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richten soll Vial bek dieser Umgehung, bis Roveredo, 450 Mann und 12 Offiziere gefangen genommen haben. Gen. Murat hatte sich auf dem Lago di Gar da mit 200 Mann eingeschifft, und bei Torbole ges landet.

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Der F3M. Baron Alvinky langte Nachmittags in Roveredo an, und hielt Kriegsrath. Hier wurde. der allgemeine Rückzug in die Stellung bei Calliano Beschlossen. Gegen Abend räumte also Gen. Vukassevich Seravalle, und marschirte nach Calliano. Als FZM. Alvingy Abends in Trient eingetroffen war, erließ er an den Gen. Köblös den Befehl : ,,die Stellung an der Piave mit seinen und des Ben. Bajalich Truppen auf das Äußerste zu vertheidi. gen, und sie bis zum Eintreffen der durch das PusterThal marschirenden drei Brigaden ganz gewiß zu erhalten." Es wurde ihm gestattet, „zur Vertheidigung dieses Flusses auch die bei Feltre stehende Brigade des Gen. Fürst Reuß, und die im Vel suggana aufgestellte Brigade Mittrovsky zu verwenden; die Lettere jedoch nur in dem Falle, wenn sie aus jenem Thale durch feindliche Übermacht schon verdrängt worden wäre." Der Haupttheil der Brigade des Gen. Graf Mittrovsky war an diesem Tage (28.) von Covolo gegen Cismone, ein Theil in Borgo gegen die Sette comuni, aufgestellt. Der General übertrug, wegen seiner plötzlichen Erkrankung, das Kommando der Brigade dem Oberst Scherz.

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Am 29. Jänner ertheilte FZM. Alvinky dem Gen. Fürst Reuß Befehl, daß er in Feltre nur 1 Bataillon lassen, mit den übrigen Truppen seiner Brigade zu dem Korps an der Piave seßen solle.

Der Feldzeugmeister begab sich nach Boßen. Die drei zum Marsche durch das Puster-Thal, Ober-Kärnten und Friaul beorderten Brigaden sehen in diesen Tagen ihren Zug fort. Die Generale Prinz Hohenzollern und Graf Spork eilten am 3o. voraus an die Piave. Der Gen. Fürst Reußmarschirte an

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diesem Tage von Feltre nach Belluno.

Das Tiroler Korps hatte unterdessen seinen Rückzug fortgefeßt. Am Morgen des 29. Jänners hatte der Haupttheil die Stellung am linken Ufer der Etsch bei Calliano bezogen, Gen. Bukassevich das Schloß la Pietra beseßt, und am rechten Etsch= Ufer hatten die Obersten Döller, Bianchi und Wolf ihre Truppen hinter Nomi, auf den Höhen Pontara, zusammengezogen. Zur Deckung der rechten Flanke besette Oberst Wolf San Martino an der Sarca mit 150 Mann. In der linken Flanke wurden 4 Kompagnien Huff in Villa folgeria aufgestellt, welche die Verbindung mit der im Val suggana stehenden Brigade Mittrovsky unterhalten sollten. Die Nachhut hielt starke Posten bei Roveredo und Mori. Diese wurden am Vormittage von den Franzosen vers drängt, und Roveredo beseßt. Dann rückten Gen. Belliard auf dem linken, Gen. Vial auf dem rechten Ufer der Etsch gegen Calliano vor. Der Erste suchte die linke Flanke der Stellung zu gewinnen. Der Leßtere drückte die Vortruppen aus Nomi bis in die Verschan= sungen von Pontara zurück. Dann ließ er, um diese zu umgehen, durch eine Abtheilung den Oberst Wolf aus San Martino vertreiben. Vial machte hierbei einige Gefangene, deren Zahl die französischen Berichte auf 300 angeben.

Der Gen. Loudon hielt nun Kriegsrath. Die Stellung bei Calliano war rechts mit Umgebung bes droht. Die Truppen wurden durch das Kampiren un ter freiem Himmel, in tiefem Schnee und bei der strengen Kälte, ganz erschöpft. Zu den im Gebirge stehenden Abtheilungen wußte man, auf den ganz verschneieten Wegen, die Lebensmittel nicht mehr hinaufzuschaffen. Der Kriegsrath beschloß daher den Rückzug in die Stellung von Lavis und Cembra. In der Nacht wurde derselbe ausgeführt, ohne vom Feinde gestört zu wer den. Rechts zog sich Oberst Brodanovich von Tion und Stenico in die Stellung bei Spormaggiore und Rocchetta am rechten Ufer des Noce. Oberst Bianchi trat mit dem auf den Höhen Pontara ge= standenen Truppen den Rückmarsch über Molven nach Deutschmet, so wie links die 4 Kompagnien Huff aus Villa folgeria über Vigolo, an; sie sollten Beis de hinter dem Lavisbache (l’Avisïo) zum Hauptkorps stoffen. Um Morgen des 3o. Jänners waren diese Be= wegungen größtentheils ausgeführt. Auf der rechten Flanke wurde Major Peredich mit 2 Kompagnien in Fai, 3ambana und Deutsch meß, auf der linken die 4 Kompagnien Huff und einige Landesschü. Ben zu Cavalese im Val fiemme (Fleims-Thal) aufgestellt, dann der Oberst Bianchi mit seiner Abtheilung auf den Posten Cembra bestimmt.

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Nun rückte Gen. Vial in Trient ein, wo einige Magazine, und die Spitäler der Kranken und Verwundeten, in seine Hände fielen. Oberst Scherz sah sich dadurch in seiner Stellung im Val fuggana rechts von Trient her eben so gefährlich bedroht, als links von Bassano. Er verließ mit den 6 Bataillons der Brigade

Mittrovsky das Thal, und zog nach Feltre. Der F3M. Alvinky empfing im Boßen die Meldung über den Rückzug Loudons an den Lavis. Er sprach in seiner Antwort hierüber den strengsten Tadel aus, und übertrug 'den Befehl über das Tiroler Korps dem Gen. Liptay.

Am 31. Jänner marschirte Fürst Reuß mit seiner Brigade nach Santa Croce. - Oberst Scherz erreichte mit der Brigade Mittrovsky Feltre. Gen. Liptan langte zu Lavis an, während eben Joubert die Vorposten gegen den Bach l'Avisio zurückdrückte, und eine Kolonne in die linke Flanke der Stellung absendete, um den wichtigen Posten Cembra anzugreifen. Liptan fand es unmöglich, mit einer so geringen Streiterzähl die ausgedehnte Linie zu halten, und führte daher das Tiroler Korps in die Stellung bei Salurn zus rück. Jedoch blieb die Vorhut am Lavisbache in S egonzano, Cembra und San Michele stehen. Oberst Bianchi, der eben jest erst zu Deutschmetz eingetroffen war, wurde nach Saturn zu eilen beordert, in Deutsch met Oberst Wolf, bei Spor maggiore am Noce Gen. Loudon, mit Abtheilungen aufgestellt. -Um eilf Uhr Nachts erstattete Gen. Liptay die Meldung über den Rückzug nach Salurn, und bemerkte, daß das Tiroler Korps in diesem Momente nicht über 4,000 Streiter zäble, mit welchen eine Gebirgsstrecke von zwanzig Stunden beset werden solle. -Der F3M. Alvinky hatte angeordnet, daß die aus Vorarlberg kommende, früher nach Basfano bestimmte, Brigade Graffen, deren erste Ko= lonne (2 Kompagnien, 1 Eskadron, mit 446 Mann) an diesem Tage zu Landeck eingetroffen war, zum Tiroler Korps bei Salurn stoßen sollte. Nachmittags

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hatte der FZM. Alvinky von Boßen seine Reise nach Friaul über Briren fortgesest.

Die Linie an der Piave hatte von Fener, wo der Fluß aus dem Gebirge tritt, bis an das Meer eine Ausdehnung von mehr als zwanzig Stunden. Zwar gab es auf dieser Strecke nur die einzige Brücke bei Lovadina; aber an vielen Stellen waren sichere Furs ten mit Wagen gut zu befahren. Auf dem rechten Flüs gel, oberhalb Narvese, lagen in einer Einbiegung des Flusses die waldbedeckten Höhen des Bosco di Montello. In der Mitte, von Narvese abwärts bis Noventa, dehnt sich an beiden Ufern offenes und ganz ebenes Land aus. Die unterste Landstrecke an der Piave besteht aus fumpfigen Niederungen, welche Be= wegungen größerer Truppen nicht verstatten, und daber nur von Patrullen beobachtet zu werden brauchten. Bei der Nähe des Frühjahres war ein baldiges Anschwellen dieses Flusses zu erwarten. Dann konnte der Feind einen Übergang mit offener Gewalt nur auf der Brücke von Lovadina ausführen. Da der auf dem rech ten Ufer, vor derselben, angelegte Brückenkopf nicht zur Vertheidigung geeignet erachtet wurde, so war bes reits ihre Zerstörung vorbereitet worden. Bei nier derem Wasserstande waren die Punkte auf dem rechten Flügel: Narvese, Ciano und Vidor zunächst zu feindlichen Übergangsversuchen geeignet, und mußten daher sorgfältig bewacht, und die Truppen, die sich an jedem dieser Orte zur Vertheidigung vereinigen sollten, genau bestimmt werden. Hätte der Feind, durch einen gelungenen Übergang auf diesem Flügel, die Linie durchbrochen, so mußten sich alle Truppen von der Piave in die Stellung von Fontana fredda zurückzies Östr. milit. Zeitsch. I, 1835.

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