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1592
1832
vitt

I.

Die Begebenheiten in und um Mantua vom 16. September 1796 bis 4. Februar 1797; nebst der Schlacht von Rivoli.

Fortfehung.)

Mit dem Plane des Schlachtfeldes von Rivoli.

Der vierzehnte Jänner.

Der französische Oberfeldherr Bonaparte `traf am 14. Jänner, zwei Stunden nach Mitternacht, bei Rivoli ein. Er selbst schildert die Lage der sich gegenübers stehenden Truppen (in den Ménaires de Napoléon, Tome III. pag. 454–455) mit folgenden Worten: „Das Wetter hatte sich aufgeheitert. Es war herrlicher Mondenschein. Bonaparte stieg auf die verschiedenen Höhen, und betrachtete die Linien der feindlichen Feuer. Sie füllten die ganze Gegend zwischen der Etsch und dem Gardasee, und beleuchteten die Atmosphäre. Bonaparte unterschied sehr gut fünf Lager, jedes aus einer jener Kolonnen bestehend, welche bereits am vorigen Tage ihre Bewegungen begonnen hatten. Aus den La= gerfeuern mußte man auf eine Stärke des Feindes von vierzig- bis fünfzigtausend Mann schließen *). Die Fran

*) In dem T. III. der Mémoires de Nap. Bon. auf Seite. 450 wird die Streiterzahl der öftreichischen Hauptmacht

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zofen konnten auf diesem Schlachtfelde mit nicht mehr als zweiundzwanzigtausend Mann wirken. Dieß war noch

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Auf der Seite 447 des Tome III. der Mémoires wur:
de die Armee Alvinkys auf 65,000 bis 70,000 Streis
ter berechnet. Hier werden dann noch außerdem 6000
Tiroler, und die Besaßung Mantuas mit 24,000 Mann
angeführt, und die ganze kaiserliche Streitmacht in
Italien zu 96,000 bis 100,000 Mann angeschlagen.
Im Tome IV. der Mémoires auf Seiten 334-335
wird die Armee, welche Alvinky unmittelbar auf
dem Schlachtfelde bei Rivoli verwendete, auf 44 Bas
taillons; 24 Eskadrons mit 130 Kanonen angege=
ben, die zusammen 50,000 Streiter gezählt hätten.
Hiervon sey eine Kolonne von 6 Bataillons unter Vu-
kassevich am linken Ufer der Etsch hinabgezogen; eine
andere (Fürst Reuß) von 20 Bataillons und der ganzen

ein starkes Mißverhältniß. Aber die Franzosen waren dadurch im Vortheile über die Gegner, daß sie sechs zig Kanonen und mehrere Reiterregimen: ter bei sich hatten" (,,et plusiers milliers de chevaux;" sagt das Mémorial de Sainte Héléne T. III. p. 223). - Die nachfolgende Darstellung wird einige dieser Vermuthungen und Angaben des franzősischen Feldherrn zu berichtigen dienen.

Gen. Joubert hatte dem Oberfeldherrn nun Be

mit den Wagen

Artillerie, 25,000 Mann stark,
und Gepäcke, am rechten Ufer. Mit den 24 übrigen
Bataillons, das ist: mit weniger als 25,000 Mann,
erstieg Alvinky die Höhen des Montebaldo, u. s. w.«

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Nach dem oben angeführten Ausweise (milit. Zeilschrift VIII. Heft 1832, Seite 134) zählten die sechs Kolonnen der Hauptarmée nur 29 Bataillons, 29 Kompagnien, 14 Eskadrons. Die Zahl der Kanonen ist nicht genau bekannt, dürfte aber bei 90 Geschüße betragen haben. Die Zahl der Streitbaren war nicht mehr als 26,232 Mann Infanterie, 1790 Reiter, zusammen 28,022 Mann. Die VI. Kolonne unter Gen. Vukassevich bestand aus 3 Bataillons, 5 Kompagnien, † Eskadron, oder 2795 Mann Infanterie und 76 Reitern, zusammen 2871 Mann, die V. Kolonne unter Fürst Reuß aus 9 Bataillons, 51 Eskadrons, oder 6986 Mann Infanterie, 885 Reitern, zusammen 7871 Mann. Die übrigen Truppen, mit welchen Alvinky den Montebaldo selbst erstieg, oder die Kolonnen I., II., III. und IV., be standen aus 17 Bataillons, 24 Kompagnien, 8 Eskadrons (welche Lettere im Etschthal zurückblieben), und zählte also, außer diesen 829 Neitern, an Infanterie nur 16,451 Mann. Nach dem Mémorial de Sainte Héléne T. III. p. 214 und 236 hätte die kaiserliche Armee des F3M. Alvinky mehr als 80,000 Streiter gezählt.

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richt über die Lage und Aufstellung seiner Division erstattet. Bonaparte hielt es für höchst wichtig, den Östreichern im Angriff zuvorzukommen, und sie zu verhin dern, in die Fläche vorzubrechen. Denn gelang es den, der Division Joubert gegenüberstehenden, drei Kolonnen II., III. und IV., sich in derselben festzuseßen, so wur de auch der V. Kolonne der Weg aus dem Etschthale in die Hochebene bei Rivoli geöffnet; die Vereinigung der . E. Hauptarmee konnte nicht mehr aufgehalten werden, und diese erhielt aus dem Etschthale ihre Reis terei und Artillerie. Eben diese Fläche bot dann den Östreichern ein bequemes Schlachtfeld, um die Fran zofen mit allen Waffengattungen zu bekämpfen. — Von der entscheidenden Wichtigkeit der Benütung jedes Augenblicks durchdrungen, wollte Bonaparte nicht auf die Ankunft der Divisionen Masseha und Rey warten, so große Vortheile die Anwesenheit dieser Verstärkung ge= währt hätte. Er befahl daher dem Gen. Joubert, seine Truppen enger zusammenzuziehen, dann die östreichischen Vorposten zurückzudrücken, und den Schlüssel der Stellung, die Kapelle von San Marco, wieder zu beseßen. Die Artillerie ließ er auf der Fläche vor Rivoli auffahren.

Auf dem rechten Flügel griff die Brigade Vial, von der 33. Linien-Halbbrigade unterstüßt, noch um. vier Uhr Nachts die östreichischen Vorposten an, und drückte sie nach San Giovanni di Lubiara und Gambarone zurück. Dann nahm Vial die Höhe der Markus - Kapelle in Besit, wo er bereits einis ge Kroaten von der III. kaiserlichen Kolonne gefunden hatte. Im Centrum wurde von der Brigade Sandos die 14. Halbbrigade gegen Rovina vorgeschoben.

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