Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Zeitschrift für slavische Literatur,

Kunst und Wissenschaft.

Verantwortlicher Redacteur J. E. Schmaler.
Zweiter Band. Erstes Heft.

[ocr errors]
[ocr errors]

Die

I. Die alten glagolitischen Denkmale von J. Szjeznjevskij. II. Bosnien zu Anfang des Jahres 1858; von A. von Hilferding. Slaven in Andalusien von K. Szajnocha. IV. Gedrängte Uebersicht der liturgischen Bücher der griechisch - slavischen Kirche von P. J. Schafarik. V. Die Lausitzer Serben erhielten das Christenthum zuvörderst von den Slaven und dann von den Deutschen von J. E. Schmaler. Die kroatische Literatur; von V. Jagić. Ueber bulgarische Literatur von Vasil D. Stojanov. Kurze Nachrichten. Vom Büchertische. vische Novitäten (Nr. 1). Schiller- und Göthe-Grammatik für das Ausland.

[ocr errors]

Sbornik. Sla

Durch alle Buchhandlungen ist zu erhalten:

Jacob Grimm: Rede auf Wilhelm Grimm und Rede über das Alter, gehalten in der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, herausgegeben von Herman Grimm.

Zweiter, unveränderter Abdruck. Mit zwei Photographieen (der Brüder Grimm). 1864. Velinpapier. S. geh. 20 Sgr.

,,Jacob Grimm war selbst daran, beide Reden zum Druck zu bereiten. Jetzt, da sie nach seinem Tode geschenkt werden, erscheinen sie uns wie zwei Blumen, die aus dem frischen Grabe empors priessen. Mit Andacht senkt sich das Auge darauf. Das Höchste, das Feinste, was in dem grossen Todten lebte, hier ist es beisammen, ein Auszug beseligender Kräfte." Pr. Jahrh Exemplare des ersten, November v. J. erschienenen Abdrucks in gr. 8 (ohne die Bilder sind, soweit der geringe Vorrath reicht, zum Preise von 12 Sgr. zu erhalten. (35 Ferd. Dümmler's Verlagsbuchhandlung (Harrwitz u. Gossmann) in Berlin,

Bei den Verlegern dieser Zeitschrift erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu erhalten: (332) Undine. Eine Erzählung von Friedrich Baron de la Motte Fouge. Pracht - Ausgabe (Zwölfte Auflage 1860) mit 70 Holzschnitten nach Zeichnungen von Att Müller, ausgeführt von A. Gaber. Mit des Dichters Biographie, Porträt und Facsimile. in engl. Einband 1 Thlr. 10 Sgr.; in reich vergoldetem Einbande m. Goldschnitt 1 Thlr. 20 Sp. Miniatur-Ausgabe (zehnte Auflage 1857) mit Titelbild in Stahlstich nach einer Zeichnung von Eurwy Richter. In engl. Einband mit Goldschnitt 1 Thlr.

La plus facile des grammaires allemandes

Berlin.

fondée sur un choix de poésies

de Göthe et de Schiller

par

Bernhard Schmitz.

(334)

gr. in-8. 1863. 12 Sgr.
Ferd. Dümmler, libraire-éditeur.
Empfehlenswerthe Werke.

Durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Geschichte der römischen Literatur. Für Gymnasien und höhere Bildungsanstalten von Prof. Dr. Eduard Munk. Drei Theile (68 Bog.) 1858-1861. 8. geb. 3 Thlr.

„Mit Freude schließt sich Referent den aner: kennenden Beurtheilungen an, welche das Werk lange vor seinem vollständigen Erscheinen in anderen Blättern gefunden hat. Plan und Ausführung halten wir für sehr zweckmäßig, und wenn irgend etwas, geeignet, eine behagliche Freude am Gegenstande zu wecken. Die Ueberseßungen find fast durchweg leicht und angenehm zu lesen; die Auswahl läßt ebenfalls felten etwas zu wünschen übrig und bietet fast überall des Charakteristischen eine so reiche Fülle, daß der Leser die beigefügten Urtheile nicht nur zu verstehen, sondern mit einiger Selbständigkeit zu würdigen im Stande ist." Literar. Centralblatt 1862. Geschichte der griechischen Literatur. Für Gymnasien und höhere Bildungsanstalten von Prof. Dr. Eduard Munk. Zweite, umges arbeitete Ausgabe. Zwei Theile (66) Bog.) 1863. S. geb. 3 Thlr.

[blocks in formation]

2. Der Zutritt zum Kongress und dessen Verhandlungen steht Jedermann frei, welcher sirk dazu meldet und die Eintrittskarte löst. Staats- und Gemeindebehörden, Gesellschaften, Ver und Geschäftshäuser können durch Bevollmächtigte vertreten werden.

3. Die Mitglieder früherer Kongresse, wie neu hinzutretende Mitglieder, welche auf Kongresse zu erscheinen verhindert sind, erhatten gegen Einsendung des oben gedachten Ja beitrages an das Localcomité oder an den Schatzmeister, Finanzrath Hopf in Gotha, ein Exa plar der Berichte nebst vorhandenen Schriften.

Tages-Ordnung des Kongresses. a) Jahresbericht der ständigen Deputation.

b) Wahl eines Präsidenten, seiner beiden Stellvertreter und von fünf Schriftführern für Kongressverhandlungen.

Die überaus günstige Aufnahme, die der ersten Auflage dieses Buches zu Theil geworden, war für den Verfaffer ein Antrieb, das Werk noch mehr zu einem harmonischen Ganzen abzurunden; c) Entgegennahme etwaniger neuer Anträge von Mitgliedern, dergleichen statuterm auch wird jezt in den poetischen Stücken meist die nur vor oder bei Eröffnnung des Kongresses gestellt werden können, über deren Berathung Vereform des Originals wiedergegeben. (333) den Zeitpunkt derselben der Kongress entscheidet.

Ferd. Dümmler's Verlagsbuchhandlung
(Harrwiz & Goßmann) in Berlin.

In Ferd. Dümmler's Verlagsbuchhandlung (Harrwitz und Gossmann) in Berlin erschien:

[blocks in formation]

d) Berichterstattungen durch die von der Deputation bestellten KommissionEL Referenten und Berathungen, in der Regel sofort im Plenum.

I. Einkommensteuer und Octroi mit Bezug auf Staat und Gemeinde.
II. Häuserbau-Genossenschaften.

III. Zwangskurs der Banknoten.

IV. Kanalfrage (Rhein-Weser-Elbe-Kanal, Nord-Ostsee-Kanal durch Schleswig-Holste

[blocks in formation]

(339)

Berantwortlicher Redacteur: Joseph Lehmann in Glogau.

Die ständige Deputation des Kongresses deutscher Volkswirthe. Berlegt von Ferd. Dümmlers Berlagsbuchhandlung (Harrwiß und Goßmann) in Berlia. Drud von Eduard Krause in Berlin.

[blocks in formation]

in dieser Zeitschrift erscheint wöchentlich eine Nummer von zwei Bogen in Quartformat; Preis jährlich 4 Thlr., vierteljährlich 1 Thlr., wofür dieselbe im ganzen deutsch-österreichischen Postverein ohne Portoaufschlag geliefert wird. Anzeigen werden die dreispaltige Zeile mit 2 Sgr. berechnet.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
[blocks in formation]

Das bekannte Prachtwerk:

Dav. Roberts's

Sketches in the Holy Land, Syria, Idumea, Arabia, Egypt, and Nubia;

reduced

from the lithographs by Louis Haghe.

With

historical and descriptive notices

by

6. Croly and W. Brockedon.

6 volumes. With 250 plates.

ist jetzt zu nachstehendem bedeutend ermässigtem Preise zu erhalten:

In 6 parts. Broch. Statt 7 £ 7 sh.
für 3 £15 sh.

In 3 volumes. Blue cloth. Statt 9 £ 9 sh. für 4 £10 h.

In 3 volumes. Half morocco. Statt 10 £ 10 sh.

für 5 £.

Neue Erscheinungen der italienischen

Literatur.

Annuario statistico-italiano per cura di Cesare Correnti e Pietro Maestri. Anno II. 1864. 16. Torino. 7 1. 50 c. Bombicci, L., Corso di mineralogia. Con XLV tavole. 8. Bologna. 12 1.

Cantù, C., Storia della letteratura greca. 12.

Firenze. 4 1.

Cipolletta, E., Memorie politiche sul conclavi da Pio VII. a Pio IX., compilate su documenti segreti rinvenuti negli archivi degli esteri dell' exregno delle due Sicilie. 12. Milano. 3 1. 50 c.

Falconcini, E., cinque mesi di prefettura in Sicilia. 8. Firenze. 5 1.

Heyse, P., l'amore in Italia; racconti, tradotti da G. Strafforello. 2 Vol. 32. Torino. 21. Forma il 6. e 7. volume delle ,,Ore di piacere; raccolta nuovissima di romanzi racconti, viaggi". Mommsen, T., Storia romana. Prima traduzione dal tedesco di G. Sandrini. Con note e discorsi illustrativi di insigni scrittori italiani. Vol. I. S. Milano. 91. 50 c. Poliziano. Le stanze, l'orfeo e le rime di Messer Angelo Ambrogini Poliziano, rivedute su i codici e su le antiche stampe e illustrate con annotazioni di varii e nuove da G. Carducci. 12. Firenze. 41.

Polo.

[ocr errors]

- I viaggi di Marco Polo, secondo la lezione del codice Magliabechiano più antico; reintegrati col testo francese a stampa per cura di Adolfo Bartoli. 12. Firenze. 41.

Regli, F., Storia del violino in Piemonte. Col ritratto di N. Paganini. 8. Torino. 121. Selvatico, P., Arte ed artisti; studi- racconti. 12. Padova. 5 1.

Spaventa, B., la filosofia di Gioberti. Vol. I. 8. Napoli. 81. (343) Tommasèo, N., di Giampietro Vieusseux e dell' andamento della civiltà italiana in un quarto di secolo; memorie. 12. Firenze. 21. 50 c. Buchhandlung von H. Löscher in Turin.

Erscheinungen der spanischen Literatur. Alfredo, ò la unitad catòlica en España. Por el P. Pedro Salgado, sacerdote escolapio. Obra dedicada al Nuncio de S. S. en España. Madrid, libreria de Sanchez Rubio. 488 paginas con 6 laminas. 15 R.

Krause y sus discipulos convictos de panteismo. Por Don Juan Manuel Orti y Lara. Madrid, Olamendi. En 4. 68 paginas.

In 3 volumes. Whole morocco. Statt 11 £ 11 sh. La mujer adultera. Novela de costumbres, ori

für 6£. Direct oder durch alle Buchhandlungen zu (341)

(342) beziehen.

ginal de D. E. Perez Escrich. Madrid, Manini. Entrega 1.

Proverbios ejemplares, por D. Ventura Ruiz Aguilesa. Madrid, Lopez. Dos tomos en 4. (344)

Deutschland und das Ausland.

Deutsches Regiment in Schleswig.

Wir haben in Nr. 23 des „Magazin“ nach dem neyen Buche von Gustav Rasch: „Der Krieg in Schleswig-Holstein im Jahre 1864" eine Episode mitgetheilt, die den wackeren Holsten und be= sonders den Dithmarsen gewidmet war. Wir lassen uns jezt durch den zweiten Band des Werkes *) nach Schleswig hinauf geleiten, und zwar gehen wir über die Periode des Mißtrauens, mit wel chem dort Anfangs das deutsche Regime aufgenommen wurde, rasch hinweg, damit wir mit um so freudigerem Gefühle bei der seitdem wiedergekehrten Zeit des deutschen Vertrauens weilen können. Der Verfasser sucht jenes Mißtrauen der patriotischen Schleswiger durch die Maßregeln zu erklären, welche die deutsche Civilverwaltung Schleswigs, die sich Anfangs des dänischen Re: giments und seiner Vertreter schüßend annahm, zu treffen für gut fand. Dazu kam die Proklamation vom 8. Februar, in der es hieß, daß die Regierungsgewalt des Königs von Dänemark nur suspendirt sei, daß die zu Recht bestehenden Landesgeseße maßgebend für die Civilverwaltung bleiben sollten, daß sämmtliche im Lande angestellte Beamte bestätigt würden, falls sie sich der Autorität des Civilkommissars unterwürfen, und falls nicht durch ganz besondere Umstände ihre Entfernung nothwendig gemacht werde. Alle diese Beamten hätten auf Schuß und Unterstüßung in ihrer Amtsführung zu rechnen, und es seien Vorkehrungen getroffen, daß Bedrohungen dieser Beamten durch irregeleitete Massen (!) sich nicht wiederholten. Zum Schluß dieser Proklamation wurden die Vertreibungen der Beamten „strafbare Exceffe“ genannt und ihre „strafbaren Urheber und Theil nehmer" mit strengen Strafen bedroht. Außerdem wurden alle ,,politische Vereine," alle öffentlichen Demonstrationen und Kundgebungen, und insbesondere diejenigen, welche sich auf die Proklamirung des Herzogs von Schleswig-Holstein beziehen würden, verboten und ebenfalls mit strengen Strafen bedroht.

Diese Proklamation erregte einen Sturm der Entrüstung im ganzen südlichen und mittleren Schleswig. Sie war die Antwort auf die energischen Worte des braven Hansen in Flensburg: ,,Diese dänischen Beamten, diese Unterdrücker jedes Rechts, müssen fort!" sie war die Antwort auf die Erklärungen von Deputationen, die in keinem Lande der Welt in so gemäßigter Weise aufgetreten wären, wie in Schleswig-Holstein; sie war die Antwort auf die Bitte um Abschaffung notorischer entsetzlicher Zustände. Im ganzen mittleren und südlichen Schleswig war man zu einem einmüthigen Widerstande entschlossen. Die braven Bewohner der Städte und Landschaften gaben sich das Wort, die dänischen Beamten so oft von Neuem fortzujagen, als man ste ihnen von Neuem aufdringen würde. „Wir werden uns der Gewalt mit Gewalt widerseßen!" so lautete der allgemeine Wahlspruch, und die Erbitterung gestaltete sich zu einem intensiven Haß gegen die Intervenirenden. Graf Revertera, der österreichische Civilkommiffar, war freilich noch immer nicht angekommen und hütete sich weislich, bei diesem Gange der Dinge durch persönliche Theilnahme die Verantwortlichkeit und das Odium mit zu übernehmen. Einige Tage später wer und was den wirksamen Anstoß ertheilte, ist noch zu wenig enthüllt — trat ein merkwürdiger Um

*) Leipzig, Otto Wigand.

schwung in der Verwaltung der obersten Civilstelle in Flenst ein. Herr v. Zedlig fing wirklich an aufzuräumen, und gründlichster Weise. Täglich wurden die erbärmlichen,„, Levetree massenhaft abgesezt. Alle Absetzungen und Erneuerungen, we die braven Bürger in Schleswig, in Eckernförde, in Hujun Friedrichstadt, in Tönningen, in Bredstedt vorgenommen h wurden bestätigt; die Stellen aller Lehrer an der schleswigi Domschule, diesem „Sumpf von Bornirtheit und eiderdânia Fanatismus," wurden für erledigt erklärt. Dann fegte es wies Westfeesturm unter die dänischen Postbeamten und Zollbe selbst das Haupt des Löwen auf dem Friedhofe zu Flensburg unter den Streichen der beiden Civilkommissare; denn als i eignisse diese veränderte Richtung genommen, hatte sich au Revertera eingefunden und übte einen energischen Einfluß neue Thätigkeit der obersten Civilstelle aus. Massenwei die Amtsverwalter, die Landvögte, die Deichinspektoren. schlug der Bliß in die Flensburger und Haderslebener Geda Schule ein und verzehrte sie in Haupt und Gliedern stürmischen Winternacht. Mit einem einzigen Schlage ganze Flensburger Appellationsgericht. Leider traten nördliche Schleswig der Thätigkeit der Civilkommissare Instruktionen aus Berlin und Wien entgegen, so sehr Bewohner um Erlösung von ihrer Landplage flehten. De nördliche Schleswig ist nicht dänisch, es ist deutsch. Die des Sympathien haben sich daselbst weit energischer kundgege in Flensburg. Die großen Grundbesißer sind durchweg Daß ein Theil der ärmeren, ländlichen Bevölkerung, der a gewanderten Jüten besteht, dänisch ist, kann nicht maßge

Woher dieser plötzliche Windstoß eigentliche stammte Ar armen Schleswiger reine Luft und fröhliches Au langer, drückender Schwüle verdanken, ist dunkel, unti Tage werden eine genauere Aufklärung darüber bring Man mochte sich überzeugt haben, daß die Volksbereg den Regierenden über den Kopf wachsen könne, we nicht bei Zeiten selbst ihrer bemächtigte. So viel aber fes daß an jenem blutigen, glorreichen 18. April neben dem talent des Prinzen Friedrich Karl der deutsche Volksgei daten es war, welcher triumphirte. Das tiefe Gefüb. einem verächtlichen Feinde verlegten deutschen Ehre, der durft für die dem deutschen Namen angethane Schmat die den preußischen Krieger zum Helden machten und Schwingen des von der Musik angestimmten Liedes: „I Preuße! Kennt Ihr meine Farben?" ihn durch Ströme über den Plan des Höchstkommandirenden hinaus unau einem Zuge zum ganzen, vollen Siege trieben. Es war der Volksbewegung, der hier sich Luft machte und iz des Feindes von deutscher Erde seine Befriedigung fant Ströme deutschen Blutes, die dort an jenem Tage ge haben die schleswig-Holsteinische Sache für immer zu schen gemacht.

,,Wird die Erlösung Schleswig-Holsteins von dänisse schaft den Denkstein auf diesen Gräbern bilden? Ic nicht," ruft der Verfasser. Gott sei Dank, hierin aller wir ihm jezt nicht mehr beipflichten zu dürfen. Dit Wochen, die verfloffen sind, seitdem er dieses traurige K das damals auch das niederdrückende Bekenntniß unig die wenigen Wochen haben zu lehren begonnen Macht der Verhältnisse gewaltiger ist, als das Widerst kleinen Partei. Mit der entscheidenden That auf Dürock

war,

[ocr errors]

ist eine Bahn eingeschlagen, von der man nicht mehr wieder abweichen kann, ohne sich selbst völlig zu verlieren. Es liegt eine Consequenz in den Dingen, die wie ein Naturgesetz mit unwandelbarer Strenge fortwirkt und treibt. Eine Umkehr scheint nicht nehr möglich. Die eigenen Thaten haben eine Mauer dagegen ufgethürmt, hinter der ein Chaos voll Graus und Schrecken dem Zerwegenen droht, und vorwärts müssen sogar die Widerstrebenden. la, es ist der Anfang zum Besseren geschehen; die eine Last wird on unserer Seele genommen werden, und freudige Hoffnung wird ederum in unserem theuren, über Alles geliebten deutschen Saterlande erstehen.

Wenn wir aber unsere aus Schleswig heimkehrenden Sieger frinzen und wir jubelnd danken Allen, die mitgewirkt zur Wiederrstellung deutscher Ehre, dann vergessen wir auch nicht, mit em vollen, frischen Eichenkranze unseren Verfasser, Herrn Gu ̈v Rasch, zu schmücken. Denn wahrlich, er hat tapfer und treu ämpft gleich dem besten der deutschen Krieger und kann sich ter Erfolge freuen. Denn er ist es, der es wie kein Anderer Standen hat, in ganz Deutschland, vom ersten bis zum lezten ase, die einmüthige Entrüstung über die Schmach und Unterfung unserer nordischen Brüder hervorzurufen; die kolossale icht der öffentlichen Meinung, welche die mächtige Presston auf Regierungen ausgeübt hat und noch weiter ausüben wird, ist : *großen Theil sein Werk. Darum gebührt ihm mit Recht die tliche Anerkennung.

Eine Geschichte des deutsch- dänischen Krieges. Zange bevor der gegenwärtige deutsch- dänische Konflikt durch iritürmung der Düppeler Schanzen und die Besetzung von me die Bedeutung eines ernstlich gemeinten Krieges erlangte, uns die Schrift „Der deutsch-dänische Krieg von 1864, polimilitärisch beschrieben von W. Rüstow, Oberstbrigadier, r des militärischen Ordens von Savoyen" (Mit Kriegskarten Plänen. Erste Abtheilung.) zu.")

Was ist ein Werk, welches eine ganz neue Art der Geschichtssung in sich schließt, nämlich die Schreibung einer Geschichte, och nicht geschehen ist. Wohl gemerkt, der Verfasser will eine einfache Chronik liefern, sondern die Verhandlungen Ereignisse, aus welchen der Konflikt besteht, mit der Flamme Kritik beleuchten. Wenn aber die historische Kritik die be hat, zu zeigen, einerseits in welcher Weise der Zweck cher Handlungen erreicht worden ist, andererseits wie dieser bätte erreicht werden sollen, und wenn die Kritik einen beten Standpunkt einnehmen muß, von welchem herab sie Schauplatz übersteht, so bedarf die Rüstow'sche Kritik aller Erfordernisse nicht. Sie hat kein Ziel, weil sie den Zweck kennt, der erreicht werden soll; ihr fehlt jede Grundlage, hr Gegenstand selbst noch gleich einem Irrlicht auf dem fe einer sehr trostlosen Ungewißheit umherschwankt; sie hat Standpunkt und sie scheut sich vor der Angabe ihrer Quellen. bei solch seichter Art, einen, wenigstens für Deutschland, chtigen Gegenstand zu behandeln, kommt es auf ein paar ronismen nicht an. Es ist Sache des Lesers, die Irrthümer ichtigen. 3. B. erzählt uns Rüstow bei Gelegenheit der ndlungen, welche vor Ausbruch des Krieges diplomatisch gen wurden, die interessante Neuigkeit, daß Oesterreich und Zürich, Friedrich Schultheß, 1864.

Preußen die Occupation von Schleswig auf Grund des Bruchs mit den Vereinbarungen von 1851 und 1852 durch den Bund vorgenommen wissen wollten, und später also allein vorgenommen haben. Das wußte Rüstow ganz allein; denn ganz Deutschland sah erst im Verlaufe der neuen Londoner Conferenzen die lange vergeblich genährte Hoffnung erfüllt, daß Preußen offiziell erklären würde, der Krieg habe das Londoner Protokoll vernichtet.

Wir würden dieses Muster leichtfertiger Geschichtsschreibung mit Stillschweigen übergangen haben. Wenn uns aber darin die offenbare Absicht entgegentritt, Deutschlands gutes Recht in Bezug auf die Elbherzogthümer zu schmälern, so haben wir dem Auslande gegenüber, wo diese Schrift verlegt worden ist, die Pflicht, darüber zu sprechen. In deutscher Sprache entwickelt Rüstow eine Auffassung von den Verhältnissen Schleswig-Holsteins, wie ste aus dem Munde eines Dänen oder Engländers kaum undeutscher hervorgehen könnte. Mit der gelehrtesten Miene von der Welt tischt uns Rüstow die Geschichte der Herzogthümer auf, und zwar von Karl dem Großen ab, um uns mit dem Resultate zu rega= liren, daß Herzog Friedrich von Augustenburg dort keineswegs erbfolgeberechtigt sei, nicht allein weil sein Vater allen ErbfolgeAnsprüchen entsagt habe (?), sondern auch weil die Herzogthümer sich in ältester Zeit an die Krone von Dänemark gekettet hätten. So führen wir den Krieg mit Dänemark also wirklich als Räuber fremden Gutes; so ist also unser gutes deutsches Recht nur eine bequeme Phrase, um unser Gelüft nach Schleswig-Hol stein zu verbergen; so ist denn der träumerische Deutsche zu einem Raufbolde geworden, der die Gelegenheit vom Zaune bricht, um den ruhigen, schwachen Nachbar in seinem Besißthum zu stören, und so haben denn unsere besten Staatsrechtslehrer in ihren Urtheilen über die Erbfolge in Schleswig Holstein nur Kindermärchen zur Welt gebracht!

[ocr errors]

Gewiß kann Herr Rüstow nicht gehindert werden, seine Anfichten über irgend welche Gegenstände drucken zu lassen. Aber eingedenk des Arndt'schen Wortes, daß Deutschlands geistige Gränzen reichen, soweit die deutsche Zunge klingt, wünschen wir lebhaft, Herr Rüstow möge ferner nicht die deutsche Sprache mißbrauchen, um deutsches Recht im Auslande zu untergraben.

Brandenburger und Preußen im Sundewitt.
Der große Kurfürst in Satrup, 1658. *)

„Am Sundewitt, am Sundewitt,
Er einst für unsre Ehre stritt

Und warf den Feind zu Boden.
Er hat die Siegesbahn gezeigt,
Die unser Adler aufwärts steigt.

Ehrt ihn, den großen Todten."

Alte Traditionen weisen uns den Weg nach den nordischen Marken. Dort hat das Geschlecht der fast in allen Dingen praktischen und gediegenen sächsischen Kaiser sich in Wahrheit als des Landes Schuß und Schirm bewährt, dort hat Brandenburg mit seine ersten Lorbeeren erfochten. Ueber den Aufenthalt des großen Kurfürsten im Lande sind nur wenige Details bekannt geworden. Das Küsterhaus in Satrup, welches man als sein Hauptquartier

*) Aus dem nächstens (Bremen, C. Ed. Müller) erscheinenden Skizzen= buche: Aus dem Tornister eines preußischen Freiwilligen in SchleswigHolstein, von Emil Schneider (Mühlberg)."

bezeichnet, steht nicht mehr, doch mag das später erbaute sich wohl genau an derselben Stelle erheben, welche die Gegenwart des großen Fürsten geweiht und geheiligt hat. Man könnte daher dort immerhin mit einigem Rechte eine Denktafel errichten, vorausgesezt natürlich, daß dieser Theil des Landes nicht wieder dänisch wird, denn sonst dürfte sie schwerlich erhalten bleiben.

Bei dem im darauf folgenden Jahre ausgeführten Uebergange der brandenburgischen Truppen nach Alsen und nach Fühnen, wo sie bei Nyborg wacker kämpften, war der Kurfürst nicht persönlich gegenwärtig.

Die Erde, welche unserer Brüder Blut getrunken, und der Boden, welcher ste bedeckt, müssen uns heilig sein für alle Zeiten. Auch für uns find die Braven gefallen und als Sieger von der blutigen Erde geschieden; ihre Arbeit hat uns frei gemacht. — Die Heldengräber des hübsch gelegenen Kirchhofs zu Broaker veranlaßten den folgenden Nachruf für die gefallenen Waffengefährten :

Schweigend ruhen Eure Hügel, die der Frühling übergrünt,
Alte Schuld am deutschen Reiche habt Ihr Braven wohl gefühnt.
Frei bis zu dem fernsten Meere ist des Nordlands reiche Mark,
Und gebeugt in seinem Heere liegt das ftolze Dänemark.

Ruht in Frieden, wack're Brüder, leicht mög' Euch die Erde sein,
Und Euch preisen deutsche Lieder von der Weichsel bis zum Rhein.
Bald, ach, schiedet Ihr vom Leben, ließt die Liebe trauernd hier,
Doch den schönsten Tod erlitten habt gewiß vor Allen Ihr.

In der Kampflust Jugendfülle und vom Pulverdampf umwogt,
Bei des Donners Grabgeläute Ihr zur Himmelsheimat zogt.
Unverloren, unvergessen seid Ihr in dem Strom der Zeit,
Im Gedächtniß sollt Ihr leben bis in alle Ewigkeit.

Schweiz.

E. Schneider.

Galiffe's neue Beiträge zur Geschichte der Reformation in Genf.

III.

Die Opfer des calvinistischen Systems.

So schließt diese Episode, welche den offenen Kampf Calvins und seiner Anhänger gegen die Genfer Nationalpartei einleitet. Sie kann einen Vorgeschmack von den Prozeduren geben, welche nun von Jahr zu Jahr bis zu der Vernichtung dieser Partei im Jahre 1555 mit immer größerer Kühnheit sich folgten, nach dem Maße, wie Calvin seine Stellung sich immer mehr befestigen sah. In dem zweiten Abschnitt seines Buchs gibt Galiffe noch eine ganze Reihe von Beispielen, welche das Genfer Justizwesen in wachsender Demoralisation darstellen. Wir müssen darauf verzichten, dieses intereffante Material und die daran geknüpften Betrachtungen hier noch weiter zu verfolgen, können uns jedoch nicht enthalten, diesem Abschnitt noch eine summarische Statistik der Opfer zu entnehmen, welche in einem verhältnißmäßig sehr beschränkten Zeitraum dem calvinistischen System fielen. Dieser Zeitraum geht von der Rückkehr Calvins im Herbst 1541 oder richtiger vom Anfang des Jahres 1542 bis Ende 1546, umfaßt also nur 4 Jahre. Er gehört noch zu den friedlichsten Perioden, denn noch hatte der offene Kampf der Calvinisten gegen die Nationalpartei nicht begonnen, noch hatten die Enthauptung Jacques Gruets, der berüchtigte Prozeß Ami Perrins, der ohne die Dazwischenkunft der Berner Bundesgenossen ebenfalls auf dem Schaffot geendigt haben würde, und

andere Verfolgungen im Jahre 1547 nicht den Beweis geliefer welche Riesenschritte zur absoluten Gewalt der Reformater un seine Freunde in so kurzer Zeit gemacht hatten. Auch war jen Moment noch nicht gekommen, wo Calvin, die französischen Flä linge und ihr Anhang sich stark genug fühlten, wie dies acht Jah später, 1555, geschah, sich mit Einem Schlage aller ihrer politis und religiösen Gegner, die der Zahl nach einige Hunderte betrag durch den Tod und die Verbannung zu entledigen. Ebenso we sind hier die zahlreichen, größtentheils aus dem Auslande gete menen Opfer berücksichtigt, welche, wie die Seb. Castalion, Hien Bolseu, Mich. Servet u. s. w., der Zorn Calvins aus dogmatis oder kirchendisziplinarischen Gründen traf. Galiffe spricht in angegebenen Zeitraum vielmehr nur von den bestraften Perin welche er die laufenden Opfer" (victimes courantes) des t nennt. Bei einer flüchtigen Durchsicht der Staatsregister 1542 bis 1546 zählt er nur achtundfünfzig Hinrichtung und sechsundsiebenzig Verbannungen auf, von wel lettern die meisten bei Todesstrafe ausgesprochen und durch hergehende Buße in bloßem Hemd, wobei der Verurtheilte e Fackel in der Hand zu halten hatte, verstärkt worden waren. urtheilungen geringeren Grades, obwohl sie häufig mit Auspeitschung, Halseisen, Buße im Hemd, in bloßem Haur: Füßen, einfacher Haft oder Gefangenschaft bei Wasser und u. s. w. verbunden waren, hat der Verfasser gleichfalls nit: Anschlag gebracht.

"

Von den 76 Verbannungen betreffen nur 23 Genfer oder Unterthanen; 40 kommen auf Männer, 36 auf Frauens Mädchen. Sie vertheilen sich nach der Natur der begangene in den meisten Fällen nur gemuthmaßten Verbre gendermaßen: 6 Fälle von Diebstahl, Hehlerei, Betrügere 13 von Korrektionalsachen, wie Schlägerei, Trunkenheit horsam, Spiel, Vagabundiren, Verleumdung u. dergl: 1 Blasphemie, Wiedertäuferei, Sektirerei (dabei einige Geistesverwirrung, aliénation mentale, die gelegentlicy al brechen behandelt wird); 21 von Vergehungen gegen die wobei die Frauen gewöhnlich schlimmer wegkamen als die vorzüglich wenn lettere zur „Partei“ gehörten; 27 von Herac Pestverbreitung (bei welcher leßteren gleichfalls ein Bündni dem Teufel vorausgesetzt wird); 2 von politischen Verger Bei den 58 Hinrichtungen dieser vier Jahre sind 30 der 2 männlichen, 28 weiblichen Geschlechts; 13 dieser Personen gehängt, 10 enthauptet, 35 lebendig verbrannt, nachdem ibn her die rechte Hand abgehauen, einige auch mit glühenden 3 gezwickt worden waren. Unter diesen Todesstrafen find 20 = gewöhnlicher Verbrechen, wie Mord, qualifizirter Diebstahl, münzerei, politische Vergehen, Schriftfälschung u. s. f. worden. Bei den politischen Todesurtheilen kommt ein wo der Rath zuerst sich geneigt zeigte, gegen eine Loskausia den Angeklagten zu begnadigen, und erst, als diese nicht a bracht werden konnte, zur Verurtheilung und Hinrichtung Und leider sind, wie Galiffe nachweist, solche Fälle keinesweg einzelt; zu solcher Käuflichkeit und Verwilderung war die Justiz in jenen Zeiten herabgesunken. Es gab eine förmlic für die Begnadigung; alles war fiskalisch geworden unter schlechten Verwaltung. Die 38 übrigen Hinrichtungen bl alle solche Personen, welche der Zauberei oder der Pestrerk: angeklagt waren, oder beider Verbrechen zusammen; den bereits eben bemerkt, diese beiden angeblichen Verbrechen in gleiche Linie gestellt, und die sogenannten semeurs und

« ZurückWeiter »