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ben. Wenn aber auch die Zinie am Flusse gegen feindliche Frontangriffe behauptet werden konnte, so drohte derselben dennoch Gefahr in der rechten Flanke, im oberen Piave-Thale, durch Umgehung auf dem über Feltre, Belluno, Santa Croce und Ceneda in ihren Rücken führenden Wege. In dieser Gegend sollte also ein starkes Korps aufgestellt werden, das auch alle Hauptpunkte beseßen mußte, welche die Verbindungswege zwi schen dem Korps an der Piave und jenem in Tirol, und mit der Hauptstraße im Puster-Thal deckten, auf welcher dem Ersteren die drei Infanterie-Brigaden zur Verstärkung zogen. Die Komunikazionen zwischen dem Piave- und dem von der Rienz und Drave durchströmten Puster-Thale waren: die fahrbare Straße über Bel luno und Longarone nach Toblach und Innichen ; dann die Wege, welche über Primiero und Cencenigo, auf Predazzo, Möna und Pozzo an den Lavis in das Val fiemme ziehen. Die Leßtern sind meistens, auf der größeren Hälfte, nur Saumsteige, auf welchen Geschüß, Reiterei, und selbst größere Infanteriekolonnen, gar nicht fortkommen können. Die Schwierigkei ten sind im Winter noch bei weitem bedeutender, und jene Wege beinahe ungangbar. Jedoch wurden die Hauptpunkte Agordo, Primiero, Canale, San Pellegrino, mit Truppenabtheilungen befeßt, um die Verbindung mit dem Tiroler Korps zu unterhalten.

Die Stellung des Tiroler Korps lehnte sich mit dem rechten Flügel an das unwegsame Hochgebirge bei Male im Noce - Thale, und die Punkte Spormaggiore und Rocchetta waren besett. Die Linie durchschnitt bei Deutschmeß das Etsch-Thal, und folgte sodann dem Zuge des Val fiemme längs dem La

vis, über Cembra bis Cavalese. Diese jezt verkúrzte Strecke war dennoch bei zwölf Stunden lang. Der Mittelpunkt war Salurn. Die einzige Rückzugslinie ging auf Boßen. Mehrere fahrbare Wege, außer den Straßen rechts auf Spormaggiore und links auf Cembra, führten in ihre Flanken. Der Terrän war überall der Vertheidigung günstig; indem der Boden im Allgemeinen sich gegen die Annäherungswege des Feindes senkte, folglich die Angriffe selbst beherrschte. Jedoch galt dieser natürliche Vortheil nur dann in seis ner ganzen Ausdehnung, wenn er durch eine genügendé Zahl der Vertheidiger unterstüßt wurde.

Von jest an trennen sich die Begebenheiten bei den zwei Haupttheilen des Heeres, und müssen, unbeschadet des höheren strategischen Zweckes, welcher die Bestimmungen beider Korps vereinigte, — für jes den Theil des Kriegsschauplages besonders geschildert werden.

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Vondem Korps an der Piave stellten sich am 1. Februar Gen. Fürst Reuß bei Ceneda,-Oberst Lusignan zu Belluno, - Oberst Scherz zu Feltre. Der aus dem Puster-Thale ankommende Gen. Graf Spork erhielt eine Brigade, deren Mits telpunkt und Generalquartier Pieve di Cadoré war. Sie bestand aus 5 Bataillons, deren drei Bu chenstein, San Pellegrino, Cavalese und Primiero be feht hielten, dann 1 Kompagnie und 24 Eskadrons. Dem Gen. Prinz Hohenzollern wurde das Kome mando der Vorhut zugedacht. Die Stellung der Trup pen an der Piave, bei Campana, blieb jezt noch unverändert.

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Massena schickte damals von Bassano Truppen

nach beiden Seiten aus; links in das Val suggana zwei Halbbrigaden, welche la Scala, Covolo und Pris molano von Abtheilungen des Oberst Scherz beseßt - fanden, die jedoch diese Posten bei Annähernng der Franzosen ohne Widerstand räumten, und der Brigade gegen Feltre nachzogen. Dadurch wurde die Verbindung des linken Flügels der Division Massena mit dem rechten der Division Joubert hergestellt. Rechts be drohten französische Abtheilungen Feltre. Der Oberst Lusignan verließ Belluno, und stellte sich nun bei Santa Croce auf, um die nach Seravalle und Ceneda führenden Pässe zu behaupten. Der Oberst Scherz räumte Feltre, und marschirte über den Cordevole auf Belluno.

Am 2. Februar war eine Abtheilung der Division Massena auf Feltre vorgedrungen, zog sich aber am nämlichen Tage wieder auf Primolano, und der größte Theil selbst bis Bassano zurück. Der Oberst Lusignan in Santa Croce rechnete darauf, daß Oberst Scherz mit seiner Brigade Belluno halten würde. Dieser aber hatte bereits den Ort geräumt, obwohl nicht einmal Patrullen der auf Feltre vorgerückten französischen Kolonne den Cordevole überschritten hatten. Er theilte seine Brigade. Seine 5 Reservegeschüße und 60 Proviantwagen schickte er, unter der Bedeckung von 2 Kompagnien, an der Boita hins auf, nach Cortina. 2 Bataillons ließ er auf Capo di ponte, 1 Bataillon auf Castello Termini an der Piave zurückgehen, um das Cadore Thal zu decken. Mit 2 Bataillons folgte er dem Oberst Lusignan, und traf am Abend des 2. Februars bei demselben zu Santa Croce ein. -Der Fürst Reuß befand sich an dies

fem Tage mit seiner Brigade zu Ceneda und Serai valle. In leyterem Orie empfing er am 3. Februar den Bericht über die rückgängigen Bewegungen der beis den, unter seinen Befehl gestellten, Brigaden Lusig. nan und Scherz. Die Stellung bei Feltre war wichtig, weil sie den Weg nach Belluno, und von da über Ces neda in den Rücken der an der Piave zu behauptens. den Linie deckte. Fürst Reuß befahl daher jenen bei den Obersten, Belluno wieder zu beseßen. Um 4. Fes bruar rückte Oberst Scherz zuerst dort ein, und bald darauf vereinigte sich auch Oberst Lusignan mit ihm. Da sie indeß sichere Kunde erhielten, daß der Feind Feltre ganz geräumt habe, so rückten sie weiter vor, ließen Feltre durch eine Vorhut beseßen, und stell. ten sich mit der Haupttruppe bei Briban hinter dem Cordevole auf. Auf dem rechten Flügel des Feindes hatte die Vorhut der Division Augereau damals Treviso beseßt.

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Noch am 4. Februar wurde die Aufstellung des Friauler Korps durch eine allgemeine Disposizion neu geordnet. Der Gen. Fürst Reuß wurde bestimmt, von Ceneda und Seravalle mit 5 Bataillons nach Oderzo auf den linken Flügel hinabzurücken, und dke dort bereits stehenden 2 Bataillons, 24 Eskadrons wurden seiner Brigade zugetheilt. Er sollte mit diesen 7 Bas taillons, 2% Eskadrons, welche nun ein eigenes Korps bildeten, zwischen Oderzo und Ponte di Piave eine sol. che Stellung nehmen, welche dem Feinde den Übergang des Flusses verwehrte, und dessen Vorrückung auf der kürzeren Linie, über die Livenza bei la Motta, gegen den Tagliamento hinderte. Fürst Reuß besette Ponte di Piave und Salgaredo init 1, la

Motta ebenfalls mit 1 Bataillon. Die 2 Eskadrons Husaren, die in Oderzo standen, entsendeten von dort aus jene Abtheilungen, welche die Beobachtungskette von Roncadella bis zum Meere bildeten, und die Furten und Fähren bewachten. Die übrigen z Eskadrons hielten die Vorposten bis hinauf gegen Lovadina. Den Haupttheil des Korps, 5 Bataillons, legte Fürst Reußum Oderzo in Kantonnirungen. Der dritte Theil derselben mußte immer wechselweise einen Tag auf dem Allarmplate lagern. Im Falle dieses Korps zum Rückzuge genöthiget würde, sollte Fürst Reuß dasselbe, Conegliano umgehend, am Gebirge hin, auf Sacile und hinter die Livenza führen, durch 2 Bataillons und die Husaren als Nachhut den Marsch decken.

In der Mitte sollte Gen. Bajalich vor Campana, an der Piovesella, mit 9 Bataillons, 8 Es, tg kadrons ein Lager beziehen. Als der Befehl am folgen. den Tage ausgeführt worden, befanden sich von diesen Truppen 2 Eskadrons Husaren auf Vorposten rechts in Falze. Im Lager standen im ersten Treffen rechts die Brigade des Oberst Augustineß von 3 Bataillons, 1 Eskadron, -links die Brigade des Oberstlieutenants Bostorovsky von 3 Bataillons, 1 Eskadron, - im zweiten Treffen die Brigade des Majors Zettwiß von 3 Bataillons, 2 Eskadrons, in Reserve 2 Husa ren-Eskadrons. Der Brückenkopf am rechten Ufer blieb mit 2 Offizieren und 100 Freiwilligen bewacht, und zu deren Unterstüßung wurden die Dämme und Einschnitte am linken Ufer mit 2 Kompagnien, 1 Eska, dron und 2 Kanonen besett. Noch 1 gegen Lovadis na aufgestellte Eskadron hielt dort, dann zu Masserada und Spresiano, Posten, und beobachtete die Wege von

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