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Nr. 725. Auf v. 26 des ersten Einsiedler-Gedichtes (vgl. jetzt Skutsch bei Pauly-Wissowa V 2115 f.),fas mihi sit vidisse deos' spielt Seneca an epist. 115, 4 nonne velut numinis occursu obstupefactus resistat et ut fas sit vidisse, tacitus precetur', wie Buecheler in Henses Ausgabe p. 542 erkannt hat. —

Nr. 730 (de voce hominis absona). V. 2-6 dieses Gedichtes werden zitiert in einem erst in neuerer Zeit zugänglich gewordenen hagiographischen Texte. Vgl. S. Clementis primi Mettensis episcopi vita, translatio ac miracula ed. H. V. Sauerland, Trier 1896 p. 32 und Ref. im Histor. Jahrb. der Görresgesellsch. XVIII (1897) S. 360 und im Rhein. Mus. LIII (1898) S. 318.

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Nr. 737 steht auch in einer Hamburger Hs s. XI oder XIII (sic!) bei M. Hertz in seiner Priscianausgabe I p. VIII n. 23 und in einer Eskurialhs s. XIII (Löwe-Hartel, Biblioth. patrum Lat. Hispan. I [Wien 1887] S. 162). Beide Hss bieten in v. 2,qui me'. Ein Gedicht von sechs Versen mit ganz ähnlichem Anfange,me lege qui veterum cupias. cognoscere sensus' findet sich im cod. Bodl. Auct. F. 1. 16 s. X. ex. (Schenkl, Biblioth. Patr. Lat. Brit. I 1 [Wien 1891] S. 165). Vgl. 676, 1. — Nr. 741 (de libra et partibus eius). Das als Werk des Bischofs Fulbert von Chartres (1007-1029) bezeugte und deshalb von Riese jetzt weggelassene Gedicht hat aus den Pariser Hss als vermeintliches Ineditum herausgegeben B. Hauréau, Notices et extraits de quelques manuscrits de la bibliothèque nationale VI (Paris 1893) p. 9 ff.

Nr. 742 (epithalamium Laurentii) —760

Claud. carm. min.

append. 3a-19b und 22 p. 301-308 und p. 310 K.

Nr. 760a und 760b (Mäcenaselegien) sind neuerdings bearbeitet worden von R. Ellis, Appendix Vergiliana sive carmina minora Vergilio adtributa, Oxford (1907), Script. class. biblioth. Oxoniensis. Ebenda als Beigabe Nr. 644 (de viro bono) und 645 (est et non). Dafs Riese als Vertreter der (entschieden richtigen) Ansicht, dafs die Mäcenaselegien noch unter Augustus verfafst wurden, nur Bährens und Ziehen nennt, zeigt, dafs ihm die trefflichen Darlegungen von Skutsch im Artikel ,Consolatio ad Liviam' bei Pauly-Wissowa IV 944 ff. (dazu die Dissertation seines Schülers F. Lillge, De elegiis in Maecenatem quaestiones, Breslau 1901) entgangen sind.

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Nr. 762 (de volucribus et iumentis. de filomela) Reifferscheid a. a. O. 161 a p. 308 ff.

Nr. 772b (Tullii) Claud. carm. min. 12,1 f. p. 292 Birt p. 219 K. (v. 1,paulum' statt,parvum'). Das erste Hemistich,fontibus in liquidis' auch bei Sedulius Scottus carm. II 68, 1 (Traube, Poet. Lat. aevi Carol. III p. 221).

Nr. 785 c (Rusticus über Augustinus de trinitate). Riese bemerkt zu v. 6,auribus infestum' (scil. deum): ,infestum non intellego'. Ich auch nicht. Das richtige,infusum steht bereits bei dem von Riese zitierten Bährens.

Blätter f. d. Gymnasialschulw. XLIV. Jahrg

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Nr. 786 (Hermaphroditus). Das von Traube als Elaborat des Matthaeus von Vendôme erwiesene Gedicht steht auch in der Züricher Hs C 148 aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts und zwar ohne die (in einer Reihe von Hss fehlenden) Verse 11 und 12. Vgl. J. Werner, Neues Archiv XXXI (1906) S. 580. —

Nr. 786a (Dynamii de Lerine insula). Dafs v. 15,postquam sancti viri (d. h. des hl. Honoratus) perrexit (so Riese nach der Göttweiher Hs) fama per orbem' mit der Hs von Klosterneuburg,porrexit' (= ‚se porrexit') zu lesen ist, hat Ref. schon bei früherer Gelegenheit (Jahresber. über die Fortschritte der klass. Altertumswissensch. XCIII [1897 II] S. 177; vgl. auch S. 213) betont. Vgl. jetzt noch über die im Spätlatein sehr ausgedehnte Verwendung transitiver Verba in reflexiver oder intransitiver Bedeutung Lôfstedt a. a. O. S. 85 ff. und S. 104 f. und (für Venantius Fortunatus) H. Elfs, Untersuchungen über den Stil und die Sprache des Ven. Fort., Heidelb. 1907 (Diss.) S. 36 f. —

Nr. 787 (Epigramm auf Lucretia) auch im cod. Paris. 3705 (Hauréau, Notices et Extraits I [Paris 1891] p. 235).

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Nr. 791. Am Schlusse der adnotatio zu diesem (allem Anschein nach mit Unrecht) unter dem Namen des hl. Patricius von Irland gehenden Gedichte verweist Riese auf den ,hymnus alphabeticus in laudem S. Patricii tunc viventis, Secundino episcopo adscriptus (Migne 53, 837). Ein besserer Text dieses Hymnus ist zu finden bei J. H. Bernard und R. Atkinson, The Irish liber hymnorum I, London 1898 (Henry Bradshaw Society Bd. XIII) p. 3 ff Vgl. J. B. Bury, The life of St. Patrik and his place in history, London 1905 p. 117 f. und 246 f.

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Nr. 794. Die Verse 35 und 36 dieses von Riese zuerst herausgegebenen, nach Hauréaus Vermutung von Hildebert von Le Mans († 1134 als Erzbischof von Tours) verfafsten Gedichtes,crimen opes redimunt, reus est crucis omnis egenus, et laudes hominum pensat acervus opum' finden sich auch im cod. 609 s. XIII der Wiener Hofbibliothek als Schlufsverse des Gedichtes,mos est Romanis in causis cottidianis'. Vgl. J. Werner, Neues Archiv XV (1890) S. 409 = Beiträge S. 14 und E. Dümmler ebenda XXIII (1898) S. 206. —

Nr. 796. Die ersten vier Verse auch im Turicensis bei Werner Nr. 130 S. 54 (v. 1,vocabat'; v. 2 ,ornatu'). —

Nr. 799. Wenn mit dem für dieses Gedichtchen benützten Augsburger, jetzt Münchener Codex der Monac. 3525 gemeint ist, so sind die Angaben über dessen Lesarten zum Teil unrichtig, wie aus dem Abdruck der Verse im Catalogus codd. Lat. 2. Aufl. I 2 p. 102 hervorgeht. Die beiden ersten Verse (letztes Wort,deus') auch im Turicensis bei Werner a. a. O. Nr. 318 S. 124. Eine Variation zu dem ersten Distichon teilt Widmann aus einer Schönauer Hs s. XV (in Wiesbaden) mit (Neues Archiv VIII [1883] S. 176). Sie lautet: ,auro quid melius? iaspis. quid iaspide? virtus. quid virtute? Deus. quid deitate? nihil'.

Nr. 801 (de adventu cuiusdam novi magistri) ist aus dem codex Phillippicus 180 (1694) s. XII in Berlin herausgegeben worden von

W. Wattenbach, Neues Archiv XVII (1892) S. 380. Der Berolinensis bietet v. 2,quam tacuere diu nubila, stella nitet' was Wattenbach zu ,quam texere diu etc. verbessert, während Riese die Lesart des Remensis s. XIII-XIV,quom (ex,quod') tacuere diu lumina, st. n.' in ,quom latuere diu 1. etc.' ändert, und v. 9 das evident richtige,per gallum famam (formam' der Remensis), per lucem signo magistrum' (vgl. v. 10 hic canit, illa refert'). —

Nr. 810 (de avicula) in selbständiger recensio bei Traube, Karolingische Dichtungen, Berlin 1888 S. 64.

Nr. 856 und 857 (de Nino und de Semiramide; nach Rieses Meinung wahrscheinlich ,recentis aevi'). Ein mit dem Verse,Nini Semiramis quae tanto coniuge felix' beginnendes Gedicht im cod. Bruxell. 967 (9371) s. XII (van den Gheyn, Catal. II p. 43). —

Nr. 864 adnot. Mit den Worten ,,ver aestas autumnus hiems' beginnt auch ein Epigramm in einer Eskurialhs s. XIII-XIV (LöweHartel, Biblioth. patr. Lat. Hispan. I p. 98) und ein von Werner im Neuen Archiv XXXI (1906) S. 580 aus dem Turicensis C 148 mitgeteiltes Distichon.

Nr. 867 ist auch in F. Umpfenbachs Terenzausgabe p. XIII abgedruckt.

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Nr. 873. Rieses Bemerkung: 4-5 (haec habeo quae edi etc.') sunt etiam apud Cic. Tusc. V 101' reicht zur Orientierung des Lesers nicht aus. Es hätte auf Th. Pregers Kommentar zum Sardanapallepigramm (Inscript. graecae metr. ex scriptoribus praeter anthologiam collectae, Leipzig 1891 p. 184 f.) verwiesen werden müssen. Vgl. auch Ersilia Lovatelli, Römische Essays, Leipz. 1891 S. 9 ff.; E. Maafs, Orpheus, München 1895 S. 209 ff.; B. Lier, Philol. LXIII (1904) S. 56 ff.

Nr. 878 (Merobaudis vel Claudiani Laus Christi) steht auch in Ihms Damasus als Nr. 69 p. 71 f. und im Claudian von Koch in der carm. min. append. 20 p. 308 f.

Nr. 879 (miracula Christi) = Claud. 1. 1. 21 p. 309 f. Für die symbolische Deutung der von den drei Königen (,Chaldaei reges' nennt sie der Dichter v. 3; vgl. F. Diekamp, Hippolytos von Theben, Münster 1898 S. 63 f.) dargebrachten Gaben,myrrham homo, rex aurum, suscipe tura deus' (v. 4) bietet eine reichere Sammlung von Belegen als der von Riese zitierte Manitius O. Bardenhewer, Der Name Maria, Freiburg i. B. 1895 (Biblische Studien I) S. 42 Anm. 2. Vgl. auch das von Hauréau, Notices et extraits V (1892) p. 203 aus dem cod. Paris. 166 99 mitgeteilte Distichon ,dant tria tres: aurum, thus, myrrham; denotat aurum regem thusque deum myrrhaque funereum'. Übrigens gehört das ganze Gedicht, wie schon Riese erkannt hat, in die Kategorie der tituli, über die nach E. Steinmann und J. v. Schlosser neuerdings St. Beissel, Geschichte der Evangelienbücher S. 342 ff. nützliche Zusammenstellungen gemacht hat, und unter die, wie J. Sauer, Byzant. Zeitschr. XVI (1907) S. 664 des näheren nachzuweisen verspricht, auch das Gedicht des Hilarius de evangelio (zuletzt ediert von R. Peiper hinter dem Cyprianus Gallus p. 270 ff.) einzustellen ist.

Nr. 902 schliefst mit den Versen: ,ecquid laudo igitur de hoc corpore? laudo capillos, tam foeda a calva qui modo profugerint'. Riese bemerkt zum letzten Verse, weil es sich nach dem Vorausgehenden um ein männliches Wesen handelt, ,foedo a calvo puto', aber,calva' heifst hier offensichtlich Schädel.

Nr. 914-917 (gefälschte Gallusgedichte). Vgl. Skutsch bei PaulyWissowa IV 1350 und in seinem Buche Aus Vergils Frühzeit, Leipz. 1901 S. 137 ff.

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Nr. 933 (Symmachus de Boethio). Vgl. R. Peiper in seiner Ausgabe der consolatio des Boethius p. XXXVIIII und 146.

Nr. 946. Das poetische Schreiben des Bischofs Auspicius von Toul an Arbogast hat Riese ohne Änderung aus den Monumenta Germaniae abdrucken lassen. Das interessante Gedicht ist in der jüngsten Zeit eingehend behandelt worden von W. Brandes, Des Auspicius von Toul rhythmische Epistel an Arbogastes von Trier, Wolfenbüttel 1905 (Progr.), von F. Ramorino in der Rivista storico-critica delle scienze teologiche II (1906) fasc. 5 und von Wilh. Meyer, Die rhythmischen Jamben des Auspicius, Nachrichten von der Gesellsch. d. Wissensch. zu Gött., Philol.-hist. Kl. 1906 S. 192 ff. (dazu Byz. Z. XVII S. 239 ff.).

Nr. 947. Das Gedicht des Ruricius auch in A. Engelbrechts Ausgabe des Faustus von Reji p. 403 f.

Nr. 949 (Audax) = Bährens, Fragm. poet. Rom. p. 419. —

Nr. 950, 7. Der vom Papste Gelasius I. zitierte und vom Wiener Herausgeber der Collectio Avellana nicht identifizierte Vers,quicquid Romani valuerunt (vielmehr ,meruerunt') perdere mores' stammt, wie schon Wölfflin in seinem Archiv XII (1902) S. 2 festgestellt hat, aus Lucan II 313, woselbst aber nach der besseren Überlieferung,pendere gelesen wird. Es mag bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen werden, dafs sich auch bei Rieses Rivalen Bährens (Fragm. p. R. p. 390) unter die ,incertorum versiculi varii' ein Vers aus einer erhaltenen Dichtung eingeschlichen hat, nämlich Nr. 21,imber, aestus, nix, pruina, silva et aura, nox, dies' (Bährens hält natürlich,silva et für korrupt und vermutet,flamen'!) Prudentius cathem. IX 113.

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In den Addenda zu fasc. I Nr. 481 (Rhythmische Rätsel) p. 376 ff. widmet Riese der früher von ihm übersehenen Arbeit von W. Meyer über Anfang und Ursprung der rhythmischen Dichtung einige Bemerkungen und teilt eine Kollation des wichtigen codex Phillippicus 1825 (jetzt in Berlin) mit. Dafs inzwischen auch Meyer diese Hs verglichen und beim Wiederabdruck der erwähnten Abhandlung ihre Lesarten dem kritischen Apparate seiner Ausgabe der Rätsel eingefügt hat (Gesammelte Abhandl. zur mittellateinischen Rhythmik II [Berlin 1905] S. 155 ff.), scheint er nicht mehr rechtzeitig in Erfahrung gebracht zu haben.

Von den p. 391 aus dem cod. Paris. 3761 s. XIII mitgeteilten mittelalterlichen Epigrammen à la Martial steht das erste (olim dives eras) auch im Paris. 8433 (Hauréau, Notices et Extr. 1 [1890] p. 378)

und im Turic. C. 58/275 (Werner a. a. O. Nr. 126 S. 53; vgl. Nr. 218 S. 94), das zweite (Cherule tu cenas) auch im Paris. 13468 (Hauréau 1. 1. II [1891] p. 213) und im Bodleianus 127 s. XIV (Schenkl, Biblioth. Patr. Lat. Brit. I 1 S. 99).

München.

Carl Weyman.

Prof. Dr. Karl Meurer: Englische Synonymik für Schulen. Mit Beispielen, etymologischen Angaben und Berücksichtigung des Französischen; nebst einem englischen, deutschen und französischen Wortregister. Vierte verbesserte Auflage. Leipzig,

H. Bredt, 1906 (IV u. 120 S. 1,50 M.)

Ref. vermag ein Handbuch der Synonymik nur in dem Sinne in die Hände des Schülers zu wünschen, dafs es, wie hier im Vorwort gesagt ist, demselben,,in den vielen Fällen, wo ihn das Lexikon bei der Anfertigung schriftlicher Arbeiten im Stiche läfst, ein seine Tätigkeit erleichterndes Hilfsmittel" sei. Vor allem muss m. E. der Fehler vermieden werden, dafs der Schüler synonymische Unterschiede, die ja in so hohem Mafse Sache des Gefühls sind, gedächtnismäfsig in sich aufnehme, dafs er sie ,,auswendig lerne". Hier nur kein ,,Abhören", keine Durchnahme des Buches der Reihe nach!

Mit diesem allgemeinen Vorbehalt kann Meurers Buch, wie ja sein Erscheinen in 4. Aufl. beweist, als treffliche Leistung bezeichnet werden. Nur selten werden, wie ,,249. scheinen: to appear, to seem, to shine", die Wörter nach deutschen Gesichtspunkten gruppiert. Es ist klar, dafs, wenn dieser Fehler öfter vorkäme, damit der Charakter des Buches als wissenschaftliche Synonymik in Frage gestellt wäre.

Dr. K. Kühn und S. Charléty: La France Littéraire Extraits et Histoire. Zum Schulgebrauch herausgegeben. Mit einem Plan von Paris, einer Karte der Umgebung von Paris und einer Karte von Frankreich. Bielefeld u. Leipzig, Velhagen & Klasing, 1906. (VIII u. 376 S.; geb. 3,50 M.)

Wie alles, was der unermüdliche K. Kühn veröffentlicht hat, ist dieses im Verein mit S. Charléty von der Universität zu Lyon herausgegebene Buch eine Musterleistung, auch in bezug auf die Ausstattung, und der Beachtung aller Fachgenossen würdig. Besonders an der Oberrealschule, welche dem Schüler ja ein Bild der geistigen Entwicklung Frankreichs seit Corneille zu vermitteln hat, dürfte das Buch treffliche Dienste leisten. Es ist als Fortsetzung des Lesebuchs La France et les Français gedacht und enthält in seinem Hauptteile Proben (Extraits) der bedeutendsten Schrift

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