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In 15-20 Minuten wird die nächste Infanterie hier zur Stelle sein."

Sowie die Vorpatrouille Serowitz passiert hatte, ritt ihr Obst. Jg entgegen und erteilte dem Vorpatrouillenkommandanten folgenden Befehl:

„Ich habe den Eindruck, daß die Kavallerie diese Höhe behaupten kann. Ihre Kompagnie gewinnt, längs der Straße vorrückend, die nächste Welle (nördlich ◇ 250) und stellt sich dort zum späteren Vorgehen in der Direktion auf den Bildstock 260 bereit. Vorbrechen über die deckende Höhe erst über Befehl. Die linke Flanke des Detachements ist dauernd zu sichern."

Sodann an den Kommandanten der Haupttruppe:

,,Die rechte Seitenhut ist bereits im Anstieg auf diese Höhe (Höhe westlich Serowitz) zu sehen. Sie haben mit dem 1. Bataillon den Angriff, Direktion rechter Flügel der Strohstadel (274), durchzuführen, sobald die Tetekompagnie der Haupttruppe hinter der Höhe zum Angriff gruppiert ist. Die Kavallerie wird nach dem Durchbrechen der Infanterie aus dem Gefechte gezogen.

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Batterie 4 fährt durch das Feuer der Batterie 2 gedeckt auf
Höhe 261 auf und unterstützt den Angriff des Bataillons.
Das halbe 2. Bataillon Detachementreserve am Nordausgang von
Serowitz."

Eingreifen der Infanterie und der Batterie 2 und 4.
(Siehe Skizze 3.)

In Ausführung vorstehender Befehle rückte die 1. Kompagnie links und die 2. Kompagnie rechts vor. Letztere ging über die Feuerstellung der Kavallerie hinaus, worauf der Kavalleriedivisionskommandant vom Detachementkommandanten folgenden Befehl erhielt:

,,Die Division ist aus dem Gefecht zu ziehen, hat über die Höhe nordöstlich Mieltschan vorzugehen, um durch Drohung mit Attacke oder Feuergefecht gegen die feindliche rechte Flanke zu wirken."

Gleichzeitig mit dem Vorrücken der Infanterie eröffnete Batterie 2 das Feuer gegen den östlichen Flügel des Scheibengegners bei

274.

Die Feuerlinie des Bataillons, vorerst 2, dann 3 Kompagnien, eröffneten auf 1600× das Feuer und rückten sprungweise bis auf 1000× vor. Hier wurde feindliche Artilleriewirkung gegen den rechten Flügel der eigenen Schwarmlinie durch Artilleriepufferln und Schrapnellpistolen markiert, worauf Batterie 2 die feindliche Batterie (Scheibengruppe VI) unter Feuer nahm.

12h 521 nachm, eröffnete auch die Batterie 4 das Feuer auf die feindliche Artillerie.

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I

Durchführung des Angriffes. (12 2011h 301 nachm.)

Skizze 3.

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Aufgestelltes Zeichen. (Nach dessen Erreichen scitens der Infanterie durfte die Artillerie nicht mehr auf Zielgruppe V scharf schießen.)

Zu dieser Zeit erhielt Batterie 2 vom Detachementskommandanten telephonisch folgenden Befehl:

,,Stellungswechsel auf Höhe 261 zur Batterie 4 durchführen. Entscheidender Angriff durch Umfassung des östlichen Flügels wird demnächst beginnen. Einbruchstelle beschießen.“

Nach Durchführung dieses Stellungswechsels beschoß Batterie 2 den östlichen Flügel des Scheibengegners mit Exerziermunition, Batterie 4 die feindliche Artillerie mit scharfer Munition.

Unterstützt durch das Artilleriefeuer und 3 Maschinengewehrabteilungen arbeitete sich der Angriff des Bataillons bis auf 800× heran.

Einsetzen der Detachementreserve zur Umfassung.

Der Detachementkommandant erteilte schon früher (12h 401) dem Kommandanten der Reserve den Befehl:

,,Umfassenden Angriff gegen feindlichen linken (östlichen) Flügel, der ca. 400× östlich des Strohstadels zu enden scheint, durchführen. Artillerie wurde angewiesen, Feuer dahin zu lenken.“

Dieser umfassende Angriff konnte, durch das Terrain begünstigt, ohne Feueraufenthalt bis auf gleiche Höhe mit der Frontgruppe (300×) durchgeführt werden.

Jetzt kam das Streben nach kräftigster Feuerentfaltung deutlich zum Ausdruck. Alle noch verfügbaren Reserven wurden herangezogen und eingesetzt, um das Feuer näher heranzutragen.

Als auch bei der Umfassungsgruppe die letzte Reserve eingesetzt wurde, erschien dem Kommandanten des Detachements ein endgültiges Vordringen bis in die gegnerische Stellung möglich. Um diese seine Absicht der Kampflinie kund zu machen, wurde da jede andere Befehlsübermittlung in dem offenen Terrain versagen mußte ,,Sturm" geblasen.

In diesem Momente wurde die Übung um 1h 301 nachm. eingestellt. Die Schlußsituation zeigt Skizze 3.

Zeitdauer.

Kavallerie: Dauer des Feuergefechtes 20 Minuten,
Kavallerie-Maschinengewehrabteilung: Dauer des Feuergefechtes

20 Minuten,

Infanterie: Dauer des Feuergefechtes 1 Stunde 10 Minuten,

Artillerie: Batterie 2 beschießt die Infanteriestellung durch 30 Mi

nuten, die Artilleriestellung durch 10 Minuten,

Batterie 4 beschießt die Artilleriestellung durch 40 Minuten.

Trefferfolg und Munitionsverbrauch

ist der nebenstehenden Tabelle zu entnehmen.

Besprechung des Übungsleiters.

Zweck der Übung war, das Zusammenwirken der Waffen im Angriffe zu demonstrieren.

Punkt 588, 1. Absatz, Punkt 607, 611 des Entwurfes des Exerzierreglements für die Fußtruppen weisen auf die Unterstützung des Infanterieangriffes durch die Artillerie.

Maschinengewehrabteilungen

sagt:

Punkt 108 im 2. Entwurfe des Anhanges zum Exerzierreglement für die Fußtruppen ,,Die durch den jeweiligen Kampfzweck gebotene Feuerunterstützung der eigenen Infanterie ist ihre (der Maschinengewehrabteilung) wichtigste Aufgabe."

Die Kavallerie kann in allen Fällen, in welchen sie zum Karabiner greifen muß, vermöge der ihr innewohnenden Beweglichkeit als eine äußerst mobile Feuerkraft angesehen werden, die initiativ verwendet die Infanterie in ihrem schweren Ringen wesentlich unterstützen kann.

Punkt 273 der Schießinstruktion für die Infanterie- und Jägertruppe sagt:

,,Die Hauptübung ist hauptsächlich eine Gefechtsübung, welche über die Anwendung des Feuers praktisch belehren soll."

Von diesen Gesichtspunkten sei die durchgeführte Schießübung einer Besprechung unterzogen, wobei gleich eingangs betont wird, daß ein Eingehen auf schießtechnische Details und auf Details der Feuerleitung bei so großen Übungen ausgeschlossen ist. Wohl aber ist seitens der Truppenkommandanten die Detaildurchführung mit den Offizieren einer applikatorischen Besprechung zu unterziehen. Anhaltspunkte hiefür finden sich in den Vormerkungen der Schiedsrichter und der eingeteilt gewesenen Offiziere und Kommandanten.

Verhalten der Kavallerie.

Der Kavallerie wurde seitens des Truppendivisionskommandanten die Aufgabe zugewiesen, die Höhe westlich Serowitz bis zum Eintreffen der Infanterie zu halten.

Das Verhalten des Divisionskommandanten sowie dessen Anordnungen entsprachen den Verhältnissen.

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