Bajonett vertrieben sie den Feind von Wald zu Wald, machten viele Gefangene und vereitelten alle Versuche des Feindes, die Wälder wieder zu nehmen, bis sich der feindliche Angriff von unserem linken Flügel nach unserem rechten zog. Die 5. und 8. Kompagnie (3. Halbbataillon), ebenfalls bei Skalih im Feuer, ein Theil der 8. Kompagnie sogar sehr bedeutend dort engagirt, drangen bei Nachod noch über die vom 1. Bataillon genommene Linie hinaus bis zu einem weit vorwärts gelegenen Försterhause (Unterförsterei von Sonow), wo sie viele Gefangene machten, und wo sie sich fast bis zu Beendigung der Schlacht gegen die überlegensten Angriffe behaupteten. Die 6. und 7. Kompagnie (4. Halbbataillon), bei Nachod nicht betheiligt, fanden bei Skalig desto mehr Gelegenheit, ihren Muth im Feuer zu erproben. Unter der Führung ihres braven Kommandeurs (Major v. Haugwig), der leider nicht aus diesem Feldzuge heimkehrte, erschienen sie am Eisenbahndamm in dem Augenblick, als die feindlichen Bataillone zum Angriff aus Skalih hervorbrachen. Mit Linienfeuer hielten sie sich dieselben vom Leibe, boten dann einem Reiterangriff die Stirn und behaupteten sich bis zum Handgemenge, aus dem sie ebenfalls siegreich hervorgingen und dann den Feind aus seiner lehten Position verdrängen halfen. Eurem Antheil an den Gefechten entsprechend und unter Berücksichtigung der mir von Euren Vorgesetzten gemachten Vorschläge, habe ich nun die Ehrenzeichen auf die einzelnen Kompagnien vertheilt, und zwar haben die Musfetier-Bataillone die größere Anzahl erhalten. (Während die Musketier-Bataillone nämlich die Schlachten Nachod und Skalit mitmachten, kam das Füsilier-Bataillon nur bei Nachod, wo es rühmlichst an der Schlacht theilnahm, ins Feuer. Bei Skalih war es detachirt und kam nicht zur Aktion.) Ich werde nun durch den Regimentsadjutanten die Namen der Beliehenen vorlesen lassen." Es erhielten: Militär-Ehrenzeichen 1. Klasse: 2. Kompagnie: Feldwebel Schmidt I., Vizefeldwebel (später Lieutenant im 2. Bataillon [Samter], 1. Posenschen Landwehr Regiments Nr. 18) Scheele, Vizefeldwebel (später Lieutenant im 3. Bataillon [Unruhstadt] 1. Posenschen Landwehr - Regiments Nr. 18), Kreuzinger, Unteroffizier Daszkiewicz. 3. Kompagnie: Feldwebel Schmidt II. 5. Kompagnie: Sergeant und Bataillonstambour Braun. Militär-Ehrenzeichen 2. Klasse: 1. Kompagnie: Unteroffiziere Kaßner, Fröhlich, Vieroth, Priebe; Gefreiten Müller, Hartlieb, Steinmann; Musfetiere Andrzyk, Matschke, Huth, Fürst, Giering, Wojtke. 2. Kompagnie: Sergeanten Mit, Löchert, Franz; Unteroffiziere Fischer, Henschel, Kosynski; Gefreiten Maik, Makus, Boehl; Musketier Reul. 3. Kompagnie: Sergeanten Neumann, Freitag; Unteroffiziere Stürmer, Hamann; Gefreiten Hübner, Hauff, Remlein; Musketiere Appelt, Braun, Nochem. 4. Kompagnie: Portepeefähnrich (später Sekondlieutenant) v. Zychlinski; Sergeanten Hauptmann, Raupach, Reichelt; Unteroffiziere Preuß, Stanislawski, Jaworowski, Moerk; Gefreite Kwasniak; Musketiere Adamczewski, Eichler, Dahlik, Ewald, Neumann, Antkowiak, Dolatowski, Drzymala. 5. Kompagnie: Unteroffizier Gruhn; Gefreiten Richter, Kristeller, Zander; Musketiere Brichzig, Bednarek, Peiler, Fuhrmann, Modro; Lazarethgehülfe Pergamenter. 6. Kompagnie: Feldwebel Stark; Unteroffiziere Krusch, Hippe, Nitschke, Kalisch; Gefreiter Deidel; Musketiere Kasprit, Soltysiak, Herkner, Mager, Lemanski. 7. Kompagnie: Feldwebel Fröde; Portepeefähnrich (später Sekondlieutenant) Lange; Sergeanten Heinrich, Heller; Unteroffiziere Czevinski, hamulski; Gefreiter Fabian; Hornist Hoffmann; Musketiere Polcin, Molling. 8. Kompagnie: Portepeefähnrich (jezt Major) Lau; Unteroffiziere Hübscher, Glowaki, Ratanczak, Kattner; Gefreiten Franowski, Seydel; Hornist Voß; Musketiere Budner, Graczyk, Loga, Luczak II., Michalski, Bederke. 9. Kompagnie: Feldwebel Schulz; Sergeant Klose; Unteroffiziere Rajkowski, Koebe. 10. Kompagnie: Feldwebel Menzel; Sergeant Garczynski; Unteroffizier Schleicher; Unteroffizier und Lazarethgehülfe Kluge; Füsiliere Struzki, Machander. 11. Kompagnie: Feldwebel Bänsch; Vizefeldwebel (später Lieutenant im 3. Bataillon [Unruhstadt] 1. Posenschen Landwehr Regiments Nr. 18) Brabänder; Unteroffiziere Neumann, Kuhn, Jokisch, Hoffmann; Gefreiter Kowalski; Füfiliere Pawelek, Adler, Ziegler, Macigewski. 12. Kompagnie: Feldwebel Wunsch; Gefreiter Angerstein; Füsiliere Heinrich, Töpper. Nach dieser Vorlesung fand die Austheilung der Ehrenzeichen durch die Kompagnien an die Beliehenen statt, welchen die Dekorationen durch Offiziere angeheftet wurden. Während der Vertheilung spielte die Musik den BrankaMarsch, welcher, wie der Regimentskommandeur betonte, Ehren unseres heldenmüthigen Führers, Seiner Excellenz des fommandirenden Generals v. Steinmez vom Musikmeister des Regiments komponirt worden ist. Danach ergriff der Regimentskommandeur abermals das Wort und sagte: „Ich gratulire nun denen, die die Ehrenzeichen erhalten haben. Mögen sie dieselben tragen zur Erinnerung an die glorreichen Siege, mögen sie sie aber auch tragen mit dem Vorfaze, sich dieser schönen Auszeichnung immer würdig zu zeigen, um so wahre Vorbilder ihrer Kameraden zu sein und diese zur Nacheiferung anzuspornen. Die Zeichen ehren die Beliehenen, sie ehren aber auch das Regiment und die Nummer 58, und der Dank dafür gebührt dem Könige, unserem Herrn. Diesen Dank wollen wir aus voller treuer Soldatenbrust jezt durch ein Hoch einen Ausdruck geben. Stillgestanden! Gewehr auf! Präsentiren! Seine Majestät der König unser Herr, unser erhabener ruhmgekrönter Feldherr, Er lebe hoch!" Nach einem dreimaligen Hurrah, in das freudigst eingestimmt wurde, spielte die Musik die Nationalhymne. Darauf formirte sich das Regiment auf die 6. Kompagnie zum Parademarsch in Kompagniefront. Dieser Parademarsch, welchen Se. Excellenz der Herr Divisionskommandeur abnahm, beendigte die militärische Feier. Bei dem Füsilier-Bataillon in Fraustadt fand die Vertheilung der Ehrenzeichen am Sonntag, den 28. Oktober, mittags 112 Uhr, statt. Das Bataillon stand dazu in Linie, die 5. Kompagnie auf dem linken Flügel im Haken auf dem kleinen Ererzirplak, die Fahne entfaltet. Der Bataillonskommandeur Major du Plessis wies in einer Ansprache auf die Bedeutung der Feier hin, ließ dann die Empfänger namentlich aufrufen und heftete ihnen vor der Mitte des Bataillons die Ehrenzeichen an. Danach stellte er die Dekorirten dem Bataillon vor, forderte sie auf, in dieser Auszeichnung einen Sporn zu sehen zu fortgesetter Treue, zu gleicher Tapferkeit, zu gleicher Ausdauer und Hingebung, wenn Se. Majestät Seine Armee wieder zu ernster Arbeit rufen sollte, den übrigen Mannschaften zur Nacheiferung, sich eintretenden falls eine gleiche Auszeichnung zu erwerben, und schloß mit einem dreimaligen Hoch auf Se. Majestät den König. Das Bataillon setzte sich darauf in rechts abmarschirte Zugkolonne und machte den Vorbeimarsch vor den Dekorirten. Mittags fand hier wie in Glogau festliche Bewirthung der Mannschaft statt. Es starben von Unteroffizieren und Mannschaften den Heldentod für König und Vaterland 1866: |