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und die nötigen Anstalten. Im Frieden werden Artillerie, Kavallerie und technische Truppen aus Ausbildungsrücksichten eigene Verbände bilden.

Bulgarien

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Albanien

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muß demnach so ver-
mehrt werden, daß für
jede Division 3 Regi-
menter entfallen. Nach
der momentan vorhan-
denen Zahl der Divi-
sionen ergibt dies 33
und nach vollkommener Durchführung der neuen Organisation
54 Infanterieregimenter (zu 3 Bataillonen).

25 50 75 100

200 km.

Die gegenwärtige Zahl der Ev zonen- (Jäger-) Bataillone: 12, die im Verhältnis zur Organisation vom Jahre 1912 bereits verdoppelt erscheint, dürfte keine weitere Vermehrung erfahren.

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Die Kavallerie bleibt vorläufig auf dem bisherigen Stand von 3 Regimentern, welche im Frieden eine Kavalleriebrigade bilden (Stabsstation Seres).

Die Feldartillerie, die bisher aus 4 Regimentern bestand, wird vorläufig in 6 Regimenter zu 6 Batterien umgruppiert. Später soll sie jedoch so weit ausgestaltet werden, daß jede Division mit je einem. Feldartillerieregiment dotiert werden könne. Bei der Waffenfabrik Schneider in Creuzot sind bereits 80 Schnellfeuerbatterien bestellt worden. Die Gebirgsartillerie bestand nach der alten Organisation aus 2 Regimentern zu 2 Divisionen à 2 Batterien, sie soll vorläufig auf 6 Gebirgsartilleriedivisionen mit zusammen 12 Batterien gebracht, später aber ebenfalls bedeutend vermehrt werden.

Die technischen Truppen sollen in der Weise eine Ausgestaltung erfahren, daß die Einheiten der alten Organisation auf die nächst höhere Einheit gebracht werden. Es würden demnach die bisherigen 8 Straßenbaukompagnien in 8 Straßenbaubataillone, die 4 Brückenbaukompagnien in 4 Brückenbaubataillone und schließlich die 2 Verkehrskompagnien in 2 Verkehrsbataillone (für den Telegraphen-, Telephon-, Automobil- und Luftschifferdienst) erweitert werden.

Mit der neuen Organisation soll auch ein neues Wehr gesetz in Kraft treten, welches eine größere Ausnützung der Volkskraft für die Landesverteidigung ermöglichen soll, als dies nach dem gegenwärtig in Kraft stehenden Wehrgesetz der Fall ist.

Gegenwärtig gliedert sich die Dienstpflicht folgend: 2 Jahre aktiv, 11 Jahre in der Reserve der aktiven Armee, 8 Jahre in der Territorialarmee und 10 Jahre in der Reserve der Territorialarmee. Zusammen 31 Jahrgänge. Die 2 Aktivjahrgänge und die 11 Reservejahrgänge der aktiven Armee, zusammen also 13 Jahrgänge, bilden die operative Armee, während die übrigen 18 Jahrgänge der Territorialarmee die zweite und dritte Linie bilden.

Nach dem neuen Wehrgesetz soll sich die Dienstpflicht folgend gliedern 2 Jahre aktiv, 10 Jahre in der ersten Reserve, 9 Jahre in der zweiten Reserve, 7 Jahre in der Territorialarmee und 7 Jahre in der Reserve der Territorialarmee. Zusammen 35 Jahrgänge. Die Dienstpflicht wird daher gegenüber jener nach dem früheren Wehrgesetz um 4 Jahre verlängert. Für die operative Armee entfallen. 21 Jahrgänge, welche bei der Annahme, daß das jährliche Rekrutenkontingent mit Rücksicht auf den Gebietszuwachs etwa 25.000 Mann betragen wird (früher 13.000 Mann), nach Abrechnung eines zehnprozentigen Abganges ein Operationsheer von ca. 470.000 Mann ergeben würden. Diese Ziffer repräsentiert natürlich jene Höchstzahl, welche nach und nach erst in 21 Jahren erreicht werden wird.

Marinenachrichten.

A. England.

I. Flottenmanöver.

Anläßlich der kürzlich abgehaltenen Flottenmanöver sind diesmal Seestreitkräfte von noch nicht dagewesenem Umfang aufgeboten worden, i. e. so ziemlich alles, was England in Europa zur Verfügung hatte; abwesend waren bloß die in den transozeanischen Gewässern stationierten Kreuzer und ein Panzerschiff, das im Mittelmeer verblieben war.

Die Verteilung der Flottenabteilungen auf die beiden gegeneinander manövrierenden Parteien war folgende:

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Im ganzen, samt dem Flottenflaggschiff des Höchstkommandierenden und Schiedsrichters, Admiral Sir William May, 348 Schiffe und Fahrzeuge von zusammen 1,610.000 t, ungerechnet die dem Verteidiger

beigegebenen Minenleger und die Truppentransportdampfer, über welche der Angreifer zwecks einer Landung von 3000 Mann Infanterie und einiger Geschützbatterien verfügte.

Wie zu ersehen ist, war die Flotte des Verteidigers der des angreifenden (eine Invasion planenden) Feindes um ungefähr das Doppelte überlegen und diese Kräfteverteilung läßt erkennen, daß man einen bestimmten Kriegsfall vor Augen hatte.

Die glänzende Bereitschaft der britischen Marine und die binnen relativ kurzer Zeit durchgeführte Indienststellung so vieler Schiffe von deren Masten 32 Kommandoabzeichen (Admiralsflaggen und Kommodorsstander) wehten verdient alle Anerkennung. Von allen zu diesen Übungen in Aussicht genommenen Schiffen und Fahrzeugen konnte nur ein einziges (unbedeutendes) nicht rechtzeitig beigestellt werden.

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Dem entgegen sollen statt der veranschlagten 78 Aëroplane nur deren 3 tatsächlich in Verwendung gekommen sein angeblich deshalb, weil die neuesten (zu spät bestellten) Flugzeuge, auf deren Erprobung es anläßlich der Manöver anzukommen hatte, zum großen Teile noch nicht fertiggestellt waren und weil überdies die Schulung der Flieger noch nicht abgeschlossen werden konnte.

Auch die dem Verteidiger zugewiesenen Radfahrpatrouillen, welche zusammen mit anderen Organen die Küstenwache zu repräsentieren hatten und die aufgebotenen Küstenverteidigungstruppen scheinen ihren Aufgaben nicht entsprochen zu haben, weil es dem Angreifer, trotz seiner relativen Schwäche gelingen konnte, in der Morgendämmerung des 24. Juli seine ganze Infanterie und 8 Geschütze nahe der HumberMündung ans Land zu werfen, die dort zu spät eingetroffenen Verteidigungstruppen von zwei Seiten zu fassen und die Städte Grimsby, Cleethorpes und Immingham (lauter wichtige mit Kohlendepots und anderen Kriegsvorräten versehene Orte) zu nehmen.

Wiewohl über die Details dieser Unternehmung und die Manöver überhaupt nur äußerst wenig bekannt geworden ist, so steht doch das eine fest, daß die letzteren (wie so ziemlich immer und überall) kein richtiges Bild der Wirklichkeit geben können. Die überraschende Ausschiffung einer (kleinen) Truppenmacht an einer hiezu sehr geeigneten Küste, von der man in der Nacht zuvor die Seestreitkräfte des Verteidigers wegzulocken vermochte (wie dies geschehen sein soll), liegt allerdings im Bereiche der Möglichkeit, ganz undenkbar erscheint es uns aber, daß so wichtige Stützpunkte an der See- und Landseite, notabene gleichzeitig unbewacht bleiben durften und zufolgedessen von einer so geringfügigen Truppenmacht besetzt werden konnten. Es hat eben den Anschein, als ob man die Möglichkeit einer Invasion um jeden l'reis beweisen wollte.

C

II. Ölheizung.

Die „Mitteilungen aus dem Gebiete des Seewesen s“ betonen, welch ungeahnte und gewaltige Dimensionen die erst seit wenigen Jahren aktuell gewordene Heizölfrage nunmehr angenommen hat und wie dieselbe in die Lebensinteressen der Marinen immer tiefer einzuschneiden beginnt. Man ersehe dies aus der regen Umfrage auf dem Weltmarkt und in den Vertretungskörpern der in solcher Hinsicht interessierten oder besorgten Staaten, aus den Reden der englischen Seelords und Experten, aus den großzügigen Vorsorgen, welche England (und Amerika) in dieser Angelegenheit treffen, aus den weitblickenden Entwürfen für die fachgemäße Ausbeutung der bekannten und für die Ausforschung weiterer Ölquellen, endlich aus dem Bestreben, Ölringe und andere Preistreibereien unmöglich zu machen und den anstandslosen Bezug dieses schier unentbehrlichen Heizstoffes durch Ankauf der betreffenden Ländereien oder durch Verstaatlichung der Ölgruben auf alle Fälle sicherzustellen.

Nichtsdestoweniger und trotz der vielen unleugbaren Vorteile der Ölheizung erheben sich, speziell in England gerade jetzt viele Stimmen (voraus wohl die der Kohlenbarone) gegen die ausschließliche Ölheizung auf Schlachtschiffen und diesem Einflusse dürfte es zuzuschreiben sein, daß die fünf nächsten englischen Dreadnoughts, zum Unterschiede von ihren Vorgängern (den bloß mit Ölheizung bedachten Schiffen der ,,Elisabeth" - Klasse) für gemischte Feuerung (Kohle und Öl) eingerichtet werden und sich infolgedessen mit einer um 3-4 Meilen geringeren Geschwindigkeit (als ..Elisabeth") begnügen müssen. Es ist bezeichnend, daß man sich sehr dagegen wehrt, diese Maßnahme als eine rückschrittliche gelten zu lassen.

Die kleineren Schiffstypen, i. e. die leichten Kreuzer und alle (auch die größten) Zerstörer sind dermalen so ziemlich überall und ausschließ-lich für Ölfeuerung eingerichtet und diese letztere wird mit der Zeit für die Schiffe aller jener Größengattungen zur Selbstverständlichkeit werden, welche noch durch Maschinen mit innerer Verbrennung getrieben werden können.

Begierig kann man sein, wie sich einerseits das ölreiche Rußland und anderseits Italien, das im eigenen Lande weder über Kohle noch über Heizöl verfügt, zu dieser Frage stellen werden.

III. Finanzielle Kriegsbereitschaft.

Der Titel klingt neu und fremdartig, weil man speziell bei uns diesem Gegenstande noch zu wenig Beachtung geschenkt hat und auch

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