Gott und Gestirn als Präsenzformen des toten Kaisers: Apotheose und Katasterismos in der politischen Kommunikation der römischen Kaiserzeit und ihre Anknüpfungspunkte im Hellenismus

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V&R unipress GmbH, 2011 - 590 Seiten
English summary: When, according to ancient evidence, a comet was sighted during the funeral games for Caesar in July 44 B.C., Octavian interpreted it as a sign of the deification of his adoptive father and his elevation to the stars. Thus catasterism, or immortalization as a heavenly body, found its way into the representation of rulers of the Roman emporers, and became one of the symbols for the apotheosis of deceased predecessors. Christian Bechtold examines the origins and history of this idea in Hellenism and the political semantics and function of catasterism from the Augustus period to the Severans. He also analyses the reception of the concept of placement among the stars and the horizon of understanding of the potential addressees of representation of imperial rule in order to be able to assess the relevance and success of catasterism in political communication. Besides the relevant historiographic and literary sources, the study also draws extensively on the imperial and provincial coinage as a reflection of political communication, and also tomb inscriptions and monuments as witnesses to the reception of the motif. German description: Als bei den Begrabnisspielen fur Caesar im Juli 44 v. Chr. den antiken Zeugnissen nach ein Komet gesichtet wurde, deutete Octavian dies als Zeichen fur die Vergottlichung seines Adoptivvaters und dessen Versetzung unter die Sterne. Damit fand der Katasterismos, die Verstirnung, Eingang in die Herrschaftsreprasentation der romischen Kaiser und wurde zu einem der Symbole fur die Apotheose des verstorbenen Vorgangers. Christian Bechtold untersucht die ideengeschichtlichen Ursprunge dieser Vorstellung im Hellenismus und die politische Semantik und Funktion des Katasterismos von der Zeit des Augustus bis zu den Severern. Daruber hinaus analysiert er die Rezeption des Sternversetzungskonzeptes und den Verstandnishorizont der potenziellen Adressaten der kaiserlichen Herrschaftsreprasentation, um so die Relevanz und den Erfolg des Katasterismos in der politischen Kommunikation einschatzen zu konnen. Neben den einschlagigen historiographischen und literarischen Quellen zieht die Arbeit ausfuhrlich die kaiserliche und provinziale Munzpragung als Spiegel der politischen Kommunikation heran, ausserdem Grabinschriften und -monumente als Zeugnisse der Rezeption des Motivs.
 

Inhalt

Kommunikation der Kaiserzeit 26 1 4 Antike Vorstellungen von der Transzendenz der Sterne 38 2 Die Entwicklung der Katasterismosidee 57 2 1 Ste...
78
Das sidus Iulium und der Katasterismos Caesars
161
Der Katasterismos in der Herrschaftsrepräsentation der römischen
227
6Erfolg und Relevanz des Katasterismos in der politischen
294
Schlussbetrachtung
451
Das Verschwinden des Katasterismos aus
465
Plastische Darstellungen des sidus Iulium als Scheitelstern
473
Der Grand Camée de France
481
Farbabbildungen
491
Quellen und Literatur
497
Abbildungsnachweis
547
Urheberrecht

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Autoren-Profil (2011)

Dr. Christian Bechtold studierte von 1996 bis 2003 Geschichte und Anglistik an den Universitäten Mannheim und Oxford und war 2004â2008 Stipendiat des Internationalen Graduiertenkollegs "Politische Kommunikation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert" an den Universitäten Frankfurt am Main und Innsbruck. Seit 2009 unterrichtet er am Karl-Friedrich-Gymnasium in Mannheim.

Bibliografische Informationen