Novalis Schriften: Th. Über das Leben Friedrichs von Hardenberg (signed: Just) Aus Novalis Tagebuche seiner letzen Lebensjahre. Gedichte. Verstreute Blätter. Briefe. FragmenteG. Reimer, 1846 |
Inhalt
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
Abends absolut ächte Aeltern Bedürfniß beide Bergrath bestimmt Bewußtsein blos Brief daher denken desto Dichter dieſe eigentlich Einfluß erst ewig fremde Freund Friedrich Schlegel ganze gedacht Gedanken Gefühl Gegenstände Geist gemeinen Gemüths Genie Genuß Geschichte Geseze gewiß gewöhnlich gibt ging Glauben Göthe Gott große Grüningen Günstedt Hardenberg heiter Herz herzlich Heute früh höchste höhere Hypochondrie Idee Indeß innig Jahre Jena jezt konnte Körper Kraft Krankheit Kunst läßt Leben leicht lezten lich Liebe ließ Ludwig Tieck machen macht manche mannichfach Meister Menschen Menschheit muß müſſen Natur nöthig nothwendig Novalis Organ Paradore Phantasie Philosophie Poesie poetisch recht Reiz Religion Roßtrappe ruhig Salinen scheint Schiller Schlegel Schmerz Seele ſein ſeine ſie Sinn soll sollte Sophie Sophie von Kühn Sprache Stunden Tennstedt Thätigkeit Theil Tieck unendlich unserer Vater Vernunft Verstand viel vielleicht vollkommen Voltaire wahre ward weiß Weißenfels Welt wenig Werth Wesen wieder Wiederstedt Willkühr Wiſſen Wissenschaft wohl wohlthätig Zweck
Beliebte Passagen
Seite 301 - Der Handelsgeist ist der Geist der Welt. Er ist der großartige Geist schlechthin. Er setzt alles in Bewegung und verbindet alles. Er weckt Länder und Städte, Nationen und Kunstwerke. Er ist der Geist der Kultur, der Vervollkommnung des Menschengeschlechts.
Seite 238 - Potenzenreihe sind. Diese Operation ist noch ganz unbekannt. Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es.
Seite 213 - So nötig es vielleicht ist, daß in gewissen Perioden alles in Fluß gebracht wird, um neue, notwendige Mischungen hervorzubringen, und eine neue, reinere Krystallisation zu veranlassen, so unentbehrlich ist es jedoch ebenfalls diese Krisis zu mildern und die totale Zerfließung zu behindern, damit ein Stock übrig bleibe, ein Kern, an den die neue Masse anschieße, und in neuen schönen Formen sich um ihn her bilde. Das Feste ziehe sich also immer fester zusammen, damit der überflüssige Wärmestoff...
Seite 308 - Dichter und Priester waren im Anfang Eins - und nur spätere Zeiten haben sie getrennt. Der echte Dichter ist aber immer Priester, so wie der echte Priester immer Dichter geblieben - und sollte die Zukunft nicht den alten Zustand der Dinge wieder herbeiführen?
Seite 121 - ... mathematischen Formeln sei. Sie machen eine Welt für sich aus, sie spielen nur mit sich selbst, drücken nichts als ihre wunderbare Natur aus, und eben darum sind sie so ausdrucksvoll, eben darum spiegelt sich in ihnen das seltsame Verhältnisspiel der Dinge.
Seite 121 - Wenn man den Leuten nur begreiflich machen könnte, daß es mit der Sprache wie mit den mathematischen Formeln sei — Sie machen eine Welt für sich aus — Sie spielen nur mit sich selbst...
Seite 167 - Genius der Natur auf die Spur gekommen, und hat ihr einen artigen Kunstgriff abgemerkt. Das gewöhnliche Leben ist voll ähnlicher Zufälle. Sie machen ein Spiel aus, das wie alles Spiel auf Überraschung und Täuschung hinausläuft.
Seite 309 - Poesie mischen sie nur zur Nothdurft unter, weil sie nun einmal an eine gewisse Unterbrechung ihres täglichen Laufs gewöhnt sind. In der Regel erfolgt diese Unterbrechung alle sieben Tage, und könnte ein poetisches Septanfieber heißen.
Seite 59 - Je mehr der sinnliche Schmerz nachläßt, desto mehr wächst die geistige Trauer, desto höher steigt eine Art von ruhiger Verzweiflung. Die Welt wird immer fremder. Die Dinge um mich her immer gleichgültiger. Desto Heller wird es jetzt um mich und in mir Bei meinem Entschluß darf ich nur nicht zu vernünfteln anfangen.
Seite 221 - Wären die Menschen schon das, was sie sein sollten und werden können, so würden alle Regierungsformen einerlei sein - die Menschheit würde überall einerlei regiert, überall nach den ursprünglichen Gesetzen der Menschheit. Dann aber würde man am ersten die schönste, poetische, die natürlichste Form wählen — Familienform — Monarchie, - mehrere Herrn - mehrere Familien - ein Herr - eine Familie...