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Europa beschrieben wird in der Weise, dafs Island die Darstellung eröffnet, während die drei südlichen Halbinseln das Ganze schliefsen.

Auf die veränderte Art der Illustration sei noch kurz hingewiesen; die Bilder im Texte fehlen, dafür sind solche, die besonders charakteristische Landschaften aufweisen, auf Tafeln zu je 4 Bildern vereinigt worden; solcher Tafeln enthält der 1. Band 12, also 48 Bilder, die meist nach Photographien hervorragend scharf reproduziert sind. Als Ersatz ist in den Text eine gröfsere Anzahl von Textkarten und Profilen aufgenommen; auch sind 3 Farbentafeln aus der grofsen Ausgabe herübergenommen. Auf 28 Seiten ist die wichtigste Literatur angegeben, welche bis zum Jahre 1907 herabgeführt wird, ein Vorzug, den diese kleine Ausgabe mit der 2. Auflage der grofsen Ausgabe teilt. Es sei hier gleich für Island das neueste Werk nachgetragen: Island in Vergangenheit und Gegenwart. Reiseerinnerungen von Paul Herrmann, 2 Teile, Leipzig 1907, W. Engelmann.

Sievers, Allgemeine Länderkunde. Kleine Ausgabe. Zweiter Band. Mit 11 Textkarten, 16 Profilen im Text, 21 Kartenbeilagen, 1 Tabelle und 15 Tafeln in Holzschnitt, Ätzung und Farbendruck. Leipzig u. Wien, Bibliographisches Institut 1907. VIII u. 450 S. Preis in Halbleder geb. 10 M.

Ohne weitere Einleitung wird die länderkundliche Darstellung im II. Bande des Werkes fortgesetzt. Von der westlichsten der südlichen Halbinseln Europas, der Pyrenäenhalbinsel, geht es hinüber nach dem Nordrand von Afrika, nachdem selbstverständlich zuvor eine allgemeine Übersicht von gleicher Art wie im ersten Bande gegeben worden ist. Beschrieben werden der Reihe nach die Atlasländer, die Wüstentafel, der Sudan und Oberguinea, das Kongogebiet und die Küste vom Niederguinea, Südafrika und zuletzt Ostafrika. Von da gelangt man nach Asien, wovon zunächst Vorderasien zur Darstellung gelangt (Arabien, Sinai, Palästina, Syrien); Südasien schliefst die Schilderung und so führt der Malayische Archipel als Brücke hinüber nach Australien und seiner Inselwelt. Eine kurze Beschreibung der Südpolarländer schliefst das ganze Werk ab. Diesem Bande sind 4 prächtige Farbenbilder und 11 schwarze Tafeln mit 44 Bildern beigegeben, ebenso ein Verzeichnis der wichtigsten Literatur. Unter Tibet dürfte auch das 2. Buch von Filchner, Das Kloster Kumbum, genannt sein.

Es wird wohl keinem Zweifel unterliegen, dafs die beiden Bände der kleinen Ausgabe der allgemeinen Länderkunde in hervorragendem Mafse das Studium der geographischen Wissenschaft an unseren Gymnasien fördern helfen werden; besonders dürften sie auch den Kandidaten der verschiedenen philologischen Seminare zu empfehlen sein.

Philippson, Alfred, Das Mittelmeergebiet. Seine geographische und kulturelle Eigenart. Zweite Auflage. Mit 9 Figuren im Text, 13 Ansichten und 10 Karten auf 15 Tafeln. Leipzig, Druck und Verlag von B. G. Teubner, 1907. IX u. 261 S. Preis geb. 7 M.

Die erste Auflage dieser vortrefflichen Länderkunde ist in diesen Blättern Jahrg. 1905 S. 697/98 eingehender besprochen worden. Da der Verf. zweimal in neue Wirkungskreise übersiedelte, so war er verhindert eine gründliche Neubearbeitung vorzunehmen und musste sich auf einige kleine Verbesserungen beschränken. Mesopotamien ist nach wie vor in den Kreis der Betrachtung mit einbezogen, da es für die Mittelmeerländer eine aufserordentlich grofse kulturelle Bedeutung hat, obwohl sich gewichtige Stimmen der Kritik gegen diese Einreihung erhoben haben.

Unter den angegebenen Umständen erübrigt es nur abermals empfehlend auf das Buch hinzuweisen.

Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik. Unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner herausgegeben von Prof. Dr. Friedrich Umlauft, Wien. XXX. Jahrgang 1907. Monatlich erscheint ein Heft zu 1,15 M. Preis des Jahrganges in 12 Heften 13.50 M. inklusive Zusendung. A. Hartlebens Verlag.

Mit Oktober 1907 beginnt der 30. Jahrgang der Zeitschrift,,Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik". Sie ist eine der vielseitigsten und inhaltreichsten geographischen Zeitschriften, dabei billig und, was besonders hervorgehoben

werden soll, mit recht guten, auf photographischen Aufnahmen beruhenden Abbildungen ausgestattet. Die Gebiete, auf welche sich die Beiträge erstrecken, sind auch in diesem neuen Jahrgang dieselben geblieben: zunächst wird die Länder- und Völkerkunde gepflegt; das 1. Heft des neuen Jahrganges bietet hiezu folgende Beiträge: 1. Das Wandern und Reisen in Neu-Guinea von Dr. Rudolf Pöch; 2. Die Jaila (d. h. die Hochweide der pontischen Dörfer, unseren Almen vergleichbar) von V. Schleiff in Posen; 3. Von Adis Ababa über den Assabot nach Dschibuti, von Friedrich J. Bieber in Wien; 4. Los Angeles, Die Metropole Südkaliforniens, von Otto Crola in Los Angeles. Sodann folgt ein Abschnitt,, Astronomische und physikalische Geographie", an den sich ein weiterer,, Politische Geographie und Statistik" anschliefst. Dazu kommen noch kurze Biographien berühmter Geographen, Naturforscher und Reisenden; beispielsweise bringt das 1. Heft Näheres über den bayerischen Leutnant Filchner, den kühnen Erforscher von Nordost-Tibet. Kleine Mitteilungen aus allen Erdteilen, Berichte über geographische und verwandte Vereine, endlich Bücherbesprechungen bilden den Schlufs.

Schon diese kurze Übersicht ergibt die Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit dieser geographischen Zeitschrift, welche sehr wohl mit ihren jüngeren Schwestern konkurrieren kann. Sie darf daher besonders auch für Gymnasialbibliotheken bestens empfohlen werden.

Aus den inzwischen erschienenen Heften 2-5 seien noch als besonders lehrreiche und gut illustrierte Aufsätze hervorgehoben: Wanderungen in Bulgarien von Dr. Gg. Wilke (mit Karte), Die neue Transkontinentalbahn in Mexiko (mit Routenkarte im Mafsstab 1:1800 000); Das moderne Rom von Dr.. Olinda in Neapel, wozu das nächste Heft noch einen Plan bringen wird, Die nene Bahn Orenburg-Taschkent, hauptsächlich in handelsgeographischer Beziehung von Dr. H. Krollick in Berlin; Die Erforschung des oberen Brahmaputra von M. Haw in London, ein kurzer Artikel über Peru, dem auch eine gute Karte beigegeben ist, u. a.

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Deutsche Alpenzeitung. VII. Jahrgang 1907/08. Verlag_von Gustav Lammers in München, Finkenstrafse 2. Monatlich 2 Hefte. Preis des Vierteljahres3.50 M., Preis des einzelnen, aufser Abonnement bezogenen Heftes 1 M. (Heft 11-14). Mit grofsem Rechte führt jetzt diese prächtige Zeitschrift den Untertitel: Allgemeine Rundschau über Land und See für Wandern und Reisen, Länder- und Volkskunde, Sommer- und Wintersport, Photographie und Kunst." Damit wird nämlich jene Einseitigkeit vermieden, welche in erster Linie der gleichfalls prächtigen Publikation ,,Alpine Majestäten" schon nach 4 Jahrgängen ein Ende bereitet hat, nämlich die fast ausschliessliche Beschränkung auf die eigentlichen Alpen. Gleich das 11. Heft (erstes Septemberheft) ist hiefür ein sprechender Beweis: wir werden zunächst nach Spanien geführt und erhalten unter dem Titel Der Gralsberg" die Schilderung einer Besteigung des Montserrat, dem folgt ein Aufsatz von H. Holzschuher, Vom Spreewald und den Wenden", dann wieder kommen Reisebilder aus Tripolis und Tunis von G. A. Baumgärtner mit interessanten photographischen Aufnahmen; Prof. Max Kleiber (München) setzt seine Schilderung fort: Ein Tag auf Skoglio Brusnik. Ein dalmatinisches Inselidyll, während A. Steinitzer seine Erlebnisse auf,,Alpinen und subalpinen Wanderungen an der Riviera und in den Nördlichen Apenninen" schildert (10. Teil: die Apuanischen Alpen); erst mit dem letzten Artikel ,,Auf dem Similaun" kommen wir wieder in das eigentliche Alpengebiet zurück. Das 12. Heft (Einzelpreis 1.50 M.) ist dem Schweizer Alpen-Klub zum Zentralfest 1907 gewidmet und bildet so ein würdiges Seitenstück zu dem im Juni anläfslich der Generalversammlung des D. u. Oe. Alpenvereins erschienenen Festheftes. Die beiden Oktoberhefte führen uns mit den interessant illustrierten Aufsätzen „Eine Winterreise nach Ceylon" von Dr. Th. Herzog (Freiburg) wieder in weite Ferne und bringen auch sonst mit Schilderungen wie „Am Iseosee" etc. Gebiete aufser den eigentlichen Alpen uns nahe. Andrerseits enthalten beide Bergtouren in der Mischabelgruppe (Schweiz) von Heinr. von Sauerland, Fahrten in den Chiemgau, eine Schilderung der romantisch gelegenen Burg Wilden

stein im Donautale und des tirolischen Städtchens Klausen mit seinen Kunstschätzen und dem hoch darüber thronenden Kloster Säben.

Nachdem sich der Kreis der Länder immer weiter ausdehnt, welche die Deutsche Alpenzeitung in den Bereich ihrer Schilderung zieht, dürfte es an der Zeit sein diese hervorragende Zeitschrift noch mehr als es bisher vielleicht schon geschehen ist, in den Dienst der Schule zu stellen und zwar beim Geographieunterrichte. Durch Wort und Bild gewährt sie reiche Förderung. In dieser Hinsicht wären in den weiteren Heften des VII. Jahrganges besonders hervorzuheben, abgesehen von der bis ins 21. Heft sich fortsetzenden Schilderung einer Winterreise auf Ceylon in Heft 16: Winter in Jämtland (Schweden) von H. Hoek, und Im Ballon von München nach Salzburg von Dr. O. Rabe wegen der interessanten Photographien vom Ballon aus; in Heft 17: Wanderung im Fichtelgebirg von Aug. Sieghardt und Streifzüge in den Rocky Mountains von Dr. Eckstein (Chicago); in Heft 20: Eine Winterfahrt in den Sudeten von Dr. H. Renner und Ein Ausflug ins Lappenlager von P. R Heymans; in Heft 21: Ein Sonntagnachmittag bei den Zigeunern von 0. Alscher (Orsova) etc. etc.

Dazu kommen in neuester Zeit auch noch allerlei Artikel kultur- und kunstgeschichtlichen Inhalts, so dafs auch in dieser Hinsicht für die Schule manches abfällt. Kurz und gut, die Deutsche Alpenzeitung ist auch in unseren Kreisen dringend zu empfehlen.

Wandtafeln zur Erklärung der Erdoberfläche, herausgegeben von Prof. Dr. A. Müller. 2 Tafeln in 6 fachem Farbendruck nach Originalen von Leo Kainradl. Format 123: 176 cm. Preis einer Tafel unaufgezogen 5 M., auf Tauenpapier mit Leinenrand und Ösen 6,50 M., auf Leinwand unlackiert mit Stäben 8 M., auf Leinwand lackiert mit Stäben 9 M. Verlag von J. F. Schreiber, Efslingen und München.

Die erste Tafel gibt: „,Formen am Boden und am Rande stehender Gewässer“, die zweite:,,Binnenländische Formen". Es ist also der Inhalt von Hirts bekannter Tafel,,Die Hauptformen der Erdoberfläche" auf 2 Tafeln verteilt. Dadurch und durch das aufserordentlich grofse Format sind diese Bilder von besonderer Deutlichkeit und ermöglichen selbst noch sehr entfernt sitzenden Schülern ein Erkennen der Hauptsachen. Die Ausführung entspricht der Leistungsfähigkeit der bekannten Firma. H. St.

Der Mensch und die Erde. Die Entstehung, Gewinnung und Verwertung der Schätze der Erde als Grundlagen der Kultur. Herausgegeben von Hans Kraemer in Verbindung mit namhaften Fachmännern Mit ca. 4000 Illustrationen, zahlreichen schwarzen und bunten, sowie vielen Facsimile-Beilagen. Extrabeigaben in neuem System der Darstellung. Preis pro Lieferung 60 Pf.

Von diesem hier bereits angekündigten Prachtwerke liegt der erste Band jetzt fertig vor. Derselbe führt Schwappachs vortreffliche Entwicklung der Jagd zu Ende und reiht daran noch eine kürzere Abhandlung von Eckstein über „Die Tiere als Feinde der Kultur". Im zweiten Bande behandelt R. Müller die Tiere als Förderer der Kultur und des Verkehrswesens und R. Schönbeck die Verwendung der Tiere zu Sportzwecken. Dafs v. Planitz' Abhandlung über die Tiere im Dienste der Kriegführung gerade für uns besonders interessant ist, braucht keiner weiteren Erwähnung, wohl aber verdient hervorgehoben zu werden, dafs auch in den vorausgehenden Abschnitten ein guter Teil der prächtigen Bilder sich nicht nur im Naturkunde- und Geographie sondern auch im Geschichtsunterrichte vorzüglich verwenden läfst. H. St.

Ideal-Schulgärten im 20. Jahrhundert. Von Carl Gräber, Gärtner zu Cronberg im Taunus. Unter Mitwirkung von H. U. Molsen, Lehrer in Flensburg. Mit 13 Plänen und Skizzen und 140 Abbildungen. 8°, 309 S. Frankfurt a O., Verlag von Trowitzsch & Sohn. Preis geh. 3.50 M, geb. 4 M.

Je mehr der botanische Unterricht ein wirklich biologischer wird, um so mehr tritt nicht nur in der Grofsstadt die Notwendigkeit eines Schulgartens zutage um jederzeit die lebende Pflanze an Ort und Stelle beobachten zu können. Da

nun aber Anlage, Pflege und Benützung eines solchen Gartens nicht jedem Lehrer von vornherein vertraut sein können, so wird vielen dieses Buch willkommen sein, zu dessen Abfassung sich ein kundiger Gärtner mit einem Pädagogen vereint hat, während der auf gärtnerischem Gebiete wohlbekannte Verlag für reichlichen Bilderschmuck sorgte. Der Inhalt gliedert sich in 12 Abschnitte, von denen ich nur folgende herausgreife: Die Verwendung des Schulgartens für den Unterricht (Aufgaben und Fragen nebst Unterrichtsskizzen für die verschiedenen Monate), Anstaltsschulgärten und ihre Einrichtung, Der Zentralschulgarten, Beschaffung von Unterrichtspflanzen unter ungünstigen Verhältnissen, Das Tierleben im Schulgarten, Das Pflanzenmaterial des Schulgartens, zusammengestellt nach dem natürlichen System. Daran reiht sich noch eine alphabetische Zusammenstellung des Wichtigsten aus der Schulgartenpraxis. Somit wäre alles recht schön nun braucht der Lehrer nur noch Geld und Zeit, um alles auszuführen und dafür ist ja bei uns bestens gesorgt. H. St.

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Jahrbuch der Naturwissenschaften 1906-1907. Enthaltend die hervorragendsten Fortschritte auf den Gebieten: Physik; Chemie und chemische Technologie; Astronomie und mathematische Geographie; Meteorologie und physikalische Geographie; Zoologie; Botanik; Mineralogie und Geologie; Forst- und Landwirtschaft; Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte; Gesundheitspflege, Medizin and Physiologie; Länder- und Völkerkunde; angewandte Mechanik; Industrie und industrielle Technik. Zwei undzwanzigster Jahrgang. Unter Mitwirkung von Fachmännern herausgegeben von Dr. Max Wildermannn. Mit 42 in den Text gedruckten Abbildungen. gr. 8o. XII u. 484 S. Freiburg, Herdersche Verlagshandlung, 1907. 6 M., geb in Leinwand 7 M.

Wie jedes Jahr bietet auch heuer wieder Wildermanns Jahrbuch dem isolierten Fachmann wie dem gebildeten Laien einen gedrängten Überblick über die neuesten Forschungsergebnisse auf allen oben genannten Gebieten. Einrichtung und Anordnung als bekannt voraussetzend, wollen wir nur hervorheben, dafs unter Zoologie die neuesten Ergebnisse der Regeneration und Transplantation im Tierreich am ausführlichsten besprochen worden. Besonders reichlich ist die Botanik bedacht, zu der auch noch Artikel unter Technologie und Forst- und Landwirtschaft gravitieren. Unter Mineralogie und Geologie werden am meisten der Aufsatz über die unterirdischen Flüsse und die Schilderung des letzten Vesuvausbruches anziehen; auch der Geographe kommt hier und in den Abschnitten über Länder- und Völkerkunde auf seine Rechnung. So erscheint denn dieses Buch, das jedem etwas bringt, als besonders geeignet für die Lehrerbibliotheken unserer Schulen. H. St.

Die Bakterien und ihre Bedeutung im praktischen Leben von Privatdozent Dr. H. Miehe in Leipzig. VIII u. 141 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. (Wissenschaft und Bildung, Einzeldarstellungen aus allen Gebieten des Wissens. Bd 12.) Verlag von Quelle u. Meyer in Leipzig 1907. Geh. 1 M.-. In Originalleinenband 1.25 M.

Berichterstatter kennt keine klarere und leichter verständliche, dabei aber doch immer von wissenschaftlichem Geiste durchzogene Darstellung dieses ebenso schwierigen als anziehenden Stoffes. Er möchte daher dieses billige Büchlein allen Lehrern der Naturkunde in der vierten Klasse empfehlen. H. St.

Wagner, Dr. A., Der neue Kurs in der Biologie. Allgemeine Erörterungen zur prinzipiellen Rechtfertigung der Lamarckschen Entwicklungslehre. Stuttgart, Kosmos-Gesellschaft der Naturfreunde. 96 S. Lex.-8.o 1.80 M. (für KosmosMitglieder 1.50 M.).

Der Verfasser erklärt als das Wesentliche des neuen Kurses die Empfindung der Notwendigkeit zur Rettung des naturwissenschaftlichen Einheitsgedankens auch die psychische Kausalität als allgemeinen Faktor des Naturgedankens anzunehmen. Dagegen wendet sich in der Beilage zur Allgemeinen Zeitung 1907 Nr. 104 Bernh. Wities, dem Wagner wieder in Nr. 130 erwidert. Auf diese Polemik möchte ich alle Interessenten verweisen; sie gewährt den besten Einblick in das Wesen des vorliegenden Buches. H. St.

Mikrokosmos. Zeitschrift zur Förderung wissenschaftlicher Bildung, hrsg. v. der Deutschen mikrologischen Gesellschaft (Jahresbeitrag M. 4.-) unter Leitung von R. H. Francé. 1907. Heft 1-6. XVI u. 60 S. Lex.-8°. Stuttgart, Franckhsche Verlagshandlung. Jährl. 8 Hefte, für Mitglieder kostenlos, für Nichtmitglieder M. 6.-.

Der bekannte Herausgeber von ,,Das Leben der Pflanze" wird mit dieser Zeitschrift meines Erachtens vielen Lehrern einen grofsen Gefallen erweisen, die mikroskopieren möchten und sollten, aber der nötigen Anleitung, Literatur und Fühlung mit Gleichstrebenden entbehren.

Das alles bietet die neue Zeitschrift. Ihr Inhalt besteht aus zwei von einander unabhängigen Teilen, dem für Anfänger bestimmten Elementarkurs der Mikrologie und dem fachwissenschaftlichen Teil. Aus dessen Inhalt sei für die ersten 4 Hefte hervorgehoben: Neue Studien zur Geschichte des _,,tierischen Chlorophylls" (Francé), Das Ultramikroskop (Steyer), Winke für den Fang und die Konservierung von Planktonwesen (Seiffert) u. a.

Dazu kommen noch: Mitteilungen der Sammelstelle für wissenschaftlichen Rat, Literaturverzeichnis, Bücherbesprechungen und Tauschverkehr für Präparate und Material.

Auch das neue Heft dieser Zeitschrift bietet viel Interessantes. So bringt u. a. Francé unter dem Titel: Praktische Mineralogie allerlei über Stärkemehle, Schettel einen Aufsatz über frühere mikroskopische Forschungen und Bilder. Der separat beigegebene Elementarkurs der Mikrologie behandelt die notwendigsten Chemikalien für die elementare botanische Mikrotechnik und das Messen mikroskopischer Objekte. Der ,,Mikrokosmos" ist für jeden, der sich in kleineren Orten mit Mikroskopie beschäftigt, ein vortrefflicher Lehrer und Berater. H. St.

Zeitschrift für Lehrmittelwesen und pädagogische Literatur. Unter Mitwirkung von Fachmännern herausgegeben von Franz Frisch, Direktor der Landes-Lehrerinnen-Bildungsanstalt und k. k. Bezirksschulinspektor in Marburg (Steiermark). Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn, Wien V, Jährlich 10 Hefte im Umfange von mindestens 2 Druckbogen Lexikon Oktav. Preis für den Jahrgang K 5.- für Österreich, M. 4.20 für Deutschland und K 6.- für alle übrigen Länder des Weltpostvereines. Probenummern kosten- und postfrei.

Von dieser ungemein reichhaltigen Zeitschrift, die nicht nur einzelne Lehrmittel anzeigt und kritisch bespricht, sondern auch gröfsere und kleinere Erörterungen aktueller Unterrichtsfragen bringt, liegt nunmehr der dritte Jahrgang vor. Derselbe schliefst sich den vorausgegangenen gleichwertig an und sucht wie jene allen Gebieten des Unterrichtes und allen Schulgattungen gleichmässig gerecht zu werden. So ist denn Frisch für den einzelnen Lehrer wie für Kollegien ein nie versagender Wegweiser und Berater. H. St.

Aus der Natur, Zeitschrift für alle Naturfreunde. Unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner, herausgegeben von Dr. W. Schönichen, FriedenauBerlin. III. Jahrg. 1907. Verlag von Erw. Nägele in Leipzig. Monatlich erscheinen zwei Hefte mit zahlreichen Textbildern und farbigen bzw. schwarzen Tafeln. Der halbjährige Bezugspreis beträgt 4 M. Auch der dritte Jahrgang dieser ausgezeichneten Zeitschrift bietet wieder eine reiche Fülle von lehrreichen und unterhaltenden Abhandlungen aus allen Gebieten der Natur meist aus der Feder der besten Gewährsmänner. Dazu kommt eine ganz vorzügliche Ausstattung, die eben nur einem so bedeutenden Verlage erschwinglich ist. Es sei daher allen Lehrern für sich und den Anstaltsbibliotheken bestens empfohlen. Zu dem Aufsatz von Braess, der Pfingstvogel und sein Ruf möchten wir noch ergänzen, dafs ihn Konrad von Megenberg in seinem Buch der Natur (ca. 1349) pruoder Piro rufen lässt. H. St.

Anleitung zur Mikroskopie und Mikrophotographie für Anfänger. Von Frz. Welleba. Mit 70 Illustrationen und 7 Tabellen. Seite 1-78, Gröfse 8°. Preis broschiert 2.80 K, 2.10 M. Wien. Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn, 1907.

Das Schriftchen bringt dankenswerte Aufklärungen über das Mikroskop und seine Hauptbestandteile, das Arbeiten mit diesem Instrumente, die Herstellung von

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