Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

so hab ich doch dormitt bißanher vorzogen, das mir be wust das s. churf. g. mith vhilen großwichtigen sachen beladen gewest vnd noch, vnnd sonderlich auch das ich vmmer vorhoft die sach zwischen dem Churfursten zu Brandenburgk 2c. vnd m. g. h. herzog Henrichen zu Sachßen 2c. solte in der gutte vortragen worden sein, wiewol ich zweifels frei bin das ich mein lebenlang ken vrsach gegeben, vnd furder nicht geben well, das einige vormuthung oder arkwohn wider mich entstehen mocht, das ich in dieser vnd andern sachen, di gerechtikeit des loblichen Chur vnd furstlichen hauses zu Sachßen 2c. be= langent dorwieder rathen soltt, So hab ich auch bereitt hochgedachten herzog henrichen zu Sachsen 2c. vff 1. f. g. begern in dieser Erbforderung wider den Churfursten zu Brandenburg vnd Lantgraffen zu Heßen ein sonderlichen Ratschlag gestellet, wiewol ich dozurzeitt mitt großer schwacheit beladen vnd mir alle erbett von den Erztenn vorbotten whar, domitt Je mein vnderthenigkeitt vnd danckbarkeitt gegen dem hause zu Sachssen vormergkt wurde, Ich hab auch hochgedachten herzog Henrichen nebent andern s. f. g. gelerten Rethen zu Penig im oberhofgericht Lucie Hirinnen meinen Rath aufs treulichst vnd wi ich dise sache vorstehe mitgetheilet, vnd sonderlichen das mhan auch schriftliche vrkunden zu diser sachen dinlichen im schloß alhier zu wittenberg suchen solte, dergleichen ich auch vmb die rechtfertigung dieser sachen mit den andern gelerten Rethen als dem Ordinario doctor fachßen vnd doctor Melchior von Oßa die f. f. g. vnd mich nebent inen in diser anforderung gebraucht, zu leipzig am vorgangenen Sambstag nach Inuocauit dohin s. f. g. Anthonius von Schonbergt zu vns ge schigkt, ersucht worden vnd mit inen hirinnen geschloßen,

hirauß dan Je zum vberflus zuspuren das tein vormutung wider mich geschepft werden kan, das ich mich in diser sachen, wen ich bereitt ken frankfort fur derselben außorterung keme, gebrauchen liße, wi mhir auch als einem Bider mhan nicht gebhuren wolte, Es ist auch hiruber mein gemuth nie anderß gewesen auch noch nicht, wen ich mich gleich einer bestellung mit dem Churfursten zu Brandenburg 2c. vorgliche, den das ich in derselbigen bestellung das Chur vnd furstliche hauß Zu Sachssen 2c. mit aussgedruckten worten ausszöhe, wider daßelb weder offentlich noch heimlich zurathen, dorzn ich mich dan auch schuldig erkenne vnd ungern vndankbar befunden werden wolte, kegen den vhilfaltigen gnaden vnd wholtaten so mhir von hochgedachtem m. gst. h. dem Churfursten zu Sachssen 2c., vnd s. churf. g. hern vettern vnd hern vatern seliger vnd milder gedechtniß geschehen, wie ich mich dan auch aus gottlicher vorleihung, als ich hoff, kegen J. churf. g. in aller vnderthenikeit bißher danckbarlich erzeigt, vnd mich nhun vom anbegin der vniuersitet alhier zu Wittenbergt, mit außschlahung viler dinst, vnd vil Jar bei hochgedachts herzog friedrichs zeitten mit einer kleinen besoldung, do ich an andern ortern vhir mhal souil vnd mher bekommen haben wolte, auch mit aufsschlahung etlicher solde, enthalten habe, vnd als ich hoff s. churf. g. vnd derselbigen loblichen Vniuersitet zu ehren vnd nut, vnd mitt was erbeitt vnd muhe ich nhun in das rrriiij Jar in iure gelesen, ist mhir am besten bewust, ich fuls auch wol an meiner gesuntheit, So gibt mir auch hochgedachter m. gst. h. der Churfurst zu Sachssen 2c. für die erste vnd furnembste lection im kaiser Rechten vnd besuchung des oberhofgerichts vff mein vnkosten, alein dritthalbhundert gulden vnd weil ich dan

biß vff den heutigen tag dem Churfursten zu Brandenburg entlichs vnd schleßlichs nichts zugesagt, Auch in mein gemut vnd sin nie genommen mich on vorwißen hochgedachts m. gst. h. des Churfursten zu Sachssen 2c. von hinnen tegen frankfort zubegeben, Dan weil ich mich mit gots gnade in meinen iungen Jaren dermaßen erzeigt das mhir nimands mit bestande etwass vnehrlichs vnd vorkerlichs auflegen magk, So vorhoff ich der almechtige gott werde mhir auch ißund in meinem alter nicht weniger gnade vorleihen das ich mein leben, noch seinem gottlichen willen, mit ehren volende, So bin ich in vndertheniger trostlicher zuuorsicht s. churf. g. werde die gefaßte vngnade wider mich gnediglichen fallen lassen, vnd mein gnedigster her sein vnd bleiben, vnd nochdem ich allerlei beschwerunge alhier zu wittenberg hab vnd mir teglichen furfallent, di mir ist off meinem letzten virthell zutragen fast beschwerlich, die ich zu seiner Zeit, wo es di nothurft erfordert, anzuzeigen weiß, vnd ich mich vom anfang der vniuersitet bißher alhier erhalten, vnd mich nimands weder mit gutt noch gelt von hinnen bewegen hab lassen, Auch in gnedigster betrachtung das ich allemal tegen s. churf. g. vnd deren hern vetter vnd hern vater frei gestanden vnd noch frei stehe, vnd mich mit nichts vorbünden noch vorpflichtet, auch di Zeit meines lebens wider das lobliche hauff zu Sachßen zurathen nicht willens bin, So bin ich auch entlicher vndertheniger zuuorsicht wen ich hochgedachten m. gst. h. den Churfursten zu Sachssen 2c. vmb gnedigk erleubniß vnderthenigklichen bitten werde, s. churf. g. werdent sich hirinnen fegen mir, als s. churf. g. alten treuen Diner, gnediglichen erzeigen 2c. vnd bitt ihr wollet dises langen

schreibens, in ansehung meiner nothurst keine beschwerung tragen.

hieronimus schurpf, D.

Hierauf erhielt Schürpf durch die Kurfürstl. Räthe folgenden Bescheid (Weimarer Communalarchiv Reg. Rr. S. 237 I. 15. 2.):

Der Kurfürst habe durch Cunzen v. Milen, der Landvogtey zu Sachssen dieserzeit Verweser und dem Schlosser zu Wittenberg Bericht empfangen, was Schürpf auf die Vorhaltung, die ihm geschehen, vom Mund und auch durch eine Schrift darauf zu Antwort gegeben.

Und dieweil es Inhalts der Schrift die Wege noch nicht erreicht, daß Schürpf dem Kurfürsten zu Brandenburg eine endliche Zusage gethan, sich von Wittenberg zu Sr. Churfürstl. Gnaden zu wenden, wie denn derselbe auch keinen Urlaub zur Zeit bei dem Kurfürsten Johann Friedrich bitten thue, so hätte lezterer wol leiden mögen, Schürpf hätte hievor gegen andere also ge= redet und nicht, als ob er berürts Orts bereitan eine endliche Zusage gethan und wie seine bestellung schon aufgericht und beschlossen, wodurch er S. Ch. Gn. zu der Vorhaltung, so ihm durch den v. Mila und den Schosser zu Wittenberg beschehen, Ursach gegeben, denn Schürpf könne selbst ermessen, daß der Kurfürst, wenn sich ein Diener ohne dessen Wissen in einen andern Dienst begeben, darob Mißfallen gehabt und daß er (Schürpf) auch S. Kurfürstlichen Gnaden und seines Bruders, des Herzogs Johann Ernst halben dazu nicht Ursache gehabt hätte. Denn die Besoldung Schürpfs sei ihm bisher gnädiglich gebessert und dazu sei ihm das Lesen zu seiner selbst Bequemlichkeit gestellt und ihm gestattet gewesen, Anderen zu dienen und auszureisen.

Und wiewol die Begnadigung, so Schürpf von des Churfürsten Vater löbl. Gedächtnißes geschehen, sich auf die Summa erstrecken möge, wie in der schriftlichen Antwort angegeben, so sei doch dergleichen Anderen vor ihm nicht widerfahren, sondern deßhalb geschehen, damit er, wiewol unverbunden, sich desto beßer unter dem churfürstl. Haus zu Sachsen möchte erhalten.

Was aber Schürpf zu Wittenberg für Beschwerungen vorfielen, könne der Kurfürst eigentlich nicht wissen, denn Schürpf habe bisher S. Ch. Gn. davon nichts zuerkennen gegeben.,,Vnnd wiewol sein durf. gnaden vor dieser Zeit wol vrsach gehabt hetten euch vmb das Iren misfallen zuuormelden lassen. das sich yhezuZeiten vorcleinliche vnd ergerliche reden seiner churf. g. bekandtl relligion kirchen breuche auch ordenungen vnd dergleichen halbem zugetragen. So habenns doch sein churf. g. aus gnedigem bedenken bisher beruhenn lassen.“

Dieweil nun aus Schürpfs schriftlicher Antwort hervorgehe, daß er noch nicht verpflichtet, so wolle sich der Kurfürst versehen, er werde sich zum Weggehen nicht bewegen laßen, sondern unter und bei S. Ch. Gn. bleiben.

Damit aber war die Sache noch nicht zu Ende. Es findet sich noch folgender Brief des D. Gregor Brück an den Kurfürsten Johann Friedrich, datirt,,Wittenberg Dienstags in Pfingsten 1540" (Weimarer Communalarchiv Reg. A fol. 186b):

Gnedigster her, Doctor Jheronimus der ist vor vier oder fünff tagen zu mir komen vnnd hadt sich gleich dergestalt heut als ich meinen gefattern Conradt Wenhart zu Im geschickt vormerken laßen als gedecht er noch hin

« ZurückWeiter »