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schrieben, vnd auff die selbig Hartmut von Cronbergs antwurt.“ Ferner ist noch mitgedruckt:

9. Hartmuths „Bestallung.“ (März 1522.)

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Titel: „Ein Aufzeichnuß etlicher Hauptartikel aus der Stallung zogen des allmächtigen Künigs, allen Kaisern, Küngen, Fürsten vnd Herrn, der ganzen Welt und allem Kriegsvolk zu Roß vnd Fuß tröstlich vnd annemlich, vnd allen verstockten Feinden des göttlichen worts Gottes erschrecklich."

10. Warnungsbrief vor den „falschen Wölfen und Propheten," an die Einwohner von Frankfurt; (16. März 1522.) 11. Die Briefe an Dr. Peter Meyer zu Frankfurt. (Juni 1522). Zusammen mit Meyers Briefen veröffentlicht unter dem Titel: „Schrifften von Juncker Hartmudt vonn Cronberg außgangen. wider doktor Peter Meyer, Pfarrher zu Franckfurt, sein verblendt verstockt vnd vnchristlich leer betreffendt. Sampt zweyer gegenantworten desselben Pfarrher."

12. Sendschreiben an das Reichsregiment zu Nürnberg. (16. September 1522.)

Titel: „Meyn Hartmudt von Cronbergs personlich fürbringen füer dem hochlöblichen keyserlichen Regiment zu Nürnberg, das heylig Euangelium vn wort Gottes betreffent."

13. Sendschreiben an Erzherzog Ferdinand. [Septbr. 1522 (?)] 14. Aufruf an das böhmische Volk. (November 1522.)

15. Sendschreiben an die Stände auf dem Reichstag zu Nürnberg. (25. Nov. 1522.)

Titel: „Ein treuwe vermanung an alle Ständ vnnd geschickten auf dem Reichßtag yehund zu Nürnberg, von einem armen verjagten vom Adel, mit beger, solliche vermanung vnd trüwen radt zu hören, bedenken vnd anzunemen, von aller Edlen wegen die keinen standt im Reich haben."

16. Sendschreiben an die Eidgenossen. (Dez. 1522.) 17. Sendschreiben an Meister und Rath zu Straßburg. (21. Januar 1523).

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Titel: Ein schrifft vnd Christlich vermanung an die Strengenvesten Ersamen vnnd weisen Meister vnnd Rath zu Straßburgk. Von Hartmudt von Cronenburgk geschrieben Anno M. D. im XXIII." 18. Sendschreiben an Papst Hadrian. (1523.)

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Titel: Eyn sendbrieff an Bapst Adrianum, darinn mit Christennlichem wahrhaftigem grundt angezangt wirt ein sicherer haylsamer weg zu außreuttung aller kezereyen, vnd zu haylsamer rettung ganzer Christenhait von der Türken tyranney. Von Hartmudt von Cronbergt."

19. Sendschreiben an alle Stände des römischen Reiches. (24. Juli 1523).

Titel: „Ein christlich schrifft vnd vermanung an alle Stend deß Römischen Reychs, von mir Hartmundt von Kronberg zum lob Gottes, vnd zu nuß allen Christen."

20. Trostbrief an Spalatin. (1525.)

Titel: Hartmud von Cronberg an Georgium Spalatinum. Eyn trostlich schrifft, vnd billig eyn Spiegel gotlicher gnaden, eim gemeynen man.“ Vgl. auch oben S. 89 und 90, Anm. 6.

Hartmuths Bild.

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Das Titelbild stellt Hartmuth von Kronberg kurz vor seinem Tode dar. Es ist einem großen Bilde entnommen, das von den Kindern Hartmuths als Neujahrsgeschenk für das Jahr 1549 am 7. August dieses Jahres starb Hartmuth den Eltern gewidmet wurde. Das Bild, in der Widmung als „Disch" bezeichnet und nach der Dicke der dazu verwendeten Eichenplatte zu schließen, wohl auch als Prunktisch gedacht, zeigt die ganze Familie Hartmuths; in der Mitte Hartmuth selbst, mit goldener Ehrenkette, vollkommen in seine Stahlrüstung gehüllt, den Helm neben sich am Boden. (Ueber die Herkunft der Ehrenkette war etwas Sicheres nicht festzustellen; sie könnte eine Gabe Ferdinands oder des Kaisers Karl sein, die ja in der letzten Zeit dem Kronberger sehr gewogen waren und ihn auch zu mancherlei Diensten verwendet haben; so war Hartmuth der Ueberbringer des Goldnen Vließes an den Grafen Wilhelm von Nassau (1532). Andererseits zeigt ein Bild, das sich im Besize I. M. der Kaiserin Friedrich befindet und das mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls Hartmuth darstellt und zwar als etwa dreißigjährigen Mann, bereits gleichfalls die Ehrenkette mit einer Schaumünze. Es wird dadurch wahrscheinlich, daß die Kette entweder ein Geschenk Sickingens gewesen ist, oder eine Ehrengabe des Königs Franz von Frankreich. Da Hartmuth zu den intimsten Beratern und Freunden Franz von Sickingens gehörte, und dessen kühne Parteigängerpolitik von Anfang bis zu Ende mitmachte, so wird er auch unter den 12 ritterlichen Freunden Sickingens nicht gefehlt haben, welche Ende 1516 denselben zu seiner Zusammenkunft mit König Franz zu Amboise

begleiteten und von dem König mit kostbaren goldenen Ehrenketten bedacht wurden; allerdings nennt weder die Flersh. Chronik noch Fleurange oder Le Glay Hartmuths Namen bei dieser Gelegenheit.)

Auf dem Bilde befindet sich neben Hartmuth seine Gattin Anna in dunklem taillenlosen Gewande, die grauen Haare unter der Schaube großenteils verborgen. Um die Eltern gruppieren sich die Kinder — zur Rechten von Hartmuth die drei Söhne, Philipp, Hartmuth der Jüngere und Walter, zur Linken der Mutter die beiden Schwiegertöchter: Klara von Landsberg, die Gattin Philipps, und Barbara von Sickingen, die Tochter von Franz von Sickingens ältestem Sohne Schweicker, die Gattin Hartmuths des Jüngeren. Der Jüngling Walter ist noch unvermählt. Auch die Enkelkinder fehlen auf dem Bilde nicht unter ihnen auch der junge Schweicker, in dem sich das Blut Hartmuths und Sickingens mischt und der troßdem, als Erzbischof von Mainz, eine der festesten Säulen der Gegenreformation wurde. Die drei Söhne Hartmuths sind ebenfalls in blanke Stahlrüstung gehüllt. Die ganze Familie steht auf einem Podium; vor demselben links unten sißt ein greiser, ungemein charakteristisch gehaltener Diener des Hauses, der ein Bündel Stäbe vergeblich zu zerbrechen sucht, während zersplitterte Einzelstäbe umherliegen; die Nuzanwendung für die Thätigkeit dieser symbolischen, aber jedenfalls porträtähnlichen Figur wird auf einem daneben befindlichen großen Spruchband noch besonders hervorgehoben. Ganz links unten ein Narr, der ebenfalls ein Spruchband hält, wie sich solche auch am oberen Rande des Bildes finden. Ueber dem greisen Elternpaare thront Gottvater in reichem Bischofsgewande mit der Tiara, auf dem Schoße die nackte Figur des leidenden und mit den Wundmalen gezeichneten Christus haltend, darüber die Taube. Dekorativ eingefügt sind noch die Wappen des Kronbergischen Kronen- und Flügelstammes, sowie die der Landsberg und Sickingen.

Das Ganze ist in kräftigen Farbentönen gehalten, die Köpfe aller Figuren sind offenbar mit besonderer Sorgfalt, charakteristisch und lebensvoll wiedergegeben abgesehen von den Kindergestalten. In der Haltung der Figuren ist wenig Leben und Natürlichkeit;

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doch müssen, wie gesagt, sämtliche Köpfe als wohlgelungene Porträts angesehen werden; das Ganze kein Meisterwerk, aber eine auch künsterisch nicht uninteressante Arbeit. - Das Bild ist in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts aus einem alten Hause in einem der Rheingauer Städtchen in den Besiß der Fürsten Metternich übergegangen und befindet sich auf deren Schloß Johannisberg bei Geisenheim.

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