Aus der Erstarrung: Hellas und Hesperien im ›freien Gebrauch des Eigenen‹ beim späten Hölderlin

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Felix Meiner Verlag, 25.02.2020 - 317 Seiten
Der Autor untersucht Hölderlins poetisch-konkretistische Metaphysik als eigenständige philosophische Position, die sich in ihrer Abkehr von der regelgeleiteten idealistischen Transzendentalphilosophie (Kant, Reinhold, Fichte, Schiller) und von der spinozistisch inspirierten Systemphilosophie, die letztlich rationalistischer Monismus ist (früher Schelling), gegen spätere ontologische Vereinnahmungen (Heidegger) sträubt. Frei im Eigenen durch die Reflexion des Fremden zu sein ist weder als Idealismus noch als Realismus zu begreifen, sondern als ein konkretes Werden zu sich, das eine entwickelnde Wanderung des Geistes durch Landschaften, Städte, an Flüssen sowie Begegnungen mit Tieren, Pflanzen, Göttern und anderen Menschen erfordert. Erst dann folgt man den Regeln des Eigenen nicht mehr blind, sondern hat die Augen durch das Fremde für die eigene Freiheit geöffnet.
 

Inhalt

Einleitung
11
I Zeitenwende und Untergang des Vaterlandes Anfänge und Formen abendländischer Wendung
27
II Freiheit im Eigenen als abendländische Wendung im ersten BöhlendorffBrief und die Kolonie des Geistes in der Überarbeitung von Brod und Wein
59
III Transzendentaler DonQuijotismus Hölderlins Abkehr von der Transzendentalphilosophie
85
Der Einzige
117
Das lyrische Ich auf dem Weg in die Kolonie
131
VI Die Geistigkeit des Fürsten des Festes in der Friedensfeier
163
VII Verhüllung des Göttlichen in Versöhnender der du nimmergeglaubt
181
IX Die Tragödie als Untergang des Bewusstseins Kant und Fichte vor dem Richterstuhl des Zeus
197
X ÜberSetzen und VerDichtung des Seins in der Tragödie
217
Gegenwart in tragischer Einung
231
XII Das Tödlichfaktische der Hellenen und die Aufgabe der Hesperier Geschick zu haben Die AntigoneAnmerkungen und der zweite BöhlendorffBrief
241
Resümee
251
Anmerkungen
255
Literaturverzeichnis
307
Urheberrecht

VIII Geist und Geschichtsprozess Todeslust auf dem Weg zum Tragischen
187

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Autoren-Profil (2020)

Rainer Schäfer, Prof. Dr., hat seit 2016 eine Professur für klassische deutsche Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Bonn inne, zuvor am Department for Philosophy an der Peking University. Habilitation in Heidelberg, Promotion in Köln. Spezialgebiete sind: Theoretische Philosophie, Subjekttheorie und klassische deutsche Philosophie. Buch- und Aufsatzveröffentlichungen z. B. zur antiken Skepsis, Kants und Fichtes theoretischer Philosophie, Hegels Dialektik in der Logik, Nietzsche, Husserl und Heidegger sowie zur Politischen Philosophie. Schäfer hat weltweit über 80 Vorträge gehalten.

Bibliografische Informationen