Leben und Werke deutscher Dichter: Geschichte der deutschen Poesie in den drei letzten Jahrhunderten, Band 3

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G. Brandstetter, 1872
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 281 - Ein Mann wie du bleibt da Nicht stehen, wo der Zufall der Geburt Ihn hingeworfen, oder wenn er bleibt, Bleibt er aus Einsicht; Gründen, Wahl des Bessern.
Seite 462 - Und was für eines neuen? Eines französierenden; ohne zu untersuchen, ob dieses französierende Theater der deutschen Denkungsart angemessen sei oder nicht. Er hätte aus unsern alten dramatischen Stücken, welche er vertrieb, hinlänglich abmerken können, daß wir mehr in den Geschmack der Engländer als der Franzosen einschlagen...
Seite 333 - Ich würde so arm, so kalt, so kurzsichtig sein, wenn ich nicht einigermaßen gelernt hätte, fremde Schätze bescheiden zu borgen, an fremdem Feuer mich zu wärmen und durch die Gläser der Kunst mein Auge zu stärken.
Seite 617 - Sohn, da hast du meinen Speer, Meinem Arm wird er zu schwer, Nimm den Schild und dies Geschoß, Tummle du forthin mein Roß!
Seite 17 - Herzog wird, wenn er sich ferner bis zum Krankwerden betrinkt, anstatt, wie er sagt, seinen Körper dadurch zu stärken, erliegen und nicht lange leben. Es haben sich wohl stark geborene Iünglinge, und das ist denn doch der Herzog gewiß nicht, auf diese Art frühe hingeopfert.
Seite 312 - Dichter ist Shakespeare, und Shakespeare fast einzig und allein. Vor seinem Gespenste im „Hamlet" richten sich die Haare zu Berge, sie mögen ein gläubiges oder ungläubiges Gehirn bedecken.
Seite 334 - Ich bin daher immer beschämt oder verdrießlich geworden, wenn ich zum Nachteil der Kritik etwas las oder hörte. Sie soll das Genie ersticken : und ich schmeichelte mir, etwas von ihr zu erhalten, was dem Genie sehr nahe kommt. Ich bin ein Lahmer, den eine Schmähschrift auf die Krücke unmöglich erbauen kann.
Seite 281 - Laß mich die Gründe hören, denen Ich selber nachzugrübeln, nicht die Zeit Gehabt. Laß mich die Wahl, die diese Gründe Bestimmt, versteht sich, im Vertrauen wissen, Damit ich sie zu meiner mache.
Seite 313 - Sie ist noch kaum fertig geworden, und niemand bekümmert sich schon mehr darum. Die Kunstrichter haben viel Böses davon gesagt. Ich hätte große Lust, sehr viel Gutes davon zu sagen. Nicht, um diesen gelehrten Männern zu widersprechen; nicht, um die Fehler zu verteidigen, die sie darin bemerkt haben; sondern weil ich glaube, daß man von diesen Fehlern kein solches Aufheben hätte machen sollen. Das Unternehmen war schwer; ein jeder anderer, als Herr Wieland, würde in der Eil...
Seite 283 - Hier liegt - wenn man euch glauben wollte, Ihr frommen Herrn! - der längst hier liegen sollte. Der liebe Gott verzeih aus Gnade Ihm seine Henriade* Und seine Trauerspiele Und seiner Verschen viele; Denn was er sonst ans Licht gebracht, Das hat er ziemlich gut gemacht.

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