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Unterricht

über den

Gebrauch der akademischen Jahre.

Erste Abtheilung.

Mein Herr!

ie find im Begriffe, einen Ihnen ganz un bekannten Schauplah zu betreten. Die

Rolle, die Sie auf demselben zu spielen haben, ist viel zu wichtig, als daß ich bey der Pflicht eines Verwandten, und bey der Liebe gegen Sie, einen bloßen Zuschauer abgeben könnte. Ein junger Mensch, der eine hohe Schule bezieht, hält insgemein diesen neuen Stand für eine Befreyung, von der beschwerlichen Wachsamkeit seiner Aeltern und Lehrmeister. Dieser Gedanke ist gefährlich, und oft eine Veranlassung alles des Unglücks, welches ein Mensch in seinem Leben zu ertragen hat. Ein ช

anderer

anderer nicht geringerer Irrthum ist es, wenn die meisten Jünglinge, die akademischen Jahre für die bestimmte Zeit ihres Vergnügens ansehen. Dieser verleitet sie, die wichtigste Zeit ihres Lebens zu verschwenden, und die vortheilhafteste Gelegenheit zu ihrem Unterrichte, und der Befestigung ihres künftigen Glücks ohne Gebrauch entfliehen zu lassen. Aus diesen zwoen Quellen fließen alsdenn alle die Ströme der Unordnung her, die sich oft über das ganze Leben solcher betrogenen Menschen ergießen. Ich halte es daher für nöthig, Sie vor diesen ge= fährlichen Irrthümern zu warnen, und Ihnen den Weg zu bezeichnen, auf welchem Sie zu der Zufrie denheit ihres künftigen Lebens gelangen, und die gute Hoffnung der Welt, die Sie durch Ihre natürlichen Talente erregen, ganz erfüllen können. Ich würde Ihnen aber diese Unterweisung gewiß nicht gegeben haben, wenn ich nicht von Ihrer Bereitwilligkeit, sie anzunehmen, überzeuget wåre.

Ein junger Mensch, der sich durch Beschäfftia gungen, zu welchen eine gelehrte Kenntniß erfor dert wird, dem Staate nůßlich zu machen ge= denkt, bezieht aus dieser Absicht eine hohe Schu. le, um sich die Wissenschaften, die er zu seiner Be stimmung nöthig hat, bekannt zu machen. Ich rede hier von solchen Jünglingen, die an ihre Bestimmung gedenken. Die Anzahl derselben ist

zwar

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