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Ausbruch des russisch-türkischen Krieges.

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stantinopel, sowie die Schiffahrt auf der Donau und durch die Dardanellen beträfen, unangetastet bleiben sollten. Kaiser Alexander reiste in das Hauptquartier nach Kischenew und kündigte von dort aus der russischen Nation die Notwendigkeit des Krieges an. Am 24. wurde die russische Kriegserklärung in Konstantinopel übergeben; an demselben Tage überschritten die Russen die Grenze Rumäniens. Die türkische Streitmacht mochte sich anfangs alles in allem und die Jrregulären eingerechnet, auf 310 000 Mann belaufen; davon blieben nach Abzug der gegen Montenegro, zur Beobachtung Serbiens und Griechenlands notwendigen

Truppen, sowie der Festungsbesaßungen zur Verwendung im freien Felde nur 110 000, die jedoch rasch vermehrt wurden. Doch aber traf sie der Krieg infolge des vorjährigen Feldzuges gegen Serbien und Montenegro besser vorbereitet als die Russen, deren 1863 begonnene Reorganisation noch nicht vollendet war. Auf russischer Seite sprach für eine Operation auf zwei getrennten Kriegstheatern, in Europa und in Asien, nicht bloß die Aussicht, den Feind da durch zur Teilung seiner Kräfte zu zwingen, sondern auch die Unthunlichkeit, bei der Gesinnung der Kaukasusvölker die dortige Gegend von Truppen zu entblößen. Um in Europa den Krieg mit der Türkei zu führen, war es für Rußland unerläßlich, sich mit Rumänien

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zu verständigen, denn durch dieses ging der Weg nach der Donau. Fürst von Rumänien war seit 1866 Karl von Hohenzollern, der seiner ganzen Kraft und Einsicht bedurfte, um sich gegen die Anfeindungen der extremen Partei zu behaupten und das Land vorwärts zu bringen. Zwischen beide kriegführenden Mächte eingeklemmt, befand sich das Fürstentum in schlimmer Lage. Je näher der Krieg rückte, desto energischer hatte Bratianu, der im August 1876 als Führer der Liberalen die Ministerpräsidentschaft übernommen. hatte, die Rüstungen betrieben. Da die Pforte die auf Anerkennung der Unabhängigkeit hinauslaufenden Forderungen des Fürsten zurückwies, wandte er sich, ohne weiter auf seine Vasallenpflicht Rücksicht zu nehmen, an Rußland

und schloß am 16. April 1877 mit diesem einen Vertrag, durch welchen der russischen Armee freier Durchzug durch Rumänien gestattet wurde. Es mußte seine gesamten Verkehrsmittel zur unbeschränkten Verfügung der russischen Militärbehörden stellen und die Auslagen für den Unterhalt der russischen Truppen übernehmen. Es war ein kleiner Vorgeschmack davon, was russische

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Freundschaft für einen Schwächeren bedeute. Das rumänische Heer wurde auf Kriegsfuß gesezt und in Konstantinopel die Erklärung abgegeben, einem etwaigen Einmarsche türkischer Truppen werde mit bewaffneter Hand entgegengetreten werden. Am 21. Mai sprachen die Kammern die Unabhängigkeit des Fürstentums aus.

Nachdem ein russisches Korps bereits am 22. Juni bei Galaß über die Donau gegangen war, von wo aus es sich der Dobrudscha bemächtigte, führte

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