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Beilage VI.

Rangliste pro Auguft 1875

des 3. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 66.

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Hauptmann Lademann, k. b. Neben-Etat d. Großen Generalstabes.

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Anhang.

Da ein nicht unbeträchtlicher Theil des Offizier- und Unteroffizierkorps des Regiments den Feldzug gegen Frankreich bei unserm gleichnamigen Landwehr-Regiment mitgemacht hat, so dürfte es für die Geschichte des Regiments nicht ohne Interesse sein, hier einen kurzen Abriß über den Antheil dieses Truppentheils an den glorreichen Kämpfen der Jahre 1870/71 zu geben.

Es wurden zunächst nachstehende Offiziere des Regiments zur Landwehr abkommandirt:

a) zum 1. Bataillon Halberstadt der Hauptmann v. Diest, die Lieutenants Bott, Boetticher (dieser als BataillonsAdjutant) und v. Bodungen;

b) zum 2. Bataillon Neuhaldensleben der Hauptmann Gaertner, die Lieutenants Schroeder, Ring und v. Roehl (letterer als Adjutant des Bataillons).

Das 1. Bataillon wurde vom Hauptmann Uterwedde vom ReserveLandwehr-Bataillon Magdeburg, später nach dessen vor Belfort erfolgender schwerer Erkrankung vom Hauptmann a. D. v. WesternHagen, das 2. Bataillon von Hauptmann v. Westernhagen I. vom 26. Infanterie-Regiment kommandirt; Hauptmann Diest führte die 4., Hauptmann Gaertner die 7. Kompagnie.

Nachdem durch Allerhöchste Ordre vom 17. Juli 1870 bereits die vollständige Mobilmachung der diesseitigen Landwehr-Brigade auf vollen Kriegsfuß befohlen worden, formirten sich diese LandwehrBataillone am 21. Juni in ihren Stabsquartieren. Durch Allerhöchste Ordre von diesem Tage wurde den beiden Bataillonen, das 2. Bataillon (Preußisch-Stargardt) 8. Pommerschen Landwehr- Regiments Nr. 61 als 3. Bataillon zugewiesen und dem so kombinirten

Gaertner, Geschichte des 66. Inf.-Regts.

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Regiment der Name 4. kombinirtes Pommersches Landwehr-Regiment ertheilt.

Der Oberst im Kriegs-Ministerium Gericke wurde zum Kommandeur dieses Regiments ernannt und dasselbe ebenso, wie das mit dem 1. Bataillon 61 als 3. kombinirtes Pommersches Landwehr-Regiment aufgestellte 26. Landwehr-Regiment der 1. Reserve - Division, unter Befehl des Generalmajors v. Tresckow, mit dem Hauptquartier Stettin, unterstellt.

Am 28. Juli werden beide diesseitigen Bataillone nach Magdeburg an die Bahn gezogen und in den Vorstädten Buckau (das 1.) und Sudenburg (das 2.) einquartiert, um hier vorläufig weitere Bestimmungen abzuwarten.

Die Diversion, welche die französische Panzerflottille gegen die Ostsee unternahm, verbunden mit der unsicheren Haltung Dänemarks gab zunächst Veranlassung, die 1. Reserve- Division bei Wismar zu konzentriren; die Bataillone verließen Magdeburg am 7. August früh per Bahn, nachdem hier noch am Abend vorher die Nachricht von dem glänzenden Siege unseres Kronprinzen bei Wörth eingegangen war. Abends 10 und 11 Uhr trafen die Bataillone in Wismar ein, um sich hier mit ihrem nunmehrigen 3. Bataillon zu vereinen, nachdem bereits in Wittenberge der neu ernannte Regiments - Kommandeur Oberst Gericke sich dem 2. Bataillon angeschlossen hatte.

Die Zeit des Aufenthalts im freundlichen Mecklenburg war eine nur kurze, da die Siege von Weißenburg, Wörth und Spicheren den Dänen die Lust zur Theilnahme am Kriege benommen und sich sehr bald herausgestellt hatte, daß die französische Flotte keine Landungstruppen an Bord führe. Bereits am 12. August traf daher der Befehl zur Beförderung der 1. Reserve-Division auf den eigentlichen Kriegsschauplatz und zwar zunächst zur Konzentrirung bei Rastatt ein.

Am 15. Abends und in der Nacht zum 16. verließen die Bataillone Wismar, um über Lübeck, Hamburg, Haarburg, Celle, Kreiensen, Paderborn, Lippstadt, Siegen, Weglar, Mainz, Frankfurt a. M., Karlsruhe nach Rastatt zu fahren, woselbst das Regiment, zwischen 8 und 10 Uhr Abends eintreffend, den Befehl vorfand, sofort den Rhein und somit auch die französische Grenze bei Blittersdorf auf einer Pontonbrücke zu überschreiten und nach Selt zu marschiren.

Die erste Reserve- Division war dem unter Generallieutenant

v. Werder formirten Belagerungskorps von Straßburg zugetheilt worden und sette dem entsprechend das Regiment am 19. und 20. August den Marsch auf Straßburg fort, wo die Bataillone zunächst vor der westlichen Front in Stüßheim und den umliegenden Ortschaften einquartiert wurden. Nachdem am 21. August eine größere Rekognoszirung des Vorterrains der Festung bei Königshofen durch mehrere Offizier - Patrouillen ausgeführt worden, wurden die nächsten Tage durch Anfertigung von Belagerungsmaterial, Schanzkörben, Faschinen 2c. ausgefüllt. Am 25. und 26. August rückten die Bataillone zum ersten Mal vor den Feind, um nach einander die Vorpostenstellung in resp. vor der bereits durch die Festungsgeschütze fast gänzlich niedergelegten Vorstadt Kronenburg zu beziehen, leider war gleich diese erste kriegerische Aktion mit einem herben Verlust für das Regiment verknüpft.

Als das 1. Bataillon in der Nacht des 25. in besagte Vorpostenstellung einrückte, wurde die Vorstadt Kronenburg von der Festung aus unter ein äußerst heftiges Granatfeuer genommen. Der Kommandeur Hauptmann Uterwedde befahl, einen Ausfall der Besazung erwartend, dem die 3. und 4. Kompagnie als Soutien der Vorposten führenden Hauptmann v. Diest, sich eine möglichst gute Aufnahmestellung für diese Kompagnien zu suchen. Hauptmann v. Diest postirte seine beiden Kompagnien in einem, von massiven Umfassungsmauern umgebenen, größeren Gehöfte. In der Absicht, sich über die näheren Umgebungen des Gehöfts zu orientiren, betritt Hauptmann v. Diest durch einen großen Thorweg ein Nebengebäude und stürzt bei der Dunkelheit in ein offen gebliebenes Kellergewölbe, sich hierbei den Hals brechend. Zwei später zu seiner Aufsuchung abgesandte Wehrleute erleiden dasselbe Schicksal, indem der eine von ihnen das Bein bricht, der andere, der auf den Körper des Hauptmann v. Diest drauf stürzt, mit einer Verstauchung eines Fußes und Zerschmetterung seiner Gewehrkolbe davonkommt.

Das Regiment nimmt von nun an in öfters gewechselten Stellungen vor den verschiedenen Fronten der Festung an den noch durch die Ungunst der Witterung gesteigerten, ziemlich mühevollen Arbeiten und kriegerischen Ereignissen des Belagerungskorps Theil.

Am 2. September hatten die 6., 7., 8. und 3. Kompagnie einen aus der Festung mit mehreren Bataillonen gegen die Insel Wacken und die Ruprechtsau von dem Fischerthor aus unternommenen Ausfall abzuschlagen. Diese Kompagnien hatten hierbei einen Verlust

von 1 Todten und 15 Verwundeten und warfen den Feind nach etwa 3/4stündigem Gefecht wieder in das Glacis zurück. Für dieses Gefecht wurde später der Hauptmann Gaertner und der dem Linien-Regiment (12. Kompagnie) angehörige Feldwebel Lincke mit dem eisernen Kreuz II. Klasse dekorirt.

Die am 27. September Nachmittags 5 Uhr erfolgende Kapitulation der Festung durfte das Regiment wie alle übrigen Truppen des Belagerungskorps mit Genugthuung als Resultat der wochenlangen Mühsale, Kämpfe und Strapazen in einem anstrengenden, bei schlechtester Witterung zu leistendem Arbeitsdienste begrüßen. Die Gesammtverluste des Regiments vor Straßburg betrugen: 3 Offiziere, 56 Mann, worunter 1 Offizier und 15 Gemeine todt.

Nachdem das Regiment am 1. Oktober mit klingendem Spiele und entfalteten Fahnen in die wieder gewonnene alte deutsche Reichsstadt eingezogen, sollte ihm hier jedoch nur eine kurze Rast zu Theil werden. Bereits am 7. Oktober erhielt dasselbe Befehl zum Abmarsch nach dem Mosel- Departement. Zahlreiche Franktireur- und Mobilgarden - Abtheilungen, die sich unter dem Schutze der Vogesen gebildet, hatten von hier aus die Etappenlinie unserer Meß belagernden Armeen zu beunruhigen begonnen. Das Regiment mußte in Folge dessen in drei Kolonnen getheilt, auf drei verschiedenen Straßen die Vogesen durchstreifend und von feindlichen Abtheilungen säubernd, bis in das Mosel-Departement vorrücken. Zum Schuße der Hauptstraße von Saarbrücken nach Metz besetzte das Regiment demnächst Groß-Tenquin und Gegend mit dem 1., Saar-Union mit dem 2., (Regimentsstab, Bataillonsstab, 8. Kompagnie), Saar-Alben (6. Kompagnie), Finstringen (5. Kompagnie), Püttlingen (7. Kompagnie), mit dem 3. Bataillon (Preußisch-Stargard) Saargemünd. Von diesen Kantonnements aus wurde die nähere Umgegend mit größeren und kleineren Offizierpatrouillen durchstreift. Mit Ausnahme kleinerer Rencontres verblieb das Regiment in dieser Stellung ziemlich unbelästigt bis zur erfolgenden Kapitulation von Metz und wurde, nachdem es dann am 30. Oktober von schlesischen Landwehren abgelöst worden, in Eilmärschen durch die Vogesen und auf der Hauptstraße über Saverne wieder zur 1. Reserve- Division, die mittlerweile von Straßburg aus gegen die Festung Belfort vorgeschoben worden war, herangezogen.

Nach ziemlich anstrengenden Märschen traf dasselbe bereits am 8. November Abends 5 Uhr in la Chapelle sous Rougemont ein.

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