Braune Kameradschaften: die neuen Netzwerke der militanten NeonazisAndrea Röpke C.H. Links, 2004 - 206 Seiten Eine "Kameradschaft München" unter Führung des Neonazis Martin Wiese plant im Herbst 2003 Sprengstoff-Anschläge gegen jüdische Einrichtungen, die gerade noch rechtzeitig von der Polizei verhindert werden können. In Overath begeht ein ehemaliger Söldner mit Kameradschaftsanbindung einen Dreifachmord. Bei einer Razzia Ende Oktober 2003 werden Mitglieder einer militanten Kameradschaft mit engen Kontakten ins Rocker- und Rotlichtmilieu verhaftet und zahlreiche Waffen sichergestellt. Nur schlaglichtartig wird in der Öffentlichkeit deutlich, daß sich die rechte Szene in Deutschland nahezu unbemerkt umstrukturiert hat. Während die Zahl der NPD-Anhänger erkennbar zurückgeht, erhalten die autonom agierenden "Freien Kameradschaften" beständig Zulauf. Mit ihrer Hilfe sollen "National befreite Zonen" überall in Deutschland entstehen, in denen die Nazis die eigentliche Macht ausüben. In acht Reportagen aus dem Innern dieser Szene berichten die Autoren über die Funktionsmechanismen dieser unabhängigen Kameradschaften und ihre Vernetzung durch regionale Aktionsbüros, die Ursachen der steigenden Gewaltbereitschaft, die finanzielle Absicherung über eigene Unternehmen, die Stellung der Frauen innerhalb der Gruppen und die internationalen Kontakte. Ein Überblick zu allen Kameradschaften, ihren Mitgliederzahlen und Anführern im Anhang komplettiert diese aktuelle Bestandsaufnahme des militanten Neofaschismus. |
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