Abbildungen der Seite
PDF
EPUB
[ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Vorwort.

L

Die Herausgabe der Geschichte und der Urkunden des Geschlechts Hahn findet ihre Fürsprache in der folgenden Geschichte selbst, welche für den Werth des Unternehmens selbst Zeugniss geben mag; es können der Herr Graf Hahn und die Frau Gräfin Hahn, geborne Gräfin von Schlippenbach, auf Basedow, von den Vaterlandsfreunden nur aufrichtigen Dank für die Ausführung des bedeutenden Werkes erwarten.

Der Name Hahn ist sowohl in adeligen, als in bürgerlichen Familien in den deutschen Ländern sehr verbreitet. Die nachfolgende urkundliche Geschichte des hahnschen Geschlechts umfasst nicht alle in den verschiedenen Ländern Deutschlands vorkommenden, verschiedenen Geschlechter Namens Hahn, auch nicht die in neuern Zeiten geadelten. Familien gleiches Namens: sie umfasst nur die alte meklenburgische Familie, welche im J. 1469 mit dem Erblandmarschall-Amt des Landes Stargard beliehen und in dem vorletzten Stammhalter, dem Landmarschall Friederich Habn auf Remplin, am 7. Sept. 1802 in den Reichsgrafenstand erhoben ward. Diese alte Familie, auf dem Hauptstammsitze Basedow, ist fast immer in Meklenburg einheimisch geblieben und es ist keine andere Seitenlinie bekannt geworden, als die Linie, welche seit dem 14. Jahrhundert in Curland

G

und Litthauen ansässig gewesen ist und dort in den neuern Zeiten als eine alte Familie der Ostseeprovinzen die Freiherrenwürde erlangt hat, und nach Traditionen, Namen und Wappen von der meklenburgischen abstammt. Von dieser soll auch beigebracht werden, was sich bei der weiten Entfernung durch alle möglichen Bemühungen herbeischaffen lässt: hoffentlich wird die urkundliche Nachweisung der Herkunft dieser Linie möglich sein.

Die früheren Arbeiten über die Familie Hahn sind im hohen Grade dürftig und geben nicht mehr, als das allgemein Bekannte; bis in das 15. Jahrhundert sind sie ohne innern Zusammenhang und voll willkührlicher Hypothesen. Die bekannten kurzen und zerstreueten Nachrichten abgerechnet, giebt es nur folgende Werke von grösserm Umfange und einiger Wichtigkeit:

1) Des meklenburgischen Archivars Johann Schultz Kurtze Beschreibung des Hoch-Adlichen Hauses der Herren von Hahn, Erb- Land - Marechallen des Landes Stargardt im Hertzogthumb Mecklenburg,

auch auf 2 Bogen Fol. mit einer Stammtafel gedruckt. 2) Johann Seifert's J. U. C. Kurtze Historische

und Genealogische Beschreibung des uhralten
Hoch Adelichen Hauses Derer Herren von Hahn,
Erb-Land-Marschallen des Landes Stargard etc.,
mit sonderbahren Fleiss zum Druck befördert,
Regensburg, Gedruckt bey Joh. Georg Hofmann,
A. 1716, in Sedez, 72 S.,

eine gedehntere Ausführung der ältern Nachrichten.
3) Des meklenburgischen Hofmeisters von Behr
Nachrichten von der von Hahnschen Familie,

G

VII

aus dessen handschriftlich im ritterschaftlichen Archive

befindlichen, bekannten Opus genealogicum familiarum

nobilium mecklenburgicarum, eine schon etwas gründlichere und ausführlichere Darstellung.

4) Des hahn-remplinschen Haushofmeisters F. T. Nevermann Genealogie und Nachrichten über das Geschlecht der Herren von Hahn, 1816, handschriftlich im Archive zu Basedow, eine sehr fleissige, aber ohne alle Gelehrsamkeit und Kritik ausgeführte Arbeit, welche jedoch für die neuesten Zeiten und die Erlebnisse des Verfassers nicht ohne Wichtigkeit ist. Hiezu kommen noch:

5) Die genealogischen Tabellen des meklenburgstrelitzischen Ministers Christoph Otto von Gamm, 1780,

handschriftlich in der grossherzoglichen Bibliothek zu Ludwigslust, und:

6) Die genealogischen Tabellen des meklenburgschwerinschen Hofmarschalls von Oertzen, aus dem Anfange des 19. Jahrhunderts, handschriftlich im Familien-Archive zu Roggow. Alle diese Arbeiten sind für das ganze Mittelalter wegen ihrer grossen Unvollständigkeit und wegen des Mangels an Kritik und tieferer Urkunden-Forschung ohne Werth. Es musste also für die Zeiten der ältern Geschichte völlig neue Bahn gebrochen und frisch aus den Quellen geschöpft werden, welche sich finden mussten, da die Familie eine reiche Geschichte hat.

Die reiche, bei strenger Forschung stets üppig sprudelnde Quelle war das grossherzoglich-meklenburgische Geheime und Haupt-Archiv zu Schwerin, dessen Benutzung die hohe Landes-Regierung freigebig

« ZurückWeiter »