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übergesetzt und bezog Kantonnements in Cavelwisch und Schollwin. Auch hier wurde das Exerziren fleißig fortgesezt und die artilleristische Ausbildung nach Kräften gefördert.

Neben ihren Abgaben für die Flottille wurde die Kompagnie zunächst mit der Ausladung der zu Wasser anlangenden Geschütze, des Belagerungsmaterials u. s. w. und deren Weitertransport nach dem Belagerungspark bei Neuendorf beschäftigt. In dem Maße ferner, als die Feldverschanzungen vollendet wurden und die für sie erforderlichen Geschütze und Munition von Colberg anlangten, wurden sie von der Kompagnie armirt und besetzt.

Die Angriffsleitung beabsichtigte zunächst, die Franzosen aus Damm zu vertreiben und sie zur Aufgabe dieses Plazes durch einen Angriff auf die Verbindung dieses Ortes und Stettins zu zwingen. Um die Aufmerksamkeit des Feindes von dieser Seite abzuziehen, wurde in den Nächten vom 13. bis 15. April auf dem linken Oderufer alarmirt und fand in der letzten Nacht eine Beschießung der Forts Wilhelm und Preußen statt, an welcher sich unsere Kompagnie betheiligte.

Der fernere Verlauf der Blockade Stettins ist in Strotha's Geschichte der dritten Artillerie-Brigade nach handschriftlichen Mittheilungen der Betheiligten ausführlich beschrieben, es genügt daher anzuführen, daß die Kompagnie noch am 17. April Gelegenheit fand, sich bei der Zurückweisung eines Ausfalls zu betheiligen.

Inzwischen wuchs die Noth der Belagerten und es trat häufige Desertion ein. Trotzdem wurde eine am 10. Mai ergangene Aufforderung zur Uebergabe abgelehnt, und zwei Tage darauf unternahmen die Franzosen einen größeren Ausfall, bei welchem ein kleiner Theil der Kompagnie Gelegenheit fand, sich auszuzeichnen. Tags vorher hatte der zur Kompagnie gekommene Lieutenant Neufcheller1) den Befehl erhalten, mit einer durch Bauernpferde bespannten 12pfündigen schweren Kanone und mit 30 Kugel- und 10 Kartätschschuß eine Schanze vor Zabelsdorf zu besetzen; unterblieb der erwartete Ausfall, so sollte er wieder abrücken. Schon gab man die Hoffnung auf, noch zu Schuß zu kommen, aber Lieutenant Neuscheller konnte sich nicht entschließen, abzuziehen und hatte endlich die Genugthuung, den Feind gegen 7 Uhr auf Grabow vorrücken zu sehen. Der Versuch, das Vordringen desselben in das Dorf zu hindern, mißglückte zwar, dagegen wurde eine mitgeführte und gegen die preußische Infanterie gerichtete Kanone demontirt, bevor sie zum Schuß gekommen war. Ich fand dieselbe nach der Uebergabe der Festung noch in der Laffete; ein Schuß hatte das Rohr am Halsband getroffen, eingedrückt und aufgerissen.o) Erst gegen 11 Uhr zog sich der Feind mit Verlust in die Festung zurück, bis dahin hielt sich das genannte Geschütz, obwohl die Schanze durch einige vorgeschobene Kanonen und von der Festung aus mit 25pfündigen Granaten beschossen wurde. Die unter meinem Befehl stehenden Artilleristen zeigten sich unerschrocken und überhaupt von der besten Seite."

1) Starb als Hauptmann a. D. in Minden.

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2) Handschriftliche Mittheilungen des Hauptmanns Neuscheller. Dieselben, s. 3. auf Veranlassung der 3. Feld-Artillerie-Brigade verfaßt, haben vieles bisher ungedruckte Material zur Regimentsgeschichte geliefert ; ganz besonders ist dies aber der Fall mit den Aufzeichnungen des späteren Hauptmanns Schneppe, welcher im Herbst 1813 als Flüchtling das belagerte Stettin verließ und in die Batterie 25 eintrat. Derselbe setzte sich 1842 mit dem damaligen Major Zindel in Breslau und dem Registrator Brandt in Stettin, ehemaligem Feldwebel der Batterie, zur genaueren Feststellung der von ihm angegebenen Daten in Verbindung und hatte im Uebrigen seit seinem Eintritt in die Batterie ein genaues Tagebuch geführt, so daß seine Angaben wohl als verbürgt angeschen werden dürfen. Leider ist bei der Vatterie 25 kein Tagebuch geführt worden, oder es ist dasselbe während des Krieges verloren gegangen. Es eristirt nur ein sehr flüchtiges und durchaus ungenaues Tagebuch von 21/2 Bogenseiten, welches jedenfalls auf besonderen Befehl am 22. Februar 1815 vom damaligen Hauptmann von Platen abgefaßt wurde.

Zu bemerken ist nur noch, daß auch die Mannschaft der Flottille zwei Gefechte zu bestehen hatte, darunter ein heftigeres am 17. Mai, bei welchem die Boote den Auftrag hatten, gegen die Zollhausschanze vorzugehen, aber von der dortigen Artillerie zurückgewiesen wurden. Einige Matrosen und Artilleristen fielen hierbei, 3 Fahrzeuge erhielten starke Beschädigungen, das vierte einen Schuß unter dem Wasser. Der auf dem letzteren befindliche Unteroffizier Fischer erzählt, er habe die Geschütze deffelben mit Hülfe einiger Bohlen unter großen Schwierigkeiten ans Land geschafft, durch das Feuer dieser Kanonen den Abzug der Bote gedeckt und endlich beide Geschüße über den moraftigen Wiesengrund zurückbringen lassen, bis sie von dem Boote wieder aufgenommen werden konnten, dessen Leck mittlerweile verstopft worden war.

Am 8. Juni gelangte die Nachricht von dem abgeschlossenen Waffenstillstand nach Stettin und machte den Feindseligkeiten vorläufig ein Ende; kurz darauf kam dann zum großen Jubel der Kompagnie der Befehl, nach Colberg abzurücken, um dort eine neu zu formirende Batterie zu besezen.

Die heutige

4. Batterie

1813.

Die 6pfündige Batterie Nr. 25.
(Heutige 4. Batterie.)

23 war um diese Zeit aus England ein größerer Transport von Kriegsmaterial eingetroffen, und unter diesem die vollständige Ausrüstung für drei 6pfündige Batterien. Sofort wurden die 1. Preußische und die 1. Brandenburgische provisorische Kompagnie zur Formirung der letteren bestimmt und besetzten die Batterien Nr. 24 und 25, während mit dem Rest beider die Batterie 26 gebildet wurde, auf welche, als den Stamm unserer heutigen fünften, wir noch ausführlicher zurückkommen werden.

Die Batterie 25 wurde am 11. Juli unter Hauptmann Post formirt, letterer führte sie aber nur bis zum August des Jahres und wurde durch Premierlieutenant von Platen ersetzt.

Sie bestand aus 6 Kanonen, 2 Haubizen, 10 Wagen, mit einer Munition von zusammen 1077 Schuß. Die völlig englische Uniformirung der Batterie, sowie die Ausrüstung der Bespannung ist in dem mehrerwähnten Werk des Generallieutenants v. Strotha unter Benutzung aller nur aufzufindenden Quellen beschrieben, sie war eine für die damaligen Verhältnisse ganz außerordentlich glänzende; so erhielten z. B. die Mannschaften außer der vollständigen Bekleidung auch alle Utensilien, die sie brauchten, als Barbierzeug, Bürsten, Nähnadeln und Zwirn geliefert. Auch die Mannschaft selbst und die größtentheils frisch vom Lande ausgehobenen Pferde werden als vortrefflich bezeichnet, so daß diese Batterie nicht wenig gegen die andern meist schlecht bekleideten Truppen abstach.

In den Offizierstellen war inzwischen mehrfacher Wechsel eingetreten, in der Front der Batterie standen um diese Zeit die Lieutenants Neuscheller und Woltersdorf.

Die einzige, aber allerdings recht erhebliche Schwierigkeit lag in der völligen Unkenntniß des durchweg fremden Materials. Zudem trafen die Pferde-Transporte erst

nach und nach ein, die Dislokation auf den verschiedenen Dörfern um Colberg erschwerte deren Einkleidung, und sobald die Gespanne zusammengestellt waren, mußten sie zum Transport des noch immer aus England kommenden Materials verwendet werden. Doch auch hier überwanden der Eifer und die Freudigkeit der Offiziere und Mannschaften alle Hindernisse und so konnte die Batterie am 14. Juli den Marsch nach Stettin antreten, um dort weiteren Antheil an der Blockade zu nehmen.

Troß der Ungeübtheit der Fahrer und Unteroffiziere wurde der Weg ohne Unfälle zurückgelegt; die Batterie erreichte am 19. Juli Stettin und trat unter den Befehl des Majors von Neander, des Kommandeurs der Artillerie des Einschließungskorps.

Lieutenant Neuscheller war mit dem 4. Zuge auf dem rechten Oderufer zurückgelassen worden und erhielt zunächst die Aufgabe, die Straße nach Stargard zu decken. Außer einigen Alarmirungen fiel nichts vor, aber bei der steten Wachsamkeit kamen die Leute nicht aus den Kleidern. Nach einiger Zeit wurde dann der Zug auf den rechten Flügel des Blockadekorps verlegt und später auf das linke Oderufer übergesetzt, wo der Rest der Batterie schon am 19. Juli eingetroffen war und mit dem 1. und 2. Zug unter Hauptmann Post zwischen Nehmig und Bredow, mit dem 3. Zug unter Lieutenant Woltersdorf bei Krekow Stellungen genommen hatte. Um den Mangel an Feld-Artillerie noch mehr zu ersehen, bildete Major von Neander ferner noch eine provisorische Batterie, zu welcher die Batterie 25 außer einem Theil der Mannschaft und den sämmtlichen Wagenpferden noch 16 Geschützpferde abgab, so daß die Geschüße vierspännig fahren mußten, was jedoch bei dem leichten englischen Material keine Schwierigkeiten machte. Im Gegentheil wird die Beweglichkeit der Batterie gerühmt, welche seit ihrer Mobilmachung das BespanntExerziren fleißig geübt hatte; sie bewegte sich nie anders als mit aufgesessenen Mannschaften. Ein Hauptverdienst wird hier dem Lieutenant von Damit zugeschrieben, welcher früher Kavallerist gewesen war und den Reit- und Fahrunterricht mit ganz befonderem Eifer und Erfolg leitete.

Eigenthümlich wird das Lagerleben der Blockadetruppen geschildert. Die etwa 15 000 Mann starke Truppe war in einer Menge von Einzellagern vertheilt, deren jedes das Ansehen einer kleinen Stadt hatte und gerade, regelmäßige Straßen und Plätze enthielt. Die Wohnungen der Offiziere bestanden größtentheils aus gezimmerten Häusern mit Lehmwänden, hatten Fenster und Thüren, waren mit Oefen versehen und ganz behaglich eingerichtet. Auch die Hütten und Baracken der Mannschaften wurden allmählig immer wohnlicher; reichliches Material hierzu lieferten die vor der Festung liegenden verlasssenen Dörfer, in welchen bei derartigen Requisitionen öfters kleine Begegnungen mit dem Feinde stattfanden. Da die Lager alle in der Nähe von Dörfern angelegt waren und eine Menge von Etablissements für Kaufleute und Marketender, sogar Tanzböden enthielten, so ließ das Leben der Soldaten nichts zu wünschen übrig, zumal während des Waffenstillstandes und besonders dadurch, daß die Bevölkerung der Dörfer noch durch zahlreiche Auswanderer von Stettin vermehrt wurde, deren gewöhnlicher Tummelplag diese Lager waren.

Am 12. Auguft wurden Hauptmann Post und Lieutenant Woltersdorf zur vierten provisorischen Kompagnie versett und Lieutenant von Platen von der letteren erhielt die Batterie 25; desgleichen wurde Lieutenant Zindel1) von der Batterie 17 zu derselben versetzt.

1) Lebte 1843 als Major a. D. in Breslau.

Von dem ferneren Verlauf der Blockade ist wenig zu sagen, wenigstens hatte die Batterie 25 keine Gelegenheit, sich besonders hervorzuthun. Der Feind wurde durch fast allnächtliches Beschießen in steter Unruhe erhalten, was vollkommen gelang. Zudem waren die Lazarethe in der Festung mit Typhuskranken überfüllt, und Mangel an Lebensmitteln fing an, fühlbar zu werden. So erwiderte der Feind das Feuer nur schwach und seine einzigen Unternehmungen bestanden in den stets erfolgreich zurückgewiesenen Versuchen, die umliegenden Dörfer auszufouragiren.

Die Belagerer beschränkten sich darauf, ruhig abzuwarten, bis der Hunger den Feind zur Uebergabe zwingen würde; von einer einzigen Unternehmung berichtet Hauptmann Neuscheller:

"In einer Nacht sollten die auf dem Glacis der Festung gelegenen Windmühlen von den Artilleristen der Batterien in Brand gesteckt werden, was aber durch die Ungeschicklichkeit der Bedeckung von der Landwehr mißlang, nach Verlauf einiger Tage aber, bei einer Bedeckung von Jägern, vollständig ins Werk gesezt wurde."

Von einer der häufigen Beschießungen berichtet derselbe Offizier ferner, daß in der Batterie bei einer Beschießung des Forts Preußen ein 10pfündiger Mörser sprang und den abfeuernden Mann tödtete. Der Mörser wurde durch einen schwedischen erseßt, der späterhin auch zersprang, aber keinen Schaden anrichtete.

„Im Spätherbst stellte sich die Ruhr im Lager ein, doch hatte ich nur wenig Kranke. Unsere Lage war langweilig und mit vielen Entbehrungen verknüpft; wir konnten nichts thun, als ruhig ausharren, bis der Feind seine Lebensmittel verzehrt haben würde, was sich um so länger hinausschob, da fast alle Einwohner die Stadt verlassen hatten. Am 21. November hatten wir endlich die Befriedigung, daß er auf dem Glacis der Festung vor der Mündung unserer mit Kartätschen geladenen Kanonen das Gewehr strecken mußte."

In der letteren Angabe irrt sich Hauptmann Neuscheller insofern, als nach der am 21. November erfolgten Kapitulation der Festung die förmliche Uebergabe erst am 5. Dezember erfolgte. Am Morgen dieses Tages traten sämmtliche Truppen unweit des Berliner Thores an; die Gewehre wurden geladen, die Batterie 25 proßte ab und lud mit Kartätschen. Um 10 Uhr marschirte die Besatzung, aus 7 Generalen, 533 Offizieren, 7100 Unteroffizieren und Gemeinen bestehend, auf das Glacis, streckte das Gewehr, wurde von den Transport-Truppen in Empfang genommen und größtentheils über die Weichsel geführt. Gleich darauf erfolgte der Einzug der von den Einwohnern jubelnd begrüßten Preußen in die Stadt. Der größte Theil der Truppen bezog dann noch an demselben Tage Kantonnements in umliegenden Dörfern, die Batterie 25 in verschiedenen, 11⁄2 bis 2 Meilen vor Stettin liegenden Orten, wohin sie am späten Abend, ohne Fourage und Lebensmittel empfangen zu haben, abrückte, nachdem sie vorher während des Dankgottesdienstes Viktoria geschoffen hatte.

In Stettin sah Lieutenant von Platen seine Batterie zum ersten Male vereinigt und machte sich unverzüglich daran, die Bespannungen zu ergänzen, was um so nöthiger war, als die Batterie nach Wittenberg zur Theilnahme an der dortigen Blockade befohlen war. Am 10. Dezember erfolgte der Abmarsch über Prenzlau nach Berlin. Von der sonst noch brauchbaren Bekleidung war das Schuhzeug in dieser Zeit völlig abgenutt, so daß der Einmarsch in die Residenz zum Theil ohne Sohlen erfolgte und die Batterie scherzhaft die „Barfuß-Batterie" genannt wurde; der Schaden wurde nach dem beschwerlichen Wintermarsch, der noch dazu in größter Eile ohne Ruhetage mit durchschnittlich vier

Meilen am Tage auf Wagen zurückgelegt worden war, nothdürftig wieder hergestellt.
Wie groß die Strapazen der Märsche gewesen, dürfte sich aus dem Umstande ergeben,
daß die letteren auf den durch das Thauwetter aufgeweichten Wegen von Morgens 6 bis
Nachmittags 4 Uhr dauerten und das Mittagsfutter unterwegs gereicht werden mußte.

Am 20. Dezember rückte die Batterie in Kropstädt bei Wittenberg ein, welch letteres seit dem Oktober 1813 durch den General von Dobschütz blockirt wurde. Dem meist aus Landwehrtruppen bestehenden Blockadekorps war zuerst nur die 6pfündige Batterie Nr. 27 zugetheilt gewesen, nach der Einnahme von Stettin trat hierzu unter anderen unsere' Batterie 25. Die gesammte Artillerie stand unter dem Befehl des um die Einnahme der Stadt hochverdienten Hauptmanns von Bardeleben.

Der Gang der Blockade ist mehrfach beschrieben worden, von Major Vogel, von Oberstlieutenant von Plotho, von Generallieutenant von Strotha u. s. f., jedoch dürften aus handschriftlichen Nachrichten von Offizieren der Batterie 25 noch einige neue Mittheilungen über das Verhalten der letzteren zu machen sein.

Nach wenigen Ruhetagen begann für die Batterie wiederum der Belagerungsdienst. Am 27. Dezember wurde Lieutenant Zindel mit der 2. halben Batterie auf das linke Elbufer detachirt und löste bei Pratau eine andere dort stehende halbe Batterie ab. Da diese halbe Batterie während der Belagerung einen ganz selbständigen Wirkungskreis hatte, in welchem sie nach den offiziellen Quellen einen sehr wesentlichen Antheil an den erreichten Erfolgen nahm, so wird ihre Wirksamkeit besonders zu verfolgen sein. Auch die erste halbe Batterie hat wohl nicht minder ihre Schuldigkeit gethan, doch ist ihre Verwendung auf dem rechten Elbufer leider nur bei dem Bau der Breschbatterie, bei welchem sie sich besonders hervorthat, speziell nachzuweisen.

Die Schloßfront mit dem Bastion Scharfeneck war für den förmlichen Angriff gewählt, der lettere erfolgte also von Westen her, während die halbe Batterie auf dem linken Elbufer die Aufgabe erhielt, von Süden her die Angriffsfront zu flankiren.1)

Die Energie der Angriffsleitung beschleunigte die Arbeiten derart, daß bereits in der Nacht zum 29. Dezember die erste Parallele eröffnet werden konnte; durch ewige Beunruhigungen hatte General von Dobschütz die Besatzung so an die Nähe feindlicher Truppen gewöhnt, daß dieselbe von den Arbeiten vor Tagesanbruch nicht das Mindeste gewahr wurde.

Leider konnte die Enfilirbatterie des Lieutenant Zindel auf dem linken Elbufer nicht in derselben Nacht fertig gestellt werden; es geschah dies in der darauf folgenden unter großen Schwierigkeiten wegen des gefrorenen Bodens. Sie lag hinter Strauchwerk versteckt und erhielt zwei Haubitzen, mit welchen am nächsten Morgen das Feuer eröffnet wurde. Unter 13 überhaupt gebauten Batterien erhielt diese die Nummer 1.

Die große Wirksamkeit der Batterie Nr. 1 geht auch aus den in den Wittenberger Magistratsakten vorhandenen „Nachrichten über die Belagerung" hervor. Nach diesen wurden durch die Enfilirbatterie nicht nur mehrere Häuser angezündet und die hinter dem Schlosse befindlichen Heu- und Strohvorräthe eingeäschert, sondern auch am 1. Januar 1814 die Verwundung des Gouverneurs, Generals La Poype, durch einen Granatsplitter herbeigeführt.

Am 30. Dezember wurde die Batterie sowohl vom Hauptwalle, als vom Brückenkopf her häufig, aber ohne Wirkung, mit Granaten beworfen. Dagegen bestrichen ihre

1) Plan der Festung Wittenberg in Vogel's Belagerungen von Torgau und Wittenberg.“

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Die heutige

4. Batterie in

der Belagerung

von Wittenberg.

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