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büchsen und voller Ladung aus dieser Batterie zu rikos schetiren, sah aber den gewünschten Erfolg nicht, obs schon die Weite bis an die Spige des Hornwerkes nur tausend Schritte betragen haben mag. Die Wirkung war, dem Betragen der Feinde nach, allemal geringer als mit Kugeln und 34 Loth Ladung in derselben Erhöhung von 10 Graden. Das nämliche Bemerken machte man auch in der Batterie Nr. I., wo mit 2 der zwölfpfündigen Stücken ebenfalls zweiunddreißiglöthige Schrote geschofsen worden waren, und zwar auf eine Weite von achthundert Schritten.

Die Kommunikazionen wurden am 1. Oktober und den drei folgenden Tagen erweitert, wobei nur wenig Leute blieben: In die Batterie Nr. II. wurden, da die dreißigpfündigen Böller alle ruinirt waren, 4 der vierundzwanzigpfündigen Stücke bestimmt, und zu dies fen ein Ofen zum Kugelglühen daselbst, so wie in den Batterien Nr. I., III. und IV. in jeder noch zu denen bereits fertigen ein neuer erbaut, weil in Nr. I. statt 2 der dreißigpfündigen Böller 2 Zwölfpfünder, und in Nr. III. anstatt der ebenfalls gerissenen zwei sechzigyfündigen Böller noch zwei Zwölfpfünder zu stehen kamen.

Die Böller hatten alle unten in den Kammern Vertiefungen bekommen; bei einem Dreißigpfünder ging diese unten an der Rundung durch und durch. Die zehn= pfündigen hielten noch am längsten aus, wurden aber zuleht auch weggenommen, weil ihre Wirkung zu gering schien, auch ihre Schleifen zum Theil ruinirt waren; sie wurden durch 4 der vierundzwanzigpfündigen Stücke erseßt. Dieses frühere Zugrundegehen scheint in dem. Verhältnisse der Metallstärken bei den verschiedenen Kalibern zu ihrer Kammerladung zu liegen, da Erstere

durchgehends nach dem nämlichen Verhältnisse zu ihrem Kaliber konstruirt sind, die Kräfte des Pulvers aber sich nicht wie ihre Volumen verhalten. Die Böller waren durchgehends gut im Metall gewesen, bis auf einen sechzigpfündigen, der im Fluge ein Stück Metall einge= sest hatte, und doch gingen die sechzigpfündigen nach kaum geschehenen dreißig oder vierzig Würfen zu Schanden. *) Am 3. Oktober standen daher in den Batterien folgende Geschüße:

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*) Diese Mörser waren von einer schon damals veralte= ten Konstrukzion; ihre Schleifen wie auch die Laffetten der Kanonen versprachen, ihres Alters wegen, keine genügende Ausdauer; denn der gegen Lille vers wendete Geschüßpark war aus verschiedenen festen Pläten der Niederlande zusammengestellt worden., weil die eigentliche Belagerungs - Artillerie - Ausrüstung, von Luxemburg aus, zu den beiden andern östreichischen Korps der FZM. Graf Clerfait und Fürst Hohenlohe bestimmt worden war. Herzog Albrecht beginnt seinen Bericht vom 5. Oktober an Seine Majestät den Kaiser Franz mit den Worten: »Mais à mon grand chagrin nous n'avons pas été longtemps à nous apercevoir, que ce que le Général Pentzenstein avoit dit d'avance du peu de fruit, que l'on pouvoit tirer des vieilles pieces d'Artillerie ramassées de nos différentes villes n'étoit que trop fondé,"

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Diese Lesteren waren gegen Ausfälle bestimmt. Täglich machten die Feinde in der Frühe ein heftiges Feuer. Der schon einmal bemerkte 6 Schuh tiefe, 4 Schub breite Graben vorwärts der Brustwehre that bei Ausbesserung derselben die besten Dienste, weil man ganz ohne Gefahr und fast ohne vom Feinde bemerkt зи werden, häufig Erde auf die Krone bringen konnte, welche sodann nur mit Krücken ausgebreitet werden durfte; von Innen schüttete man ebenfalls Erde mit Körben hinauf. Durch diese Art und fleißige Arbeit brachte man es dahin, daß der Feind zulegt fast gar nicht mehr mit Kanonen gegen Nr. III. und IV. schoß, weil er seinen Vorsaß beständig vereitelt sah, und die Brustwehren täglich in der Früh gänzlich und stärker wiederhergestellt waren. Hingegen bewarf er diese beiden Batterien mit 6 der acht und 3 der zwölfzölligen Böller, wovon der Leßteren Bomben manchmal großen Scaden in der Brustwehre und den Traversen machten; auch führte er am 3. drei der achtzölligen Haubißen dagegen auf, welche oft durch eine einzige Granate so große Löcher in die Krone der Brustwehre rissen, daß man manchmal wohl 20 Körbe Erde zum Zufüllen brauchte. Diese Gattung vom Geschüß hat überhaupt die fürch= terlichste Wirkung gemacht, da den Granaten gar nicht auszuweichen war, besonders wenn solche über den Bat terien sprangen. Gegen Nr. I. dauerte das Kanonen= feuer beständig fort, weil diese Batterie in Rücksicht der

Werke etwas tief lag, jedoch war die Wirkung davon. nicht zu beträchtlich. Nr. II. wurde wenig beschossen, da sie durch die vorliegenden Gärten ganz verdeckt lag, und aus der Festung gar nicht gesehen werden konnte, daher auch alle Kugeln darüber hinweggingen, und darin die ganze Zeit über kein Schaden geschah. Die Feinde suchten Bomben in das Dorf Hellemmes zu bringen, weil in dessen Kirche das Artillerie - Laboratorium war; es gelang ihnen aber nicht, da die Weite zu groß war, und alle Bomben entweder zu kurz fielen, oder schon in der Luft sprangen.

Um 5. feuerte man aus allen Kräften mit glühen= den Kugeln; sie zündeten oft, jedoch war der Brand nicht mehr so anbaltend, weil entweder diese Theile der Stadt schon zu sehr ausgebrannt waren, oder die Einwohner alles Brennbare auf die Seite geschafft hatten. Abends wurde befohlen, keine Kugeln mehr aus dem Park holen zu lassen, und nur noch die in den Batterien habenden nach und nach zu verschießen; auch wurden die unbrauchbar gewordenen Geschüße nicht mehr ausgewechselt. Das Feuer der Batterien wurde daher nach und nach schwächer; jenes der Stadt, besonders mit Bomben und Granaten, dauerte heftig fort.

Am 6. fing man an, das Batteriegeschüß aus den Batterien abzuführen, die Bettungen aufzureißen und überhaupt alles Artilleriegut so wegzubringen, daß nichts an Holz und Eisenwerk in den Laufgraben blieb.

Die drei Zwölfpfünder aus Nr. V. wurden in Nr. III. und IV. geführt, und Einer, der in der Fleche gestanden war, in Nr. I. gebracht; aus diesen wurden mit Verwechslung der Pläge von Zeit zu Zeit einige

Schüsse gethan. Dies dauerte bis am 8. Früh um zwei Uhr, wo die Tranchee gänzlich geräumt wurde.

Die Feinde mäßigten ebenfalls ihr Feuer und machten gar keine Hindernisse bei der Räumung.

Die Belagerungs- Artillerie war bereits am 6. und 7. in zwei Transporten voraus nach Tournay und Ath abgeschickt worden.

Am 8. Früh um fünf Uhr brach das ganze Korps auf; die Tranchee Wache machte die Arrieregarde. Bei Baisieu, längs dem von. Forest nach Treffin und Gruson fließenden morastigen Bache, wurde die Posizion genommen. In dieser blieb das Korps stehen, bis es theils nach Tournay, theils in die umliegende Gegend in die Kantonnirungs- Quartiere marschirte.

Man hatte am 30. September einen Vorschlag ges macht, von Seiten der Faubourg des Malades eine zweite Attske zu versuchen; er wurde aber, so wie jener eine zweite Parallele vor der Mitte zu führen, und die Wurfbatterien da hinein zu legen, verworfen, wahrscheinlich, weil das Belagerungskorps zu schwach war, und die Leute ohnedies wenig Rube hatten.

Die ganze Zeit über konnten Zufuhren in die Stadt von Seiten Douays kommen, weil der Feind das ganze Feld jenseits der Deule frei hatte. Dieses ist wahrscheinlich die Ursache des fehlgeschlagenen Bombardements, obschon bei 700 Häuser in der Stadt eingeäschert wurden.

überhaupt geschahen :

169 der sechzigpfündigen

1070

99

dreißigpfündigen Bombenwürfe,

1100, zehnpfündigen

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