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Tun fundt mit diesem Vnserm brif gen Allermeniglich das Wir den hochgelerten Unsern lieben getreuen Hieronymus .. Doctor of funf Jar die nastenn folgendt aufgenomenn vnnd bestalt haben dermaßen das ehr in vnser vniuersitet hie zu Wittl. ein lection wie ehr bißher getan in Codice leßenn Vnd sol sich sonst doneben Erbars redlichs guts weßens als seinem standt nach gepurt halten. So wollenn Wir Ime die funf Jar aß Jarlich hundert gulden auß vnser Camer Zor soldung vmb solche lection der er trewlich vnd vleisig außzuwarten gewilligt vnd zugesagt hat antworten vnd geben lassen, alles trewlich vnd vngeferlich Zuurkund 2c. Datum Wittl. Montag nach dem Sontag Cantate Anno Dm. rvc. Septimo.

Aufschrift: Vorschreibung Doctor Jheronimus Schurff vmb sein lection vor hundert hundert fl. vff 5 Jharlang 2c.

3. Hieronymus Schürpfs Bericht an die Visitatoren der Universität Wittenberg.

A. 1517.

Aus R. O. litt. QQ fol. 111-114 des Großherzogl. und Herzogl. Sächs. Hauptarchiv s zu Weimar.

Fabian von Feylitsch und Hans von Taubenheyn kamen 1517 am St. Mathäustag (Montag) Abends nach Wittenberg, um auf Befehl des Kurfürsten. Friedrich eine Vifitation der Universität vorzunehmen. Dienstags darauf wurde die handelung vnd erfarung vff vbergeben artikel. . . . furgenommen". Hierony mus Schürpf war des versäumlichen" Lesens angeklagt und scheint diese Beschuldigung als von D. Wolfgang

"

Stehelin ausgehend sehr übel empfunden zu haben. Er giebt an, daß er außer seiner pflichtmäßigen Vorlesung in Abwesenheit des Propstes Henning Göde auch dessen Lection (kanonisches Recht),,bej weylen fur die lange weyle für Jne" lese, aber selten“

Im Uebrigen gab Schürpf seine Beantwortung der Artikel auf Erfordern der Visitatoren schriftlich ein und dieser Bericht ist es, welcher hier folgt.

Günstige Herrn. Ich thw E. gunstl. auff hewtige ansynnung diesen Vnderricht das ich am Sontag nach Natiuitatis Marie Im andern Jar der Minder Zcall Bon wegen meins gnedigst. Herrn des Churf. zw Sachsen ich durch Doctor Staupih zw Thwbingen In der Vniuersitet als ein Magister in artibus alhieher gehn Wittenberg, vnd doselbst zw lessen Zwo lectiones In philosophia Rehmlichen am morgen Hora serta maiorem logicam Aristotelis nach auslegung vnd mainung Doctoris Subtilis Scoti genannt Vnd hora tertia nachmittag in libris de celo et mundo Vnd de generatione et corruptione ich bin bestalt vnd aufgenomen worden, do vor mir gedachter Doctor, an stadt vnd von wegen hochgedachts meins gnedigsten Herrn Jerlichen dreissig gulden vnd ein wolbestalten tisch, essen vnd trinken mit wein, den ich sonderlichen mit eindingkt, drei Jar lang vorheischen vnd zwgesagt, darauff bin ich desselben Jars auf Galli hie her kommen vnd die Vniuersitet auff luce volgendt helffen einfuren Vnd intronisiren Bnd aldo lauts meiner be stellung angezeigte lectiones gelesenn Vnd andere actus scholasticos mit Disputirung, dan ich die erste Disputation in artibus, in dieser loblichen Vniuersitet gehalden ich gethan Vnd Im erstl. Jar Ist mir alle quattemer der tisch szo viel ich do vor hab mussen In der stadt

gebenn, dan ich hin vnd wider zw tisch gangenn, bezcalt worden, Aber Im andern Jar, hat man mir nicht mehr wollen gebenn vor den tisch, dan Ztehen gulden, da hab ich mussen vor essen vnd tringken das ander Jar siben gulden zwbüssen etc. Mir ist aber nie fein wein des tisch halben bezcalt worden das ich doch Bo ich das bier gekostet, auff dasselb mall nicht groß geachtet. Als ich awer drithalb Jar vor vorlauffung dreier Jaren meiner bestellung, nehmlichen In der fasten, als Doctor Marschalk von Wittenberg Zcogt Vnd Doctor Vincentius der Jung Welsch (?) lectionem Codicis erlanget, lauts solcher bestellung geleßen, do hat mir mein gnedigfter Herr, aus sonderlichen gnaden lectionem sexti vnd Clementinarum vorliehen Mit besoldung sechzig gulden darauff ich dan In der fasten ist vor zwolff Jaren Doctor worden vnd solche lection Zwei Jar versehen. Vnd hernach nehmlichn Walgurpis Jungst vorschynen Ztehen Jar vorloffen, hat mir Hochgedachter mein gnedigster Herr, lectionem Ordinariam Juris ciuilis in Codice funff Jar lang gnediglichen vorliehen Vmb hundert gulden jährlichs soldes, die ich biß hieher, als ich hoffe on rüm zw reden, S. C. G. zw ehren vnd der schulen zw nut versehen vnd gelesenn. Auch anderes noch meinen Vormögenn, ßo mir als S. C. G. Diener auffgelegt vndertheniglichenn vollbracht. Mit vndertheniger vorhoffnung sein churfl. g. werden solchs alles aus S. C. G. milde gnediglichen erkennen.

Hieronymus Schurpff
Doctor 2c.

4. Brief Spalatins an Kurfürßt Friedrich zu Sachsen über die Stimmung zu Wittenberg nach Bekanntwerden der Päpstlichen Bulle wider Tuther.

Ende November 1520.

Aus R. O. S. 140 D D D Nro. 6. 10. des Weimarer Haupt archivs.

Gnedigster Herr.

Gott lob ich find vil weniger

cleynmutickeit zu Wittenberg dan ich besorgt.

Doctor Martinus kan nit wissen aus was vrsachenn der Vniuersiteth schreiben an E. C. G. erwachssen sey. Hett aber mogen lehden das es verbliben.

Die andern so vil ich Ir angeredt. stellen sich alle tecker vnd getroster dann das schreiben gelautt.

Wiewol ir warlich etlich mochten cleynlauter wer den. so es an das treffen geen wurd.

Souil ich von vilen vermerkt ist das schreiben verursacht durch den aufbruch etlicher priester'). der doch als magister philippus mich bericht fast wenig seint. von den etliche berayt sollen wider kommen sein. wie wol etlich sagen wellen als solten ob IIe sich von dannen gewendt haben. Dagegen hor ich das teglich Newe studenten kommen.

So hab ich gestern in magister philipps lection freglich bey V oder VI VI auditores vnd in Doctor Martinus vnter vierhundert auditores wenig gefunden. vnd darunder vil dapferer feyner leut vnd gesellen, vnd den Schlicken iso Rector vnd den Newen Canonicum zu Aldenburg Doctor Simon Steyn der in Theologia studirt.

Doctor Martinus vnd Doctor Carlstat befelen sich vffs vntertenigst E. C. G.

Desgleichen der probst2) vnd dechant 3).

Der probst erbeutt sich den brief so er E. C. G. hieuor geben abermals mit eynem sigel zubefesten. E. C. G. soll allein gnediglich ob im halten. das er von den von Erffurt betzalt werde, Er heldeth von der bullen nichts. Vnd sagt wiewol im gin Erffurdt zukomen ge schriben, so welle er es doch izó vnterlassen, vnd zu Wittenberg bleiben. domit man nit durff sagen. er sey aus forcht vondannenn geschidenn.

Es gefallen mir die Newen bildnuß ser wol im kor zu Wittenberg.

Die pfarrkirchen vnd Closter werden Doctor Martie nus schier vil zu cleyn zu seyner predig. Sein prior besorgt das fold werd im eynst das haus eindruckenn.

Gott sei gelobt in ewickeit. Es gefellt mir noch allenthalben wol zu Wittenberg. vnd es steckt noch vberal foll studentenn. die mit grossem vleis studirenn. Vnd hoff Gott werd sein werck weiter vnterhalten. vnd vor menschlicher bosheit mit mechtiger gewalt erretten.

Das hab E. C. G. ich vnterteniger meynung lenger nit wellen verhalten.' E. C. G.

Vnterteniger Diener
Spalatinus.

Aufschrift: Meinem Gnedigsten hern dem Churfürstenn zu Sachssen.

5. Hieronymus Schürpf's Bericht über die Ankunft des Kaiserlichen Botschafters Haunart in Wittenberg.

A. 1524.

Aus Reg. O. S. 136 DDD Nro. 5 des Hauptarchivs in Weimar.

Durchlaugster hochgeborner Churfürst. Mein ganh

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