Staatsschutz in Westdeutschland: Von der Entnazifizierung zur ExtremistenabwehrWallstein Verlag, 04.03.2013 - 524 Seiten Die Geschichte der "inneren Sicherheit" beginnt nicht erst in den siebziger Jahren mit dem Terrorismus der RAF und dem "langen Marsch durch die Institutionen". Wer die Problematik der "streitbaren Demokratie" und der "Extremistenabwehr" verstehen will, muss den Bogen viel weiter spannen: von den rund 200 000 Berufsverboten, die im Zuge der Entnazifizierung gegen NS-Funktionäre und Militärs ausgesprochen wurden, über das KPD-Verbot von 1956 und die 125 000 politischen Strafverfahren der Adenauer-Ära bis zum Radikalenbeschluss von 1972 und zum Oktoberfest-Attentat 1980.Dominik Rigoll interessiert sich nicht nur für die Genese des Konzepts der "streitbaren Demokratie" und für die Erfahrungshorizonte der daran mitwirkenden Politiker und Juristen, sondern auch für die konkrete Behördenpraxis und das Selbstverständnis der vom Staatsschutz betroffenen Personen und Organisationen. Er legt damit die erste quellennahe Untersuchung zu diesem Themenkomplex vor - und lässt die Geschichte der "freiheitlichdemokratischen Grundordnung" in bisweilen ungewohntem Licht erscheinen. |
Inhalt
7 | |
I Innere Friedenssicherung und antitotalitärer Dissens Vom Wiederaufbau zur Wiederbewaffnung | 33 |
II Liberalisierung ohne Lernprozess Neujustierung des Staatsschutzes in den sechziger Jahren | 141 |
III Mehr Demokratie fürchten Der Weg zur Neuauflage des Adenauererlasses | 247 |
IV Abkehr vom Westen? Die Extremistenabwehr der siebziger Jahre | 335 |
Schluss | 457 |
Dank | 479 |
Abkürzungen | 480 |
V Quellen und Literatur | 484 |
517 | |
Häufige Begriffe und Wortgruppen
Ablehnung Adenauer Adenauererlass allerdings Alliierten amerikanischen antitotalitären Artikel aufgrund Beamten Bediensteten Behörden bereits Berufsverbot Beschluss Bewerber Brandt BT-Berichte Bundes Bundesregierung Bundesrepublik Bundestag Bundesverfassungsgericht Debatte deshalb deutschen Dritten Reich ebenda ehemalige Eignung entlassen Entnazifizierung Entscheidung erst Eschenburg Fall Frage freiheitlichen demokratischen Grundordnung Gefahr Genscher Gericht Globke Grund Grundgesetzes Hamburger Heinemann Horst Bethge Initiative Innenminister Institutionen Jusos Justiz Kanzler Kogon Kommunisten konkreten konnte Koschnick KPD-Verbot Ländern lediglich Lehrer lich Linken Meinhof Mitglieder Mitgliedschaft müsse Nazis NSDAP obwohl öffentlichen Dienst Organisationen Partei Parteienprivileg Personen politischen Radikale Radikalenbeschluss Recht Rechtsstaat Rede Regelanfrage Republik Richter Ruhnau Schelsky Scheuner Schutz seien Senat September sicherheitspolitischen siebziger Jahre sollte Sozialdemokraten sozialliberalen später Spiegel Staat Staatsdienst Staatsschutz stand Strafrechts streitbaren Demokratie Tatsächlich Theodor Eschenburg Treuepflicht Ulrike Meinhof Union Universität unserer Verbot Verfassung Verfassungsfeinde Verfassungsschutz Verfassungstreue verfassungswidrig Vergangenheitspolitik viele wenig westdeutschen wieder wohl Zitat zufolge zunächst zwei zweiten