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bra, und auf den Vorposten längs dem Bache Las vis, die Brigade des Gen. Graf Mitrovsky im Fleimfer Thale, in der Gegend von Pozza, und Cortina an der Botta, zur Verwahrung der in das Pusterthal führenden Pässe, und zur Deckung der rücŒwärtigen Magazine in Lienz und Villach. Diese Truppen zählten damals im ausrückenden Stande 7670 Mann. Auf dem rechten Ufer der Etsch waren 5715 Mann aufgestellt, und zwar die Brigade des Gen. Baron Deskay bei Tramin und Caltern, jene des Gen. Baron Loucon auf der Strecke von Glurns und Taufers im Vintschgau an, dann hinter dem Flusse Nos hinab, über Mezzo Lombardo und Grum, bis an die Ersch. Die Streitmacht des FML. Davidovich, zur Vertheidigung des füdlichen Tirols, betrug daher in Allem 13,385 Mann. Außerdem befand sich noch die im oberen Tirol, am Arlberge, aufgestellte Brigade Graffen, von 3451 Mann, unter seinen Befehlen.

Das Tiroler Korps erhielt in den nächsten Wochen einige Verstärkungen, meistens durch das Eintreffen der Ergänzungsmannschaft jener einzelnen Truppenkörper, aus welchen dasselbe bestand. Der größte Theil der aus dem Innern der östreichischen Monarchie ankommenden Truppen wurde aber dem Friauler Korps zuzuziehen beordert; welches bei Eröffnung der offensiven Operazionen die Hauptaufgabe zu lösen bestimmt war, und daher auch einer weit bedeutenderen Truppenzahl bedurfte. Bei Vertheidigung des Landes Tirol, wenn der Feind in dasselbe tiefer einzudringen versuchen sollte, wurde besonders auf die Streitkräfte gerechnet, welche die Landschaft, vermög ihrer Verfassung, aus den

eigenen Einwohnern aufzustellen verbunden war. Stäng de und Volk erfüllten diese Pflicht mit patriotischem Eis fer. Bis zum 24. September, hatte die Grafschaft Tirol bereits 55 Schützen Kompagnien wirklich gestellt, welche 6800 Mann zählten, und auf der Landesgrenze vertheilt waren. An der Errichtung des Aufgebots in Masse, wurde thätig gearbeitet. Die festen Posten und Grenzpässe wurden mit Geschüß und Munizion verse= hen. Die Magazine waren reichlich gefüllt. Der Abgang an eisernen Feldbacköfen, an Laufbrücken und Pontons, wurde erfeht. Da die bis zum Oktober ge= hegten Besorgnisse, wegen eines Einfalls der Franzos fen von Seite der Schweiz und Graubündtens nach Vorarlberg und dem westlichen Tirol, endlich ganz gehoben worden, so beorderte dann FM. Davicovich auch 2 Bataillons von der Brigade tes in Bregenz aufgestellen Gen. Graffen, sich nach Neumarkt, zum Tiroler Korps, in Marsch zu sehen. Doch diese trafen nicht mehr früh genug ein, um an den ersten Gefech= ten des Novembers Theil nehmen zu können.

Dem Tiroler Korps gegenüber war der linke Flügel der französischen Armee, oder die Division des Gen. Baubois, an der Ersch, zwischen Trient und dem Bache Lavis, aufgestellt. Sie bes stand aus der 17., 22., 27. und 29. leichten, der 25., 39. und 85. Linien - Halb - Brigade, und einer Abtheilung vom 22. Chasseur-Regimente (141 Reitern), unter den Brigade- Generalen Guyeur, Fiorella, Gardanne und Chabran, und zählte 10,500 Mann.

Am 24. September war der FZM. Baron Alvinky mit dem Oberbefehl über die beiten kaiserlichen Korps, in Tirol und in Friaul, bekleidet wor

ben. Am 27. September, zu Boßen, entwarfen FZM. Alvingy und FML. Davidovich gemeinschaftlich, und mit Zuziehung des Gen. Graf Spork, und des Mas jors Weirother vom Generalquartiermeisterstabe, den Plan der bevorstehenden Operazionen.

In der ersten Hälfte des Oktobers ließ FML. Das vidovich die feintlichen Posten mehrmalen beunruhigen. Er behielt übrigens die Aufstellung seiner Haupttruppe, in der Gegend hinter dem Bache Lavis bis Neumarkt, auch nach der Mitte des Oktobers noch unverändert. Der Rittmeister Harrucker war seit 21. September, mit 1 Eskadron Husaren, 2 Kompagnien Grenzer, und 2 Kompagnien Tiroler Schüßen, bei Fiera di Pris miera, am Cismone aufgestellt, um die Verbindung zwischen den Truppen am Lavis, und der Brigade Mits rovsky an der Botta, zu unterhalten. Am 12. Ok tober sendete Gen. Mitrovsky einige Kompagnien auf Belluno. Um 16. und 17. rückte er gegen Pieve di Cadore an der obern Piave vor, um dem mit dem rechten Flügel des Friauler Korps bei Tomba di Buja, nächst Dioppo, stehenden FML. Marquis Provera, im Falle derselbe Unterstützung bedürfte, nabe zu seyn. Er ließ dann auch Feltre beseßen. Am 22. Oktober begann das Friauler Korps feine Vorrückung. Ein Theil ging am 25. bei Godroipo, ein anderer am 27. bei Pinzano, über den Tagliamento.

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Der FML. Baron Davidovich ließ am 27. OE tober die französischen Vorvosten aus den Dörfern Segonzano, Bedole, Telve, und einigen anderen Orten vertreiben. Damals fiel in Tirol schon häufiger Schnee, und es war zu befürchten, daß dies ser der Vorrückung des Tiroler Korps durch das Ges

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Zeitschrift.

3 weites Heft.

In omni autem praelio non tam multitudo
et virtus indocta, quam ars et exerci-
tium solent praestare victoriam.

Flavius Vegetius.

Redakteur: J. B. Schels.

Wien, 1829.

Gedruckt bei Anton Strauß's sel. Witwe.

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