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Das

Garde-Füsilier-Regiment

von

v. d. Zülbe,

Hauptmann und Kompagnie-Chef im Garde-Füfilier-Regiment.

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UA713 Z963

Vorwort.

Das Garde-Füsilier-Regiment ist aus dem Garde-Reserve-Regiment und dieses aus dem Garde-Reserve-Infanterie- (Landwehr-) Regiment hervorgegangen, seine Geschichte ist somit nur die Fortsetzung der Geschichte jener Regimenter. Aus diesem Grunde ist es nur naturgemäß, daß die nachfolgenden Blätter unter dem Titel „Geschichte des Garde-Füsilier-Regiments" auch die der genannten Regimenter in sich schließt.

Das Regiment feiert am 1. Juni dieses Jahres sein 50jähriges Bestehen und hat eine glänzende Laufbahn hinter sich. Mögen unsere Nachfolger nach abermals 50 Jahren mit derselben Befriedigung wie wir auf die Vergangenheit zurückblicken können und nicht vergessen, daß sie nicht nur alle Zeit neue Ehren und Lorbeeren dem Regimente zu gewinnen trachten müssen, sondern daß sie die bereits gewonnenen zu erhalten haben. Gottesfurcht, Liebe zu unserem Könige und Seinem hohen Hause, treue Kameradschaft, strenges Pflichtgefühl und unbegrenzte Verachtung jeder Gefahr, das sind die Grundpfeiler, auf denen sich der Ehrentempel des Regiments wölben muß. Danken wir den alten Kameraden, daß fie uns einen solchen soliden Grund geschaffen haben und suchen wir denselben zu erhalten.

Ende 1871 trug der Oberst v. Papstein dem Verfasser auf, die Geschichte des Regiments zu schreiben; derselbe fühlt sich gedrungen, Allen seinen Dank auszusprechen, welche ihn dabei unterstützt haben.

Wohl gab es würdigere Hände, die Schicksale und Thaten des Regimentes aufzuzeichnen, dann wäre vielleicht Besseres geleistet worden, aber Niemand konnte mit mehr Liebe und Hingabe sich dieser Arbeit unterziehen.

Berlin, im Mai 1876.

v. d. Mülbe.

Einleitung.

Die Garde-Landwehr und das Lehr-Garde-Landwehr

Bataillon.

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Nachdem durch die Niederwerfung Napoleon's das Vaterland glücklich von der Fremdherrschaft befreit worden war, befahl Seine Majestät der König Friedrich Wilhelm III. am 13. November 1815 die Bildung von 4 Garde-, und am 5. Januar 1816 von noch weiteren 4 Grenadier-Landwehr-Bataillonen, um, wie die Königliche Ordre sich ausdrückte, den 64 Landwehr-Bataillonen, welche die Befreiungskriege mitgemacht hatten, ein besonderes Zeichen seiner Anerkennung zu geben. Es durften auch deshalb nur Leute zur Garde-Landwehr versezt werden, welche die Kriege mitgemacht und sich in denselben tadellos geführt hatten. Im Jahre 1820 wurde die Garde-Landwehr abermals vermehrt, indem je zwei alte Bataillone ein neues, Füsilier-Bataillon, formirten, mit dem sie nunmehr ein Garde-Landwehr-Regiment bilden sollten. Diese 4 Regimenter, in 2 Garde-Landwehr-Brigaden zusammengestellt, gehörten zum Gardekorps, waren aber im Frieden über die ganze Monarchie, von Königsberg bis Koblenz, zerstreut. Jedes Bataillon hatte einen Stamm von 1 Stabsoffizier, 1 Kapitain, 1 Premier-Lieutenant, 5 Sefonde-Lieutenants,*) 12 Unteroffizieren, 4 Spielleuten, 72 Gemeinen, 1 Bataillons-Chirurgus, 1 Büchsenmacher, welcher Stamm, im Falle des Zusammentretens des Bataillons, demselben gleich Halt und einige Dienstkenntnisse geben sollte. Die Mannschaften der Stämme wurden, wie bei den Linien - Regimentern, alljährlich als

*) Der Etat der neuen Bataillone war 2 Kapitains, 2 Premier-Lieutenants, 4 Sekonde-Lieutenants 2c.

v. d. Mülbe, Garde-Füsilier-Regt.

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