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Die Alabama". Abschaffung der Sklaverei. Lee. 207 eine Entschädigung von 15 1/2 Millionen Dollars an die Union zu zahlen. Begreiflich, daß unter diesen Umständen der Staatssekretär Seward das Vermittelungsanerbieten des Kaisers Napoleon sehr energisch zurückwies und der Kongreß dies mit der Erklärung gut hieß, jede solche, auch wenn wohlgemeinte Einmischung sei als eine Unfreundlichkeit gegen die Union zu behandeln.

Von der zunehmenden Erbitterung zwischen den Kämpfenden zeugte die von den Konföderierten verfügte Ausweisung aller Bürger der Nordstaaten, die Konfiskation ihres Eigentums, vor allem die über alles Maß schändliche Behandlung der von ihnen gemachten Kriegsgefangenen. Anderseits konnte auch Lincoln seinen anfänglichen konservativen Standpunkt in der Sklavenfrage auf die Dauer nicht behaupten. Daß aus dem Kriege notwendigerweise die gänzliche Abschaffung der Sklaverei hervorgehen müsse, hatten viele schon beim Ausbruch desselben eingesehen. Der Kongreß verfügte, daß jeder kriegsgefangene Sklave frei sein solle; am 16. April 1862 folgte die Abschaffung der Sklaverei im Distrikt Columbia gegen Entschädigung, am 10. Juni das Verbot derselben in den Territorien. Lincoln wartete nur auf eine Schlacht, die keine Niederlage sei, um den entscheidenden Schritt zu thun. Nach der bei Antietam kündigte er seine Absicht an, am 1. Januar 1863 alle Sklaven in den Rebellenstaaten für frei zu erklären; am gesezten Tage führte er fie aus. Auch der Antrag, die Farbigen zum Heeresdienst heranzuziehen, wurde angenommen; Ende 1864 gab es 130 000 farbige Bundessoldaten. Unter dem Eindrucke der günstigeren Wendung auf dem Kriegsschauplah erfolgte Lincolns Wiederwahl mit großer Mehrheit gegen Mac Clellan, den Kandidaten der Demokraten. Eine allgemeine Aushebung wurde beschlossen, der sich jeder körperlich fähige Bürger von 20 bis 45 Jahren unterziehen sollte. Nun erst wurde der Krieg völlig ein Volkskrieg.

Auf dem westlichen Schauplaze ließen sich trotzdem auch 1863 die Dinge wenig günstig für die Union an. Burnside, der, wohl wissend, daß die Partei, die ihn statt Mac Clellan erhoben, nur kräftige Initiative von ihm erwarte, im Angesicht des Feindes über den Rapahannok zu gehen wagte, hatte noch am 13. Dezember 1862 bei Fredericksburg eine Niederlage erlitten und war deshalb durch Hooker ersetzt worden, aber auch dieser ließ sich am 2. Mai bei Chancellorsville von Jackson schlagen. Zum großen Schmerz der Südlichen wurde jedoch ihr General bei einer Rekognoszierung durch seine eigenen Leute aus Mißverständnis tödlich verwundet. In der Meinung, daß die Unionsarmee völlig erschüttert sei, beschloß Lee die Erneuerung des Versuchs, den Norden auf seinem eigenen Boden anzugreifen. Aber wie schwer auch dieser gelitten hatte, schwerer machte sich doch dem Süden seine Verblutung fühlbar. Lee konnte für sein Unternehmen nicht mehr die genügenden Streitkräfte erhalten. Sein Übergang über den Potomac, Juni 1863, verbreitete zwar weithin Schrecken, aber sehr bald kam sein Einbruch zum Stillstand. Lincoln rief 120 000 Milizen zum Schuße der Bundeshauptstadt unter die Waffen; Meade, der auf Hooker gefolgt war, eilte ihm in Gewaltmärschen

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nach und in der Schlacht bei Gettysburg 3. Juli erlitt Lee Verluste von solcher Schwere, daß der erschöpfte Süden sie nicht zu ersehen vermochte. Noch schwerere Schläge trafen diesen im Westen. Mehrere Monate waren dort Grants Unternehmungen gegen Vicksburg vergeblich geblieben; erst als es Sherman gelang, jenseit des Stromes Fuß zu fassen, änderte

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sich die Lage. Nun verlegte Grant den Angriff auf das andere Ufer, seine Flotte passierte glücklich Vicksburg, in einer Reihe von Gefechten gelang es ihm, seine Gegner Pemberton und Johnston einzeln zu schlagen und ersteren nach Vicksburg hineinzutreiben. Als alles zum Sturme bereit war, ergab sich die Festung samt der Armee, die sich in sie geworfen hatte.

Mit der Schlacht bei Gettysburg und dem Falle von Vicksburg war die Union gerettet. Nunmehr versezte die Regierung den General, der den Feldzug am Mississippi so glänzend geführt hatte, nach dem Osten, wo die Dinge sich wieder zum Schlimmen gewendet hatten. Wenige Tage nach seinem Eintreffen hatte Grant die Verproviantierungslinie der darbenden Armee wieder geöffnet, dann erneuerte er den Rosenkranz im Thale Armee in seiner Front zu

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des Chickamauga mißlungenen Versuch, Braggs beseitigen. Mit äußerster Eile schaffte er Sherman und dessen Armee herbei und schlug im Augenblicke von dessen Ankunft, am 25. November, die Schlacht bei Chattanooga, die mit der gänzlichen Niederlage Braggs endigte. Ganz Tenessee war damit dem Süden verloren. Den Sieger belohnte die Beförderung zum Generalleutnant, der höchsten militärischen Würde der Union. Während er selbst den Oberbefehl über die Potomacarmee übernahm und den Feind in wechselvollem Ringen in Virginien niederwarf, übertrug er seinem Freunde

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Sherman die Leitung im Westen, und dieser war es, der durch den genialsten Zug des ganzen Krieges den Lebensnerv des Südens traf. Die Kriegsmacht des Nordens war jezt eine andere als die von 1861, der Süden aber hatte sich dermaßen in seine Wut verbissen, daß es nicht genügte, ihn zu schlagen, er mußte vollständig zu Boden getreten und vernichtet werden. Nachdem Sherman auf einem Zuge durch den Staat Mississippi den Bahnknotenpunkt Meridian und 150 Meilen Schienenstränge zerstört hatte, begann er seine Vorwärtsbewegungen gegen Atlanta. Da Johnston, Braggs Nachfolger, sich aus einer Stellung in die andere drängen ließ, so geschah ihm, wie jedem Feldherrn dieses Krieges, dem das Glück nicht wohlwollte: er wurde abberufen und durch Hood erseßt; aber auch dieser hielt nicht Stand, denn der Kern der Südheere stand unter Lee in Virginien. Nach hartnäckiger Verteidigung räumte er am 1. September die Stadt. Zur Beobachtung Hoods ließ Sherman Thomas und Schofield zurück, er selbst trat, alles vernichtend, mit 55 000 Mann quer durch Georgien den Marsch nach der Küste an. In 25 Tagen 290 englische Meilen zurücklegend, erschien er am 11. Dezember plößlich vor Savannah und reichte hier der Flotte die Hand. Am 13. wurde Fort Allister erstürmt, worauf der Feind die Stadt räumte, zu derselben Zeit, wo Hood bei Nashville, 16. Dezember, fast bis zur gänzlichen Auflösung seines Heeres geschlagen wurde. Sobald Shermans Truppen sich von den lezten Strapazen ausreichend erholt hatten, trat er am 18. Januar 1865 einen neuen Zug durch beide Carolinas an, um Charleston von den Heeren und der Regierung der Konföderation abzuschneiden und Südcarolina, gegen das sich in der ganzen Union eine furchtbare Erbitterung angesammelt hatte, zu züchtigen. Feuersäulen bezeichneten meilenweit den Weg seines Heeres, die Hauptstadt des Staates, Columbia, ging in Flammen auf. Charleston fand Sherman in Trümmern, da der Kommandant Harder selbst viele öffentliche Gebäude in die Luft gesprengt oder angezündet hatte.

Grants ganzer Plan beruhte darauf, unter Benutzung seiner numerischen Überlegenheit Johnston in Georgien und Lee in Virginien gleichzeitig anzugreifen und beide dadurch der Möglichkeit gegenseitiger Unterstüßung zu berauben. Er war aber nahe daran, die im Westen geernteten Lorbeeren gegen einen ihm als Strateg so weit überlegenen Gegner, wie Lee war, wieder zu verlieren. Am 4. Mai begann Grant seine Angriffsbewegungen, aber Lee kam ihm zuvor. Hieraus entspann sich eine Reihe mörderischer Gefechte, die nach ihrem Schauplaze, weitausgedehnten tabaksmüden Ländereien mit Buschholz und zwischenliegenden Lichtungen, die in der Wildnis genannt werden. Hier verloren die Konföderierten ihren Reitergeneral Stuart. Eine zweite Schlacht bei Cold Harbor am Chickahominy kostete Grant große Opfer und entschied nichts. Vergebens versuchte er Petersburg zu nehmen; schließlich gelang es ihm wenigstens, das Operationsfeld seines Gegners stark einzuengen. Die Entscheidung des ganzen Krieges lag jezt, nachdem der Westen

Readquarters, Commy in the Finkel

Fest

Camp Near Fort Londen, February 16th 1862. Sin. Jour of this date, proposing armistice and appointment of Commissioners to settle terms of Capitulation, is just Reccived. M immediate surrender can be terms except unenditional and immediate sussender Cambr propone to more immediately user your werker

accepted.

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Faksimile von General Grants Brief mit der Forderung,,bedingungsloser Übergabe". (The Century Magazine.)

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