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Die Details fallen nicht in den Rahmen dieser Studie, es soll nur das eine Beispiel von Begleitartillerie folgen.

Bei Ezetin wurde der Infanterieangriff, der unter dem türkischen Artilleriefeuer nicht vorwärts konnte, von 4 Feldbatterien begleitet.

Das konzentrische Feuer der Türken vernichtete binnen kurzer Zeit die gesamte Mannschaft und Pferde der Batterien, so daß die Geschütze allein stehen bleiben mußten, da die Infanterie zurückwich. Dieses Resultat wurde schon 5 km vor der türkischen Front erzielt. Die Untätigkeit der Türken ermöglichte es, daß die Geschütze der 4 bulgarischen Batterien in der Nacht wieder zurückgeschleppt werden konnten. Der Angriff der bulgarischen 3. Division bei Lazarköj soll auch durch eine Batterie begleitet worden sein.

Ansonsten zeigte sich noch:

Die bulgarischen Angriffe waren von der Artillerie nicht genügend vorbereitet. Die bulgarische Artillerie war infolge der großen Schußdistanzen meist außer stande, Schrägfeuer oder Feuerkonzentrierungen anzuwenden.

Die Türken hatten alle 3 Tage die Feuerüberlegenheit.

Die Notwendigkeit weittragender schwerer Artillerie tritt lebhaft zu tage.

Aus den Ereignissen bei Čataldža am 17., 18., 19. N ovember wird gefolgert:

Der Artilleriekampf gegen eine befestigte Stellung ist nötig, da sonst die angreifende Infanterie 2 Waffen gegen sich hat.

Frontal kann eine befestigte Stellung unter normalen Verhältnissen nur bei eigener Artillerieüberlegenheit angegriffen werden.

Der Artilleriekampf darf nicht auf großen Distanzen ausgefochten werden, damit nicht auf Enfilier-, Schräg-, Flankenfeuer und Feuerkonzentrierungen verzichtet werden muß. Die Bulgaren schossen mit Feldkanonen bei schlecht funktionier den Schrapnellzündern auf 5500 bis 5800 m, hatten keine Wirkung gegen die Befestigungen trotz versuchter Feuerkonzentrierungen. Für solche Kämpfe sind weittragende Geschütze größeren Kalibers mit Brisanzgeschossen nötig.

Gegen Infanterie, die sich heranarbeitet und eingrabt, kann auf Distanzen unter 2000 m insbesonders von Flachbahnkanonen nur durch Schräg- oder Enfilierfeuer gewirkt werden. Die Türken taten dies; als sie die von den Bulgaren verlassenen Schützengräben betraten, waren diese voll von durch Artilleriefeuer getöteten Bulgaren.

Ein nur 1000 m vor der Front liegender Schützengraben konnte mit Frontalartillerie feuer nicht bezwungen werden.

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Als die türkische Artillerie von Höhe Vigla aus die Vorhuten der 1. und 2. griechischen Division beschoß, fuhren auf: 4 Batterien der 2. Division staffelweise östlich von Hadži-Han Zogu, 5 Batterien der 3. Division auf Höhen östlich Vurba, was wegen der steilen Hänge sehr lange dauerte. Ziel die türkische Artillerie, Distanz über 5500 m. Über den Rest der Artillerie ist nichts bekannt geworden, vielleicht war kein Platz zum Auffahren.

Die Notwendigkeit von Zerlegmaterial für den Gebirgstransport von Feldkanonen ist ersichtlich.

Es scheint, daß zum Kampf um die Feuerüberlegenheit weder die ganze Artillerie (sie war auch nach dem Zahlenverhältnisse nicht nötig) noch auch die schwere Artillerie verwendet wurde.

Türken. Die türkische Artillerie schoß zuerst nur auf Infanterie, erst als die Artillerie der 2. griechischen Division verstärkt wurde, schoß sie auch auf Artillerie.

Am Abend, als es schon finster war, eröffnete die türkische Artillerie plötzlich ein regelloses Feuer, wie behauptet wird, zur Deckung des beginnenden türkischen Rückzuges.

Daraus kann geschlossen werden, daß es der griechischen Artillerie trotz ihrer großen Übermacht nicht gelungen ist, die türkische Artillerie niederzukämpfen, welche daher am nächsten Tage die Fortsetzung des griechischen Angriffes gewiß sehr erschwert hätte.

Am nächsten Tage fanden die Griechen noch vor Serfidže auf der Chaussee 22 (nach türkischen Berichten 9) stehen gelassene türkische Geschütze.

Die Schlacht bei Jenidže Vardar am 1. und 2. November 1912.

Ordre de bataille.

Griechen. 5 Divisionen, 1 Kavalleribrigade,

insgesamt

42 Bataillone, 12 Eskadronen, 27 Feld-, 6 Gebirgs-, 3 schwere Batterien, rund 70.000 Mann.

Türken. Kombiniert aus Resten der 22. Nizam- und der RedifDivisionen Naslić und Seres, hiezu einige Bataillons der Besatzung von Saloniki, insgesamt ungefähr 23 Bataillone, 1 Eskadron, 5 Batterien, rund 25.000 Mann.

Allgemeiner Verlauf des Kampfes (siehe Beilage 18).

Hassan Tahsin Pascha versucht bei Jenidže Vardar zum zweitenmale, den Vormarsch des griechischen Heeres auf Saloniki aufzuhalten,

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Regen, dem total aufgeweichten sumpfigen Boden und mangels einer Anmarschstraße in der Vormarschrichtung an diesem Tage die gesamte griechische Artillerie überhaupt abgeblieben ist.

Die Artillerie der 2. griechischen Division wurde in der Nacht über die Brücke gezogen.

Daten über Verwendung der schweren griechischen Artillerie sind nicht bekannt, ebensowenig über die Artillerie der 6. griechischen Division, welche 3 Gebirgsbatterien hatte.

Türken. Die 5 türkischen Batterien sind in Deckungen, auch für die außerhalb der Schilde befindlichen Mannschaften sind Schutzgräben aufgeworfen.

Der türkischen Artillerie fiel an diesem Tage zu: Das Beschießen der Brücke 15, der vorrückenden 4. und 6. griechischen Division und die Unterstützung des eigenen Gegenangriffs. Bekannt ist nur das Schießen auf die Brücke, anderseits haben die 4. und 6. griechische Division ob mit, ob ohne Artillerie an diesem Tage reussiert.

Für das Beschießen der schmalen, kurzen Brücke konnten 2 bis 3 Batterien mit reichlich Munition genügen. Nicht aber mußte das Feuer in der Dunkelheit aufhören, da man auf diesen Terraingegenstand bereits bei Tag eingeschossen war und sich leicht zum Nachtschusse einrichten konnte.

Was das Salvenschießen anbelangt, so konnte die Brücke stetig und mit Munition sparsam beschossen werden, indem z. B. 2 Batterien auf dieselbe fortlaufendes Batteriefeuer abgaben, eine 3. Batterie aber stets für Ausfeuerlagen in günstigen Momenten bereit war.

2. November.

Griechen. Bei der Umgehung der 6. griechischen Division beschossen deren 3 Gebirgsbatterien auf 1200 m die türkischen Batterien und Infanterie; 2 Feldbatterien der 4. Division, welche sich der 6. Division angeschlossen hatten, sollen sogar bis auf 800 m an die türkische Stellung herangegangen sein und selbe sehr wirksam beschossen haben. Wenn es Feldkanonen waren, so müßte dies Flankenfeuer aus offener Stellung gewesen sein.

Von der übrigen griechischen Artillerie ist nur bekannt, daß die Artillerien der 2. und 3. Division die Straße versperrten, als die nachfolgende 1. Division zur Verfolgung vorgezogen werden sollte.

Bekanntlich war aber die Artillerie der 2. Division in der Nacht über die Brücke gegangen. Es scheint daher, daß in diesem Teil des Gefechtsfeldes das Terrain abseits der Straße für Geschütze nicht passierbar war, wodurch die griechische Artillerie sehr in der Tätigkeit gehindert worden ist.

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