Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

nicht Zeit, Lust und Geduld genug haben, sich mit umfassenderen Studien zu beschäftigen und doch das Bedürfniß fühlen, sich mit ihnen vertraut zu machen. Gleichem Zweck dienen die Serien von alterthumswissenschaftlichen Werken in französischer Sprache, in denen wir gern den gelehrten und kritischen Apparat unserer deutschen fachwissenschaftlichen Schriftsteller vermissen, weil sie sich durch eine Klarheit, Uebersichtlichkeit und gefällige Form auszeichnen, die unsern deutschen derartigen Productionen bei aller Gediegenheit und künstlerischen, so wie wissenschaftlichen Vollendung, meist zu mangeln pflegen. Beule's Akropolis*) paßt vollkommen in diese Serie. Ohne alle Citate bietet es auch dem Laien eine ansprechende und anregende Lection. Die artistischen Beigaben lassen allerdings zu wünschen übrig.

„Frau und Dame.“**) Während die Fremdwörter Madame und Mademoiselle in unseren Tagen immer mehr an Werth einbüßen und von den deutschen Wörtern Frau und Fräulein überstrahlt werden, steht das einfache Dame noch in voller Blüthe und scheint uns für das tägliche Leben unentbehrlich. Prof. Dietrich hat in einem sprachgeschichtlichen Vortrage versucht, die Anwaltschaft des Wortes Frau gegen das französische Wort Dame zu übernehmen. Er hat deshalb zunächst die Lebensgeschichte beider Wörter betrachtet und gelangt für die Gegenwart zu dem Ergeb nisse, daß das Wort „Dame“ abkömmlich und entbehrlich, ja selbst ungeziemend sei. Das Büchlein ist bei Wissenschaftlichkeit des Inhalts sehr warm geschrieben, und wird von den deutschen Frauen, denen es gewidmet ist, sicher als eine willkommene Gabe aufge:

nommen werden.

Deutsche Roman-Beitung. Der Verleger der Romane von Louise Mühlbach, Friedrich Spielhagen und anderen beliebten Novellisten, Herr Otto Janke in Berlin, giebt jezt eine „Deutsche Roman-Zeitung" heraus, die in wöchentlichen Lieferungen von fünf Bogen (Preis der Lieferung 24 Sgr.) die neu erscheinenden Romane der angesehensten und beliebtesten Schriftsteller den Lefern ins Haus bringen soll. Schon für den ersten Jahrgang werden zwölf große Romane (30 Bände) von Friedr. Bodenstedt, L. Mühlbach, Jacob Corvinus, Marie Sophie Schwarz (die Schwedin), Edmund Hoefer, George Hesekiel, Robert Heller, Otto Müller, H. Maron, Mar Ring und Herman Schmid versprochen. In Deutschland pflegen sonst nur Leihbibliotheken die theueren Romane zu kaufen. Der Verleger hofft jedoch, daß bei dem billigen Preise von 10 Sgr. monatlich was etwa dem Abonnementspreis der Leihbibliotheken entspricht, wofür der Leser allerdings bei Weitem mehr als zwölf oder fünfzehn Romane jährlich zu vertilgen pflegt die Deutsche Roman-Zeitung" auch von dem Publikum der Leihbibliotheken angeschafft werden wird.

[ocr errors]
[ocr errors]

Katharina II. und ihre Beit hat der seit einigen Jahren auch durch bibliographische Arbeiten bekannt gewordene Schriftsteller Ed. Maria Oettinger zum Gegenstande eines größeren Romanes gemacht.***) Der Stoff ist interessant genug, um in dieser Form auch ein größeres Publikum zu feffeln. Bekanntlich sind vor etwa drei Jahren Memoiren der Kaiserin Katharina

*) L'acropole d'Athènes par M. Beule. Nouvelle éd. Paris, Didot. 1 vol. 8.

**) Frau und Dame. Ein sprachgeschichtlicher Vortrag von Dr. Franz Dietrich. Marburg, N. H. Elwertsche Universitäts-Buchhandlung, 1864.

***) Die nordische Semiramis, oder Katharina II. und ihre Zeit. Historischer Roman von Ed. Maria Dettinger. 6 Bände. Berlin, Otto Janke, 1863-64.

aufgefunden und in französischer Sprache herausgegeben worden. Ob echt, oder unecht, darauf kommt es bei Benußung derselben für einen Roman nicht an; doch hat der Verfasser den ersten Theil dieser Memoiren, so weit er nämlich die Jugendzeit Katharina's und ihre Erlebnisse und Beobachtungen am Hofe der Kaiserin Elisabeth betrifft, ganz unbeachtet gelassen, indem der Roman mit dem Tode Peter's III. erst beginnt. Wir wundern uns darüber, da sich der Verfasser gerade hierdurch die Gelegenheit zu einer psychologischen Geschichte der Charakter- Entwickelung der „nordischen Semiramis' — wie sie von Voltaire genannt worden hat entgehen lassen. Die erste Abtheilung des Romans (3 Bände) hat den besonderen Titel: „Die nordische Semiramis,“ während die zweite Abtheilung: . Mutter und Sohn," in die Geschichte des Kaisers Paul übergreift und nicht blos das Lebensende Katharina's, sondern auch das ihres Sohnes schildert. Eine nicht uninteressante Zugabe zu dem Roman sind die bibliographischen Notizen, die der Verfasser hier und da eingestreut hat.

Literarischer Sprechsaal.

Bei den Mittheilungen, welche Herr v. Schmidt- Tschirniß im „Magazin für die Literatur des Auslandes“ (Nr. 42 und 50 ron 1863) über Daniel Hooibrenk's künstliche Befruchtung der Pflanzen machte, scheint ein eigener Unstern obzuwalten. Zuerst machte Herr v. Schmidt den Herrn Hooibrenk zu einem Franzosen; dann revocirt er dies und macht ihn zu einem Böhmen. Hooibrenk ist aber weder das Eine, noch das Andere, sondern ein Holländer, der den bekannten Baron v. Hügel, bei dem er Gärtner war, eine Zeit lang auf seinen großen Reisen begleitete. Als sich der Baron v. Hügel im Jahre 1848 genöthigt sah, seine Gärten in Hiezing bei Wien zu verkaufen, acquirirte Hooibrenk einen Theil derselben, wo er Handelsgärtnerei betrieb und noch heute unter Leitung seiner Frau betreiben läßt. Hooibrenk, der die Fähig keiten besißt, seine angeblichen Entdeckungen mit vielem Lärm in die Welt zu senden, scheint jezt eine Art Wanderleben zu führen, um Lorbeeren zu ärndten.

Er trat vor einigen Jahren zuerst mit einer angeblich neuen Weinbau-Methode hervor, deren Prinzipien schon lange anderweitig, besonders in Frankreich, Anwendung fanden, deren praktische Ausführung nach Hooibrenk's Vorschriften aber fast überall, wo sie zur Anwendung kam, verurtheilt worden ist.

Seine künstliche Befruchtung, sowohl beim Obst als beim Getraide, ist ebenfalls nicht neu; sie wird im Einzelnen beim Obst schon lange bei uns geübt, beim Getraide soll dies in China ge= schehen. Giebt man auch alle die angeblich erzielten Erfolge zu, so ist die theoretische Begründung, die Hooibrenk giebt, doch wesentlich ein Unding; wenn er nun aber behauptet, daß die künstliche Befruchtung sogar auf den Stroh. Ertrag wirkt, so ist eine solche Behauptung in dem Auge eines jeden Naturkundigen geradezu lächerlich. Dr. C. Filly.

Die,,Zeitschrift des königl. preuß. statistischen Bureau" enthält in ihrer November - Nummer eine lehrreiche Abhandlung aus der Feder des Herausgebers, Herrn Dr. Engel, über,,die Statistik im Dienste der Verwaltung." Wir entnehmen dieser Abhandlung folgende, speziell für die Leser unserer Zeit

[ocr errors]

-

schrift Interesse habenden Notizen: In einigen Staaten hat sich – für gewiffe Dinge wenigstens die wissenschaftliche Seite der Statistik schon erheblich Bahn gebrochen: so z. B. in England, Wales und Schottland die Statistik der Sterbefälle nach den Todes - Ursachen und die Statistik der Militair - Sterb= lichkeit, in Irland die der Auswanderung, in Frankreich die der Justizpflege, in Deutschland die des Eisenbahn wesens, in Belgien und Schweden die einzelnen Zweige der Statistik des Standes und der Bewegung der Be= rölke rung. Indessen hat unmittelbar daneben in diesen und in anderen Staaten für andere Zweige der Statistik noch der roheste Empirismus seine Heimat. Während z. B. in England das Parlament Millionen von Thalern für eine gute Volkszählung rotirt und jährlich ganz beträchtliche Summen auf die Registrirung von Geburten und Sterbefällen verwendet, ist bis jezt noch nicht ein Pfennig für eine Viehzählung flüssig gemacht worden. Gerade das Umgekehrte findet in Irland statt. Hier wurden für die Statistik des Ackerbaues und der Vieh Haltung seit einer ziemlichen Reihe von Jahren jährlich über 20,000 Pf. St. mit Bereitwilligkeit ausgegeben, ehe für eine regelmäßige jährliche Statistik der Geburten und Sterbefälle auch nur ein Shilling aufgewendet wurde.

Die Statistik hat, wie Herr Dr. Engel bemerkt, noch außerordentlich viel zu leisten, um in staatswirthschaftlichen Fragen entscheidend mitzuwirken, oder damit wir mit Hülfe dieser Wissenschaft erkennen, was in der Staatsverwaltung erreichbar sei und was nicht. Ueber die nächstliegenden Dinge herrscht ja in dieser Beziehung, noch Streit: so namentlich in Betreff der Vortheile oder der Nachtheile einer wachsenden Bevölkerung durch Aufnahme fremder Arbeitskräfte; ferner über die Fragen: Sind Gewerbefreiheit und Freizügigkeit nüglich oder schädlich? Wo liegt der größte staatliche Vortheil: auf der Seite freier Bodentheilung oder der des Systems der Güter-Geschlossenheit? Ist das Schußzoll - System oder die Handelsfreiheit dem Reichthum der Nationen förderlicher? Wird durch die Isolirhaft oder durch gemeinschaftliche Haft der Zweck der Besserung sicherer erreicht? Ja, selbst Säge, von welchen man glaubte, daß sie endlich zu Ariomen geworden, sind wieder in Zweifel gezogen: so z. B. die Freigebung des Getraide Handels. An den Kornwucher glaubend, baben kürzlich einige von Miß- Erndten heimgesuchte Comitate Ungarn's die überall siegreiche Getreide- Handelsfreiheit wieder beschränkt und die Getraide-Ausfuhr verboten!

Die Ergebnisse gründlicher statistischer Ermittelung werden diese und ähnliche Fragen, die sich Jeder leicht selbst bilden kann, allerdings überall im Sinne der Freiheit beantworten.

[ocr errors]

Der Generalkonsul der Republik Uruguay in Berlin, Herr Sturz, hat zunächst für Deutsche, die sich im La Plata - Gebiet ansiedeln wollen, eine Uebersicht der in Uruguay bereits für deutsche Rechnung mit Vortheil betriebenen Schafzucht und Wollproduktion im Druck herausgegeben.") Es sind damit einige interessante Notizen über die Republik selbst verbunden, deren Einwohner, etwa 300,000, zur Hälfte aus Ausländern bestehen, worunter an 8000 Deutsche und 2500 Italiäner sich befinden. Die Engländer besigen in der Hauptstadt Montevideo (60,000 Einwohner) eine Kirche, in welcher auch die deutschen Protestanten bis dahin, daß sie sich

) Berlin, im Selbstverlage des Verfaffers.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

Von F. A. Brockhaus in Leipzig ist durch alle Buch- und Kunsthandlungen vom 1. Januar 1864 an zu ermäßigtem Preise zu beziehen:

Das Luther-Denkmal in Worms

nach dem Entwurfe von Ernst Rietschel.

Ein Kunstblatt in Holzschnitt mit erklärendem Text in deutscher, englischer und französischer Sprache.

(18)

Preis 10 Ngr. oder 36 Kr. Rhein. (früher 15 Ngr. oder 54 Kr.). Bekanntlich hat die Herausgabe dieses Blattes den Zweck, die zur Vollendung des Denkmals noch fehlenden Mittel zu beschaffen. Von 60,000 Exemplaren sind zwar bereits über 45,000 abgesehi, aber noch 14,000 Eremplare sind übrig, und um diese möglichst rasch zu verkaufen, haben wir die erwähnte bedeutende Preisermäßigung eintreten laffen.

Alle Freunde des Unternehmens, welchen die Ausführung des Monuments selbst am Herzen liegt, werden daher dringend ersucht, sich in dem Kreise ihrer Bekannten für den Verkauf dieses jeßt im Preise ermäßigten Blattes (dessen Debit nach wie vor Herr F. A. Brockbaus in Leipzig besorgt lebhaft zu verwenden. Jeder Abnehmer erhält auf 10 auf einmal bestellte Exemplare ein Freiexemplar.

Worms, im December 1863.

Der Ausschuß des Luther-Denkmal-Vereins.

!!

Das,,Berliner Fremden- und Anzeigeblatt," welches mit dem neuen Jahre seinen dritten Jahrgang begonnen hat, gehört in die Reihe derjenigen Erscheinungen der Tages-Literatur, welche mit den ersten Anfängen sogleich den Stempel des Bestehenden und Dauernden an sich tragen Es wird ein günstiger Erfolg immer solche Unternehmungen begleiten, welche die Gemeinnüßigkeit und das Zeitgemäße vor den pecuniären Gewinn stellen, dies ist aber bei dem Berliner Fremden und An: zeigeblatt" in erhöhtem Maaße der Fall. Der Umfang desselben bei täglichem Erscheinen, die feuilletonistischen, lokalen und vermischten Artikel, die vorzüglichen Theater-Kritiken, die anderen höchst schäzenswerthen Mittheilungen, wie die Fremdendenliite, Theaterzettel, Lotterieliste, Courszettel, telegraphischen Depeschen, Familien-Nachrichten, Fremdenführer 2c. 2c, stehen in keinem Verhältniß zu dem vierteljährlichen Abonnementspreise von 20 Sgr. Wenn auch das Journal vorzugs weise durch Inserate, welche bei der weiten Be breitung des Blattes und der vortheilhaften Ausstattung durchaus wirksam sein müssen, seine Rentabilität sich sichern soll, so wird binnen kurz oder lang eine Preiserhöhung des Abonnements doch zur Nothwendigkeit werden. Wir wüßten Familien und Geschäftsleuten hier oder außerhalb, welche Dieses mit theilweise biographisch-historischer Einleitung versehene Werk verdient die ohne von dem politischen Parteitreiben gestört zu grösste Beachtung, da es sich in eingehendster Weise mit einem seither niemals behandelten fein, dennoch die frischesten und pikantesten, wie Thema beschäftigt. Es liefert einen wichtigen Beitrag zur Kenntniss des französischen Proleta- Die unterhaltendsten und belehrendsten Nachrichten riats und einen zuverlässigen Maasstab für die Beurtheilung des Bildungsdranges, der die Arbeiter- täglich zu haben wünschen, kein anständigeres und massen von Paris beseelt und sich trotz aller Hemmnisse Befriedigung zu verschaffen sucht. Wem paffenderes Journal für einen geringen Preis zu ernstlich daran gelegen ist, die Wünsche and Hoffnungen der sogenannten unteren Volksklassen empfehlen Es ist dasselbe durch alle Zeitungszu studiren, der sollte in der That nicht mit vornehmer Gleichgültigkeit diese Lieder übersehen, fpediteure und Postanstalten für obigen Preis obne in denen das Volk selbst seine trüben Zustände schildert, seine Forderungen mit klarer Bestimmt-weitere Unkosten zu beziehen. heit Punkt für Punkt entwickelt hat. Strodtmann theilt in seinem Buche mehr als hundert dieser Lieder in meisterhafter Uebersetzung mit, und giebt ausserdem einen interessanten Abriss der Geschichte und Stellung dieser Poesie, wie der einzelnen Poeten.

Im Verlage von Jean Paul Friedrich Eugen Richter in Hamburg ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Die Arbeiterdichtung in Frankreich.

Uebersetzungen

der besten Gedichte der sich in der Revolution am meisten hervorgethan habenden Arbeiter,

von

ADOLF STRODTMANN.

Svo. 16 Bogen eleg. brosch. Preis 1 Rthlr. ord.

Ferd. Dümmler's Verlagsbuchhandlung in Berlin:

(16) In Ferd. Dümmler's Verlagsbuchhandlung (Harrwitz u. Gossmann) in Berlin erschien im vorigen Jahre:

Eran

Charakteristik der hauptsächlichsten Ty-
pen des Sprachbaues von Dr. H. Stein-
thal, Privatdocenten für allgem. Sprach- das Land zwischen dem Indus und Tigris.
wissenschaft an der Universität zu Ber-
lin. Zweite Bearbeitung seiner,,Classi-
fication der Sprachen." 1860. gr. 8.
geh. 2 Thlr.

Herr Prof. Schweizer-Sidler in Zürich sagt in einer Beurtheilung dieses Werkes (im Pädagog. Archiv 1861. Heft 5) u. a.:

Beiträge zur Kenntniss

des Landes und seiner Geschichte

von

Dr. Friedrich Spiegel.

24 Bogen. gr. 8. geh. 2 Thlr. ,,In innerster Ueberzeugung dürfen wir die In mehreren Abschnitten, die zum Theil aus Anzeige des vorliegenden Buches damit beginnen, der Zeitschrift „Das Ausland", jedoch in erweidass wir erklären, nach unserer Meinung sei es terter und verbesserter Gestalt wieder abgedruckt in jeder Beziehung ein Meisterwerk und ein sind, behandelt der Verfasser, dessen frühere Schmuck der wissenschaftlichen Literatur Deutsch- Arbeiten auf diesem Gebiete in grosser Achtung lands. Dem hohen Ernste der Forschung und stehen, zunächst die Lage und die ethnologischen der Würde des Gegenstandes angemessen ist die Verhältnisse dieses für die älteste Geschichte Darstellung, welche nicht selten erhebenden Asiens so wichtigen Landes. In den folgenden Schwung gewinnt, aber voll von Ideen, sich nie Abschnitten werden die frühesten Beziehungen in seichtem Pathos verläuft." der Eranier zu den Indiern und den Semiten mit ,,Hier schliessen wir unsere Anzeige dieses Hülfe des Avesta, des Veda und der Genesis tief angelegten und in der Ausführnng reichen und zum Theil auf Grund von sprachlicher PrüWerkes. Bücher wie dieses müssen dazu bei-fung untersucht, dann die Stammverfassung der tragen, dass Sprache und Sprachen mit Ehr- Eranier, die Regierung des Darius nach den furcht betrachtet und gepflegt werden, weil sie Keilinschriften und die kulturgeschichtliche Stelunser innerstes und erstes geistiges Leben wieder- lung des alten Eran u. a. m. dargestellt. spiegeln." (21)

[merged small][merged small][ocr errors][merged small]

(20)

Aus dem Verlage von Veit u. Co. in Leipzig.
Reisen im Orient

Empfehlenswerthe Werke.

(15)

[merged small][ocr errors][ocr errors]

fennenden Beurtheilungen an, welche das Werk Mit Freude schließt sich Referent den anerlange vor seinem vollständigen Erscheinen in ande ren Blättern gefunden hat. Plan und Ausfüh rung halten wir für sehr zweckmäßig, und wenn irgend etwas, geeignet, eine behagliche Freude am Gegenstande zu wecken. Die Ueberseßungen sind fast durchweg leicht und angenehm zu lesen; die Auswahl läßt ebenfalls selten etwas zu wünschen übrig und bietet fast überall des Charakteristischen eine so reiche Fülle, daß der Leser die beigefügten urtheile nicht nur zu verstehen, sondern mit einiger Selbständigkeit zu würdigen im Stande ift."

Literar. Centralblatt 1862.

Geschichte der griechischen Literatur. Für Gymnasien und höhere Bildungsanstalten von Prof. Dr. Eduard Munk. Zweite umgearbeitete Ausg. Zwei Theile (662 Bog.) 1863. 8. geh. 3 Thlr.

,,Die überaus günstige Aufnahme, die der ersten Auflage dieses Buches zu Theil geworden, war für den Verfasser ein Antrieb, das Werk noch mehr zu einem barmonischen Ganzen abzurunden; auch wird jezt in den poetischen Stücken meist die Versform des Originals wiedergegeben. Geschichte d. brandenb.-preußischen Staates von F. Voigt, Professor an der Königl. Realschule zu Berlin. 1860 gr. 8. geh. 2 Thlr.; in engl. Einband mit Deckelpreffung 2 Thlr. 10 gr. „Droysen will dem Kundigen die verborgenen Fäden der Politik bloß legen, und läßt den äußern Gang der Begebenheiten außer Acht; Voigt da gegen will vorzüglich diese dem Leser vorführen, natürlich im Lichte der Geschichte, und hat seine Aufgabe trefflich gelöst." Literar. Centralblatt. Verlegt von Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung (Harrwiß u. Goßmann) in Berlin. Druck von Eduard Krause in Berlin.

von

H. Petermann.

Zwei Bände, Lex.-8. XXII und 880 S. Mit
einem Titelbilde: Druse und Drusin, und einer
Karte zu den Reisen, entworfen von H. Kiepert.
Elegant brochirt. Preis 7 Thlr.

Berantwortlicher Redacteur: Joseph Lehmann in Glogau.

(22)

für die Literatur

Bestellungen

nehmen alle Buchhandlungen und Postanstal

ten des In- und Auslandes an, in Berlin auch die Zeitungs-Spediteure.

Berlin

des Auslandes.

Herausgegeben von

Joseph Lehmann.

Drefunddreißigßer Jahrgang.

Sonntag, den 17. Januar

[blocks in formation]

Von dieser Zeitschrift erscheint wöchentlich eine Nummer von zwei Bogen in Quartformat; Preis jährlich 4 Thlr., vierteljährlich 1 Thlr., wofür dieselbe im ganzen deutsch-österreichischen Postverein ohne Portoaufschlag geliefert wird. Anzeigen werden die dreispaltige Zeile mit 2 Sgr. berechnet.

[blocks in formation]

Die neuesten Entdeckungen Pasteur's auf dem
Gebiete der physiologischen Chemie. Der
Gährungs- und der Verwesungs-Prozeß . .

England.

[ocr errors]

Die englischen Penny Zeitungen und Halb-
Penny Journale

Nord-Amerika.

Literarische Briefe aus New York. I. Nicht
Alles ist Humbug.

Das Königreich Polen

Polen.

Ungarn.

Ungarische Sprache und Literatur

Kleine literarische Revue.

Das landwirthschaftliche Institut der Univer-
fität Halle

Die Einführung des Christenthums in Belgien
Ein englischer Knigge
Gia

Literarischer Sprechsaal

Gustav-Adolf-Vorträge.

34

39

A. Asher & Co., 20 Unter den Linden, Berlin.]

A

Dictionary

of the

English language.

By Jos. E. Worcester. gr. 4to. 1863. cloth. LXX u. 1786 pages.

Preis 10 Thlr. 15 Sgr.

„Dieses neueste und vollständigste Wörterbuch
der Englischen Sprache enthält die Erklärung
von nicht weniger als 104,000 Wörtern, nebst
ihrer Aussprache und Etymologie und mit reich-
lichen Beispielen aus Schriftstellern der ver-
40 schiedenen Perioden der Englischen Litteratur.
Aufgenommen sind auch die technischen, ver-
alteten, seltenen, provinzialen, localen, neu ein-
42 geführten, ja auch solche Ausdrücke, die sich
noch kein volles Bürgerrecht erworben haben.
Auf die Orthographie ist besonders Sorgfalt ver-
44 wendet und dieselbe nach dem besten in England
und Amerika bestehenden Schriftgebrauch fest-
gestellt.... Der Hauptvorzug des Wörterbuchs
ist die Schärfe und Vollständigkeit in den Defi-
45 nitionen der Wörter, ihren allgemeineren wie
schwer zu erläuternden sind mit Hülfe eines bei-
ihren technischen Bedeutungen nach, und die
46 gefügten kleinen Holzschnittes erklärt.

[blocks in formation]

Die Vorträge zum Besten der Abtheilung des Frauen-Vereins für die Gustav Adolf - Stiftung

haben übernommen:

Herr Prof. Dr. Dieterici: Jesaias und Muhamed.
Herr Dr. Brugsch: Moses und die ägyptischen
Denkmäler.

Herr Dr. David Müller: Die Albigenser.
Herr Prediger Dr. Sydow (Thema noch nicht
bestimmt.

Herr Prof. Dr. Gosche: Herders Cid.

Die Vorträge finden an Mittwoch-Abenden in dem Hörsaale des Werderschen Gymnasiums statt und beginnen Mittwoch, den 3. Februar, Abends 6 Uhr.

Einlasskarten à 1 Thlr. gültig zu allen Vorträgen sind noch zu haben in den Buchhand(30) lungen der Herren Kampfmeyer, Scharrnstr. 2 und Fr. S chultze, Leipziger Str. 89. Der Vorstand.

der Kürze" etc.

(25)
Encyclopädie des Philolog. Studiums der neueren
Sprachen von Dr. B. Schmitz.
A. Asher & Co., 20 Unter den Linden, Berlin.

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small]

In der plastischen Kunstanstalt und
Gipsgiesserei von G. Eichler in Berlin
(Unter den Linden 27) sind in saubern ciselirten
Gipsabgüssen fortwährend zu haben:

Lebensgrosse Büsten berühmter Männer deutscher Nation. (Uebereinstimmende Höhe 24-25 Zoll rhein.) Preis 5 Thlr.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

Ferner: Schiller, Gewandbüste, mod. v. Dannecker 1793. Preis à 6 Thaler.) (Beide 28 Zoll hoch. Goethe, jugendlich von Trippel. 1786, Rom. Goethe. Pendant dazu, mod. v. C. Fischer 1849. Alle Abgüsse sind mit möglichster Sorgfalt (Beide in Hermenform, 32 Zoll hoch, à 10 Thlr.) Schiller, Colossalbüste, mod. v. Dannecker 1806. ausgeführt. Verpackung in Kisten wird billigst besorgt. lungen oder direct.

Zu beziehen durch alle Buchhand(26)

(Fortsetzung in der nächsten Nummer.) Ferd. Dümmler's Verlagsbuchhandlung. Johann Keppler

und die Harmonie der Sphären. Vortrag gehalten im wissenschaftlichen Verein zu Berlin, am 8. Februar 1862

von

W. Förster,

Privatdocenten an der Universität und erstem
Assistenten an der Sternwarte zu Berlin.

Velinpapier. 8. geh. 8 Sgr.

So eben ist erschienen:

(29)

steinsche Successions Frage und das Recht des Bachariä (H. A.), Votum über die schleswig-holAugustenburgischen Hauses. gr. 8. geh. 10 Sgr.

Geschichte oder Noman?

(31)

Das Leben Jesu von Ernst Renan, vorläufig beleuchtet

von

3. 3. von Desterzen,

(37)

Dr. und Professor der Theologie zu Utrecht. 4 Bogen gr. 8. Preis 10 Sgr. (Verlag der Agentur des Rauhen Hauses in Hamburg.

Deutschland und das Ausland.

Die Frage über Abschaffung der Todesstrafe.

Der erste Versuch, die Staaten auf die sittliche Nothwendigkeit der Abschaffung der Todesstrafe hinzuführen, datirt bekanntlich aus der zweiten Hälfte des an großen Ideen der Humanität so reichen vorigen Jahrhunderts. Damals wurden die Philosophen. und Rechtslehrer aller Völker nicht müde, dem großen Marchese Beccaria die Unhaltbarkeit seiner Lehre nachzuweisen. Hatte er sich auf die von Rousseau und seinen Zeitgenossen aufgestellte Lehre vom Staat als gesellschaftlichem Vertrage gestüßt, und gefragt, welcher Contrahent denn nun wohl einwilligen werde, daß man ihm das Leben nehme, so könnte ihm – heut mit mehr Recht, als zu seiner Zeit erwiedert werden, daß die Volksvertretungen, welche gewiß mit zu den Vertragschließern und Erhaltern gehören, leider sehr häufig, und nennen wir's beim rechten Namen, meisten theils aus Furcht, allerdings ihre Einwilligung zur Todesstrafe für die Gesezbücher gegeben haben und noch geben. Auch die großen deutschen Philosophen finden wir zum Theil auf dieser Stufe der Rechtsanschauung, welche die Strafe als praktische Maaßregel gegen das Gefindel und Lumpenpack im Allgemeinen aufrecht erhält, während theoretisch gestritten wird, ob sie Sühne, oder Besserungsmittel, oder Negation des Unrechts, oder abschreckendes Beispiel oder was sonst sein soll.

Aber es giebt Ideen in der Welt, die, wie der UnsterblichkeitsGlaube, selbst unsterblich sind und aus der großen Tagesordnung der Menschheit nie gänzlich gestrichen werden können. In Oldenburg, Anhalt und Nassau gehen die Staatsbürger ruhig schlafen, obwohl die Todesstrafe längst abgeschafft ist, und können es sicherer, als in der alten Gesezeswiege selbst, dem heute so straf- und polizeireichen Rom. Auch in Weimar und Baden arbeiten die Volksvertreter an dem gleichen Rechtsziele. Erreicht ist es unter anderen auch in einigen Staaten des nordamerikanischen Nordens, wie Rhode Island, Michigan und Wisconsin, auch in dem kleinen San Marino und in Toscana, wo sich bisher allein in den vereinigten Reichen Victor Emanuels die fest erworbene Rechtsnorm der Unstatthaftigkeit der Hinrichtungen den neuen Schwesterprovinzen gegenüber erhalten hat. Dem gleichen Ziel entgegen arbeiten die Vertretungen von Portugal und Belgien. In legterem Lande hat sich ein Verein von Gegnern der Todesstrafe gebildet, und eine der ausgezeichnetsten Gerichtszeitungen, die es überhaupt giebt: la Belgique judiciaire" zu ihrem Organ erhoben.")

Nicht minder hat die Wissenschaft sich nun in ernsterer und würdigerer Weise als bisher die Erreichung menschlicherer Rechtsanschauungen unter den Juristen zur Aufgabe gemacht. In Deutschland haben sich zu den Namen der alten Kämpfer Mittermaier und Berner noch Holzendorff und Fries gesellt. Ersterer wirkt als Lehrer und Redacteur in seinen Kreisen. Fries aus Weimar, auch als politischer und volkswirthschaftlicher Führer wohl bekannt, hat das Verdienst, die Frage von der Todesstrafe dem deutschen Juristentage unterbreitet zu haben. In Frankreich haben in gleichem Sinne Ortolan und Berenger, in England

*) Vgl. No. 73 von 1863 und den Art.: „Quelques réflexions sur la prétendue nécessité de la peine de mort."

Neat und Philips geschrieben. In Beccaria's Vaterlande aber ist es ein großer Rechtslehrer, Profeffor M. Ellero in Mailand, der seit einigen Jahren eine eigene Zeitschrift der Abschaffung der Todesstrafe widmet.") In diesem interessanten Blatte läßt der Herausgeber juristische und philosophische Artikel mit Miscellen, Novellen, Gedichten, Reden, Citaten 20. 2c. wechseln. Alles hat aber nur den einen Zweck: Abschaffung der Todesstrafe.

Frankreich.

Die neuesten Entdeckungen Pasteur's auf dem Gebiete der physiologischen Chemie.

Der Gährungs- und der Verwesungs-Prozeß. Pasteur ist 1822 zu Dole geboren; 1849 wurde er Professor der Chemie am Collège zu Dijon, 1857 kam er, als Direktor der höheren Normalschule, nach Paris, und vor Kurzem wurde er Mitglied der Akademie. Wir geben die nachstehenden Mittheilungen über die für Beurtheilung des Verhältnisses der Materie zum organischen Leben ungemein wichtigen Entdeckungen Pasteur's, zum Theil nach einer Abhandlung in der Revue des deux Mondes.

Durch rein chemische Studien über die Erscheinungen, welche die Gährung oder die Fäulniß organischer Körper begleiten, wurde Pasteur auf das Gebiet der Physiologie geführt. Jede Wissenschaft muß anfangs das Gebiet ihrer Herrschaft beschränken. Hat sie einen gewissen Grad ihrer Entwickelung erreicht, so darf sie sich auch auf die neutralen Gebiete wagen, welche sie von den Schwester - Wissenschaften trennen: gerade in der jüngsten Zeit sind auf diesem neutralen Terrain die bedeutsamsten Entdeckungen gemacht worden. Pasteur sah, daß gleichzeitig mit der Gährung eine große Zahl mikroskopischer Wesen in den gährenden Substanzen auftrat. Man wußte dies allerdings schon seit hundertundfünfzig Jahren, und seitdem währte ein Streit über das Verhältniß dieser kleinen Wesen zur Veränderung der großen organischen Körper, der endgültig erst durch die Arbeiten Pasteur's und zwar nicht zu Gunsten der Materialisten in der Naturwissenschaft entschieden ist.

Ist die Gährung eine Folge des Auftretens der mikroskopischen Pflanzen und Thiere? Ist umgekehrt die Gährung die Ent stehungsursache? Oder ist die Coexistenz eine zufällige?

Die philosophische Richtung aller Naturforscher im vorigen und im 17. Jahrhundert begünstigte die Theorie von der Einheit alles Geschaffenen; der Baum sollte nichts spezifisch Anderes sein, als der Stein, troßdem jener Entfaltung, also Leben zeigte; das Thier, tros seiner Bewegung und Empfindung, nichts spezifisch Höheres als die Pflanze; vielmehr führte eine ununterbrochene Stufenleiter von der todten Materie zum höchst organisirten irdischen Wesen.

Wo die heutige Wissenschaft in dieser Stufenleiter zwei unausfüllbare Klüfte anerkannt hat: zwischen dem Mineral- und dem Pflanzenreich und zwischen diesem und dem Thierreich — da half man sich damals durch die Annahme der spontanen Entstehung (generatio aequivoca) von Pflanzen und Thieren. Wenn man nämlich kleine Quantitäten Wasser oder organische Substanz einige Tage bei einer mäßig warmen Temperatur an einem stillen Orte stehen läßt, in einem offenen oder geschlossenen Gefäß, so

*) Giornale per l'abolizione della pena di morte. Milano, 1861-1863.

« ZurückWeiter »