Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Der Verfasser bespricht in dieser für jeden Gebildeten anziehenden Schrift in sechs Kapiteln Bau und Funktionen des Nervensystems, körperliche Schädlichkeiten, 'Einwirkung von Giften, Bedeutung von Verletzungen und Unfällen, Einwirkung geistiger Vorgänge und Anstrengung und Überanstrengung.

Eigenartig berührt seine Behauptung S. 110:,,Von 305 Lehrern zeigten sich 66 erblich nervös belastet. Von diesen 66 blieben während ihres Berufes nur 5 gesund.... schliesslich waren unter 259 kranken Lehrern und 540 kranken Lehrerinnen je 68% nervenkrank. Diese Zahlen beweisen mehr als alles andere den aufserordentlich hohen Prozentsatz, welchen die Lehrer und Lehrerinnen zu den Nervenkranken stellen." Aber an mafsgebender Stelle weifs man in der Regel nichts von einer Nervosität der Lehrer, erklärt vielmehr den Lehrerberuf für den gesündesten, leichtesten und angenehmsten von allen! H. St.

Zeitschrift für Lehrmittelwesen und pädagogische Literatur Unter Mitwirkung von Fachmännern herausgegeben von Franz Frisch, Direktor der Landes-Lehrerinnen-Bildungsanstalt und k. k. Bezirksschulinspektor in Marburg (Steiermark). Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn, Wien V. Jährlich 10 Hefte im Umfange von mindestens 2 Druckbogen Lexikon-Oktav. Preis für den Jahrgang K 5.- für Österreich, M. 4.20 für Deutschland und K 6.— für alle übrigen Länder des Weltpostvereines. Probenummern kosten- und postfrei. Inhalt des 8. Heftes: Zur Praxis des zoologischen Unterrichtes an Mittelschulen. Von Dr. Franz Werner, Privatdozent an der Universität Wien. Biologische Gruppen als Lehrmittel. Einfache Hygroskope. Ein kleiner Beitrag zum Lehrmittelwesen. Von Oberlehrer Rudolf Maier in St. Michael ob Leoben. Über Lösungen. Von Professor W. Weiler Efslingen a. N. Einige Lehrmittel für den Unterricht aus der Raumlehre. Von Karl Streng, Professor an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Krems. Das Bilderunternehmen der Lehrmittel-Zentrale. Ein Nekrolog. Besprechungen. Zeitschriftenschau. Kleine Mitteilungen.

Aus diesem reichen Inhalte sei hier nur der recht wahre und geradezu eine wunde Stelle des vielfach üblichen Universitätsunterrichtes betreffende Artikel von F. Werner hervorgehoben, worin dieser das Überwiegen der Laboratoriumsarbeiten und die grobe Unwissenheit der meisten jungen Zoologen in faunistisch-systematischen Dingen beklagt. H. St.

Anatomisches Taschenbüchlein. Zur Nachhilfe beim Studium nach Natur und Antike, herausgegeben von Dr. A. von Zahn. Mit 29 nach der Natur gezeichneten Holzschnitten. 7. Auflage. Verlag von E. Haberland in Leipzig-R., Eilenburgerstrafse 10/11. Preis 1.20 M.

Das hübsche Heftchen erscheint nicht nur für den Zeichenunterricht brauchbar, für den es zunächst bestimmt ist, sondern dürfte infolge der genauen Darstellung und Benennung der Skeletteile nebst den dazu gehörigen Muskeln auch Studierenden der Zoologie u. a. gute Dienste leisten. H. St.

Neue Spaziergänge eines Naturforschers. (Zweite Reihe). Von Dr. phil. William Marshall. Mit Zeichnungen von Marie Gey-Heinze. Leipzig, Verlag v. E. A. Seemann, 1907.

Der bekannte, leider jüngst verstorbene Verfasser führt in diesem seinem letzten Werke den Leser geschickt plaudernd an den Strand der Nordsee, auf die Heide und durch alle Räume, vom Keller bis zum Söller, eines alten Leipziger Judenhauses, dann zur Erholung durch die Gasse, auf den Gemeindeanger und in einen Bauerngarten eines thüringischen Dorfes. Dabei wird nun in eingehender Weise das gesamte jeweilig vorhandene Tierleben geschildert; der Löwenanteil fällt naturgemäss den Insekten zu. Das Buch ist etwa zu vergleichen mit Jägers Deutschlands Tierwelt, aber in den Feuilletonstil übertragen und auf die genannten Örtlichkeiten beschränkt. Es ist somit sehr unterhaltlich zu lesen und überaus lehrreich; für unsere Schüler liegt es aber immerhin noch zu hoch. H. St.

Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Mit besonderer Berücksichtigung von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum Gebrauche in den Schulen und zum Selbstunterricht. Von Dr. Gustav Hegi, Privatdozent an der

Universität München, Kustos am Kgl. Bontan. Garten. Illustriert unter künstlerischer Leitung von Dr. G. Dunzinger in München, J. F. Lehmanns Verlag. Das Werk erscheint in 70 monatlichen Lieferungen zum Preise von je 1 M. Jedes Heft enthält 4 Tafeln mit erklärendem Text. Lief. 1-8.

Von dieser hier bereits angekündigten (43, 159) vortrefflichen Flora liegen nunmehr acht Lieferungen vor, deren letzte die Gräser bis zu Phragmites führt. Text und Ausstattung sind nach wie vor ausgezeichnet. Mittlerweile ist der Text fast doppelt so grofs geworden wie in Aussicht gestellt war, so dafs eine Verzögerung im Erscheinen der Lieferungen eintrat. Das soll aber durch die Opferwilligkeit des Verfassers vom Herbste an wieder hereingebracht werden. Die Abonnenten aber erhalten so ohne Mehrausgaben erheblich mehr Text, als versprochen war. H. St.

Lehrbuch für den Unterricht in der Botanik. Für Gymnasien, Realgymnasien und andere höhere Lehranstalten bearbeitet von Dr. Martin Krass, Kgl. Schulrat und Dr. H. Landois, weil. Prof. an der Kgl. Universität in Münster in W. Mit 4 Farbentafeln und 325 Textbildern. Siebente, unter besonderer Berücksichtigung der Biologie verbesserte Auflage. Freiburg i. B., Herdersche Verlagshandlung, 1907. Preis 3.60 M., geb. 4.20 M.

Die neue Auflage zeigt eine gesteigerte Berücksichtigung der Biologie, besonders in der Zusammenstellung der wichtigsten biologischen Verhältnisse (S. 307 ff.) und der Schilderung der Selbstbestäubungserscheinungen nach Kerners Pflanzenleben. Hervorzuheben sind auch die vier schönen Farbentafeln, von denen vor allem die nach dem Merkblatte des Kaiserl. Gesundheitsamtes angefertigte Pilztafel erwünscht ist. H. St.

Blütenbiologie in der Heimat. Von Prof. Dr. Heinrich Franck. Verlag von Quelle & Meyer in Leipzig 1907. Preis 80 Pf.

Es ist eine interessant zu lesende, aber nichts Neues bietende Einführung in die Blütenbiologie von 26 allgemein bekannten einheimischen Pflanzen und deren Verwandten. H. St.

Biologische Fragen und Aufgaben für den Unterricht in der Botanik. Von Dr. phil. E. Dennert. Verlag von Erwin Nägele, Leipzig. Preis 60 Pf.

nun

Der wohlbekannte Verfasser bietet hiemit über 1000 Fragen zur Belebung des botanischen Unterrichtes. Das Heftchen soll in den Händen der Schüler sein, denen vom Lehrer einzelne Fragen zum Nachdenken für die nächste Lehrstunde bezeichnet werden. Berichterstatter möchte dafür „Beobachtung" setzen, denn das blofse Nachdenken führt leicht zum Raten; das soll aber der Naturkundeunterricht strengstens verpönen. Er würde also in der Praxis scheiden in Wiederholungsfragen und Beobachtungsaufgaben. H. St.

Flora von Deutschland. Ein Hilfsbuch der in dem Gebiete wildwachsenden und angebauten Pflanzen. Bearbeitet von Prof. Dr. Otto Schmeil und Jost Fitschen. Mit 338 Abbildungen. Dritte vermehrte Auflage. Stuttgart und Leipzig, Verlag von E. Nägele, 1907. Preis geb. 3.80 M.

Der Verfasser der bekannten Lehrbücher hat sich mit einem tüchtigen Floristen vereinigt, um eine Flora zu schaffen, die für Schulzwecke vortrefflich erscheint. Das Buch umfasst ganz Deutschland und alle vorkommenden Arten, es enthält je eine nach dem Linnéschen und dem natürlichen Systeme eingerichtete Familien- und Gattungstabelle, und bietet charakteristische Abbildungen einzelner für die Bestimmung wichtiger Pflanzenteile in grofser Anzahl. Die dritte Auflage bringt auch eine von F. Eridisen-Hamburg bearbeitete Bestimmungstabelle der Brombeeren; wäre es nicht möglich die freilich noch schwierigere Potentilla etwa in der nächsten Auflage nach den neuesten Anschauungen umzugestalten? Zum Schlusse fügen wir noch hinzu, dafs das Buch schlank, handlich und verhältnismäfsig billig ist, also bietet, was das Herz begehrt. H. St.

Mikroskopisches und physiologisches Praktikum der Botanik für Lehrer von Gustav Müller, Rektor in Liegnitz. Mit 235 vom Verfasser entworfenen Figuren. Leipzig und Berlin, B. G. Teubner, 1907. Preis geb. 4.80 M.

Das Buch enthält natürlich weit mehr, als an unseren Schulen je genommen werden kann es will eben den Lehrer zu eigenem Schauen und Forschen anregen und anleiten, damit er dann über dem Stoffe stehend dem Schüler aus dem Vollen Selbstgeschautes mitteilen und zum Selbstschauen führen kann. Es wird sich daher besonders für solche Lehrer eignen, die etwa auf Grund der Anregungen eines Ferienkurses selbständig weiter arbeiten wollen ohne an dem Praktikum einer Hochschule teilnehmen zu können. Für solche bietet es alles Wissenswerte in überaus klarer und übersichtlicher Darstellung, die durch die vielen Originalabbildungen noch wesentlich gewinnt. H. St.

Sammlung Göschen. Nr. 131. Abrifs der Biologie der Tiere von Dr. Heinrich Simroth, Professor an der Universität Leipzig. Zweite Auflage. Leipzig 1907. Preis 80 Pf.

Die zweite Auflage ist ein auf ein Bändchen zusammengedrängter Auszug aus der zweibändigen ersten, welche hier im 38. Bd. (1902) S. 188 bereits in ihrem Werte für den Unterricht gewürdigt wurde. H. St.

Martin Braess, Tiere unserer Heimat. Mit zahlreichen Bildern nach der Natur in Zeichnungen und Photographien. Herausgegeben vom Dürerbund. Georg D. W. Callwey, München 1907. Preis 3 M., geb. 4 M.

Das Buch behandelt, dem Kreislauf des Jahres folgend, lauter gute Bekannte mit besonderer Berücksichtigung der Vogelwelt. Es wendet sich zunächst an die Jugend, in der es den angeborenen Natursinn anregen und erhalten will, dann aber auch an die Eltern, die so vielfach den Kindern Furcht und Ekel vor Naturdingen einflöfsen statt den Beobachtungssinn zu fördern. Der Text ist unterhaltend und fesselnd, die Ausstattung ganz vorzüglich; somit läfst sich das Buch zu Geschenkzwecken und zur Einstellung in die Klassbibliotheken bestens empfehlen. H. St.

Floericke, Dr. Kurt,,,Deutsches Vogelbuch". 5-600 Seiten Text_mit 120 farbigen Vogelbildern auf 30 Tafeln. Lief. 7/10 (vollständig in 10-11 Lief. à 80 Pf.). Stuttgart, Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde (Geschäftsstelle Franckhsche Verlagshandlung).

Dieses vortreffliche Buch ist jedem zu empfehlen, der sich mit unserer Vogelwelt näher bekannt machen will. Es bietet neben prächtigen Schilderungen des Lebens der Tiere auch sorgfältig zusammengestellte Angaben über Synonyme, Trivialnamen, Körperform und Farbe, Mafse, Gelege, Verbreitung und Lebensweise und berücksichtigt auch die Subspezies. Dazu kommt noch ein farbiges Bild für jede Art und ein für das Gebotene wirklich bescheidener Preis, der es wohl einem jeden ermöglicht sich dieses bequeme Handbuch anzuschaffen. H. St.

Sammlung Göschen. Nr. 357. Geschichte der Zoologie von Prof. Dr. Rud. Burckhardt, Direktor der Zoologischen Station des Berliner Aquariums in Rovigno. In eleg. Lwbd. 80 Pf.

Es ist sehr zu begrüfsen, dafs hiemit ein weiterer Schritt gemacht wird die Geschichte der Naturwissenschaften weiteren Kreisen zugänglich zu machen, als dies bisher der Fall war. Möge nun auch bald eine Geschichte der Botanik und der Mineralogie folgen; die der Chemie hat ja schon H. Bauer in der gleichen Sammlung geliefert. Die ganze Darstellung genügt dem Bedürfnisse der Studierenden und enthält oft mehr, als man in dieser gedrängten Form sucht. Über Einzelheiten liefse sich allerdings manches sagen. So ist z. B. das IX. Buch der Tiergeschichte nicht von Theophrast, wie es S. 32 heifst, sondern nur zum Teil aus dessen Schriften kompiliert (cf. H. Joachim, De Theophrasti libris neo Cov, Bonn 1892), den Scholastikern hat nicht erst Wilhelm von Moerbecke die Tiergeschichte durch seine Übersetzung erschlossen, denn diese und insbesondere Albertus benützen die Übersetzung des Michael Scotus (cf. Jourdain-Stahr, Forsch. über Alter und Ursprung der lat. Übers. d. Arist. S. 301 ff.) u. a. m. H. St.

Grabers Leitfaden der Zoologie für die oberen Klassen der Mittelschulen. Bearbeitet von Dr. Robert Latzel, K. K. Gymnasialdirektor. Mit 474 Abbild. im Texte, 4 Farbendrucktafeln und einer Karte. Fünfte Auflage. Wien, F. Tempsky, 1906. Preis geh. 3 K 20 h, geb. 3 K 80 h.

Blätter f. d. Gymnasialschulw. XLIV. Jahrg.

20

Die fünfte Auflage dieses in seiner Art vorzüglichen Lehrmittels, das besonders eingehend die Körpermechanik behandelt und mehr Gewicht auf anatomische Details denn auf Habitusbilder legt, ist ein unveränderter Abdruck der hier bereits angezeigten vierten Auflage. H. St.

Die Wirbeltiere nach vergleichend anatomischen und biologischen Gesichtspunkten für den Gebrauch der Schule dargestellt von Dr. J. Ruska, Professor an der Oberrealschule Heidelberg. 2. Aufl. Leipzig, Erwin Nägele (Julius Klinkhardt), 1907. Preis 80 Pf.

Das wohldurchdachte Schriftchen unterscheidet sich von allen anderen Leitfäden dadurch, dafs von den niederen Formen zu den höheren fortgeschritten wird. Die Schilderung der Organisation wird nur an typischen Vertretern der einzelnen Ordnungen durchgeführt, so dafs der gegebene Stoff in der verfügbaren Zeit (2 Wchst.) auch von Tertianern zu bewältigen ist. Die Abbildungen sind meist aus dem Lehrbuch der Zoologie von Schmeil entnommen. H. St.

Naturgeschichte des Tierreiches: Unter besonderer Berück sichtigung der Teleologie, Biologie und Tierpsychologie bearbeitet von Richard Winkler, Verfasser der „Naturgeschichtlichen Bilder". Steyl, Post Kaldenkirchen (Rheinland) 1906, Druck und Verlag der Missionsdruckerei. Preis geb. 5 M.

Das Buch unterscheidet sich von anderen naturgeschichtlichen Werken insbesondere dadurch, dafs es die einzelnen Betrachtungen im Sinne einer christlichen Naturauffassung auf die Teleologie begründet", d. h. die gesamte heutige Tierwelt wird nicht als das Ergebnis von Entwicklungs- und Anpassungsvorgängen dargestellt, sondern ist, so wie sie jetzt ist, erschaffen. Da so die ganze Deszendenzlehre ausgeschaltet, die darauf aufgebaute Ökologie aber eingehend behandelt wird, klaffen für den Kundigen da und dort allerlei Fugen und Spalten. Für den Schüler der unteren Klassen aber, der diese nicht merken kann, bietet das reich illustrierte Buch so viel Anregung, Belehrung und Unterhaltung, dafs es für Schülerbibliotheken und als Geschenk bestens empfohlen werden kann. H. St.

Franz v. Kobells Tafeln zur Bestimmung der Mineralien mittelst einfacher chemischer Versuche auf trockenem und nassem Weg. Fünfzehnte neu bearbeitete und vermehrte Auflage von K. Oebbeke. München 1907, J. Lindauersche Buchhandlung (Schöpping).

Die Veränderungen an der Neuauflage des alterprobten und weiterverbreiteten Bestimmungsbuches beziehen sich auf Zusätze in der Einleitung und auf die Beigabe der Goldschmidt' schen Übersicht-Tafel betr. Verhaltens der färbenden Metalle in der Borax- und Phosphorsalzperle vor dem Lötrohr.

Es lässt sich abgesehen vom Studierenden jedem empfehlen, der ohne Mineralog von Fach zu sein in die Lage kommt irgend ein Mineral wissenschaftlich bestimmen zu wollen. H. St.

Wagner, P., Lehrbuch der Geologie und Mineralogie für höhere Schulen, insbesondere für Realanstalten und Seminare. Mit 222 Abbildungen. [VIII und 178 S.] gr. 8. 1907. In Leinwand geb. 2.40 M. Leipzig und Berlin, B. G. Teubner, 1907.

Das Buch ist methodisch eigenartig gestaltet. Vor allem ist der positive Lernstoff besonders in der Mineralogie stark eingeschränkt, die systematische Krystallographie in den Anhang verwiesen worden. Auf eine Beschreibung der Mineralien in systematischer Reihenfolge wurde verzichtet, dagegen sind dynamische Geologie, Petrographie und Mineralogie zu einer methodischen Einheit verschmolzen, für deren Gliederung in erster Linie das Problem der Bildung und Umbildung unserer Erdoberfläche und für deren Anordnung der Gang vom Leichten, der Beobachtung Zugänglichen zum Fernliegenden, Hypothetischen mafsgebend war. Wo also Geographie und Naturkunde in der fünften Klasse in einer Hand liegen, da wäre es ein sehr interessanter Versuch einmal dem hier eingeschlagenen Wege zu folgen. Die Ausstattung des Buches ist ganz vortrefflich. H. St.

Lehrbuch der Geologie und Mineralogie für höhere Schulen. Grofse Ausgabe für Realgymnasien und Oberrealschulen von Dr. Paul Wagner,

Oberlehrer in Dresden. Mit 284 Abbildungen und 3 Farbentafeln. Leipzig und Berlin, B. G. Teubner 1907. Preis geb. 2.80 M.

Die vorliegende grofse Ausgabe befolgt im wesentlichen den gleichen Unterrichtsgang, wie das eben besprochene Lehrbuch des gleichen Verfassers und unterscheidet sich von diesen hauptsächlich durch die Behandlung der chemischen Verhältnisse, und eingehendere Berücksichtigung der Krystallographie. Der ohnehin schon hervorragend schöne Bilderschmuck ist vermehrt durch 75 neugezeichnete Krystallbilder und die 3 prächtigen Farben tafeln nach R. Brauns, das Mineralreich.

Sauer, D. A., Mineralkunde als Einführung in die Lehre vom Stoff der Erdrinde. Ein Abrifs der reinen und angewandten Mineralogie. 240 S. 4° mit 26 farbigen Tafeln und mehreren hundert Textbildern. In 7 Abteilungen komplett brosch. 12.20 M., in eleg. Leinenband 13.60 M. Verlag Kosmos Gesellschaft der Naturfreunde (Geschäftsstelle: Franckhsche Verlagshandlung, Stuttgart).

Die schönsten Mineralienbilder, die es dermalen gibt, sind in Brauns Mineralreich zu finden. Aber dessen Preis (45 M.) liegt insbesondere für Schüler zu hoch. Da wird, soweit nicht Nies-Dülls treffliches Lehrbuch, das ja auch die Braunschen Bilder enthält, genügt, gerade vorliegendes Buch willkommen sein. Hier ist ein wissenschaftlich verlässiger Text, verbunden mit gediegener Ausstattung und einem auch bescheidneren Mitteln erschwinglichen Preise, kurz es ist das richtige Geschenkwerk für die hier in Frage kommenden Kreise. Dazu kommt noch, dafs dieses Buch auch das Interesse des Geographen berücksichtigt, indem es darauf ausgeht die Mineralien einerseits in ihrem gesteinsbildenden Zusammenhang, also in ihrer Bedeutung für den Bau unseres Erdkörpers, andererseits in ihrer Bedeutung für die menschliche Kultur zu beschreiben. H. St.

Dr. J. Lorscheid, Kurzer Grundrifs der Mineralogie. Neu bearbeitet von Heinrich Brockhausen, Oberlehrer am Gymnasium zu Rheine. gr. 8°. IV und 28. Freiburg 1906, Herdersche Verlagshandlung. 60 Pf.

Dieser Grundrifs ist eine Erweiterung des als Zugabe zum Lehrbuch der anorganischen Chemie von Professor Dr. J. Lorscheid bisher erschienenen Grundrisses. Er ist so zusammengestellt worden, dafs er auch als Grundlage des mineralogischen Unterrichtes an Gymnasien Verwendung finden kann und enthält neben einer verhältnismässig ausführlichen Krystallographie eine sehr knappe Mineralogie. Auf alle Fälle erspart er Notizen und Diktate. H. St.

Kurzes Lehrbuch der Mineralogie mit einem Abrifs der Petrographie zum Gebrauch an höheren Lehranstalten sowie zum Selbstunterricht von Dr. Heinrich Baumhauer, Professor an der Universität zu Freiburg i. d. Schweiz. Dritte Auflage. Mit 191 in den Text gedruckten Figuren. gr. 8°. VIII u. 224 S. Freiburg, Herdersche Verlagshandlung, 1906. 2.80 M., geb. in Halbleder 3.30 M.

Auch die vorliegende dritte Auflage dieses von uns bereits besprochenen Lehrbuches zeigt trotz des Bestrebens einschneidende Änderungen zu vermeiden doch da und dort Verbesserungen. So wurde die neuere Ableitung der verschiedenen Kristallklassen auf Grund der Symmetrie Elemente kurz erörtert, der chemische Abschnitt gekürzt, den Naumannschen Symbolen die Millerschen beigefügt. Wesentlich umgearbeitet und erweitert wurde der petrographische Teil. H. St.

Lehrbuch der anorganischen Chemie für die 5. Klasse der Realschulen. Mit 40 Abbildungen und einer Spektraltafel in Farbendruck. Dritte, verbesserte Auflage. Preis geheftet 2 K 50 h, geb. 3 K.

Lehrbuch der organischen Chemie für die 6. Klasse der Oberrealschulen. Mit 11 Abbildungen und einer Farbendrucktafel. Dritte, durchgesehene Auflage. Preis geh. 1 K 80 h, geb. 2 K 30 h. Von Franz von Hem melmayr, Realschulprofessor und Privatdozent an der K. K. techn. Hochschule und an der K. K. Universität in Graz. Wien, Verlag von F. Tempsky, 1906.

[ocr errors]

Auf eine recht ansprechende Einführung in die Geschichte der Chemie die Bezeichnung,,Atom" stammt jedoch nicht von Epikur, sondern schon von Demokritos folgt eine allgemeine Einführung in die Chemie; der spezielle Teil zeigt eine sehr übersichtliche und leicht verständliche Darstellung und besondere Berück

« ZurückWeiter »