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Johann Karl Gottfried Jacobssons
technologisches

Wörterbuch

oder

alphabetische Erklärung

aller nüßlichen mechanischen Künste,
Manufakturen, Fabriken und Handwerker,

wie auch

aller dabey vorkommenden Arbeiten, Instrumente, Werkzeuge und Kunstwörter,
nach ihrer Beschaffenheit und wahrem Gebrauche,

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Verzeichniß der Bücher, Schriften und Abhandlungen, die von den
Künsten, Manufakturen und Fabriken, der Handlung, den Hand-
werkern und sonstigen Nahrungszweigen, als auch von denen zum
wissenschaftlichen Betriebe derselben erforderlichen Kenntnissen
aus dem Naturreiche, der Mathematik, Physik und
Chemie handeln.

Nach alphabetischer Folge des technologischen Wörterbuchs geordnet.

Mit Königl. Preuß. allergnädigster Freyheit.

Berlin und Stettin,

bey Friedric Nicolai. 1795.

3430

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Vorrede.

er verstorbene Jacobsson versprach in der Vorrede zum vierten Theile seines technologischen Wörterbuchs, bey dem zu liefernden Supplemente, auch eine systematische Litteratur der Technologie anzuhängen, und ich habe dieses Versprez chen in der Vorrede ves fünften Bandes dieses Werks, oder des ersten meines Supplements, wiederholt.

Da Jacobsson versprochen hatte, diese Litteratur systematisch zu liefern, so hielt ich mich verbunden, ein gleiches zu thun, und ich fieng auch an, den Entwurf zu machen, fand aber so viel Schwierigkeiten bey der Ausführung, um die Bücher und Schriften darnach zu ordnen, daß ich mich gezwungen sahe, ihn liegen zu lassen, und eine andere Methode zu wählen.

Der Herren Moser und Bergius Bibliotheken von dkonomischen, Came. ral- Polizey. Handlungs. Manufaktur- mechanischen und Bergwerks › Gesetzen, Schriften und Abhandlungen, waren mir bekannt, und ich hatte sie vor mir liegen.

Da

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Da man nun diese beyden Schriften als die ersten, in welchen die technische Litteratur vorgetragen worden, ansehen kann, und ihre Einrichtung nach dem Alphabet ist, so nahm ich eben dieselbe Einrichtung an, indem solche demjenigen Werke ganz entsprach, zu welchem eigentlich diese Litteratur verfertigt werden sollte.

Ich bin also den Artikeln, so wie sie im Jacobsson und meinen SupplementBånden auf einander folgen, auch gefolget, und habe zur Nachweisung bey jedem Artikel den Band und die Seite angeführet, wo solcher im Wörterbuche zu finden ist.

Die Quellen, derer ich mich hierzu bediente, sind mancherley. Es ist aber unmöglich gewesen, sie alle anzuführen; wie denn auch bey der Ausarbeitung Raum und Zeit möglichst gespart werden mußte.

Ob nun zwar weder in dem Wörterbuche selbst, noch in der Litteratur, die ganze Technologie erschöpft seyn kann; so schmeichle ich mir doch, ein Werk voll. endet zu haben, das in keiner andern Sprache vorhanden ist, und wegen seiner Gemeinnügigkeit auf den Beyfall des Publikums Anspruch machen kann.

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orffpade, (Torfgråberey) diese Torfspade ist zwey; schneidig, und läuft vorne spit zu, womit der Grå ber die Arbeit des Stickers und Grabers zugleich wahr. nimmt. Eine solche Gräberey wird gemeiniglich durch zwey Personen betrieben, wovon die eine mit der Bunt spade, die obere Bunkerde erst abbunket, und zugleich die Länge der Torfe eintheilet, den Graber aber mit der zwey, schneidigen Torffpade die beyden Seiten der Törse abschneis det, und sodann mit einem horizontalen Schnitt den Torf heraus hebt,

Torfftechen, heißt diejenige Arbeit, wenn der Torf aus den Mooren gegraben, und zur Feuerung zubereitet wird. Hierzu hat man folgende Werkzeuge nöthig: Bret ter oder Bohlen, Aerte, gemeine Kreuz- oder Doppelhas ken, gemeine Schippen, Torfschippen oder Torfspaden, Fortel, hölzerne Torfschippen, Wasserschaufeln, Tragbah ren, und Lauf- Zieh- und Schnappkarren, Bey dem Stechen selbst muß beobachtet werden: 1) die Ableitung des in den Torfmooren stehenden Wassers; 2) die regel mäßige Stechung des Torfes; 3) seine Formung und 4) die Trocknung desselben.

Torf trocknen, die Trocknung des Torfes ist nach dem Unterschiede der Gegend, worian derselbe gestochen, we fentlich von einander unterschieden. Ein sehr großer Theil, und der größte Theil dieses Brandes, wird im flachen Lande, ein anderer aber auf den Flächen des Gebürges gefto then. In jenem sind viele streichende Winde, und sveni gere Nebel; in diefen aber sind mehrere Mebel, wodurch die Trocknung sehr aufenthaltlich und beschwerlich wird. An ders ist daher die Trocknung in flachem Lande, und wiederum anders auf den Gebürgen. Soll man in flachem Lande Torf trocknen, so arche man den etwas ausgetrockneten und hart gewordenen Torf, es mag solcher aus gestochnem un geformten oder aus geformten Terfe bestehen, in 8 Fuß breite, runbe, conische, inwendig hohle Haufen auf, der gestalt, daß in der ersten Schicht zwey Torfstücke, nach dem Mittelpunkte der Grundfläche, der Länge nach, vor einander hin und zwey Zollen von einander zu liegen kommen; auf diese aber eben so, wie vorhin, wieder eine andere Schicht gelegt wird, und zwar so, daß die Torf stücke von dieser der zweyten Schicht die Deffnungen in der untern Schicht bedecken, und so bis oben in die Spiße eine Schicht über die andere zu liegen kommt, bey welchen Aufsätzen, dem so genannten Ringeln des Torfes, dann derselbe gar bald austrocknet, wenn nur die Witte rung nicht gar zu feucht und böse ist. Das Trocknen des Torfs in den Flächen der Gebirge ist weit testbarer und Technologisches Wörterbuch VIII. Theil.

beschwerlicher, und hier muß man die trockne und warme Zeit sehr wohl in Acht nehmen, und nöthigen Falls Torfschoppen bauen, und in diesen wird bey dem Trocknen als so verfahren: 1) Man mache, damit die Trocknung desto besser von Statten gehen möge, 4 Fuß breite und 8 Fuß lange Hurten, die aus Weiden oder einem andern zahen Holze geflochten werden, stelle solche schief der Mittagsfonne gegen über, lege darauf den zu trocknenden Torf, und lasse ihn etwas hart werden. Jeßt 2) ringele man Diesen Torf, damit er etwas trockner werde, und in dem Schoppen desto eher austrockne. Ist 3) auch dieses geschehen: so trage man den schon geringelten Torf in die Schoppen und arche ihn auf den Gerüsten so auf einander, daß die langen Seiten der Torfstucken mit der breiten Seite des Torfschoppens parallel, diese Stücke aber 2 Zoll von einander zu liegen kommen, und inwendig an den vier Seiten des Baues ein Gang zum Auf- und Zumachen der Thuren ubrig bleibe. Wenn nun s) die Schoppen ganz mit Torf angefüllet sind: so beobachte man die Wit terung sehr sorgfältig und mache die Thüren alle auf, wenn die Luft trocken und rein ist; hingegen mache man solche zu, wenn fie feucht ist; das Lebere beobachte man aber hauptsächlich bey den Nachten, weil da sehr viele Nebel fallen, die in den Torf ziehen und solchen befeuch ten; so wird dann der so zubereitete Torf nach und nach trocken.

Torf verkoblen. Vermittelst eines Ofens geschiehet das Verkohlen also: 1) Man fülle den Ofen bis in die Hälfte mit Torf ganz locker an, und zunde während dem, als der Schieber an dem Windfange auf ist, den Torf in der Mitte an, weil er gern von oben anbrennt. Man fülle 2) den Ofen bis oben hin ganz voll Torf, und feße den eisernen Huth auf den Ofen. Ist 3) der Torf in den Brand gekommen: so schiebe man den Schieber vor den Windfang, und beschütte ihn mit Kohlgeftübe, damit das Feuer keine Flamme und der Torf zu Asche brenne, Ist 4) der Öfen eine Zeit lang im Gange, und der Torf hat sich gesezt: so fülle man durch die Oeffnung im Huthe den Ofen wieder voll, und decke diese Oeffnung mit dem Deckel zu dieses Nachfüllen aber wiederhole man so lan ge, bis kein Torf mehr in den Ofen gehet, und solcher ganz voll Kohlen ist. Wenn 5) diese Arbeit etwan 20 bis 24 Stunden gedauert hat: so verschmieret man mit Leimen den Huth und den darauf befindlichen Deckel an den Fugen recht wohl, und stampft vor dem Schieber eine feuchte Stübe, die aus einem Theil Leimen und aus einem Theil Kohlenasche zubereitet ist, damit aller Zugang der A

Luft

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