser, viel gewonnen seyn, wenn man einen Band Zeichnungen hätte beyfügen dürfen. Daß dieses Französische, auch Englische Lexicographen und Verleger sicher wagen können, ist gewiß; sie haben reichere und mehrere Käufer zu erwarten, und selbst unsere Landsleute sind begierige Abnehmer ihrer Waare; aber ob diese eben so gütig gegen ein deutsches Produkt von nicht geringerm Werthe seyn würden, das ist eine Frage, die ich nicht beantworten mag.

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lich dadurch den bündigsten Beweis seiner Untüchtigkeit zu so einem Werke ablegen.

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gestehe, daß einige Bestimmungen und Beschreibungen der Materialien misglückt sind, aber ich erinnere auch daran, daß die Material- und Waarenkunde noch wenig bearbeitet ist, welches gewiß nicht wohl nebenher geschehen kann. Ich gestehe, daß die Artikel nicht überall gleich ausführlich sind, und daß man es merken kann, daß die Zeugmanufakturen und Webereyen dem Verfasser vorzüglich bekannt sind; ich gestehe endlich), daß sich hin und wieder überflüßige Artikel eingeschlichen haben, die, weil sie hier niemand suchen wird, zwar nicht schaden, doch auch nicht nugen. Alle diese kleinen Mängel aber nehmen sichte barlich beym Fortgange des Werks ab, und verlieren sich schon gegen Ende des ersten Bans des. Endlich zeige ich noch an, daß Hr. Jacobsson das Buch in drey Bånde zu bringen hofft, daß er die Stärke des lehtern noch nicht bestimmen kann, und daß nach Endigung des ganzen Alphabets noch Supplemente folgen sollen. Ich wünsche, daß Gönner und Freunde der technologischen Wissenschaft dazu ihre Unterstüßung schenken mögen. Ich schließe mit den Worten, die unser sel. Gesner von seinem Stephanschen Wörterbuche gebraucht hat: Apparet lexicographo non aliam effe legem pofitam, quam vt congerat in communia horrea, quidquid eft bonae frugis, fideliterque ipfos fontes, vnde quidque defcriptum fit, indicet. De caetero vnde habeas nemo quaerit, fed oportet habere. Pertinet ad nos praeceptum illud veteris lenae meretrici datum, inflexumque leuiter, fpolies, mutiles, laceres, quemquem nactus fis; ratio eft in promtu, Nam nemo quisquam ad te venit, Quin ita paret fefe, abs te vt fuam vicissim indigentiam expleat. Eft ea fere fors li brorum vtiliffimorum, vt illis pro fui animi lubidine, facile et commode vtanturi ●mnes, et inde iuuentur non quotidie, fed fingulis fere horis; nemo temere, quid inde didicerit fateatur, pauci aliter, quam in reprehenfione nominent.

Göttingen,

ben gten Mars 1781.

Johann Beckmann.

Vorrede

J

Vorrede des Verfassers.

om Hornung des vorigen Jahres habe ich durch eine öffentliche gedruckte Anzeige das Publikum mit dem Plan und dem Inhalt dieses Technologischen Wörterbuchs bekannt gemacht, wovon ich hier den ersten Theil liefere. Wegen der Beschaffenheit desselben verweise ich meine Leser auf die Vorrede des Herrn Professor Johann Beckmann in Göttingen. Da die großen Kenntnisse dieses berühmten Mannes, besonders in diesem Fache, allgemein bekannt sind, so habe ich demselben von Zeit zu Zeit die abgedruckten Bogen dieses ersten Theils zugefendet, und denselben gebeten, mir darüber sein unparthenisches Urtheil gütigst bekannt zu machen. Damit dieses Urtheil auch dem Publikum bekannt würde, so hat derselbe es in der diesem ersten Bande vorgefeßten Vorrede öffents lich geäußert, wofür ich demselben den schuldigsten und ergebensten Dank abstatte.

Aus dieser Vorrede werden meine Leser sowohl das Gute, als auch das Mangelhafte dieses Werks kennen lernen, weil darinn alles nach der strengsten Wahrheit beurtheilet worden ist. Es bleibt für mich also nichts mehr übrig zu sagen, als daß ich von der innerlichen Bearbeitung und äußerlichen Einrichtung dieses Werks hier dem Leser mit wenigen Worten Rechenschaft gebe.

Erstlich wird ein jeder leicht einsehen, daß bey diesem unabsehbaren Feld von Materialien es keine kleine Sache für einen einzigen Menschen ist, alles mit der genauesten Vollkommenheit zu ber handeln, (da an einem solchen Werke billig ganze Gesellschaften arbeiten sollten) noch weniger daß es möglich wäre, alles ohne Ausnahme zu sammlen; daher es denn wohl nicht zu verwundern ist; daß noch manche Artikel fehlen, die ich zum Theil noch selbst nachgefunden habe, wenn es zum Abdruck øllzuspåt war, und sie am Ende des Werks einem Supplemente einverleiben werde. Ein Werk von folchem weitläuftigen Umfange läßt sich denn ferner nicht gut ohne alle Unterstüßung bearbeiten, und dennoch habe ich deren weniger gehabt, als ich gewünscht hatte. Außer daß ich so glücklich bin, daß ̈ den Verlag dieses Werks ein Mann übernommen, der bey seiner ausgebreiteten Kenntniß im Stan de gewesen, den Plan desselben mit mir näher zu bestimmen, und mir die gedruckten Quellen zu vers fchaffen, woraus ich habe schöpfen müssen, wenn es solche Sachen betraf, die ich nicht selbst in Au= genschein nehmen konnte. Allein ich habe mich nicht allein auf diese Quellen verlassen, sondern meine viele selbst gemachte Erfahrungen in diesem Fache mußten das meiste bey der Ausarbeitung dieses Werks thun. Da ich länger als zehen Jahre die Künstler, Manufakturisten und Handwerker des an künstlichen Arbeitern, Manufakturen und Handwerkern so reichen Berlins besucht, und Untersuchun-' b 3

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gen ihrer Arbeiten angestellet habe, so ward ich dadurch in den Stand gefeßt, das mehreste nicht bloß so, wie ich es gelesen, sondern, so wie ich es gesehen hatte, zu beschreiben.

Außerdem hat noch der Hr. Pastor Hartwig zu Buchholz, der wegen seiner in diesem Fach erworbenen ausgebreiteten Kenntnisse vortheilhaft bekannt ist, die Gefälligkeit gehabt, nicht allein meine Handschrift durchzusehen, und solche, wo es nöthig gewesen, zu verbessern, sondern auch mit vie len Zufäßen diesen Band zu bereichern, wofür ich demselben hier meinen Dank öffentlich abstatte.

Gleichfalls kann ich auch nicht unterlassen, dem Assessor des Königl. hochlöbl. Hüttendepartements Herrn Rosenstiel meinen ergebensten Dank abzustatten, da derselbe auf Veranlassung meines Herrn Verlegers mir in Ansehung der Metallurgie, des Bergbaues und der Hüttenwerke viele Zusäße und Verbesserungen von geschickten Sachverständigen verschaffet, wodurch ich in den Stand gefeßt worden, viele Fehler und Unrichtigkeiten in diesen Fächern zu vermeiden.

Ich habe gesorgt, daß die Artikel jederzeit an dem Ort stehen, wo dieselben nach der alphabetischen Ordnung der Buchstaben sich befinden müssen. Die Doppellauter habe ich nur als einfache Buchstaben betrachtet, und folglich solche nicht, wie bisher in dergleichen Werken gewöhnlich gewesen, unter eine besondere Rubrik gebracht, sondern als einfache Buchstaben behandelt, und auf den folgenden Buchstaben nur Rücksicht genommen.

Wenn ich zuweilen bey Beschreibung einer Maschine oder eines künstlichen Werkzeuges weitläuf=) tig werden müssen, so kann man mir solches nicht zur Last legen, da es nicht möglich ist, ohne vorgezeichnete Figuren dergleichen mit wenigen Worten zu bewerkstelligen. Für Kenner von dergleichen Maschinen ist dieses freylich überflüßig, allein da ich nicht bloß für Gelehrte geschrieben habe, sondern auch für solche Leute, die davon noch ganz und gar keine Begriffe haben, und folglich lernen wol-+ len, so mußte ich mich freylich manchmal ins Weitläuftige einlassen, um denselben dergleichen Din-TM ge auch ohne Figur begreiflich zu machen; und dennoch fühlte ich es öfters, daß es mir bey sehr zusam=. mengeseßten Dingen nicht allemal gelang, ohne die nöthige Figur, so ganz, wie ich es gerne seyn wollte, verständlich zu werden. Der Herr Verleger ist daher nicht unabgeneigt, wenn das gegenwärtige Werk gut aufgenommen wird, künftig einen Band dazu gehöriger Kupferstiche nachfolgen zu lassen.

Um aber doch vorläufig den Leser dahin zu verweisen, wo derselbe dergleichen Maschinen und Werkzeuge in Kupfer sehen kann; so habe ich bey allen künstlichen und zusammengeseßten Dingen die Bücher angeführet, wo sie in Kupfer abgebildet sind, welche man, wenn man Gelegenheit dazu hat, nachschlagen kann. Um den Raum zu sparen, habe ich die Namen der Schriften nur mit den Ans: fangsbuchstaben absehen lassen, wovon ich eine besondere Erklärung am Ende dieses Bandes gege? ben habe. Eben um den Raum zu sparen, habe ich nicht unter jeden merkwürdigen Artikel diejeni=¿

gen

gen Quellen angeführet, woraus ich zum Theil Materialien gesammlet, und wo man weitläuftiger davon nachlesen könnte. Dagegen werde ich statt dessen nach der Ordnung des in der vorläufigen Anzeige schon bekannt gemachten Verzeichnisses der Künste und Handwerker, ein systematisches Verzeichniß aller Schriften, die ich bey diesem Werk genugt habe, am Ende dieses Werks anhängen, woben zugleich bey einer jeden Schrift die Seitenzahlen angemerkt, worinn von dieser oder jener Kunst etwas nachzuschlagen ist. Dieses Verzeichniß wird zu gleicher Zeit als eine kleine techno logische Bibliothek zu betrachten seyn, wobey der Hr. Prof. Beckmann mir seine Unterstügung gủ: tigst versprochen hat, da derselbe in Schriften dieser Art bekanntlich eine ausgebreitete Belesenheit besiht. Ich habe zwar in meiner Anzeige dieses Werks nur zwey Bånde angekündiget. Allein bey der Ausarbeitung fand ich gar bald, daß es nicht möglich sey, es auf zwey Bånde einzuschränken. Die ungeheure Menge von Materialien ließ dieß schechterdings nicht zu, oder ich hätte vieles weglassen müssen, wodurch das Werk nur unvollkommen geworden wäre. Hiezu komt noch, daß ich auf Zureden einiger gelehrten Freunde, zur Bearbeitung noch mehr aufgenommen, als ich in meinem Plan angezeiget habe: worunter vornåmlich die Handlung, Landwirthschaft, Kriegskunst, · Kochkunst 2c. zu rechnen sind. Doch habe ich von den mehresten dieser neu aufgenommenen Fåcher nur das vornehmste genommen, denn wenn ich von diesen alles anführen wollen, z. B. vom Koch, so würde allein ein Band daraus entstanden seyn. Zugeschweige daß wir schon vollständige Beschreibungen davon haben.

Aus diesen Ursachen wird es jeder, der etwas vollständiges und genaues wünscht, nicht ungern se hen, daß das ganze Werk gewiß drey Bånde stark werde. Hingegen werde ich mich auch alles Ernstes der möglichsten Kürze befleißigen, daß es nicht stärker werde. Ich hoffe dieses noch zu erlangen, obgleich dieser erste Band nur bis F. geht. Am Ende des Werks wird ein Supplement von nachgefundenen Artikeln kommen. Um dasselbe sobald als möglich zu endigen, foll der zweyte Band zu Ende dieses Jahres, der dritte aber im Junius 1782, oder unmittelbar nach der Leipziger Ostermesse, so Gott leben und Gesundheit verleihet, fertig werden. Es wird auf diese Art durch die Vergrößerung des Werks keine große Verzögerung entstehen, und was die mehrere Kosten anbelangt, so glaube ich, daß ein jeder billiger Leser solche nicht achten wird, da die Vollkommenheit des Werks es unmöglich machte, das Werk in zwey Bånde einzuschränken, und da überdieß der von dem Hrn. Verleger gefeßte Prånumerationspreis äußerst billig ist. Ich muß noch wegen der wenigen eingeschlichenen Druckfehler meine Leser um Nachsicht bitten. Da ich wegen Abgelegenheit des Druckorts die Bogen nicht selbst durchsehen können, sondern die Correktur einem andern überlassen müssen, so konnte es denn wohl nicht fehlen, daß hin und wieder kleine Fehler einschleichen sollten, die kein anderer, als der Verfasser selbst bemerken konnte. Doch habe ich auch gesucht, soviel wie möglich solche anzuzeigen.

Ich versichere, daß ich alle meine Kräfte anstrengen werde, auch in den folgenden Theilen diesem Werke fo viele Vollkommenheit zu geben, als es mir möglich ist. Ich hoffe, einsichtsvolle Leser werden schon bemerken, daß die zweyte Hälfte dieses ersten Bandes vor der ersten Hälfte einen merklichen Vorzug habe.

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