STREFFLEURS MILITÄRISCHE ZEITSCHRIFT ZUGLEICH ORGAN DER MILITÄRWISSENSCHAFTLIChen vereine REDIGIERT AB 1. AUGUST 1914 IN VERTRETUNG DES HAUPTMANN KARL ZITTERHOFER. LV. (DER GANZEN FOLGE 91.) JAHRGANG. II. BAND. MIT 55 TEXTILLUSTRATIONEN, 1 PORTRÄT UND 22 BEILAGEN. WIEN 1914. VERLAG VON L. W. SEIDEL & SOHN I. GRABEN 13. Inhaltsverzeichnis des 2. Bandes 1914. Seite 981 Helden- und Ruhmestaten von Mannschaft aus dem 8. Korpsbereiche von 1792 bis auf die Gegenwart, von GdI. Friedrich Freih. v. Georgi, k. k. Minister für Landesverteidigung 985, 1143, 1293, 1431. 1593, 1761 Alte Batterien, von Hptm. Georg Sobička 1007, 1159, 1323, 1493, 1659, 1785 Unsere Artillerietaktik, von Hptm. Ludwig Ritt. v. Eimannsberger 1021 Über Verwendung der Feldartillerie im Balkankriege 1912/13, von Oberst M. Gärtner. Mit 6 Textskizzen und 14 Beilagen . . 1035, 1185 Die Bedeutung einer Flotte, von Linienschiffsleutnant Dietrich von 1081 Wie sollen die Gebäude einer Kaserne für berittene Truppen situiert 1099 1479 Die k. k. Pioniere im Feldzuge gegen Dänemark 1864, von Oberst Orientierung bei Nacht, von Hptm. Franz Tittelbach. Mit 3 Beilagen 1519 Über die praktische Anwendung der Schießleitung für Feld- und Ge- birgskanonen, von Hptm. Eugen Edler v. Kefer. Mit 4 Textskizzen 1531 Der Krieg im Spiegelbilde der Dichtung, von Prof. Edward Samhaber 1543 Taktische Verwertung moderner Kampfmittel zur See, von Fregatten- Die Tätigkeit des Detachements unter Kommando des Oberst Baron Simbschen im Walliserland 1814, von Major Viktor Freih. v. Cordon. Fünfundzwanzig Jahre Luftfahrt, von Major d. R. Franz Hinterstoisser 1827 Kriegsschauplatzkarten 1914, von Hptm. Paul Kaltschmid. Mit 10 Text- Das Volk in Waffen, von Hptm. Johann Hanika Mitteilungen der k. u. k. Armeeschießschule. Mit 4 Textfiguren 1105, 1263 . . 1109, 1263 22 Zu: Marussig, Kasernen für berittene Truppen. 23 Zu: Berger, Die k. k. Pioniere im Feldzuge gegen Dänemark 1864. 24-26 Zu: Tittelbach, Orientierung bei Nacht. 27-28 Zu: Kaltschmid, Kriegsschauplatzkarten 1914. STREFFLEURS MILITÄRISCHE ZEITSCHRIFT zugleich ORGAN DER MILITÄRWISSENSCHAFTLICHEN VEREINE. II. BAND. 7. (JULI-) HEFT 1914. Erzherzog Franz Ferdinand †. Drohend und unheilkündend ballten sich in den letzten Jahren immer und immer wieder schwarze Wolken um die Monarchie zusammen; Sturm und Braus sandten ihre Vorboten und es fehlte nicht an grimmigem Wetterleuchten, das tobendes Gewitter in nächster Nachbarschaft verriet. Schutzheischend wandten sich die Blicke der geängstigten Bevölkerung der letzten und einzigen Zuflucht in Not und Drang zu, der Wehrmacht, der streitbaren Kraft des Reiches, die unverdrossen und unentwegt scharfe Grenzwacht hielt und kampfbereit den Wahrspruch verkörperte: ,Wer sich dran reibt, der sticht sich!" Diese imponierende Machtentfaltung nach langer Zeit der Rückständigkeit und Vernachlässigung bedeutete ein gewaltiges Werk, eine Unsumme von Tätigkeiten auf allen möglichen Gebieten, um die Streitmacht zu Lande und zu Wasser auf eine den Forderungen ernster Zeit entsprechende Höhe zu bringen. Gar viele Hände und Geister wirkten zur Erreichung dieses Zieles zusammen, setzten ihr ganzes Wissen und Können für erfolgreiches Gelingen ein, immer kräftiger hob sich aber auf dem Untergrund dieser Riesenarbeit eine Gestalt empor, die nie verzagend und nie erlahmend vorwärts drängte, förderte und Richtung gab: General der Kavallerie und Admiral Erzherzog Franz Ferdinand! Mochte sich der erlauchte Sproß des Kaiserhauses auch vielfach auf anderen Gebieten des staatlichen Lebens fühlbar machen, so erschloß sich der Allgemeinheit das Verständnis für die Eigenart seines Wesens doch am deutlichsten in der fruchtbringenden Tätigkeit für das Wehrwesen, die er in erste Reihe stellte und wo ihm Seine Majestät eine allmählich steigende Machtbefugnis eingeräumt hatte. Hier enthüllten sich vor aller Welt seine trefflichen Eigenschaften, sein fester Charakter, sein unbeugsamer Wille, hier vor allem vermochte er sich als eine Persönlichkeit mit selb Streffleur 1914, II. 64 |