Briefwechsel des Freiherrn Karl Hartwig Gregor von Meusebach mit Jacob und Wilhelm Grimm: nebst einleitenden Bemerkungen über den Verkehr des Sammlers mit gelehrten Freunden, Anmerkungen und einem Anhang von der Berufung der Brüder Grimm nach Berlin

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Gebr. Henninger, 1880 - 426 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 256 - Der Grund ist, weil ich eine vom Land, in das ich aufgenommen worden war, ohne alles mein Zutun mir auferlegte Pflicht nicht brechen wollte, und als die drohende Anforderung an mich trat, das zu tun, was ich ohne Meineid nicht tun konnte, nicht zauderte, der Stimme meines Gewissens zu folgen.
Seite 295 - Wunsche bestimmt worden, dasz Sie nebst Ihrem Herrn Bruder in den Stand gesetzt werden, die grosze und überaus schwierige Aufgabe, welche Sie sich in der Ausarbeitung eines vollständigen critischen Wörterbuchs der deutschen Sprache gestellt haben, hier in sorgenfreier Musze unter Benutzung der sich Ihnen in der Hauptstadt darbietenden Hülfsmittel und Fördernisse zu lösen.
Seite 256 - ... ergriffen und fortgezogen. wie ein ruhig wandelnder mann in ein handgemenge geräth, aus dem ein ruf erschallt, dem er auf der stelle gehorchen...
Seite 266 - Bettine will nächste Woche uns besuchen, wovor mir bangt. Sie betreibt wie alle Frauen . . . die Angelegenheiten zu hitzig und unablässig und jagt einen Plan mit dem andern. Ich habe ihr geschrieben, sie solle doch unsertwegen den Altenstein in Ruhe lassen; wenn der Mann von ihr geplagt wird, verspricht er ihr, um sie loszuwerden, was er hernach nicht erfüllen kann...
Seite 381 - Eine solche arbeit glücklich vollbracht zu haben muß andere freude und beruhigung gewähren, als ich bei meinen büchern empfinden kann: von diesen wird lange nichts mehr stehn, wenn noch Ihr muster von vielen nachgeahmt und von wenigen erreicht bleiben wird.
Seite 269 - Vielleicht hat Euch Bettinens allzu sichtbare Tätigkeit für uns mißfallen und gereizt? Das ist bald gesagt, daß sie übertreibt, überladet, nach Frauenweise hindert, stört und einiges verwirrt, aber das ist ihr auch schwer nachgetan, so viel treuen Anteil warm und unermüdlich zu erweisen. Ich sehe nicht, was sie ausrichten soll oder kann, danke ihr doch für ihre liebevolle Sorge und Verwendung.
Seite 257 - Ich fühle mich eingenommen für alles Bestehende, für Fürsten und Verfassungen. Wie gerne hätte ich in stiller Abgeschiedenheit, zufrieden mit der Ehre, die mir die Wissenschaft gibt, mein Leben in dem Dienste eines von der Liebe und Ehrfurcht seines Volkes umgebenen Herrn zugebracht.
Seite 414 - Wir gehn also drauf aus nicht bloß den ganzen umfang der lebenden hochdeutschen spräche zu sammeln, sondern auch alle Wörter des 16. 17 und 18 Jahrhunderts aufzunehmen, die mit recht oder mit unrecht veraltet sind. Wer lauter unveraltete und heute gültige Wörter geben wollte, würde sich ein zu enges ziel stecken und fast...
Seite 285 - Sache gegenwärtig noch nicht: sie wird erst der Unterstützung fähig, wenn die Vorarbeit der Hauptsache nach überwunden ist; früher etwas anzunehmen, würde sogar etwas Peinliches mit sich führen.
Seite 352 - Dort war ich ein freier mann, hier komme ich mir wie ein knecht im joch vor. Diese bibliothek ist ein beständig umlaufendes rad, in welches ich täglich sechs volle stunden treten muß; und ohne innerliche freude an der arbeit. Denn was thue ich da? ich suche bücher auf, stelle andere hin, alles unter beständigem herumrennen, und schreibe den realcatalog der ganzen englischen geschichte wörtlich auf einzelne zettel ab...

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