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dem sie, die deutschen Schießvorschriften und Artilleriereglements kurz analysierend, die schwierige Lage darstellt, in die die bloß mit Feldkanonen ausgerüstete französische Artillerie im Kampf mit der deutschen, Feldkanonen und -haubitzen führenden Artillerie geraten müsse. Wenn die öffentliche Meinung sich weiter mit der Frage beschäftigt, dürfte ihre Lösung nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Italien.

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Änderung der Or

Aufstellung eines Aviatikerbataillons. ganisation des Spezialistenbataillons. (Giorn. mil. Disp. 29 v. 1912.) Mit 1. Juli 1. J. ist in Turin ein Aviatikerbataillon (bataglione aviatori) aufgestellt worden. Dasselbe ist durch Abtrennung der bisher beim Spezialisten bataillon bestandenen 2. (aviatischen) Abteilung gebildet worden; ebenso wurde die 4. Abteilung dieses Bataillons (aëronautische Versuchs- und Konstruktionsabteilung) abgetrennt und selbständig gemacht.

Die Gliederung der genannten Luftschiffahrtstruppen und anstalten ist nun folgende:

1.) Spezialistenbataillon (in Rom) zur Versehung des aeronautischen Dienstes; es besteht aus: Kommando mit Materialbureau, Ballonparkabteilung; Lenkballonabteilung, photographische, Hochbau-, aërologische, radiotelegraphische Sektion. Als Bedienungsmannschaft für diese sämtlichen Unterabteilungen stehen dem Kommando zur Verfügung: 4 Feldkompagnien, 1 Arbeiter- und 1 Trainkompagnie, dann 2 Sektionen (für die Bedienung der photographischen und radiotelegraphischen Sektion).

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Dem dem Kommando angegliederten Materialbureau obliegt die Verwaltung des Materials und die Wasserstofferzeugung in der Fabrik Borgo San Giovanni bei Brescia. Die Ballonparkabteilung stellt die Feld- und Festungsballonparks auf; bei ihr sind die 4 Feldkompagnien und die Trainkompagnie eingeteilt. Die Lenkballonabteilung umfaßt den gesamten Dienst der Lenkballons; zur Versehung desselben werden den 4 Feldkompagnien des Spezialistenbataillons sowie der Kriegsmarine Mannschaften entnommen, die in »Lenkballonssektionen formiert, den einzelnen Luftschiffhäfen zugewiesen werden. Die photographische Sektion versieht sämtliche Zweige der Feldphotographie, Telephotographie, Photogrammetrie u. s. w. Der Hochbausektion obliegen Bau und Erhaltung von Luftschiff hallen, Observatorien u. dgl. Die aërologische Sektion versieht den meteorologischen Beobachtungsdienst für Zwecke der Luftschiffahrt; als Hauptstation ist derselben das Observatorium bei Bracciano zugewiesen. - Der radiotelegraphi

schen Sektion endlich obliegt das Studium der Anwendung der Radiotelegraphie auf die Luftschiffahrt.

Der Friedensstand des Spezialistenbataillons beträgt: 40 Offiziere, 7 Beamte, 894 Mann, 83 Pferde.

2.) Der Aeronautischen Konstruktions- und Versuchsanstalt (in Rom) obliegen Studium und Konstruktion des gesamten für das Spezialistenbataillon nötigen Materials. Es besteht aus der Direktion, der Verwaltungskanzlei, dem Versuchsluftschiffhafen in Vigna di Valle und verschiedenen Abteilungen« und »Sektionen«<, deren Wirkungskreis erst im Erlaßwege angeordnet werden wird. — Als Arbeitsmannschaft ist dieser Anstalt die Arbeiterkompagnie des Spezialistenbataillons zugeteilt.

3.) Das Aviatikerbataillon (Turin) zur Versehung des aviatischen Dienstes. Dasselbe besteht aus: Kommando, Manövrierabteilung zu 2 Aviatikerkompagnien, technische Abteilung.

Der Manövrierabteilung obliegt die Versehung des Dienstes an den Fliegerschulen und bei den mobilen Fliegerabteilungen". Fliegerschulen bestehen derzeit in Somma Lombarda (Provinz Mailand), Aviano, Pordenone (beide in der Provinz Udine) und Mirafiori (bei Turin); die mobilen Fliegerabteilungen (squadriglie mobili) werden in bestimmten Punkten des Reiches disloziert *). Die beiden Aviatikerkompagnien haben ihren normalen Sitz in Turin, von wo die für die einzelnen Fliegerschulen und mobilen Fliegerabteilungen nötigen Sektionen abdetachiert werden. Der technischen Abteilung obliegen:

Studium des Flugwesens und der Aerodynamik, Herstellung und Reparatur von Flugapparaten, Versuche u. dgl. Dementsprechend gliedert sie sich in verschiedene Bureaus und Werkstätten, deren Wirkungskreis im Erlaßwege angeordnet werden wird.

Der Friedensstand des Aviatikerbataillons beträgt: 44 Offiziere (von den anderen Truppen kommandiert), 301 Mann.

Abzeichen der Offiziere des Aviatikerbataillons. (Giorn. mil. uff. Disp. 33.) Für die Offiziere des am 1. Juli 1. J. in Turin neu aufgestellten Aviatikerbataillons**) wurden folgende Abzeichen systemisiert:

a) Sämtliche dem Aviatikerbataillon angehörenden oder bei demselben kommandierten Offiziere behalten die Uniform ihres Stammtruppenkörpers bei und tragen als Spezialabzeichen im Kappenembleme statt der Nummer, bzw. des Kreuzes von Savoyen, einen kleinen goldgestickten Motor mit Propeller.

*) Diese Bestimmung kann erst für die Zukunft gelten, da derzeit sämtliche Flugzeuge sich in den Fliegerschulen befinden.

**) Bis jetzt gehörten die Aviatiker zusammen mit den Aëronauten dem Spezialistenbataillon an und trugen das gleiche Abzeichen: einen goldgestickten Lenkballon als Kappenembleme.

6) Pilotenabzeichen: Offiziere, welche die erste Pilotenprüfung bestanden haben (Piloten), tragen während ihrer Dienstdauer beim Aviatikerbataillon einen goldgestickten Adler in der Mitte der beiden Rockärmel; jene, welche die zweite Pitotenprüfung bestanden haben (Feldpiloten), tragen über dem gleichen Adler eine goldgestickte Krone. Für die Mannschaft des Aviatikerbataillons wurde vorläufig noch kein Abzeichen bestimmt.

Abschaffung des Paradesattelzeuges. Mit Giorn. mil. Disp. 34 vom 3. August 1. J. wurde die bisher für berittene Offiziere systemisierte Paradesattlung und -zäumung, ausgenommen bei den Carabinieri, abgeschafft.

Außerordentlicher 60 Millionenkredit für Heereszwecke.*) (Giorn. mil. Disp. 31 vom 20. Juli 1912.) Mit Gesetz vom 23. Juni 1. J. wurde ein außerordentlicher Heereskredit von 60 Mill. Lire bewilligt, von dem je 6 Mill. auf die Finanzjahre 1912/13 und 1913/14 und je 12 Mill. auf die nächsten 4 Jahre 1914/15 bis 1917/18 entfallen.

Dieser Kredit setzt sich aus folgenden Posten zusammen:

1.) Für Handfeuerwaffen und Maschinengewehre samt Munition und Zubehör...

2.) Für die Ergänzung der Mobilisierungsvorräte

6 Mill. L.

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3.) Für schwere Artillerie (Belagerungsartilleriepark und Armierung
von Land- und Küstenbefestigungen).

4.) Für Land- und Küstenbefestigungen und Militäreisenbahnen
5.) Für den Bau und die Vergrößerung von Militärgebäuden, An-
lage und Vergrößerung von Schieß- und Übungsplätzen . . 5
6.) Für den Ankauf von Pferden (Tragtieren) für die Kavallerie, Ar-
tillerie und Maschinengewehrabteilungen
7.) Reservefonds

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Statistische Daten über russische Korps- und Divisionskommandanten. Die russische Militärwochenschrift »Raswiedtschik« bringt in ihren Nummern 1121 und 1122 ex 1912 eine interessante Studie über Vorbildung, Altersverhältnisse, Truppendienstzeit und Kriegserfahrung der russischen Korps- und Divisionskommandanten. Die wichtigsten statistischen Daten dieser Zusammenstellung sind in nachfolgenden Tabellen enthalten.

Die aus dem Generalstabe hervorgegangenen Korpskommandanten führten im Durchschnitt durch 1 Jahr und 10 Monate ein Regimentsund durch 2 Jahre und 9 Monate ein Divisionskommando; tatsächlich kommandierte etwa die Hälfte ein Regiment und eine Division, ein Achtel nur ein Regiment und ein Sechstel nur eine Division. Die aus der Artilleriewaffe hervorgegangenen Korpskommandanten führten im Durchschnitt durch 22 Jahre ein Infanterie-Divisionskommando.

*) Siehe auch Augustheft 1912, S. 1355.

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Die bei der Truppe zugebrachte Dienstzeit (Kommandoführung) jener, die hervorgegangen

aus

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*) Hievon entstammen drei der Garde, einer der Armeeinfanterie und einer der Sappeurtruppe.

**) Hievon absolvierten zwei die Artillerie-Kriegsakademie.

***) Hievon sieben Georgsritter, von denen zwei die zweifache Auszeichnung dieses Ordens besitzen,

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Infanterie- und Kavallerie divisionäre.

*) Hievon absolvierte einer die Generalstabsakademie, einer die Ingenieur- und einer die Juridische Akademie. **) Hievon zwei mit spezieller artilleristischer Ausbildung.

***) Hievon 10 Georgsritter (9 Infanterie- und 1 Kavallerie divisionär).

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