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Feindes, dessen überlegenes Feuer tat seiner Ruhe keinen Eintrag und freudig nahm er, um mehr leisten zu können, die geladenen Gewehre entgegen, welche ihm seine anderen Waffengefährten boten. Als nun im Laufe des Gefechtes gerade eine Höhe genommen war und zuerst von der Kette, da die Unterstützung noch nicht angekommen war, besetzt wurde, bot sich dem braven Soldaten Gelegenheit, auch seine Entschlossenheit und Tapferkeit zu zeigen. Die Dänen begannen hier mit einer Kolonne, der eine Tirailleurkette voranging, einen Sturm auf die erst kurz errungene und schwach besetzte Position einzuleiten. Schnell sammelte sich der Feind und rückte heran, die Unterstützungen standen noch am Fuße der steilen Höhe und die Distanzen der verstärkenden Abteilungen hatten sich im Anlaufe erweitert. So rasch und gut auch die Leute schossen und so sehr auch der flinke Führer, stets ladend und feuernd, die dichte Masse der stürmenden Kette lichtete, die Menge konnte nicht zurückgehalten werden und ruhig mußte man den Sturm erwarten. Schon ist der Feind auf 5 Schritte nahe, schon kreuzen sich die Bajonette und der Kolben beginnt seine Tätigkeit, da erschallt das Hurra einer Unterstützungsabteilung. Der Kommandant dieser Abteilung, Lt. Josef Reyl, fällt und seine Leiche hemmt für einen Augenblick der Stürmenden Schritte. Doch nur ein Moment ist der Trauer geweiht, denn mit dem Ausrufe: „Den braven Herrn Leutnant sollen sie uns teuer bezahlen", stellt sich Führer Kallista an die Spitze der Abteilung und stürmt rasch vor. Durch diese Entschlossenheit stutzt der Feind, vermutet den Ansturm noch stärkerer Abteilungen, weicht und wird von dem braven Führer an der Spitze seiner Mannschaft verfolgt. Kallista erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse.

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Führer Johann Noheil übernahm im Gefechte, nachdem Oblt. Franz Wanka verwundet worden, über dessen detachierten Zug, welcher in der linken Flanke des Bataillons vorging, das Kommando, drängte die überlegene feindliche Abteilung, welche durch ihr Feuer flankierte, zurück und animierte seine Leute durch persönlichen Mut und gutes Beispiel zur Ausdauer. Erst bei Anbruch der Dunkelheit rückte derselbe ein. Er erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse.

Auch Patrouilleführer Franz Czermak animierte die Mannschaft durch Wort und Tat, indem er immer fröhlich vorging, sich, ohne auf einen Schutz bedacht zu sein, auf die Knicks stellte, um besser zielen und treffen zu können und durch dieses Beispiel die Mannschaft förmlich mit sich riß. Derselbe erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse.

Als der Kampf um den Königsberg begann, drang eine dänische Kompagnie mit ihrer Danebrog-Fahne gegen die vorrückende 3. Division des 18. Jägerbataillons vor. Oberjäger Josef Zöch

meister, die Gelegenheit, in den Besitz eines solchen dänischen Danebrog-Banners zu gelangen, schnell erfassend, sammelte die nächsten Schwärme und stürmte den Abteilungen voran gegen den Feind. Vorliegende Terrainhindernisse, besonders die mannshohen Knicks, bargen noch den Gegner und man vermochte den Raum nicht so schnell, als wünschenswert war, zu durchschreiten. Endlich oben angelangt, stieß Zöchmeister nur mehr auf getrennte Gruppen, gegen die im ersten Zusammenstoße ein kurzes Handgemenge genügte, um sie zur Räumung und zum sogleichen Rückzug zu zwingen. Das Beispiel des Oberjägers Josef Zöchmeister, der sich in diesem Momente mit den nächsten Schwärmen gegen den Feind stürzte, riß die rechts und links befindliche Kette und alles andere mit; aus der partiellen, dem Ehrgeize eines Einzelnen entsprungenen Absicht eines Angriffes wurde eine allgemeine Offensive und schien durch die Entschlossenheit eine derartige moralische Wirkung auf den Feind geübt zu haben, daß dieser, ohne den selbst begonnenen Angriff zu Ende zu führen, den Rückzug antrat. Oberjäger Zöchmeister erhielt im Handgemenge von einem dänischen Offizier, den er niedergeschlagen hatte, einen Säbelhieb auf die Hand und später bei der Verfolgung einen Prellschuß oberhalb des Knies, aber ungeachtet dieser Verletzungen stürmte er unaufhaltsam vor und trug wesentlich zum Erfolge bei. Er erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse.

Führer Josef Hladky zeichnete sich durch Kaltblütigkeit und umsichtige Führung seiner Abteilung, welche am äußersten rechten Flügel stand, besonders aus, wobei er den feindlichen linken Flügel durch sein kühnes Vorgehen zurückdrängte und hiedurch wesentlich zu dem Erfolge beitrug, den die dadurch erleichterten Angriffe in der Front errangen. In beharrlicher Verfolgung des Gegners, dessen Entfernung schließlich kaum noch 100 Schritte betragen haben mochte, gelangte er an die südwestliche Uferstrecke des Hadebyer Moors und auf eine tiefer gelegene, gänzlich offene Wiese, jenseits welcher sich hinter einem hoch aufgeworfenen Knick die letzte Stellung des Feindes mit etwas versagtem Flügel befand. Ohne sich viel zu besinnen, ohne selbst den gänzlichen Anschluß der geschlossenen Abteilung abzuwarten und nur den Rückzug des Gegners und den schon errungenen Vorteil im Auge, verließ Hladky sogleich die momentan benützte Deckung, sprang mit seinen Leuten auf die Wiese und stürmte, ungeachtet der Verluste, die hier seine Abteilung trafen die größten während des ganzen Gefechtes an diesem Orte keck gegen die hochgedämmte Deckung des Feindes. In vollem Laufe erklomm er den Knick an der Spitze seiner Leute, eilte wieder vorwärts und hielt erst auf erhaltenen Befehl darin ein, da man hier schon, ohne es gewußt zu haben, am ersten Glacis des ersten Werkes der Dannewerk-Stellung angelangt

war. Er setzte sich nun in einer Stellung fest, welche, wie es der weitere Verlauf des Gefechtes zeigte, durch ihre Lage von einflußreichster Bedeutung war. Der vorgeschobene rechte Flügel stand nämlich, da er der Richtung des Knicks folgen mußte, in der nächsten Nähe der Schanze gänzlich ohne Stütze und war jedem aktiven Vorgehen aus der Schanze derart bloßgestellt, daß die bisherigen Vorteile, wie gewonnen, ebenso leicht verloren gehen konnten. Nur vor- und seitwärts der Stellung fand sich im Terrain ein Graben vor, der fast senkrecht auf die Front lief und, bei seiner teilweise eingesehenen Lage, natürlich schwierig zu besetzen und gefährlich zu behaupten war. Führer Hladky hielt diesen Punkt trotz der abermaligen empfindlichen Verluste mit erprobter Ausdauer bis zum Einbruche der Dunkelheit besetzt. Unter steter Aufmunterung und Aneiferung der Mannschaft unterhielt er ein lebhaftes, nach dem Verhalten des Feindes zu urteilen, auch wohlgezieltes Feuer und, indem er durch diese Beschäftigung die Aufmerksamkeit der Leute von den vielen Verlusten abzulenken trachtete, gelang es ihm, den Posten bis zur Ablösung der Division zu behaupten. Die unerschrockene Haltung, das tapfere Benehmen dieses Führers im Verlaufe des ganzen Gefechtes, die einsichtsvolle Leitung seiner Mannschaft und die Ausdauer in der ihm später übertragenen Aufgabe erwarben ihm die goldene Tapferkeitsmedaille. Er erhielt auch 100 fl., die ein patriotischer Spender für den Tapfersten widmete.

Unterjäger Paul Busato, Kadett Ferdinand Bernhardt und Gemeiner Erdmann Wittek, sämtliche bei diesem kühnen Vorgehen verwundet, erhielten die belobende Anerkennung.

In unmittelbarer Nähe des Oberjägers Zöchmeister kämpfte Jäger Waidowski, gleich wirksam in seinem Beispiele auf andere, als durch seine physische Kraft. Ferners Kadett Hubert v. Hahn. Wiewohl zum erstenmal im Feuer, focht derselbe mit einer seltenen Unerschrockenheit an der Seite des Oberjägers und eiferte mit Wort und Tat seine Leute an, die diesem jungen Kadetten wie einem alten, bewährten Krieger folgten.

Der Hornist Anton Hornic bediente sich abwechselnd bald seines Stutzens, bald seines Hornes und, selbst einer unter den Ersten, riß er die anderen zu dem unerschrockenen Vordringen mit, dem bald auch die letzte Stellung des Feindes, schon unmittelbar vor der ersten Schanze, zum Opfer fiel. Waidowski und Hornic erhielten die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse.

Als am Abend des 5. Februar GM. Graf Gondrecourt bei den Vorposten erschien und einen freiwillig sich meldenden Unteroffizier ver

langte, der gegen die Dannewerke zu rekognoszieren habe, meldete sich nebst anderen auch der Führer Georg Vedrilla. Dieser wurde mit einigen Jägern zur Durchführung dieser Rekognoszierung bestimmt. Er fand die Dannewerke leer, die Dänen hatten diese feste Stellung aufgegeben. Die Nacht war so finster, dabei ein heftiges Schneegestöber, daß die Vorposten den Abmarsch nicht bemerkt hatten. Vedrilla erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse.

Für Oberselk erhielten außer den Genannten Führer Karl Wirth die goldene Tapferkeitsmedaille, die Oberjäger Anton Fiala, Franz Hanouška, Eduard Koudelka und Josef Thomas die silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse, die Oberjäger Michael Kornhäuser, Ignaz Winter, Franz Zach, die Führer Otto Buchta, Hubert Ritter v. Hahn, Wenzel Kratoch will, Wilhelm Prambeyer, Johann Zitterhofer, die Unterjäger Wenzel Bohač, Wenzel Bosaček, Georg Kuczera, Hornist Anton Funke die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse. Für ihr tapferes Verhalten wurden Oberjäger Karl Kockert, Kockert, Führer Johann Burian, Karl Klawik, Unterjäger Josef Bočan, Ferdinand Ružička, Franz Schima, Ludwig Wobraczek, Anton Zecho, Patrouilleführer Matthäus Flachna, Friedrich Keindl, Moritz Tausig und Jäger Josef Budera öffentlich belobt.

Für die bewiesene Tapferkeit im Gefechte bei Veile erhielten Unterjäger Johann Frindt die silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse, Führer Ludwig Blaschke und Jäger Ignaz Rebeta die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse.

1866: Auszeichnungen.

Im Nachtgefechte von Podol am 26. Juni 1866 hatte sich Kadettzugsführer Johann Zitterhofer mit 15-18 Freiwilligen verschiedener Kompagnien des 18. Feldjägerbataillons an Oblt. Freiherrn v. Tinti mit der Bitte gewendet, unter seiner Leitung gegen den Feind vorgehen zu dürfen; er wurde darauf an der Spitze seines Schwarmes bei der bis hart an die Iser in Kette aufgelösten Kompagnie eingeteilt. Diese sammelte sich vor der steinernen Brücke, stürmte und nahm sie. Beim Vorgehen gegen die zweite hölzerne Brücke wird die Truppe vom Feinde mit einer mörderischen Salve empfangen, die, aus einer Distanz von nur 25 Schritten abgegeben, die größte Verheerung in der stürmenden Masse anrichtet; beinahe sämtliche Freiwillige und ein großer Teil der vorne befindlichen zwei Züge bleibt tot oder verwundet am Platze.

Oblt. v. Tinti befiehlt seiner Mannschaft bis zum Eintreffen einer Unterstützung möglichst gedeckt zu feuern; nur Zitterhofer bleibt im heftigsten Kugelregen stehen und ermuntert die noch ganz junge Mannschaft durch sein eigenes Beispiel zum festen Ausharren. Da treffen nicht weniger als fünf Kugeln den tapferen Kadettzugsführer. Mühsam schleppt sich Zitterhofer noch bis an den Rand der Brücke und ruft dabei den Jägern immer wieder „Vorwärts, vorwärts!" zu, bis er zusammenbricht und, darüber beruhigt, daß die Brücke noch immer in den Händen der Kaiserlichen ist, seine tapfere Seele aushaucht. Den gleichen schönen Tod auf dem Felde der Ehre fand auch der Führer Karl Wirth, welcher schon im schleswig-holsteinischen Feldzuge die goldene Tapferkeitsmedaille und das preußische Ehrenzeichen erworben hatte und im Handgemenge beim Wirtshaus südlich der Podolerbrücke neuerliche Beweise seines Mutes gab, bis endlich eine feindliche Kugel seine Heldenbahn für immer schloß.

Kadettgemeiner Leo Graf Seebach drang an der Spitze einer Abteilung in ein vom Feinde besetztes Haus und machte dort 7 Gefangene, die er auf Befehl nach Münchengrätz zurückführte.

Oberjäger Franz Hanouška des 18. Jägerbataillons zeichnete sich bei Königgrätz durch sein aneiferndes Benehmen besonders aus und wurde mit der goldenen Tapferkeitsmedaille dekoriert.

Sonst erhielten für ihr tapferes Verhalten im Jahre 1866 und besonders bei Königgrätz Oberjäger Karl Seelig, Patrouilleführer Karl Gatscher und Jäger Josef Buděra die Tapferkeitsmedaille 1. Klasse, Führer Josef Wobraczek, Unterjäger Ferdinand Janczarek, Patrouilleführer Alois Bär und Johann Fikal, die Jäger Franz Doležal, Franz Holub, Hulesch, Wenzel Klikosch, Franz Locobauer, Jakob Schaffhauser, Franz Schedivy, Ferdinand Schneider, Ferdinand Schwarz, Josef Stach, Wenzel Strunz, Anton Tartar, Wowesny und Hornist Franz Fochmann die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse.

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