Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

auf die erschrockenen feindlichen Soldaten ab, springt dann vom Pferde, stürzt sich mitten in die Feinde und haut alles um sich nieder; er entreißt den Nächsten ihre Gewehre, zerschlägt solche in Stücke und, als in dem Augenblicke einige Dragoner ihrem Korporal zu Hilfe herbeieilen, nimmt er die ganze Besatzung des Hauses gefangen und sichert dadurch den Besitz von 150 Pferden, welche bis dahin wegen anhaltenden Musketenfeuers nicht fortgebracht werden konnten.

6. Dragonerregiment (früher Gottesheim - Kürassiere, 1809: Liechtenstein-Kürassiere).

1809: Wagram: Gemeiner Negedly.

In der Schlacht bei Wagram sprengte ein französischer Husarenoffizier ganz allein vor die Front des 6. Dragonerregimentes und forderte einen Mann heraus, der es mit ihm aufnehmen wollte. Der Gemeine Peter Negedly, der schon früher mehrere Proben seines Mutes abgelegt hatte, folgte dieser Aufforderung sogleich. Mit Erlaubnis seines Eskadronskommandanten sprengte er auf den feindlichen Offizier los und hieb ihn mitten im stärksten Kugelregen zusammen.

6. Dragonerregiment.

1813: Korporal Vogel.

Im Feldzuge 1813 wurde in der Gegend von Breitenau in Sachsen der Korporal Franz Vogel des Regiments mit 4 Mann auf Patrouille entsendet. Als er ein nahe gelegenes Dorf vom Feinde besetzt fand, überfiel er das äußerste Haus, worin sich ein Unteroffizier mit 12 Mann Infanterie befand, saß mit 2 Mann ab, drang, ungeachtet der Feind sich hartnäckig wehrte, mit gespannten Pistolen in das Zimmer, schoß und verwundete 2 Feinde, entwaffnete alle und nahm 11 davon gefangen. Er erhielt die silberne Medaille.

1813: Dragoner Habliczek.

Im gleichen Feldzuge wurde eine Eskadron vom 6. Dragonerregiment auf Streifkommando beordert. Bei dieser Gelegenheit wurde der Dragoner Josef Habliczek als Führer einer Patrouille von 4 Mann gegen eine bei Geislingen liegende Mühle geschickt. Er fand diese von Feinden besetzt, die sich teils in der Mühle selbst, teils im Hofe befanden, der mit einer mehrere Schuh hohen Mauer

umgeben war. Ohne sich viel zu bedenken, setzte er mit seinem kräftigen Pferde über die Mauer und hieb einen Franzosen nieder. Die übrigen flüchteten in die Mühle. Obgleich bei dieser Gelegenheit verwundet, ließ er doch 3 Mann, die sich unterdessen einen Eingang in den Hof verschafft hatten, absitzen, stellte sich gleichfalls zu Fuß an ihre Spitze, stürmte die Mühle und nahm 5 Feinde gefangen. Die anderen flüchteten sich durch eine Hintertüre ins Feld. Der Dragoner erhielt für diese tapfere Tat die silberne Medaille.

1813: Leipzig: Wachtmeister Schwarz.

In der Schlacht bei Leipzig (18. Oktober 1813) wurde der Oblt. Ceroni vom 6. Dragonerregiment durch eine Kanonenkugel tödlich verwundet. Sogleich übernahm der Wachtmeister Schwarz das Kommando des Zuges, der etwas vorwärts detachiert war, und brachte seine Mannschaft, welche durch den Verlust ihres Offiziers in Verwirrung gesetzt war, augenblicklich wieder in Ordnung. Als eine überlegene feindliche Abteilung gegen ihn heranrückte, griff er dieselbe an der Spitze seines Zuges rasch an, warf sie zurück, hieb den feindlichen Anführer mit eigener Hand zusammen und machte mehrere Gefangene. Er erhielt die goldene Medaille.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

8. Dragonerregiment (Hohenzollern-Kürassiere).*)

1793: Gemeiner Wenzel Springer.

Von Hohenzollern-Kürassieren machte sich 1793 Gemeiner Wenzel Springer einer silbernen Denkmünze würdig. Er stand am 27. November 1793 bei Neuburg auf Feldwache, als der Feind mit Übermacht angriff und ihm das Pferd unter dem Leibe erschossen wurde. Er entkam zu Fuß den ihn verfolgenden Reitern, rettete sich, indem er das Flüßchen Motter durchschwamm, lief in das nächste Haus von Neuburg, zog seine nassen Kleider aus, nahm einen Bauernrock und eine Flinte und eilte wieder hinaus in den Wald, wo eben ein Teil des in der Nähe gestandenen Freikorps, von der feindlichen Übermacht gedrängt, zurückwich. Springer stellte sich vor die Mannschaft dieses Freikorps, munterte sie auf und brachte sie durch sein gutes Beispiel dahin, daß sie den Feind im Walde neuerdings angriff und zurückwarf.

1794: Gemeiner Anton Nerath.

Dieser war am 19. Dezember 1794, als seine Eskadron den, die eigene Artillerie bedrohenden Feind angriff und sein Pferd hiebei verwundet worden war, der Truppe zu Fuß nachgefolgt; er brachte die von der Eskadron eroberte Kanone, die im Walde stecken geblieben, durch außerordentliche Bemühungen wieder auf die Lafette, setzte sich dann auf ein Artilleriepferd und führte die 16pfündige Kanone gegen Hagenau. Er übergab hier das eroberte Geschütz einem Gemeinen von den Kaiserdragonern, um wieder zu seiner Eskadron zurückeilen zu können. Nerath erhielt die goldene Medaille.

*) Index am Schlusse.

1796: Cannstadt: Gemeiner Jakob Zeißel und Josef Wiedmann.

Diese beiden retteten im obigen Treffen einem verwundeten Leutnant des Regimentes das Leben und wurden hiefür mit der silbernen Ehrendenkmünze dekoriert.

1793-1798: Weitere Auszeichnungen.

Von der Mannschaft dieses Regimentes erhielten außerdem für tapferes Verhalten vor dem Feinde silberne Medaillen: Wachtmeister Josef Berger, die Korporale Georg Menz und Matthias Mullacz, die Gemeinen Gemeinen Thomas Groß, Johann Haberzettel, Jakob Schimota und Johann Wenzel.

1809: Auszeichnungen.

Beim Rückzuge von Landshut am 21. April 1809 befand sich die Regimentskasse auf einem Rüstwagen und wurde deren Inhalt durch den beim Train kommandierten Korporal Josef Kreimel des Regimentes in der Weise gerettet, daß dieser Unteroffizier, als er sah, daß es nicht mehr möglich wäre, auf der versperrten Straße durchzukommen, die Kassetruhe erbrach, die darin gefundenen 10.000 Gulden zu sich steckte und dieselben beim Regimente ablieferte.

Auf ähnliche Art brachte Gemeiner Marschalik einen Betrag von 1000 Gulden Verpflegsgelder in Sicherheit, die er später in Wien richtig an den Rechnungsführer übergab. Er erhielt ein Douceur von 6 Dukaten.

Wachtmeister Josef Schulz hatte im Gefechte bei Egloffstein am 22. April 1809 den von feindlichen Reitern umringten Oblt. Weefeld, nachdem er mehrere gegen den Offizier geführte Hiebe aufgefangen und selbst 4 Wunden davongetragen, vor Gefangennahme gerettet; er wirkte auch bei Bergung zweier zurückgebliebenen Kanonen energisch mit. Der brave Wachtmeister erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille.

Korporal Josef Krumpiegel rettete bei Wagram den schon in Gefangenschaft geratenen Oblt. Stanislaus Gammer, indem er den Feind zersprengte und dem genannten Offizier sein Pferd und seinen Säbel gab; er selbst sah sich um ein anderes Pferd um und rückte wieder zu seiner Truppe ein. Krumpiegel erhielt die goldene Tapferkeitsmedaille.

Ebenso Korporal Lorenz Fischer, welcher den bei der Attacke gegen feindliche Dragoner schwer verwundeten und vom

Pferde gestürzten Oblt. Baron Zedlitz auf sein eigenes Pferd hinaufhob und aus der Melee führte. Er geriet dann zu Fuß in feindliche Gefangenschaft, befreite sich jedoch wieder und rückte bei Znaim zum Regimente ein.

Gemeiner Wenzel Novak, welcher den durch einen Schuß im Fuße verwundeten und bewußtlos am Boden liegenden Rittmeister Franz v. Haidfeld zu sich aufs Pferd hob, sich mit ihm durch den ihn umringenden Feind durchschlug und den Offizier noch in das Spital zu Schönkirchen brachte, wurde gleichfalls mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.

Standartenführer Georg Peter, welcher die schon sehr gefährdete Standarte trotz Verfolgung durch feindliche Reiter glücklich rettete, erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille.

1813: Leipzig: Wachtmeister Kerner und Korporal Macholka.

Rtm. Baron Staader erhielt bei Leipzig am 16. Oktober um 2 Uhr nachmittags den Befehl, mit einer halben Eskadron eine vorrückende Abteilung Infanterie, welche auch Geschütz bei sich führte, anzugreifen und zurückzudrängen. Im Vollzuge dieses Befehles begriffen, wurde Baron Staaders Pferd durch einen Granat splitter getroffen und stürzte mit dem Reiter zu Boden. Da kein anderer Offizier zur Hand war, sprengte Wachtmeister Karl Kerner an die Spitze der Halbeskadron, führte die Attacke weiter durch und drängte die feindliche Infanterie zurück. Unterdessen fand sich auch Rtm. Staader bei der Truppe wieder ein, nachdem es ihm mit Hilfe des Korporals Macholka gelungen war, sich von seinem getöteten Pferde loszumachen und ein anderes zu besteigen. Wachtmeister Kerner erhielt für seine entschlossene Tat die silberne Tapferkeitsmedaille und wurde zum Unterleutnant im Regimente befördert, Korporal Macholka erhielt eine Belohnung von 6 Dukaten.

8. Dragonerregiment (Kürassierregiment Großfürst

Constantin).

1814: Auszeichnungen.

Beim Rückzuge von Troyes am 23. Februar 1814 hatte Wachtmeister Stich des Regimentes, welcher beim Nachtrabe kommandiert war, die französische Avantgarde mit entschlossenem Mute so lange aufgehalten, bis die zurückziehenden Truppen sich geordnet hatten. Er führte zwei Attacken durch und warf den

Streffleur 1914, II.

75

« ZurückWeiter »